Welche Sonderfertigkeiten empfehlt ihr einem Speerkämpfer?

  • Der nennenswerte Vorteil am Wurfspeer ist, dass er auch ein Angriff zum Niederwerfen ist, wenn er trifft (auch wenn ich einen 5 TP Treffer nun nicht seher niederwerfend finde und es zumindest auch von den TP abhängig machen, aber das wäre eine Hausregel).

    In WdS steht durch ein dahinter, ob man sie auch werfen kann und ein (w), wenn sie als improvisierte Wurfwaffe gelten. Das sind nicht die meisten, aber doch gut die Hälfte. Alle zweihändigen Speere, die man werfen kann, sind auch einhändig zu führen, allerdings werden dann ihre WM, TP und TP/KK-Modifikatoren richtig mies.
    Und was weg ist, ist weg.

  • Wahrscheinlich wurde alles, was ich jetzt schreibe, schon erwähnt, aber hier mal eine Zusammenfassung:

    Im Grunde gibt es zwei wirklich effektive Spielweisen für einen Speerkämpfer: Gegenhalten mit zweihändig geführtem Speer und Speer+Schild.

    Core: Aufmerksamkeit, Kampfreflexe, Meisterparade, Finte, Gezielter Stich, Rüstungsgewöhnung

    Speer+Schild: SK II

    Gegenhalten: Gegenhalten (duh.)

    Die Verteilung der Kampfwerte sollte in beiden Fällen möglichst Attacke-lastig sein (wobei man bei SK beachten sollte, dass man für 15/18/... Waffenparade [nach Waffenmodifikator] einen Bonus auf die Schildparade bekommt, es kann sich also ab und zu durchaus lohnen, einen Punkt mehr als nötig in die Parade zu stecken).

    Da man, um von SK auf Gegenhalten "umzurüsten", nur 200 AP braucht (umgekehrt zugegebenermaßen ganze 700), ist es durchaus auch denkbar, beides zu erlernen. SK fährt besser gegen Fernkampf, Überzahlen und Große Gegner, Gegenhalten ist meistens besser gegen starke Einzelgegner und Sehr Große Gegner.

  • Die Speere der Wahl wären:
    - Dschadra (Wurfspeer (mit gesenkter Wundschwelle), einhändig und zweihändig führbar und wenn man Lust hat auch noch als Reiterwaffe)
    - Effertbart (Vortei: Distanzklasse N+S, einhändig und wezihändig führbar, Wurfspeer mit Niederwerfen)

    alle anderen Speere kann man auch improvisiert werfen, oder im Falle des Wurfspeeres improvisiert in der Distanzklasse N im Nahkampf verwenden.

    Mit einem Wurfspeer im gepäck (natürlich sollte man nicht seine einzige Waffe wegwerfen) kann man wunderbar einen Kampf eröffnen, oder mitten im Kampf seine Reichweite erhöhen. Bei der gesenkten Wundschwelle und der +8 auf Ausweichen, oder Schildparade kann man einen Gegner schon einmal ausschalten.

  • Ah Entwaffnen geht auch ohne Gegenhalten?


    Entwaffnen geht nicht mit Gegenhalten. ;) Mit Gegenhalten kann man keine Manöver kombinieren die eine Ansage brauchen. Natürlich kann man aber Entwaffnen alternativ einsetzen (sowohl im Zuge einer AT als auch einer PA - auf Grund der hohen Zuschläge natürlich möglichst auf einen hohen Wert...).

    Generell gilt bei allen waffenlosen Aktionen im Fall der Einstreuung, dass diese nur eingesetzt werden können "wenn es die Situation erlaubt" (WDS S. 89). Ob man den Feind z.B. mit nur einer freien Hand entwaffnen kann (in der anderen hält man den Speer) oder ob gerade ein Sprung als Verteidigung "nach oben" zulässig ist (z.B. weil es kein Angriff gegen die Beine ist), entscheidet also im Zweifelsfall der SL.

    Zu beachten ist außerdem, dass Manöver wie "Entwaffnen" (und einige andere bewaffnete Manöver S. 87) zwar waffenlos durchgeführt werden können, sie aber nicht Teil der waffenlosen Kampfstile sind. Deshalb können sie auch nicht ohne Aktion Position im bewaffneten Kampf eingestreut werden (S. 89)! Das geht nur mit Manövern die beim verwendeten waffenlosen Stil aufgeführt sind.

    Für das waffenlose Entwaffnen muss man also nach den Regeln das Kampftalent (z.B. von Speere auf Raufen) ändern und das kostet eine Aktion "Position". Will man wieder mit dem Speer kämpfen ist noch eine Aktion "Position" nötig.

    "Ich entwaffne mal schnell mit Raufen" oder "springe ich eben bei jedem Angriff in die Luft, weil das billiger und effektiver als die Ausweichen SF ist" ist also von offizieller Seite gar nicht ohne weiteres möglich und auch nicht so gedacht.

    Dennoch sind natürlich aus den schon genannten Gründen Auspendeln, Sprung usw. eine wertvolle Ergänzung für jeden bewaffneten Kämpfer. Irgendein passendes Manöver ist sicher beim Stil dabei! Egal ob der Angriff nun auf die Beine, den Körper oder sonst eine Zone gerichtet ist.

  • Sobald man einen waffenlosen Kampfstil (Hammerfaust, Mercenario etc.) Beherrscht, entfällt die Aktion Position aber.

    Mit der Einschränkung auf Stilmanöver (s.o.). Das gilt natürlich nicht nur für die oben genannten bewaffneten Manöver, sondern auch für alle waffenlosen Manöver, die man nicht als Teil des Stil gelernt hat (z.B. kann man als Kämpfer mit dem Kampfstil "Bornländisch" nicht das Manöver "versteckte Klinge" [direkt und separat über AP gekauft] im bewaffneten Kampf einstreuen, da es kein Manöver des verwendeten Stils ist). Er müsste dafür wie bereits genannt das Kampftalent (z.B. von Speere auf Raufen) wechseln.

    Würde der Kämpfer zusätzlich oder statt dessen "Mercenario" beherrschen könnte er das Manöver einsetzen (da Teil dieses Stils). Natürlich muss er dazu auch im "Mercenario Modus" kämpfen (man kann nur die Vorteile eines Stils nutzen). Nachzulesen wie gesagt WDS S. 89


    Ja, aber entwaffnen mit Speer ist auf Distanz erlaubt?


    Entwaffnen ist eines der für Speere erlaubten Manövern und kann wie alle anderen Manöver auch nur (!) in der optimalen DK der Waffe ausgeführt werden (bei einem DK S Speer also in der DK S). WDS S. 59 erstes Einhorn

  • Bevor es untergeht möchte ich noch einmal auf die bereits oben genannten Kampfreflexe verweisen: kaufst du diese nicht, so könnte ein Gegner mit hoher Initative dich schon zu Kampfbeginn unterlaufen und deinen Reichweitenvorteil in einen Nachteil verwandeln.

    Kampfreflexe haben den Nachteil des INI-Paradoxons: Mit Aufmerksamkeit, aber ohne Kampfgespür kannst du spätestens in deiner INI-Phase umwandeln. Das bedeutet, dass du eine misslungene AT unter Umständen nicht ausnutzen kannst, weil deine INI zu hoch ist.
    Die falsche DK bei Kampfbeginn kann man mit einer Distanzklassenvergrößerung wieder rückgängig machen, das INI-Paradoxon bleibt. Also würde ich Kampfreflexe erst unmittelbar vor Kampfgespür erlernen, nicht deutlich vorher.

    Schild passiv führen geht leider nach DSA 4 nicht. Wäre sonst schön.

    Was meinst du mit "Schild passiv führen geht leider nach DSA 4 nicht"?

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • WdS zu "Aufmerksamkeit":

    Zitat von WdS 73

    Außerdem muss er nicht zu Beginn einer Kampfrunde ankündigen, ob er eine Angriffsaktion in eine Abwehraktion umwandeln will oder umgekehrt, sondern erst unmittelbar bevor er seine erste eigene Angriffs- oder Abwehraktion in dieser Kampfrunde ausführt.

    Man kann also auch verzögern, und muss dann noch nicht ansagen, ob man umwandeln will. Allerdings ist mir beim recherchieren etwas zum Verzögern aufgefallen:


    Zitat von WdS 81

    Während man eine Aktion verzögert, kann man keine anderen Angriffs- oder Abwehraktionen ausführen und sich maximal mit halber GS bewegen. Sobald man zu einer Abwehraktion gezwungen ist, verfällt die aufgesparte Aktion.


    Streicht man diesen Absatz per Hausregel, hat es aber keinerlei Nachteile mehr, die höhere Initiative zu haben.

  • Punkt 1 und 2 sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Quelle 1 besagt, dass man halt dann das Umwandeln ansagen muss, wenn man zum ersten Mal dran ist in der KR (schlecht, wenn man die höhere INI hat und gut für den mit der niedrigeren, denn der kann, wenn der Angreifer mit der höheren INI seinen Angriff vergeigt, noch umwandeln, was der Angreifer nicht tun kann, wenn sein langsamerer Gegner seinen Angriff vergeigt).

    Verzögern ist etwas anderes und hat nichts damit zu tun, sich zum Umwandeln zu entscheiden oder nicht, wenn man ganz regulär dran ist, denn verzögern behandelt das Thema, wenn man nicht in seiner INI-Phase agieren will und auch nicht pariert (denn sonst verfällt die verzögerte Aktion).

    Aber grundsätzlich haben wir das alte Thema höhere INI und umwandeln an der einen oder anderen Stelle diskutiert (ebenso mit dem Hinweis, dass es in WdS mehrere Angaben zum Umwandeln gibt, die sich in Details nicht gleichen). Auch das Thema Abwarten und Verzögern wurde schon diskutiert.
    Das muss beides hier (im Faden über den Speerkampf) nicht auch noch mal diskutiert werden.

  • Das meine ich doch:

    Zitat eins sagt ganz klar, dass man das Umwandeln erst ansagen muss, wenn man seine erste (Abwehr-)Aktion ausführt, nicht schon in der INI-Phase.
    -->
    Sollte man sich zum Verzögern entscheiden, muss man also noch nicht ansagen, ob man umwandelt.

    Dass beim Parieren die verzögerte Aktion verfällt, habe ich ja auch geschrieben, aber wenn man genau das ändert, hat man das Problem "hohe INI kann ein Nachteil sein" gelöst.

  • Ebenso mag die höhere INI aber auch erlauben, den Gegner eine Wunde zuzufügen, bevor er überhaupt dran ist, womöglich sogar bei 8 INI-Phasen mehr ihn zweimal anzugreifen und dadurch womöglich so schweren Schaden zuzufügen, dass er er nicht mehr so gefährlich ist, wenn er dran ist.
    Das wäre ein guter Grund pro KR und höherer INI.

    Man kann auch die Regel zum Umwandeln hausregeln und damit seine höhere INI auch nutzen zu können, zuerst zu agieren und trotzdem nicht beim etwaigen Umwandeln benachteiligt zu sein.
    Oder man nehme die Angabe (das letzte Zitat im Beitrag) dazu aus dem alten Arsenal, das zumindest verhindert, dass der INI-niedrigere umwandelt, wenn der Schnellere verbaselt.