Rahja auf Erden

Nach der einen oder anderen leidvollen Erfahrung gilt für mich die goldene Regel: NIEMALS MIT EINEM MITSPIELER!
Es gibt zwar aktuell einen Mitspieler, den ich sehr attraktiv finde, aber das gemeinsame Spiel ist mir viel zu wichtig, als dass ich es ertragen könnte, nach dem Scheitern der Beziehung wieder aus der DSA-Gruppe "entsorgt" zu werden, wie ich es schon einmal erlebt habe.

Sowas kenn ich auch. Vom Stress zwischen Paaren, wenn der Mann mit einer Freundin (die total wie Brüder und Schwester wären) im Spiel ein Paar bilden (aber eben nicht mit Seiner Freundin), von DSA-Austritten aufgrund vom Libeskummer und "ICH WILL DIESE F**** NICHT MEHR SEHEN"-Ausrufen, von ganz normalen "mein Charakter ist brünstig... dein Charakter ist brünstig... ersparen wir uns das Gewürfel und lassen wir denen den Spaß"-Mottos zwischen Freunden. Hat alles vor und Nachteile. Die Kunst ist, bei einigen Dingen, Rollenspiel und Leben, Ingame und Outgame, zu trennen.

Wobei ich ja doch sagen muss das ich ganz neidvoll auf DSA-Pärchen schaue

Als Mitglied eines dieser DSA-Pärchens kann ich nur sagen, dass das - wenn man sich erwachsen verhält - ungemein bereichernd für die Beziehung sein kann. Wenn einem gerade langweilig ist oder gerade keine anderen spannenden Themen da sind - über DSA kann man immer stundenlang reden, wenn man gemeinsam spielt Zu zweit zu spielen ist auch eine tolle Sache, weil es eine ganz andere Dynamik und Geschwindigkeit hat als in der Gruppe.

Spielte und spiele auch immer wieder mit anderen DSA-Pärchen zusammen. Bisher gab es da noch nicht die oben genannten Probleme. Allerdings fürchte ich mich auch vor dem Tag, sollte sich mal eines dieser Paare trennen *grusel* Das wird schwierig. Nagut, ein Problem fällt mir doch ein: Es gab immer wieder Probleme, wenn einer der Partner plötzlich jemanden spielte, den der andere unsympatisch fand. Da kann es zu der entsetzten Frage kommen, ob sich da das wahre Gesicht des Partners zeige (was ich für Unsinn halte, es ist schließlich Rollenspiel und da ist man eben auch mal ganz anders). Mir ging es immer anders, ich fand faszinierend, was sich so alles am Gegenüber und seinen verschiedenen Rollen an tollen Ideen und Eigenschaften findet.

Boah, wo soll ich da anfangen?
Der hexenPapi meinte einmal zu einer Arbeitskollegin (Lehrer): "Ob meine 14jährige Samstag Abend in die Diskothek will? Nein, die lädt sich die Jungs zum Spielen ein." Damit hat es wohl angefangen...

Ich glaube ich hatte alles in den vielen Runden. Entzweien und Finden. Rundenauflösungen auf Grund Herzschmerz. Rahja- oder Traviagefällig. IT-OT-Durcheinander. Also wenn der Ehemann der Spielleitung IT mit dem Charakter der anderen Mitspielerin flirtet. Oder die Ehefrau-Spielleitung mit irgendeinem anderen Mitspieler. Oder meine rollige Katzenmenschin und der Levtha-Priester, was soll da schon passieren? Das nennt sich dann Gebet.

Keine Pärchen in Runden hilft aber Stress zu vermeinen. Auf der anderen Seite könnte ich es mir nicht vorstellen einen Lebenspartner zu haben, der diese Hobby nicht teilt oder irgendwie zumindest akzeptiert. Ein "Stecke Deine Rollenspielsachen auf den Dachboden und rühre sie nie wieder an" wäre absolut nichts für mich.

Den Vater meiner Kinder habe ich allerdings nicht beim Pen&Paper-Rollenspiel kennengelernt - sondern beim LARP.

Mein Göttergatte mit Rollenspiel nicht viel anfangen ist aber der anstandshalber ein mal mitgekommen um sich das anzuschauen, kannte das in etwa aber aus seinen eigenen Nerdkreisen schon so'n bisschen.
Immerhin kann er sich auch für Magie, Götterwirken und Fantasy begeistern und lässt sich sogar schöne IT-Texte liebend gerne zum einschlafen vorlesen. Wie zum Beispiel die Schöpfungsgeschichte von Los und Sumu am Anfang von Wege der Götter oder aber auch Geschichten aus den dunklen Zeiten.

Richtige Pärchen hab ich aber noch nie in einer Runde gehabt. Wäre jedenfalls mal ne interessante Erfahrung.

Meine rollenspielende Gattin habe ich kennen gelernt über eine rollenspielende Cousine von ihr, bevor wir drei in der gleichen DSA-Runde spielten.^^
Von daher hatte ich in bislang in jeder Runde mindestens ein OT-Pärchen (uns), aber wir waren nicht immer das einzige Pärchen.
IT hatten ihre SC immer schnell ein Auge auf meine SC, was nicht immer zu meiner Zufriedenheit war, mittlerweile wenden sie sich aber auch den SC von anderen Spielern zu. Sogar meine SC dürfen jetzt manchmal ein Auge auf die SC von anderen Spielern werfen.^^

Zitat von Eraklion

Immerhin kann er sich auch für Magie, Götterwirken und Fantasy begeistern und lässt sich sogar schöne IT-Texte liebend gerne zum einschlafen vorlesen. Wie zum Beispiel die Schöpfungsgeschichte von Los und Sumu am Anfang von Wege der Götter oder aber auch Geschichten aus den dunklen Zeiten.

Ahahaha So hab ich mal einen Exfreund in den Schlaf gelesen. Die Schöpfungsgeschichte eignet sich dafür ungemein gut. Aber als er dann man beim Zerbrochenen Rad nebenbei mitgehört hat, musste ich ihm das Hörbuch ausleihen DSA ist und bleibt leicht ansteckend

Das ist ja nun kein Thema, das sich auf das Rollenspiel beschränkt. Wann immer man einem regelmäßigen Hobby nachgeht, hat man das Problem, dass aufkommende und zu Bruch gehende Beziehungen die Gruppe sprengen können. Aber je nachdem, was man in einem potentiellen Partner sucht, sind das halt eventuell genau die Umgebungen, in denen man einen finden kann. Manch einer wünscht sich, dass seine Partnerin an seinen Hobbys teilhat, andere wollen ihre Hobbys für sich haben. Man kann da aufgrund der sehr verschiedenen Bedürfnissen von Menschen keine allgemeine Richtlinie aufstellen.

Unabhängig davon finde ich es allerdings wichtig, dass Beziehungen am Spieltisch nix zu suchen haben. Es wird nicht OT geflirtet (insbesondere nicht mit dem Spielleiter), und das Verhältnis der SCs untereinander sollte nix mit den Beziehungen der Spieler zu tun haben. Das ist insbesondere wichtig, weil ich als Spieler davon ausgehe, dass mein Charakter IT andere Charaktere anflirten darf, wenn er will, ohne dafür OT für irgendwelche Probleme zu sorgen. Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit.

Zitat von flyx

Unabhängig davon finde ich es allerdings wichtig, dass Beziehungen am Spieltisch nix zu suchen haben. Es wird nicht OT geflirtet (insbesondere nicht mit dem Spielleiter), und das Verhältnis der SCs untereinander sollte nix mit den Beziehungen der Spieler zu tun haben. Das ist insbesondere wichtig, weil ich als Spieler davon ausgehe, dass mein Charakter IT andere Charaktere anflirten darf, wenn er will, ohne dafür OT für irgendwelche Probleme zu sorgen. Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit.

Hmm dementsprechend möchte ich mich korrigieren: Beziehungen am Spieltisch outgame ausleben zu lassen, sei es eben in Streits die den Spielbetrieb behindern oder unterbrechen, halte ich ebenfalls für bedenklich. Da zwei meiner Charaktere, Gillion und der Elf Silveon (und auch der Forentsageweihte von mir) ständig am flirten sind, gehe ich auch davon aus das Ingameflirts nichts mit dem Outgame zu tun haben sollten.

Ja, nicht?
Aber an der zitierten Stelle hängt ja auch nicht ganz grundlos ein Zwinker am Ende.^^

Was soll dir passieren. Ein Wannabe Peter Pan mit Mitte 20?

Zitat von Zwerg Nase

Wie großmütig

*hüstel* Ich gebe ja zu das ich ziemlich anhänglich war und es eine "Weile" gedauert hat, bis ich meine Frustration überwunden habe. Aber ich habe ja mittlerweile verstanden, das Du fast nur Brüter spielst. *kicher* Auch wenn das bei einigen Chars ziemlich schade ist.

Ich finde es allerdings nicht tragisch, wenn die Charaktere auch untereinander was haben, oder es bei den Spielern ebenso ist, sprich, es feste Paare am Tisch gibt. Wie gesagt, wir hatten immer Paare am Tisch, und abgesehen von meinen persönlichen Verfehlungen (ohne Dauerschaden) gab es da nie Streit. Egal wer IT mit wem. OT war ja alles in trockenen Tüchern. Was wohl eine Gratwanderung ist, ist wenn der Vorwurf der Übervorteilung erwächst. Denn ich Leite nunmal, und Schatti ist mithin die aktivste Spielerin, die auch abseits vom Tisch viele Ideen hat, die ich nicht ignorieren kann und will. Damit staubt sie dann auch mehr Ruhm und Loot (keine AP) ab, und das sorgte bei passiven Spielern für viel Unmut, weil Schatti das ja lles bloß kriegt, weil wir in einem Bett schlafen. Das sie viel tut, und die passiven Spieler dagegen nicht, daran kann es natürlich nicht liegen. Tja ...

Nein, meiner Erfahrung nach liegt es eher am Spielleitern, die bei passiven Spielern nicht häufig genug nachfragen, was sie eigentlich tun oder wollen. Habe auch schon Runden erlebt, da hatte ich als Spieler wenig Lust mich dauernd lautstark gegen einen anderen Spieler durchsetzten zu müssen, nur damit ich auch mal Screentime bekomme. Sind dann auch die Runden, in denen man nicht sehr lange bleibt - weil man kommt ja nicht zum Spielen oder nur durch Unhöflichkeit.

Ich denke schon, dass mein Mann Vorteile hat, wenn ich spielleiter. Nicht wegen dieser Sachen im Elternbett, sondern weil man sich schlicht gut kennt. Wir müssen vieles nicht in Worte fassen, um zu kommunizieren. Wir haben eine ähnliche Vorstellung davon wie die Welt funktioniert und haben einen gemeinsamen Erfahrungsschatz alla 'wie weit sieht man im dunklen Wald'. Wenn ich als SL sage 'im Wald ist es dunkel', hat er schlicht die bessere Vorstellung davon wie genau ich das meine.
Und ja man redet darüber, tauscht sich aus, was das Erlebte präsenter bleiben lässt. Wodurch man vielleicht sinnvoller beim nächsten Mal agieren kann. Oder man bekommt eben noch ein Gespräch mit NSCs X extra, der noch irgendwas erzählt.

Deshalb bemühe ich mich sehr mit anderen Spieler auf ein ähnliches Level der Kommunikation zu kommen. Damit sie mich ähnlich gut verstehen oder erkläre Situationen genauer, damit wir die gleiche Vorstellung haben, wie tief ein "kleines" Loch ist. Das sollte man sich als SL schon vor Augen halten.

An Dienstleistung habe ich nur mal erwähnt, dass es pro Minute SL-Massieren einen APs gibt, aber das wollte noch keiner machen.

Ich spiele jetzt seit etwa eineinhalb Jahren in einigen wechselnden und einer konstanten Runde mit meinem Freund. Ich kann und will mir eine Beziehung ohne sich dieses Hobby zu teilen nicht wirklich vorstellen - klar, wenn alles andere super ist würde es passen, aber DSA ist wenn auch leider nicht zeitlich so zumindest emotional ein sehr großer Teil meines Lebens, und wenn mein Partner dann nicht damit einverstanden wäre, dass wir in der neuen Wohnung einen Bereich extra für alle DSA-Bücher reservieren müssen, dann wäre das schon irgendwie doof.

Ich glaube von mir behaupten zu können, dass ich ihn nicht bevorzuge. Das heißt aber nicht, dass er nicht gewisse Vorteile durch unsere Beziehung hätte: er kennt mich so gut, dass er meine NPC besser als der Rest einschätzen kann, was ab und zu ein paar Extra-AP gibt.
Allerdings resultieren diese Vorteile nicht unbedingt immer aus der Beziehung, sondern eher daraus, dass wir auch OT viel miteinander zu tun haben - so haben sowohl er als auch ein guter Freund von uns den Vorteil, dass sie am Anfang von Abenden in den meisten Fällen die besten Zusammenfassungen des vorher-geschehenen liefern können, einfach weil wir uns über die Woche auch über die Abenteuer unterhalten und es damit präsenter bleibt.

Wie das bei Trennungen aussieht... Ich habe noch keine Trennungen in DSA-Runden miterlebt, nur diverse Freundschaften in die Brüche gehen sehen, aber für die Runde dürfte das nicht so den großen Unterschied machen - wenn eine Beziehung, welcher Art auch immer, zwischen zwei Menschen kaputt geht, hat das wohl immer Auswirkungen auf die Gruppe, wie sowohl diese als auch die Betreffenden damit umgehen ist dann denke ich davon abhängig, wie erwachsen sie sich verhalten können.

Ich kann nicht mehr tun, als den Spieler fragen, was er tun will. Wenn er dann dicke Backen macht, "Öhm" sagt und dann "Mach bei den anderen weiter, ich überleg noch", und dann wiederholt zum selben Thema, dann kann ich nichts machen. Wenn ich jemanden anspiele, und die Reaktion darauf "Ich muss da später mal nachhaken" ist, was soll ich dann machen? Ihn schlagen? Das ist wie die Druidin die auch nach zwei erzwungenen Würfelwürfen auf Neugier seitens des Spielleiters dennoch an der Kiste vorbeigeht, weil es sie nicht kümmert. Dann hinterher zu heulen das man nix vom Kuchen abkriegt, also bitte, das ist kein Spielleiterversagen. Wenn dann noch der Vorwurf kommt, das man nichts abbekam, weil andere Spieler liiert sind, dann setzt dem das die Krone auf.