Angrosch und die Zwölfe

  • Morgen,

    Nachdem wir gestern im Zuge der G7 auf Arras de Mott angekommen sind (bitte nicht spoilern, man weiss eh immer zu viel über die G7) fiel mir auf das ich u.U. mit meinem Angroschgeweihten recht weit von der "Norm" abweiche.

    Im Abenteuer ist es anscheinend so vorgesehen das die Zwerge vor Ort die einzigen sind die nicht an den regelmässigen Andachten teilnehmen müssen und auch sonst nicht voll an alle Klosterregeln gebunden sind weil sie halt Angrosch verehren.

    Bei meinem Geweihten bin ich bisher (aufgrund einzelner Textstellen über Rondra/Phex-Anhänger unter den Zwergen) davon ausgegangen das er die Göttlichkeit der Zwölfe anerkennt (Hesinde?). Er fühlt sich nicht an ihre Regeln gebunden aber würde auch im Normalfall nicht gegen einen Ihrer Geweihten oder Ihre Interessen vorgehen. Rondra wird als vollwertige Göttin an der Seite Angroschs akzeptiert (was das Verhältniss zu unserem Ronnie einfach macht).

    Somit hatte er auch kein Problem damit den Praios-Andachten beizuwohnen und auch soweit es der Respekt verlangt aktiv beteiligt zu sein. Sicherlich wird er Praios nicht in einem Gebet anrufen, aber dafür gibt es ja Wege.

    Sehe ich das zu wenig engstirnig? Sollte ich insgesammt mehr auf die absolute Alleinstellung Angroschs pochen? Das scheint mir in einer Welt in der die Götter numal einfach da sind schwierig.

  • Auch die Angroschim haben entsprechenden Respekt vor den 12en, und sehen wohl es mit dem Namenlosen genauso, ergo

    passt das, wie Du das gehandhabt hast oder auch gerade tust (zumindest aus meiner sicht).

    Badner, das Höchste was ein Mensch werden kann


  • Wir haben genau dieses Abenteuer gerade beendet, würde mich freuen zu hören wie es euch ergangen ist.

    Die Zwerge erkennen generell die Zwölfe als Götter an, messen Ihnen aber eine ander Bedeutung zu. Verehrt wird Vorallem Angrosch, in geringem Ausmaß Rondra (von den Amboßzwergen auch mehr) und Phex (Brillantzwerge), bei den "vermenschlichten" Hügelzwergen haben wir auch Peraine und die Anbetung Angroschs in der Ingerimm Form.

    Letztlich gibt es zur möglichen Einstellung deines Charakters eine sehr große Bandbreite: Für einen konservativen Erzzwerg ist Angrosch der höchste Gott und alle anderen bestenfalls dessen Diener. Ein Hügelzwerg kann auch den menschlichen Ingerimm Kult anhängen und den erschaffer der Zwerge somit nur als Teil des zwölfgötterpantheons sehen, wie es die Menschen tun. Für unseren Erzzwerg wäre das schon nahe an der Häresie.

    Die meisten Angroschgeweihten dürften es wohl mit Leben und Leben lassen halten wenn sie bei den Menschen unterwegs sind - gerade Praios würde sie in meinen Augen aber kritisch sehen, nimmt dieser im Zwölfgöttlichen Glauben doch den Rang ein der aus Sicht eines Zwerges Angrosch zusteht.

  • Somit hatte er auch kein Problem damit den Praios-Andachten beizuwohnen und auch soweit es der Respekt verlangt aktiv beteiligt zu sein. Sicherlich wird er Praios nicht in einem Gebet anrufen, aber dafür gibt es ja Wege.


    Sehe ich das zu wenig engstirnig? Sollte ich insgesammt mehr auf die absolute Alleinstellung Angroschs pochen? Das scheint mir in einer Welt in der die Götter numal einfach da sind schwierig.

    Die Zwerge kennen und verehren die Zwölfe oder einige davon, aber sie beten sie halt eher nicht an (soweit ich weiß), weil ihre Religion etwas anders gestrickt (Praios ist da wohl nicht der Götterfürst).

    Bei aufrechtem Respekt finde ich Teilnahme an den Gottesdiensten durchaus in Ordnung und passend - ebenso wie Dein skizziertes Glaubensbild -, allerdings Praios nicht anzurufen in einem Praios-Gottesdienst könnte eben doch ein Haken sein. Man spricht da nun mal Gebete zu Ehren und im Namen Praios' und singt Choräle.

    Mehr auf die Alleinstellung pochen würde ich nicht machen, schon wegen dem Ronnie in der Gruppe. Dass beide Geweihte ihre jeweilige Gottheit mehr verehren als andere ist nur natürlich, andere Geweihte davon zu überzeugen und im Mittelreich darauf zu bestehen, dass Angrosch höher und als besser einzuordnen ist, wird nur Probleme schaffen.

    Gerade auch in einem Kloster des Praios.

  • Na, zwischen einen Gottesdienst besuchen und diesen Gott als Götterfürsten verehren ist doch noch eine Menge Spielraum. Als Zwerg wirst Du nicht blöd angesehen, wenn Du an den Gottesdiensten nicht teilnimmt, wie es bei jeden Menschen der Fall wäre. Dieser hat sicher etwas zu verbergen, wenn er sich vor dem Licht des einzig wahren Herrn versteckt. Meine Tulamiden hätte da mehr Problem den Gottesdiensten an den bösen Gott der Eroberer teilhaben zu müssen nur um nicht negativ aufzufallen.

    Ich denke, dass Zwerge den anderen 11 Göttern schlicht unterschiedliche Wichtigkeit zu ordnen. Hesinde, Schlange, Drachenmacht entspricht jetzt halt nicht so dem Naturell eines Zwergen, aber ein Zwerg ist auch nicht dumm und wird merken, dass da nicht alle Hesinde-Fanatiker irgendwie dunklen Pfaden wandern und heimlich Kinder opfern. Gerade wenn man als Zwerg in der Menschenwelt unterwegs ist, wird man so etwas recht bald feststellen.

    I ♡ Yakuban.

  • Man spricht da nun mal Gebete zu Ehren und im Namen Praios' und singt Choräle.

    Muss man denn da aktiv dran teilhaben? Die liturgischen Texte kennen doch eh nur versiertere Gläubige. Einfach dabei sein, ist doch auch eine Art von Mitmachen... Oder?

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Dank euch allen für die bestätigenden Antworten :).

    Goltron : Das wird bestimmt noch einige Wochen dauern, wir spielen zwar zuverlässig jeden Dienstag, aber die Gruppe lässt sich eher mal Zeit. Wahrscheinlich wird der nächste Abend daraus bestehen den Ronnie zum bleiben zu bewegen, die Magier an Trotzreaktionen zu hindern und eine Andacht/Messe für die Zwerge abzuhalten, wohl mit Segnung der Werkstatt/Schmiede. Aber wenn wir dann durch sind versuche ich an dich zu denken.

  • Muss man denn da aktiv dran teilhaben? Die liturgischen Texte kennen doch eh nur versiertere Gläubige. Einfach dabei sein, ist doch auch eine Art von Mitmachen... Oder?

    Das ist vielleicht Ansichtssache, aber ich empfinde es nicht als Zeichen von Respekt, in einem Tempel und während eines Gottesdienstes nicht mit zu beten und zu singen, und sich das nur interessiert anzuhören.

  • Das ist vielleicht Ansichtssache, aber ich empfinde es nicht als Zeichen von Respekt, in einem Tempel und während eines Gottesdienstes nicht mit zu beten und zu singen, und sich das nur interessiert anzuhören.

    Hmm, wäre andächtig schweigen nicht auch in Ordnung? Du respektierst die Regeln des Gottes, frevelst ihn aber auch nicht indem du irgendwelche Gebete verhunzelst.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Man geht in einen Tempel während eines Gottesdienstes nicht, um anzuschauen, was die Gläubigen da so tun, wenn man da selber nicht dran glaubt, schon aus Respekt und irgendwo auch Anerkennung des Glaubens.

    Wenn man zum Gottesdienst, gerade selber als Geweihter eines Gottes, geht dann doch, um da selber zu beten, oder man lässt es, um da nicht negativ aufzufallen (gerade auch als Geweihter).

    Zumal man seinerseits bei den eigenen Anachten vermutlich auch nur Gläubige haben möchte.

    Aventurien, Götter, Geweihte ... ganz oder gar nicht, würde ich meinen, aber nicht sich bestenfalls halbherzig (womöglich wiederholt) da in den Gottesdienst setzen und den anderen zuschauen.

  • Du gehst ja nicht rein um zuzuschauen, du gehst in diesem Fall rein, um dem Gott deine Aufwartung zu machen.

    Wenn sie nicht hingehen, beleidigen sie Praios.

    Rezitieren sie die Texte falsch, beleidigen sie Praios.

    Singen sie schief, beleidigen sie Praios.

    Das Haupt ehrbietig zu neigen und im Stillen zu beten oder die Präsenz des Gottes in seinem eigenen Haus mit Bescheidenheit zu würdigen, finde ich völlig legitim. Praios wird WISSEN, warum du tust was du tust. Es ist ja nicht so, dass sie vor jedem Gottesdienst die Liedtexte als Heftchen verteilen.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Zum Aufwartung mache gehört in meinen Augen aber auch, seinen Namen zu sprechen, ein kurzes Gebet am Altar, oder im Gottesdienst mitbeten und -singen.

    Ein Geweihter Angroschs beleidigt nicht Praios, wenn er nicht in den Tempel geht, weil er weiß, dass er zu dem Gott und diesem Glauben keinen Bezug hat. Ich finde es nur höflich, dann nicht dahin zu gehen.

    Ich finde es eher unhöflich oder gar dreist, sich in einen Gottesdienst zu setzen, auch noch selber als Geweihter, und dann quasi nur zuzuschauen (denn wenn man nicht betet, schaut man ja eher nur zu).

    Denn hier ging es ja darum, ob sich ein Angrosch-Geweihter tatsächlich am Gottesdienst beteiligt, oder eben doch nicht, wenn er, wenn er da rein geht.

  • Hm, wenn ich im Rahmen des Kindergarten Programms einen katholischen Gottesdienst besuche, dann mache ich nicht wirklich mit. Besonders nicht am Abendmahl, das soll und darf nur ein ordentlicher Katholik. Das sehe ich jetzt nicht als dreist an... Ist nicht mein Glaube, aber hier halt so üblich und die Kinder singen, tanzen was vor. Was man meist nicht sieht, weil solche Kirchen keine Bühne haben. Ob der Abschlusssegen am Ende bei mir richtig ankommt, weiß ich nicht. Da müsste man das Regelwerk fragen.

    In meinen Augen würde der Zwerg im Praios-Gottesdienst es ähnlich halten.

    I ♡ Yakuban.

  • Also ich denke wenn man das respektvoll angeht kann man sich da auch um vieles drücken. Die Texte und Lieder kennt zwar wahrscheinlich jeder Zwölfie von seinem Initiationsunterricht bzw früheren Praiosdiensten aber die werden sich schon denken dass so nen Zwerg die wahrscheinlich nicht kennt. Und Praios wird sich freuen dass man überhaupt da ist. Also solange man nicht demonstrativ sitzen bleibt wenn alle zum Gebet aufstehen oder man sich unterder Bank vor dem Segen wegduckt sollte das kein Problem sein. Vielleicht tuscheln ein paar Leute dass derjenige nicht mitbetet aber eigentlich sollten die es verstehen ist ja schließlich nen Zwerg und ein Nichtzwölfgeweihter.

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Hmmm, dann wären Gehörlose ja definitiv mal ausgeschlossen... Wie gemein

    Den Nachteil gibt es doch auch gar nicht?^^

    Fettes EDIT nach folgendem Beitrag: In DSA 4.^^ EDIT Ende

    Scherz beiseite: Das wäre ein ziemlich Sonderfall und ich beziehe mich extra nicht auf irdische Verhältnisse, sondern darauf, dass ein Geweihter in einen Gottesdienst gehen soll/will und es stellt sich die Frage, ob er das macht, und wenn, wie er sich dabei verhält.

    Und da wäre ich vorsichtig, gerade als Geweihter, der gewiss auch eigene Vorstellungen und Erfahrungen darin hat, wie man sich im eigenen Gottesdienst verhalten sollte, in einer Welt, in der Götter existieren, ein Tempel wahrhaft geweihter Boden ist und Geweihte auch unzweifelhaft mit Kraft ihrer Götter ausgerüstet sind und diese auf Dere repräsentieren.

    Mir geht es nicht darum, den Text von Gebeten oder Liedern nicht zu kennen, sonst aber eigentlich mitmachen zu wollen, oder einfach nicht singen zu wollen, oder lieber still statt laut an die örtliche Gottheit zu beten. Mit geht es darum, wenn man einen Gottesdienst aufsucht, das nicht als"Religions-Tourist" und aus einer Neugier-Probe heraus zu tun. Denn wenn da ein gewisser echter Glaube hinter steht, ist ja alles gut (ob mann nun laut oder halbherzig oder auch lieber gar nicht mitsingt), sollte festgelegt werden, dass es doch eher ersteres ist, dann, denke ich, sind gerade die Geweihte die ersten, die da nicht hingehen.

  • Ein Geweihter Angroschs beleidigt nicht Praios, wenn er nicht in den Tempel geht, weil er weiß, dass er zu dem Gott und diesem Glauben keinen Bezug hat. Ich finde es nur höflich, dann nicht dahin zu gehen.

    Tut er das wirklich nicht, wenn das gesamte Gebiet ihm geweiht ist? Das Kloster ist ja nicht nur das Gotteshaus, sondern auch das gesamte Gebiet. Er ist überall. ergo wirst du ihn dort so oder so beleidigen. Ich würde aber auch glauben, dass die Praioten größere Korinthenkacker sind was korrekt rezitierte Gebete angeht. Und ein kurzes Gebet kann auch sehr halbherzig sein, da wäre mir schweigen dann doch lieber. Die Profis reden, das Fußvolk staunt ehrfürchtig.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Das Kloster ist nicht geweihter Boden. Es ist schon Kirchenland und Grund und Boden, aber ein Tempel, in dem gerade ein Gottesdienst statt findet halte ich noch mal für etwas anders.

    Sich in den Tempel begeben und mitbeten, aber es nur als Lippenbekenntnis zu sagen, um nicht schlecht aufzufallen, halte ich dann für einen Geweihten endgültig für ein Unding.

    Doch ;)

    Danke. :) Ich habe entsprechend bei mir nacheditiert, dass es sich auf DSA 4 bezieht.

  • Ich habe entsprechend bei mir nacheditiert, dass es sich auf DSA 4 bezieht.

    Verzeih, ich gehe immer automatisch von DSA5 aus :(

    Aber interessant zu wissen, das es Taubheit für SC's dann ja erst ab dem 5er gibt.

    Damit ich auch mal was zur Thematik des Threads beitrage:

    Ich fände eine passive, stille und ehrfürchtige Teilnahme an einem Gottesdienst eines anderen Gottes nicht wirklich tragisch. Bevor man sich verbetet/versingt und den Gott / die Göttin verärgert ;) Frei nach dem Spruch: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten :iek:

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.