ACHTUNG HEISS Feuer machen in Aventurien...

  • ...ich möchte hier nochmal kurz Leben rein bringen und die technischen und rollenspielerischen Möglichkeiten von Feuer in Aventurien weiterdiskutieren. Bin darauf gekommen, weil ich kürzlich altes Pflanzenöl verbrannt habe. Mit dem Zeug kann man echt schicke Sachen machen. Für eine Fackel tränkt man Baumwolltuch in das Öl, wickelts um einen Stock und zündet es an. Ohne Stoff brennt das Öl natürlich erstmal nicht (=gefahrloser Transport), wenn man das Öl jedoch erhitzt und dann schwungvoll ins Feuer gießt, hat man eine schöne Stichflemme. Noch besser wird der Effekt, in brennendes Öl etwas Wasser zu kippen. Mit nur 5 Litern Öl und einem halben Liter Wasser erzeugt man so einen schönen, 5-6 m hohen Feuerpilz.

    Was gibt es noch für aventurische Möglichkeiten, Feuer (etwa im Kampf, im Lager,..) einzusetzten. Welche weiteren Stoffe (Pech? Teer? Mehl?) bieten sich wofür an? Kann es gelingen, effektive Explosionen zu erzeugen? Oder langt es "nur" für blitzschnelle Ausbreitung/Entzündung von Bränden (Welche im Mittelalter die größte Gefahr für Städte war)?

  • Bärlausamen. In eine Falmme geworfen gibt das ne schöne Stichflamme. (Staubexplosion) Dicht gepackt aber völlig harmlos.
    Blitze, zB Kugelblitze, stecken in der Regel ihr Opfer auch in Brand.
    Mit Hammer und Ambos kann man ein Stück Eisen schlagen, bis es Glüht. Damit kann man dann auch schon so einiges anzünden.
    Wenn man Gase versichtet, erhöht sich die Temperatur. Bei einem Zündfähigem gemisch kann es dann zur Explosion kommen. (Zwergischer Dieselmotor?)

  • Mehlstaub kann recht heftige Explosionen erzeugen, wichtig ist dabei, dass das Mehl möglichst fein in der Luft verteilt ist. Als kleiner Exkurs in die Physik: Explosionen sind dann besonders heftig, wenn sich das Volumen des verbrannten Stoffes sehr stark erhöht. Im Falle von Mehlstaubexplosionen geschieht das, weil das gesamte Mehl gleichzeitig im Bruchteil einer Sekunde verbrennt. Potentiell kann man stärkere Explosionen erreichen wenn man verschiedene schicke Stickstoffverbindungen nutzt, was unter Umständen einigen Alchimisten bekannt sein könnte.

    Noctum Triumphat

  • Ich denke Zündhölzer sollten in aventurien kein Problem sein.

    Irgendwo hab ich auch mal in nem Regelwerk ein Bild von nem Feuerzeug gesehen...

    Prinzipiell die Öl + Docht+ Feuerstein Methode...

    Aber die ewige FLamme ist in unseren Gruppen immer noch der all rounder ...

  • Feuerzeug = Stahl und Feuerstein
    in Kombination mit Zunderschwann hat man mit ein bißchen Übung in 30 Sekunden ein Feuer (spreche aus eigener Erfahrung)

    No husband has ever been shot while doing the dishes.

  • Aus Sicherheitsgründen und dem AE Verbrauch doch eher kontraproduktiv. Einfacher Manifesto bringts eher.

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

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    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Und der Explosionsdruck eines Ignisphäros dürfte das Lagerfeuer auch...großflächig werden lassen.
    Luftdichte Gefäße sind kein Problem, man nehme ein Tonfläschchen und tunke es einmal in Wachs...

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Es gab doch im Mittelalter eine Art von Feuerzeug welches mit einem Fubken einen Docht der in Öl getränkt war entzündet hat. In einem Märchen ist diese Art von Feuerzeug auch vorzufinden.
    Ein Mann bekommt das Feuerzeug geschnekt, mit dem Feuerzeug kann er drei Hunde rufen , welche ihm Wünsche erfüllen.

  • Als Alternative zu den ganzen magischen oder heiligen Ritualen und den klassischen Feuerreiben, will ich mal das Tachopyrion/ Luftfeuerzeug/ Feuerpumpe (engl. fire piston) vorstellen. Auf Youtube wird das sehr schön demonstriert: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=-Qrpili6T-0">http://www.youtube.com/watch?v=-Qrpili6T-0 
    Funktioniert wie ein Dieselmotor. Durch extreme Verdichtung von Luft kann ein leuchtbrennbarer Stoff entzündet werden.

    No husband has ever been shot while doing the dishes.

  • Das Ding wurde erst irgendwann im 18. Jahrhundert erfunden und erfordert eine sehr, sehr hohe Genauigkeit in der Herstellung...im Horasreich vielleicht, da könnte ich mir das Ganze noch vorstellen oder bei Brillantzwergen, aber kaum im Mittelreich oder gar im Bornland.

    Oetzi
    Klingt nach einem ganz normalen Benzinfeuerzeug, nur etwas gröber ;)

    Der normale Aventurier wird sowieso höchst selten einmal Feuer entzünden müssen, das Herdfeuer glüht eigentlich immer und wenn man irgendwo im haus Feuer braucht nimmt man einen glühenden oder brennenden Span

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Die Luftfeuerzeuge wurden von den Naturvölkern in Burma, the Malay Peninsula, Indo-China, Borneo, Sumatra, Java, Kalimantan, Sulawesi, Philippinen,etc verwendet. Lange bevor 18irgendwas europäische Forscher dahin kamen.

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  • Ein mittelalterliches Ölfeuerzeug wäre mir neu. Ich habe ein Benzinfeuerzeug zu Hause, und nicht mal das kriege ich mit den Funken richtig an. Ein ölgetränkter Docht lässt sich mit ein paar Funken bestimmt nicht anzünden. In der Regel ist die Zündtemperatur zu hoch bzw. reicht die Hitze aus der Verbrennung nicht aus, um das weitere Öl in Brand zu setzen. Interessant wird es erst, wenn das Öl sehr fein verteilt ist (mit viel Sauerstoff dazwischen) und ausgast, so dass eine feine Schicht von Gas-Sauerstoff-Gemisch den Docht umgeben kann.

    Das meines Wissens erste Feuerzeug im modernen Sinn (gasbetrieben) war die Doebersche Zündmaschine, ein mit Wasserstoff gefüllter Zylinder. Das Zünden erfolgte dabei nicht über einen Funken o.ä., sondern über einen Platinkatalysator, der die Aktivierungsenergie für die Knallgasreaktion auf Zimmertemperatur senkte, so dass die Verbrennung sofort beim Ausströmen des Gases an die frische Luft einsetzte. Das wäre mir für Aventurien allerdings schon viel zu fortschrittlich.

    Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch eine Reihe von Versuchen, die einige Physiker mit Benzin und Zigaretten angestellt haben: Es ist ihnen partout nicht gelungen, das Benzin mit Hilfe einer glühenden Zigarette anzuzünden.

    Diogenes suchte einen ehlichen Anwalt. &WCF_AMPERSAND"Wie läuft es?&WCF_AMPERSAND", fragte man ihn nach einigen Tagen.
    &WCF_AMPERSAND"Nicht schlecht&WCF_AMPERSAND", antwortete Diogenes. &WCF_AMPERSAND"Ich habe meine Laterne noch.&WCF_AMPERSAND"

  • Zitat von &quot;Toolkid&quot;

    Die Luftfeuerzeuge wurden von den Naturvölkern in Burma, the Malay Peninsula, Indo-China, Borneo, Sumatra, Java, Kalimantan, Sulawesi, Philippinen,etc verwendet. Lange bevor 18irgendwas europäische Forscher dahin kamen.


    Woher weißt du das?

    Zitat von &quot;Anduril&quot;

    Ein mittelalterliches Ölfeuerzeug wäre mir neu. Ich habe ein Benzinfeuerzeug zu Hause, und nicht mal das kriege ich mit den Funken richtig an.


    Dann machst du, vergib mir die harte Ansage, etwas ganz gehörig falsch. Ich habe ein Benzinfeuerzeug, mein Vater hat eines und beide funktionieren tadellos.
    Einfach Öl zu benutzen wird kaum funktionieren, klar, aber Lampenöl ist ja wiederrum etwas ganz anderes...

    Was mir noch einfällt: Phosphorbüchsen könnten in Regionen mit reger Alchemieforschung (Festum, Kunchom etc.) durchaus bekannt sein.

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  • No husband has ever been shot while doing the dishes.

  • <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jstor.org/pss/3101687">http://www.jstor.org/pss/3101687
    Diese Quelle behauptet das Luftfeuerzeug wäre 1860 von Europäern erst beobachtet worden

    <!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Fire_piston">http://en.wikipedia.org/wiki/Fire_piston
    Wiki behauptet es wäre 1876 in England zuerst bekannt geworden (das deutsche Wiki behauptet übrigends 1770 und nennt einen Franzosen als Entwickler)

    <!-- m --><a class="postlink" href="http://ci.nii.ac.jp/naid/110002498866/">http://ci.nii.ac.jp/naid/110002498866/
    Diese nennt gar keine Zeiträume, behauptet aber einen genauen Ort der Erfindung benennen zu können

    <!-- m --><a class="postlink" href="http://books.google.com/books?id=yLnL6…num=8&ct=result">http://books.google.com/books?id=yLnL6I ... &ct=result
    Diese nennt 1865 als Entdeckungszeitraum in Europa.

    Wäre schön wenn sich die Quellen zumindest in ein paar Punkten einig wären, auch nennen sie ganz unterschiedliche Orte der Verbreitung vor der europäischen Entdeckung...

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  • Zitat von &quot;Theverath&quot;

    http://www.jstor.org/pss/3101687
    Diese Quelle behauptet das Luftfeuerzeug wäre 1860 von Europäern erst beobachtet worden


    genau und zwar in Südostasien

    Zitat von &quot;Theverath&quot;

    http://en.wikipedia.org/wiki/Fire_piston
    Wiki behauptet es wäre 1876 in England zuerst bekannt geworden (das deutsche Wiki behauptet übrigends 1770 und nennt einen Franzosen als Entwickler)


    Richtig lesen, da steht: Ein Artikel, erschienen 1876 in der New York Times, benennt einen angeblichen Erfinder Abbe Augustin Ruffo 1845. Patentiert wurde das Prinzip gleichzeitig in England und Frankreich um 1802.
    ursprüngliche Verbreitung Südostasien

    Zitat von &quot;Theverath&quot;

    http://ci.nii.ac.jp/naid/110002498866/
    Diese nennt gar keine Zeiträume, behauptet aber einen genauen Ort der Erfindung benennen zu können


    Ort Südostasien

    Zitat von &quot;Theverath&quot;

    http://books.google.com/books?id=yLnL6…num=8&ct=result
    Diese nennt 1865 als Entdeckungszeitraum in Europa.


    genau und dass diese Dinger davor schon in Burma, der malayischen Halbinsel, Borneo und Inseln östlich von Java (man könnte auch sagen Südostasisen) verbreitet waren.

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