Filme, die die Welt nicht braucht...

  • Zitat

    Ich bin auch ein eher visueller Mensch, aber wenn es nur noch um Spezialeffekte geht und die Handlung darunter leidet, dann ist der Film in meinen Augen schlicht nicht gut.


    Ein Film muss nicht gut sein, wenn es mir nur um die (Spezial-)Effekte geht. Von mir aus muss der Film überhaupt keine Handlung haben und sie könnten vietnamesisch sprechen, wenn überhaupt. Wenn mich wirklich nur das Visuelle reizt ist der Rest ein Bonus, nicht mehr. Und wenn das visuelle stimmt und es unterhaltsam war ist es für mich keine Geldverschwendung.

    Ich hab natürlich Filme, die interessieren mich auch, da stelle ich Handlung und Umsetzung auf eine Stufe. Aber den Anspruch hab ich bei einigem nicht. Dafür ist mein Anspruch aufs Visuelle auch deutlich höher als bei vielen Kinogängern.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Zitat von Milhibethjidan

    Aber ich muss auch sagen, dass mich Filme von vor 1995 selten reizen.

    meinst du das ernst? Was ist z.B. mit den Klassikern des schwarz-weiß-Kinos, z.B. Der dritte Mann? Findest du die nicht visuell ansprechend?

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Oha! Blasphemie!

    Also zunächst finde ich, dass man durchaus die neuen Star-Wars-Teile besser finden kann, als die alten. Ich als Filmwissenschaftler bin George Lucas sogar recht böse, dass er das "New Hollywood" verraten hat und mit der Erfindung von Blockbustern mit Star Wars die Massenfilmindustrieproduktion gerettet hat und dabei die Filmkunst "geschändet" hat. ^^

    Filme werden immer nur noch hochwertiger produziert.

    Ich bin auch ein sehr visueller Mensch. Aber genau deswegen reizt mich ein Kurosawafilm, ein existenzialistischer Film von Clouzot, reizen mich Filme von Lang bis hin zu Eisenstein viel mehr als tolle überwältigende Bilder aus Avatar. Seit Star Wars setzt die Mainstreamkinoindustrie ebenso wie mainstreamige Filmundustrien wie die aus Nigeria oder Indien auf Überwältigung und passiv Zuschauende. Das ist schade.

    *Zeter, Mordio*

  • Dem ist zuzustimmen. Manchmal hat aber das sich-passiv-überwältigen-lassen durchaus seinen Reiz, und dafür ist mir das mainstream-Kino gut genug. Will ich mehr, dann geh ich halt zu Nischenfilmen oder zur Kurzfilmwoche :)

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • In andere Kinos kann man in Regensburg auch nicht gehen...

    Und ich befürchte, dass Disney bei den kommenden Filmen es auch nicht besser machen wird.


    Dabei war "Rapunzel - neu verföhnt" einer der besten Filme, ich in letzter Zeit gesehen habe. Disney kann tolle Filme machen. Übrigens sogar einer der Filme, die 3D wunderschön in Szene setzen. Und ganz ehrlich, was kann man an Star Wars denn noch kaputt machen??

    I ♡ Yakuban.

  • Man kann einen 7. Teil machen, den Leute, die keine Ahnung haben, für "echt" halten, genauso, wie es mit den neuen 3 Teilen ist.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Wenn wir von Titanic Filmen reden, der von 1943 ist... eigendlich total schlechte antibritische Propaganda mit absolut unrealistischen Charakteren (Deutscher erster Offizier im Stile eines Klassischen Theaterhelden, diverse Deutsche Passagiere) aber hat schon wieder so einen hohen Thrashfaktor, dass man ihn mit einer Überdosis an Tetrahydrocanabinol oder Ethanol, wahlweise auch nach Frühstücken eines Clowns durchaus ansehen kann.

    Make Rondra Badass again!

  • Und ganz ehrlich, was kann man an Star Wars denn noch kaputt machen??

    Ich finde schon, dass man noch sehr viel kaputt machen kann. So viel auch über diese Star Wars: The Clone Wars, Serie geschimpft wurde, die Story war authentisch und gut inszeniert, über den trashigen Zeichenstil, nervige Stimmauswahl und fehlenden Tiefgang kann man streiten (sollte man auch!).

    Die neuen 3 Filme waren... so schlecht nicht, wenn man mal den 3. vergisst und wenn ich ehrlich bin finde ich schon immer, dass Luke Skywalker, aka Mark Hamill, eine absolute Fehlbesetzung ist, wah, Blasphemie, da hat jemand was gegen "Die Guten Alten" gesagt. Klar schwingen bei den alten StarWars Filmen gewisse Emotionen mit, wahrscheinlich bei jedem von uns. Die haben eben Jung und Alt begeistert, zumindest bewegt, man hat sie gebannt auf der heimischen Mattscheibe, auf dem Sofa noch in intakten Familien zusammen mit Mama und Papa geschaut... supi... aber schaut man sich die Filme mal versuchsweise ... nunja ... objektiv (ja, ich weiß, geht nicht) an, dann sind sie kitschig, von mangelnder schauspielerischer Leistung geprägt und sogar für die damalige Zeit billig produziert.

    Ich glaube einfach, man hat mit Episode 1 bis 3 etwas versucht, was von vorne herein zum Scheitern verurteilt war, man kann schlicht dieses "feeling" was jeder von uns mit den alten Filmen verbindet, nicht wieder zurückzaubern. Geht nicht. Die Erwartungen waren einfach größer als es einem Film möglich sein kann. Ist auch nur ein bisschen buntes Licht, welches über einen, mittlerweilen flacheren, Bildschirm flimmert.

    Ich finde jedenfalls Episode 1 bis 3 hatte gute Bilder, kreative Handlungen, passable Schauspieler und es war nicht sooo klar, dass jeder der nur ein rotes Lichtschwert hat einfach böse sein muss. Vielleicht hätte ich mir hin und wieder etwas mehr Spannung gewünscht, Episode 2 war stellenweise wie eine Vorlesung in Wirtschaftswissenschaften... aber gut, vielleicht hats anderen genau das gegeben was sie immer gesucht haben? Jedi sollten ja eigentlich auch gar nicht kämpfen, Verhandlungen zu führen scheint, zumindest ettlichen Romanen nach, eher die Wahl des Ziels zu sein.

    I am possessed by a beautiful sickness
    Rock n roll is my business
    [Die Apokalyptischen Reiter - Samurai (2004) - Rock n' Roll]

  • Ich rede nicht von den Filmen, sondern von Dingen wie Dancing Han Solo. Da darf sich Leia doch glücklich schätzen neu loyale Freundinnen zu haben. Die können zumindest besser tanzen und singen. ;)

    Aber ich habe keine besonderen Gefühle für Star Wars - auch nicht für die alten. Für mich waren die nie etwas wichtiges. Die Geschichte ist ganz nett, aber jetzt nicht wirklich herausragend. Während ich mir bei den neuen nur denke: "Oh Gott, ist das schlecht." würde da nicht Star Wars drauf stehen, hätte das doch niemanden interessiert. In der "Mama stirbt" Szene musste ich lachen, bei Bambi war das dramatischer. Episode I ist immerhin noch so etwas wie ein Kinderfilm...

    Von daher sehe ich den Neuen gelassen entgehen und freue mich auf Ford. :)


    Aber das Thema eigentlich "Filme, die die Welt nicht braucht..." heiß, hier mal ein paar von meinen. Die Hangover-Reihe zum Beispiel, da kann ich überhaupt nichts damit anfangen. Dazu diese amerikanischen Teeny-Highschool-Qutasch-Filme, grusliger als die Teeny-Highschool-Horror-5-Gehen-In-Den-Wald-Keiner-Kommt-Zurück-Filme. Bei amerikanischen Komödien sehen ich mir dann doch lieber die Marx Brothers an.

    I ♡ Yakuban.

  • Zitat

    Wenn wir von Titanic Filmen reden, der von 1943 ist... eigendlich total schlechte antibritische Propaganda mit absolut unrealistischen Charakteren


    Es ist ein Propaganda-Film der NS- und Kriegszeit, natürlich sind die Deutschen die Guten und die Engländer die Bösen. Für einen solchen Propagandafilm ist er aber vergleichsweise harmlos (wen auch natürlich unter dem Gesichtspunkt schlecht), was wohl der Grund ist, weshalb er nah einigen Jahrzehnten für das Fernsehen frei gegeben wurde.

  • Apropos NS-Propagandafilm:

    Ich beschäftige mich gerade intensiv mit der NS-Cinematographie und ich besuche da ein spannendes Seminar.

    In dem Zusammenhang kann man Jud Süß - Film ohne Gewissen nennen: Das ist ein Film, den die Welt nicht braucht. Objektiv schlecht gemacht, verfälscht er das eigentlich spannende Thema, wärmt die selben antisemitischen Klischees auf, die schon im "original" Jud Süß von 1940 angelegt sind, und fügt noch einige neue Antisemitismen hinzu. Der Film ist außerdem einfach grotesk, unangenehm und unrealistisch. Er hinterlässt einen außerdem einfach mit so einem "Joa... Was soll uns das jetzt sagen?" und ist einfach nur ganz übles deutsches Standardkino im schlimmsten Sinne. Spannende Hintergründe in ein melodramatisches, mutwillig manipuliertes Drehbuch zu packen und dann gewöhnlich zu inszenieren: Schlechtes deutsches Mainstreamzeug! Die Welt braucht sowas einfach nicht, weil es nicht einmal trashig ist, weil Trash hat wenigstens noch eigene Qualitäten!

  • Man muss allerdings dazusagen, dass der Film sehr sehr wenig mit der Romanvorlage von Feuchtwanger gemein hat, die ich, ehrlichgesagt, für ein wichtiges Zeitzeugnis der Vorkriegszeit halte. Den Vorwurf des Antisemitismus kann man Feuchtwanger vielleicht machen, müsste man dann aber, gerechterweise, auch einem Groß spanischer, französischer und russischer Autoren seiner Zeit vorhalten. Denn darin wird klar, Die welt war 1800 ungerade bis 1945 antisemitistisch gepolt und das, nicht zuletzt, ohne den Einfluss Hitlers, welcher sich das nicht neu ausgedacht hat, sondern nur vorhandene Ströme zu einem wirkungsvollen Instrument bündelte. Das macht es nicht besser, im Gegenteil, ich finde es nur wichtig zu wissen.

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  • Klar, das habe ich ja auch garnicht gesagt!

    Das Buch selbst ist ja auch wie alle Bücher des Autors von den Nazis verboten worden. Es hat aber ja auch wenig mit der Filmumsetzung von 1940 zu tun.

    Es gibt spannenderweise eine englisch-amerikanische Variante von 1934 mit dem Namen "Jew Süss" - worauf die NS-Variante eine direkte Antwort darstellt. In "Jew Süss" sind richtigerweise die Fürsten die Bösen und der Herr Oppenheimer ist eben richtigerweise einfach nur ein Finanzier und kluger Mensch, der dann aufgrund des Antisemitismusses als Bauernopfer herhalten muss.

  • Generell das Abendprogramm bei Tele 5, mit ihren " Horrorfilmen " ist Müll ^^
    Zumal die Filme sogar teilweise 2012 gedreht wurden aber trotzdem aussehen,
    als wäre alles mittels Toaster animiert worden.

    " Bei Phex ! Endlich habe ich diese verfluchte Tür aufbekommen ! Ich wette der Aufwand hat sich gelohnt. "
    " GROOOOAAAAR!!!!! "

    " Ouuh nein. War vielleicht doch keine gute Idee :huh2: "
    --> Standardabenteuer mit Lexor Mondenschein"

  • Den Vorwurf des Antisemitismus kann man Feuchtwanger vielleicht machen,

    Öh... da wäre ich vorsichtig. Feuchtwanger war nicht nur einer der intellektuellen Gegner des NS-Regimes (siehe unter anderem den lesenswerten Roman "Erfolg"), gegen einen derartigen Vorwurf spricht auch seine persönliche Biographie.

    Topic: einer der überflüssigeren Filme der letzten Jahre ist die beinahe-Realverfilmung von Beowulf. Das arme, arme Epos.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

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    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Threadnekromantie on.....

    Eigentlich nicht hundertprozentig passend, denn der Film ist nicht sooo schlecht, dass er in die "Filme, die die Welt nicht braucht"-Kathegorie gehört, aber er ist auf jedenfall schlecht genug, als das er weit genug unter der Erwartungshaltung zurückgeblieben, dass ich ihn nicht wirklich unter "gut" oder "passabel" einordnen kann:

    Die üblichen Verdächtigen

    Lief gestern zufälligerweise auf Arte, und nachdem letztens im Filzitatequiz etwas aus dem Film dran kam (und da dann Ehny meinte, der sei sehenswert) und in einer neuen Uservorstellung der Film als Lieblingsfil genannt wurde, und der Film ja auch noch Oscars gewonnen hat, dachte ich mir, ich schau mir den Film mal endlich an (hatte ihn - trotz des Alters - bisher noch nie gesehen).

    Die Schauspielerischen Leistungen waren ja nicht schlecht, aber die Handlung ist meiner Meinung nach viel zu vorhersehbar. Wer Kaiser Sauce (oder wie auch immer man diesen unglaublich dämlichen Namen schreibt - allein mit diesem Namen geht m.E. schon einiges an Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit flöten) ist war mir von dem Moment an klar, in dem der Name fällt. Und das der Krüppel kein Krüppel ist war ebenfalls etwas, das ich bereits nach wenigen Minuten vermutet hatte. Von "überraschender Wendung" die "Sprachlosigkeit" auslöst (so eine der Kritiken) leider keine Spur, stattdessen eher vorhersehbares 08/15-Popcornkino.

    Alles in allem also ein Film, der mich in meiner Erwartungshaltung massiv enttäuscht hat und nicht mal Ansatzweise überzeugen konnte.

  • Oh, untote Threads, schön! Werd ich auch mal beim Wiederbeleben helfen:

    Der goldene Kompass: Erstens wirft er die Handlung des Buchs völlig über den Haufen und entfernt großteils die gut ausgearbeiteten Beweggründe der einzelnen Figuren zugunsten einer Schwarzweißmalerei. Zweitens wurden große Teile der Kirchenkritik, wie sie im Buch vorkam, einfach entfernt. Herauskam ein generischer Blockbuster ohne Sinn und Verstand.

    Was Computerspielverfilmungen angeht: Kann sich jemand an den „Super Mario Bros.“ Film erinnern? Absolut trashig und dabei noch unterirdisch schlecht. Hat kaum etwas mit dem Spiel zu tun, außer dass die Charaktere gleich heißen.

    Fluch der Karibik 4: während die Teile 2 und 3 noch einen gewissen Mehrwert boten, ist Nummer vier eigentlich ein Remake des ersten Films. Insbesondere der Soundtrack ist sehr stark an dem ursprünglichen orientiert, beinahe völlig ohne Motive und Themen, die in den beiden Soundtracks dazwischen eingeführt wurden. Als alleinstehender Film ist er vielleicht nicht schlecht, aber im Prinzip kann man sich auch einfach den ersten nochmal anschauen und hat dann noch den Charme des Originals.

    Alien 3: Ein unglaublicher Ausschlag nach unten in einer sonst genialen Reihe. An der Stelle kann ich nicht verstehen, was manche hier gegen James Cameron haben - Aliens ist ein toller Film.

    Sunshine: Leute, die keine Ahnung von Sci-Fi haben, sollten keinen Sci-Fi drehen. Der Film war völlig vorhersehbar und hatte mehr logische Fehler als Hände, die man vor den Kopf schlagen kann beim Betrachten. Erinnerte mich von der Handlung her an Event Horizon, der jetzt auch nicht grad das tollste war, aber wenigstens ordentliche Sci-Fi.

    Upside Down: Hab ich schon Leute erwähnt, die keine Ahnung von Sci-Fi haben? Geht zurück in die Schule und lernt, wie Gravitation funktioniert, goddammit!

    It's hard to light a candle, easy to curse the dark instead.
    •••
    The trouble with having an open mind, of course, is that people will insist on coming along and trying to put things in it. -- Terry Pratchett

  • Ich habe es gewagt Meine Frau die Spartaner und ich anzuschauen. Es war einer meiner größten Fehler.
    Ich mag ja wirklich Scary Movier, der war lustig und doch sehr eng an Scream angelegt. Der o. g. Film war zwar auch an 300 angelehnt, allerdings mit so schlechten witzigen Szenen und so schlechten Figuren, wie die Bestie als Pinguin, dass ich nicht mal wirklich lachen konnte.
    Ich habe es wirklich versucht, aber nach 25 Minuten Qual habe ich dann doch aufgehört zu schauen.

    Definitiv einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Breakdance als Kampf gegen die Perser - um Himmels Willen!

    ~~you never see him comin´~~

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    FAB Meeresrauschen