Zugegeben ... ein reißerischer Titel ... aber da er dich angelockt hat, hat er offenbar seinen Zweck erfüllt.
Was ich in DSA4 zunehmend unglücklicher finde ist, dass man faktisch "belohnt" wird, wenn man sich Nachteile aufhalst. Alles positive, interessante ist so teuer, dass man faktisch nur über einen Berg an Nachteilen die Kosten dafür aufbringen kann. Umgekehrt locken diverse Nachteile (z.B. Neugier) mit geradezu erschreckend niedriger Spielrelevanz (im Gegenteil ... Neugier in mäßigen Dosen ist ein "Nachteil", der sowohl den SL als auch den Spieler in vielen Situationen im wahrsten Sinne des Wortes schon mal das AB retten kann)
Auch sehr beliebt: Unfähigkeiten (kommen sogar bei den Mitspielern gut an, weil man damit offenbart: Das ist dein Metier, mein Char wird einen Teufel tun, dir da rein zu reden) Oder die Unfähigkeiten decken gerade Gebiete ab, mit denen man sich eh nicht beschäftigen will (Bsp.: Unfähigkeit Merkmal Dämonen). Ein kleiner Trost: Von jeder Unfähigkeit muss der SL erst einmal überzeugt werden (eine Unfähigkeit: Hiebwaffen [Begründung: "Mein Char hat sich nie damit beschäftigt"] habe ich dem Schwertkämpfer doch glatt als SL einmal verweigert. Wie böse. )
Bleiben wir mal bei den Magiern: Rückschlag (welch schlimmer Nachteil, wo schon in Stufe 1 die Erfolgswahrscheinlichkeiten aller unmodifizierten Zauber locker die 80% durchbrechen. Zudem erwischt es einen nur mit ZfP*/2 (über das * kann man sich in dem Fall glaube ich noch mal gesondert streiten. Was soll das bei einer misslungenen Probe sein?)
Niedrige LE: Wenn der Char tot ist, ist er tot. Das wissen der Meister und der Spieler sowieso. Man wird das zu verhindern wissen. Ob man nun 2 LE mehr hat oder nicht. Hol ich mir über den Ausrüstungsvorteil von den gesparten Punkten eine dicke fette Rüstung, ist das selbst für Kämpfer zu verschmerzen.
Angst vor <XY> mit <XY> geeignet. Nehmen wir irgendetwas, das höchstens mal für Ambiente sorgt oder eh schon gefährlich ist (Skorpione, Spinnen etc.)
Blutrausch ... (liest sich für mich eher wie ein Vorteil *gg*)
Gesucht (welch Nachteil, der einem spannende Rollenspielabende ermöglich) Oder er kommt gar nicht erst zum tragen, weil man ohnehin gerade in einer anderen Region ist.
Krankhafte Reinlichkeit. Auch ohne, dass es auf dem Heldenbogen steht, lassen die allermeisten Spieler ihre Helden krankhaft reinlich wirken (Zwerge mal ausgenommen) ... da wird sich bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit gewaschen, man parfümiert sich ein und macht sonst irgendeinen Kokolores, der für mich überall hinpasst ... nur nicht ins Mittelalter. So hat man jedoch wenigstens eine Ausrede, warum der eigene Held so ein "Saubermann" ist.
Miserable Eigenschaft <brauch ich nicht>. Dabei ist <brauch ich nicht> ein Attribut, das der Char einfach nicht braucht. Für adelige habe ich mir FF angewöhnt ("Wie ich soll selbst arbeiten?"), reine Kampfsäue verzichten gern auf CH. Auch nichts, was schmerzt.
Verpflichtungen: Entweder, sie werden benutzt, um einen in ein Abenteuer zu bringen oder sie spielen keine Rolle. Mir fällt nicht eine Möglichkeit außer Ausschluss von einem spannenden AB ein, wie man dies als tatsächlich empfundenen Nachteil einbauen kann als SL.
Albino ... man sieht cool aus, NSC fürchten einen. Passt zu vielen Chars gut ins Konzept, imho. Für die 7 GP kauft man sich etwas, dass einem den Bauernpöbel vom Leibe hält (zur Not adelige Abstammung)
Arkanophobie. Angst vor Magie kann doch nur gesund sein. Es sei denn, man ist selbst Magier.
Autoritätsgläubig ... geschenkt für alle, die eh mit der Obrigkeit liebäugeln.
Eingeschränkter Sinn: Geruch. In der Nähe eines Zwerges unbedingt ein Vorteil. Auch sonst gibt es nicht viele Gelegenheiten, wo es sonderlich nachteilig ist ("A Hero never walks alone" *la la la*)
Goldgier ... ja ... Gold wollen wir alle, oder?
Krankheitsanfällig (Für KO-Monster ein Klaks)
Medium ... wow ... was ein Nachteil ... ich gebe dem SL Möglichkeiten an die Hand, spannende Geschichten zu entwickeln rund um Geister.
Unstet (Ich kann mich auf nichts konzentrieren, was länger als 4 Stunden dauert? Wow ... dann muss ich mir also meine Rüstung reparieren lassen, anstatt es selbst zu tun? Muss ich mir ein Schwert kaufen, anstatt es selbst zu schmieden? Heißt das, ich werde niemals einen Handwerksbetrieb aufmachen? ... Nein ... wie schrecklich.
Man könnte unentwegt weiter aufzählen. Fakt ist, dass es einem viel zu leicht gemacht wird, Nachteile nur als GP-Spender zu sehen. Und wenn man dann sieht, was man alles davon kaufen kann im Gegenzug, dann frage ich mich, ob DSA3 da nicht die bessere Regelung hatte, wo man sich einfach Vor- und Nachteile nach Art des Charakters aussuchen konnte ... und nicht nach "benötigten Punkten".