Liebe Community!
Ich spiele seit einiger Zeit eine Rondra-Geweihte und habe nun die Bitte an euch, eure ehrliche Meinung zur Darstellung meiner Geweihten zu schreiben.
Dabei geht es um eine spezielle Situation, die sich letztens in unserer Runde ereignete:
Meine Geweihte bekam durch das Schwert der Schwerter den Auftrag, eine bestimmte Person zu finden und zu ihr zu bringen. Sie selbst hat das aus einer Vision erfahren und wusste selbst nicht, wer das war und warum er zu ihr sollte. Schließlich fand ich ihn.
Ein zwei Meilen gegen den Wind stinkender, völlig besoffener Mann. Ich habe mich ihm vorgestellt (als Rondra-Geweihte bin ich gut zu erkennen), habe ihm geschildert, weswegen ich ihn gesucht habe und ihn aufgefordert mit mir zu kommen.
Er sagte mir, er kenne meine Auftraggeberin nicht, das interessiere ihn auch nicht und er werde auch nicht mitkommen. Ich habe versucht, ihn zu überreden. Er fragte mich daraufhin, was denn das Schwert der Schwerter von ihm wolle und ich habe ihm gesagt, das ich das nicht wisse. Sie hat es in einer Vision gesehen, es mir befohlen,also habe ich ihn gesucht.
Er weigerte sich mitzukommen, mit der Begründung, dass ich ihm ja nicht ausreichend begründen könne, warum er da mitsolle.
Ich wiederholte nochmal, dass es das Schwert der Schwerter sei, welches seine Anwesenheit wünsche. Das war ihm egal. Ich fragte ihn, ob er denn an die Zwölfe glaube. Darauf fragte er mich, was mich das angehe und säte somit Zweifel in mir, dass er überhaupt ein aufrecht gläubiger (egal an welchen der Zwölf) sei, denn so würde m.E.n. eigentlich niemand reagieren, der das von einem Geweihten gefragt wird.
Ich versuchte ihn nochmals zu überzeugen, dass man, wenn das Schwert der Schwerter ruft, dem folge leisten sollte, was er wieder ablehnte. Ich habe ihm Bedenkzeit bis zum nächsten Morgen.
Am nächsten Morgen weigerte er sich immer noch. Er nahm seine Sachen und ging. Ich bin ihm hinterher, habe meinen rondrakamm gezogen und ihm den Weg versperrt. Er lief weiter von mir weg. Daraufhin habe ich ihm, nach einer Warnung, die Breitseite des Schwertes vor die Brust geschlagen, um ihn zu stoppen. Er wechselte die Richtung, ich bin wieder vor ihn getreten, das Spiel fing von vorne an: Breitseite vor die Brust mit der Bitte, sich zu stellen. Nach drei Treffern ließ ich die waffe fallen und habe ihn durch waffenlosen Kampf gefangen gesetzt, mit der Unterstützung von zwei meiner Gefährten, die ebenfalls waffenlos angriffen.
Nun zu meinem Problem/meiner Frage: mein Spielleiter hat daran sehr großen Anstoß genommen und das Verhalten als äußerst un-rondrianisch kritisiert. Ich habe mit einer waffe einen wehrlosen angegriffen und mich damit ehrlos verhalten. Ich hätte von vorneherein waffenlos angreifen sollen.
Das sehe ich nicht so. Ich habe ihm am Vorabend klar geschildert, wer ich bin und warum ich da bin (Ehrlichkeit als ein wichtiges Gebot der Rondra). Ich habe ihn da weder angegriffen, noch angelogen oder sonst etwas getan, was ehrlos gewesen wäre. Als er aber auf meine Frage nach seinem Glauben durch seine Antwort Zweifel säte und auch nichts tat, um diese zu zerstreuen, war er für mich kein Mann mehr, der, wie es dann am nächsten Morgen notwendig wurde, mit ehrenvollem Zweikampf gestellt werden sollte. Denn wem die Ehre eines solchen Zweikampfes zuteil wird, entscheidet der geweihte, so denke ich. Denn sonst würde die Rondrakirche sehr schnell „zahnlos“ dastehen: jeder Räuber, jeder andersgläubige würdenim Angesicht einer Bedrohung durch einen Rondra-Geweihten die waffen wegstecken und dem Geweihten wären die Hände gebunden. Da der gesuchte in mir Zweifel an seinem Glauben an die zwölf geweckt hatte, spielt dieser Aspekt Inder Entscheidungsfindung eine große Rolle.
Und einen wehrlosen greife ich entweder an (das ist es ausnPrinzip egal, ob waffenlos oder mit waffe) oder eben nicht. Desweiteren hatte ich den Befehl des Oberhauptes meiner Kirche, diese Person zu ihr zu bringen: es war also keine Option, ihn NICHT zu ihr zu bringen. Deswegen empfand ich es als ok, die Breitseite des Schwertes zu nutzen, da mir ja klar war, dass er unbewaffnet war und ich ihn in einem Stück abliefern wollte.
Wer hat nun recht?