Frage zur Darstellung einer Rondra-Geweihten

  • Liebe Community!

    Ich spiele seit einiger Zeit eine Rondra-Geweihte und habe nun die Bitte an euch, eure ehrliche Meinung zur Darstellung meiner Geweihten zu schreiben.

    Dabei geht es um eine spezielle Situation, die sich letztens in unserer Runde ereignete:

    Meine Geweihte bekam durch das Schwert der Schwerter den Auftrag, eine bestimmte Person zu finden und zu ihr zu bringen. Sie selbst hat das aus einer Vision erfahren und wusste selbst nicht, wer das war und warum er zu ihr sollte. Schließlich fand ich ihn.

    Ein zwei Meilen gegen den Wind stinkender, völlig besoffener Mann. Ich habe mich ihm vorgestellt (als Rondra-Geweihte bin ich gut zu erkennen), habe ihm geschildert, weswegen ich ihn gesucht habe und ihn aufgefordert mit mir zu kommen.

    Er sagte mir, er kenne meine Auftraggeberin nicht, das interessiere ihn auch nicht und er werde auch nicht mitkommen. Ich habe versucht, ihn zu überreden. Er fragte mich daraufhin, was denn das Schwert der Schwerter von ihm wolle und ich habe ihm gesagt, das ich das nicht wisse. Sie hat es in einer Vision gesehen, es mir befohlen,also habe ich ihn gesucht.

    Er weigerte sich mitzukommen, mit der Begründung, dass ich ihm ja nicht ausreichend begründen könne, warum er da mitsolle.

    Ich wiederholte nochmal, dass es das Schwert der Schwerter sei, welches seine Anwesenheit wünsche. Das war ihm egal. Ich fragte ihn, ob er denn an die Zwölfe glaube. Darauf fragte er mich, was mich das angehe und säte somit Zweifel in mir, dass er überhaupt ein aufrecht gläubiger (egal an welchen der Zwölf) sei, denn so würde m.E.n. eigentlich niemand reagieren, der das von einem Geweihten gefragt wird.

    Ich versuchte ihn nochmals zu überzeugen, dass man, wenn das Schwert der Schwerter ruft, dem folge leisten sollte, was er wieder ablehnte. Ich habe ihm Bedenkzeit bis zum nächsten Morgen.

    Am nächsten Morgen weigerte er sich immer noch. Er nahm seine Sachen und ging. Ich bin ihm hinterher, habe meinen rondrakamm gezogen und ihm den Weg versperrt. Er lief weiter von mir weg. Daraufhin habe ich ihm, nach einer Warnung, die Breitseite des Schwertes vor die Brust geschlagen, um ihn zu stoppen. Er wechselte die Richtung, ich bin wieder vor ihn getreten, das Spiel fing von vorne an: Breitseite vor die Brust mit der Bitte, sich zu stellen. Nach drei Treffern ließ ich die waffe fallen und habe ihn durch waffenlosen Kampf gefangen gesetzt, mit der Unterstützung von zwei meiner Gefährten, die ebenfalls waffenlos angriffen.

    Nun zu meinem Problem/meiner Frage: mein Spielleiter hat daran sehr großen Anstoß genommen und das Verhalten als äußerst un-rondrianisch kritisiert. Ich habe mit einer waffe einen wehrlosen angegriffen und mich damit ehrlos verhalten. Ich hätte von vorneherein waffenlos angreifen sollen.

    Das sehe ich nicht so. Ich habe ihm am Vorabend klar geschildert, wer ich bin und warum ich da bin (Ehrlichkeit als ein wichtiges Gebot der Rondra). Ich habe ihn da weder angegriffen, noch angelogen oder sonst etwas getan, was ehrlos gewesen wäre. Als er aber auf meine Frage nach seinem Glauben durch seine Antwort Zweifel säte und auch nichts tat, um diese zu zerstreuen, war er für mich kein Mann mehr, der, wie es dann am nächsten Morgen notwendig wurde, mit ehrenvollem Zweikampf gestellt werden sollte. Denn wem die Ehre eines solchen Zweikampfes zuteil wird, entscheidet der geweihte, so denke ich. Denn sonst würde die Rondrakirche sehr schnell „zahnlos“ dastehen: jeder Räuber, jeder andersgläubige würdenim Angesicht einer Bedrohung durch einen Rondra-Geweihten die waffen wegstecken und dem Geweihten wären die Hände gebunden. Da der gesuchte in mir Zweifel an seinem Glauben an die zwölf geweckt hatte, spielt dieser Aspekt Inder Entscheidungsfindung eine große Rolle.

    Und einen wehrlosen greife ich entweder an (das ist es ausnPrinzip egal, ob waffenlos oder mit waffe) oder eben nicht. Desweiteren hatte ich den Befehl des Oberhauptes meiner Kirche, diese Person zu ihr zu bringen: es war also keine Option, ihn NICHT zu ihr zu bringen. Deswegen empfand ich es als ok, die Breitseite des Schwertes zu nutzen, da mir ja klar war, dass er unbewaffnet war und ich ihn in einem Stück abliefern wollte.

    Wer hat nun recht?

  • Schläge mit der Breitseite wirken eher wie eine Züchtigung als wie ein Angriff, wir hätten entweder gar keine TP oder aber TP als Ausdauerschaden (wie bei waffenlos) vergeben. Ich hätte damit als SL wahrscheinlich keine Probleme.

    Die Frage ist für mich eher, kann/sollte eine Geweihte einen unbescholtenen (?) Bürger einfach festsetzen?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Bei der Beschreibung sehe ich die "Schuld" überwiegend bei dem Spielleiter. Er verlangt 110% rondranisches Verhalten oder was er dafür hält, stellt aber selbst keinen 100%-igen Aventurier dar. Der würde einen Geweihten höchsten Respekt oder zumindest Abstand entgegen bringen und vom Schwert der Schwerter hätte er gehört. Sicher wäre so jemand überrascht, zu diesem gerufen zu werden, aber so lümmelhaft würde man es nicht verweigern. Der Spielleiter gibt dir keinen Grund an und macht dann ein Problem daraus, dass du keinen nennen kannst. Das finde ich alles schon etwas unglücklich.

  • Willkommen auf dem Orki, Isaldaria :)

    Als ich beim Lesen an der Stelle ankam, dass die Geweihte den Rondrakamm zog und ihn mit der Breitseite vor die Brust schlug, war tatsächlich mein erster Gedanke: Warum mit der Waffe? Warum nicht mit den Händen?

    Sie hat ihn nicht angegriffen (den Schlag auch mit der Breitseite erachte ich ebenfalls nicht als Angriff, falls das jetzt nicht tatsächlich ein Angriff mit der flachen Seite, also mit Probe und Schaden und der Intention, ihn damit richtig feste zu treffen, war), das ist gut, also ein echter Bruch des Kodex war es nicht, aber ja, eigentlich finde ich eine auch so große Waffe als erstes zu ziehen, um den Worten um der Aufforderung Nachdruck zu verliehen, eher unangemessen.

    Ebenso mit zwei Freunden den einen wenn auch waffenlos anzugreifen: das ist ein echter Bruch des Moralkodex, weil man nicht mit Überzahl gegen einen Gegner (der seinerseits nicht mal angreift) ankämpft.

    Das wäre wenn dann schon Sache der Geweihten allein gewesen, ihn festzusetzen.

    Andererseits stellt sich natürlich die Frage, welche Planung und Intention der SL mit diesem NSC hat, denn sich so offen respektlos zu zeigen, ist für die üblichen Umgangsformen mit Geweihten in zwölfgöttlichen Landen schon ... ungewöhnlich. Das macht man nun in zwölfgöttlichen Gebieten tatsächlich nicht ungestraft:

    "Ein Geweihter der Zwölfgötter ist in Mittelaventurien in jedem Fall eine Respektsperson. Man mag einem einzelnen Geweihten negativ gegenüberstehen oder sogar generell alle Angehörigen seiner Kirche für Ausbeuter, Betrüger oder Spielverderber halten, offen zeigen wird ihnen das nur der größte Rüpel der Stadt – meist mit entsprechenden Konsequenzen." (WdG, S. 22).

    Auch wenn er so ganz eindeutig ja nicht respektlos war, wie es sich liest, wenn auch sehr unhöflich auf eine zumindest grenzwertige Art.

    Ja, das Verhalten ist zumindest ungewöhnlich und unhöflich, aber womöglich steckt da IT ja noch etwas hinter (bestimmt sogar, nehme ich an).

    Wenn allerdings der SL findet, dass das Verhalten der Geweihten unangemessen war, hätte ich z.B. direkt an der Stelle gefragt, ob Du Dir da sicher bist, das so zu machen.


    Und einen wehrlosen greife ich entweder an (das ist es ausnPrinzip egal, ob waffenlos oder mit waffe) oder eben nicht

    Das ist keineswegs egal, denn es gilt das Prinzip der gleichwertigen Waffe. Mit einem Anderthalbhänder gegen jemanden, der entweder keine Waffe trägt oder wenigstens keine gezogen hat und gar nicht kämpfen möchte, entspricht der Gleichwertigkeit keineswegs.

    Die Frage ist für mich eher, kann/sollte eine Geweihte einen unbescholtenen (?) Bürger einfach festsetzen?

    Wenn es eindeutig ist, dass er sie respektlos behandelt hat, dann schon.

  • Die Rondra-Geweihte hat den Lümmel mit der Waffe gestellt und mit der Breitseite geschlagen. Das kann man wohl kaum einen "Kampf" nennen. Wohl eher Züchtigung eines Menschen mit götterlästerlichem Verhalten. Damit habe ich kein Problem.

    Vielleicht hätte man den Suffkopf auch einfach zur Ausnüchterung in den nächsten Bach oder Teich werfen sollen.

    Insgesamt halte ich eher die Darstellung des Spielleiters für zweifelhaft. Geweihte sind Respektspersonen und entsprechend zu behandeln.

  • Hmh, ich kann auf alle Fälle beide Seiten verstehen und würde Dir keine Vorwürfe machen. Für die Geweihte aber könnte das evtl. schon eine Reflexion ihres Verhaltens/Glaubens/Selbstverständnisses nach sich ziehen. Das ist ja nicht schlecht, sondern ein toller Anstoß für Charakterspiel.

    Irdisch und mit einem modernen Rechtsverständnis (außerhalb einer Theokratie) gesprochen behaute ich, dass Dein Charakter absolut keine Autorität hat irgendjemanden festzunehmen. Nur weil sie Geweihte ist und ein großes Schwert hat, hat sie noch lange kein Recht Menschen von der Straße zu entführen und vor ihr Kirchenoberhaupt zu schleppen. Da müsste es wenigstens eine Art schriftliche Berechtigung durch das Kirchenoberhaupt, besser noch durch weltliche Autoritäten geben und selbst die könnte und sollte man dann vor Gericht anfechten.

    ABER

    Aventurisch: sollte sich die Person zur Wehr setzen, der "Einladung" nicht folgeleisten wollen, dann kann ich mir auch nur sehr schlecht vorstellen, dass irgend ein dahergelaufener Betrunkener vor Gericht/ der Stadtwache, o.ä. tatsächlich vor dem Zugriff der Kirche geschützt würde. Da Standesunterschiede in den allermeisten aventurischen Rechtssystemen eine enorme Rolle spielt, hat Deine Geweihte vermutlich im Sinne des Gesetztes und der praiosgefälligen Weltordnung gehandelt (es sei denn es handelt sich bei dem Betrunkenen um einen Hochadligen, der entsprechende Mittel und Verbündete hat sich zur Wehr zu setzen).

    Außerdem und noch wichtiger:

    Natürlich wird eine junge Geweihte das Wort und einen Auftrag ihres Kirchenoberhaupts nicht hinterfragen und diesen ausführen. Vermutlich auch denn, wenn die dafür Gesetzte brechen und Gewalt anwenden muss. Natürlich wird der Unwillige dann mit (nicht-tödlicher) Gewalt gezwungen Folge zu leisten. Im Nachhinein kann die Geweihte ja selbst darüber nachdenken, ob es ok war Waffengewalt anzuwenden und sich außerdem darüber in der Gruppe und auch mit (geistlichen) NSC unterhalten. Wie oben geschrieben: eine gute Gelegenheit zum Charakterspiel und die Situation nochmal IT zu reflektieren.

    tl;dr: im Moment würde ich nicht absolut entscheiden wollen, welche Seite (Du oder SL) "Recht hat". Ich würde lieber als Anstoß zur Selbstreflexion des Charakters nehmen.

  • Geweihte und Rechtsürechung ist ein interessantes Thema.

    "In ihrem jeweiligen Einflussgebiet ist die bedeutung der zwölfgöttlichen Kirchen beträchtlich. Sie bestimmen die Strafe für Blasphemie, Tempelschändung und Häresie. Geweihte selbst dürfen nurin Gegenwart von mindestens einem Mitglied ihrer Kirche verurteilt werden, in geistlichen Belangen nur von einem Kirchengericht ihrer eigenen Kirche. [...]

    Als Ankläger oder Zeuge kann ein Geweihter vor jedem Gericht fungieren; in der Regel wird man seine Worte besonders ernst nehmen und ihnen den Rang von Beweisen zugestehen. [...] Als Angeklagter hat der Geweihte das Recht auf einen Prozess vor einem kirchlichen Gericht (siehe aber unten), das ihn im Schuldfalle jedoch in der Regel mindestens so streng bestraft wie ein weltlicher Richter. Die Kirchen sind nicht glücklich über Priester, die ihren Ruf beflecken, selbst wenn es ‘nur’ um weltliche Vergehen und nicht um kirchliche Verfehlungen geht. [...] Kläger, Richter und Henker zugleich sind in Aventurien gelegentlich nur die Bannstrahler (siehe Seite 41) - und das wird ihnen mitunter als Anmaßung ausgelegt." (Wege der Götter S. 33)

    "Schwerverbrechen: Dazu gehören traditionell [...] Verbrechen gegen die Weltordnung wie das Paktieren mit Dämonen, das Leugnen göttlicher Wahrheiten und das Beschimpfen oder Verächtlichmachen der Götter, ihrer Diener und Stellvertreter. Derlei Verbrechen werden oft als 'schädlich Hämmern an den grundfesten von Reich, Dere und Alveran' zusammengefasst." (Geographia Aventurica S. 146)

    Und das Verhalten des Mannes geht schon gefährlich in die Richtung "Verächtlichmachung eines Dieners der Rondra". Sein Verhalten ist also nicht nur ein grober Verstoß gegen die guten Sitten, wie Schattenkatze schon deutlich gemacht hat, sondern auch juristisch ein Bewegen auf hauchdünnem Eis. Der Mann ist ein Fall für die Noioniten, wenn man mich fragt.;) Zumal der Mann vor einem Gericht gegen das Wort eines Geweihten wenig zu bieten hat. Ganz korrekt war es vielleicht nicht, ihn zu verdreschen, aber da hätte bei derart unglaublicher Impertinenz wohl fast jeder Verständnis für. Und wenn man sich die Strafen für Schwerverbrechen anschaut, hat es ihn noch gut getroffen.

  • Der Mann ist ein Fall für die Noioniten, wenn man mich fragt.

    Wenn man mich fragt, könnte da ein interessanter Plot hinterstecken, und vor den Noioniten oder einer weltlichen Gerichtsbarkeit möchte das SdS ihn sehen. Inwieweit das eine reelle und gar rechtliche Handhabe hat, dass er vor ihr erscheint - eigentlich eine große Ehre! - , sei mal dahin gestellt, aber wenn er nur ein Mann von wenig sozialem Stand und Möglichkeiten ist (so sieht es aus), fragt da vermutlich auch niemand nach, wenn er laut verkündet, dass er das nicht möchte. Ja, das könnte ihn dann sogar wirklich verdächtig machen.

    Dennoch hat die Geweihte mEn nicht jede Möglichkeit, ihn wie aufgetragen vor das SdS zu bringen, und Lösungswege zur Aufgabenerfüllung sollten mit ihren Auflagen und Gewissen konform gehen. Wenn das Gewissen sagt, auch mit mehreren auf ihn sei ein probates Mittel, muss sie das mit sich und ihrer Göttin ausmachen. Und es gibt nun wahrlich schlimmere Verstöße, als sich zu dritt unbewaffnet auf einen (ohne Waffen?) zu stürzen, aber es ist in meinen Augen halt ein Verstoß.

  • Ich frage mich gerade, wenn die Rondra-Geweihte den Suffkopf einfach zusammenschnürt und auf ein Pferd packt, würde da irgendjemand nachfragen? Irgendeine Stadtwache oder sonstwer? Und wenn eine Nachfrage mit "Kirchenangelegenheit" abgebürstet wird?

    Wahrscheinlich nicht. Außer es wäre jemand mit einem persönlichen Interesse an dem Suffkopf.

  • Dennoch hat die Geweihte mEn nicht jede Möglichkeit, ihn wie aufgetragen vor das SdS zu bringen, und Lösungswege zur Aufgabenerfüllung sollten mit ihren Auflagen und Gewissen konform gehen.

    Sehe ich auch so. Auch Entführung ist ein Schwerverbrechen. Und wie zitiert sind Geweihte (eigentlich) nie Ankläger, Richter und Vollstrecker in einer Person. Der rechtlich sichere Weg wäre sicher, sich an die weltliche Obrigkeit der Stadt zu wenden, die dem Mann dann befielt, dem Geweihten zu folgen. Dem Wunsch des Schwertes der Schwerter wird man sicher nachkommen. Und da Aventurien ja keine freiheitlichen Rechtsstaaten enthält, müsste der Säufer sich diesem Befehl schon beugen oder dann juristische Probleme hinnehmen. So ein Feudalstaat funktioniert ja über eine gehöhrige Portion Willkür und Ungerechtigkeit (in den Augen des modernen Mitteleuropäers, nicht des Praioten;)).

    Was ich sagen will: Ein guter Teil der Macht der Geweihten liegt im EInfluss auf die Massen, die Obrigkeit und gerade in der Justizerei. Das zu nutzen wäre sicher geschickter und eleganter gewesen. Aber der Spielleiter scheint dem Spieler da ja auch keinen Hinweis gegeben zu haben. Von daher würde ich diesem keinen Vorwurf daraus machen, dass er nicht sofort darauf gekommen ist.

    EDIT

    Ich frage mich gerade, wenn die Rondra-Geweihte den Suffkopf einfach zusammenschnürt und auf ein Pferd packt, würde da irgendjemand nachfragen? Irgendeine Stadtwache oder sonstwer? Und wenn eine Nachfrage mit "Kirchenangelegenheit" abgebürstet wird?

    Sehe ich als Entführung und damit ein Schwerverbrechen. Dafür wird ein Geweihter eher noch strenger bestraft als ein "Weltlicher", wenn man es ihm nachweisen kann. Und mit Eidsegen u. ä. ist das auch wieder nicht so schwierig. Es sei denn, der Säufer wäre vogelfrei, aber dann würde er in einer Stadt ohnehin nicht lange leben.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

    mir geht es hier tatsächlich darum, ob die Rondra-Geweihte nach rondrianischen Prinzipien handelte oder eben nicht 8da sich die Diskussion gerade in die Richtung bewegt, ob ihre Handlungen mit der weltlichen Rechtssprechung konform geht... das ist in diesem Fall irrelevant: Sie hat den direkten Auftrag vom SdS und damit indirekt von ROndra, da kümmern sie weltliche Dinge nicht).

    Eisvogel: Wir haben, da ich mit der Breitseite zuschlug, tatsächlich nur auf Ausdauerschaden gewürfelt.

    Er verlangt 110% rondranisches Verhalten oder was er dafür hält,

    Hier liegt der Kern des Problems: mein SL und ich haben offensichtlich sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, was einen Rondra-Geweihten ausmacht und wie er sich verhält, aber es wurde im Vorfeld nie darüber gesprochen. Meine Frage lautet daher - wer ist näher am allgemeinen Konsens? Deswegen bat ich um ehrliche Meinungsäußerungen. Vielleicht liege ja auch ich falsch in meiner Interpretation und die Kritik war berechtigt...

    Warum mit der Waffe? Warum nicht mit den Händen?

    Das war eine rein Pragmatische Überlegung: Ich wäre im waffenlos unterlegen gewesen, da war ich mir sicher. Der Auftrag war aber eindeutig, ein Scheitern nicht akzeptabel. Die Entscheidung erleichtert hat aber tatsächlich das respektlose Verhalten des Anderen. Dazu fiel mir später noch ein Detail ein: Als die Geweihte im sagte, eine Vision des SdS habe das so gesehen, erwiderte er trotzig, eine Vision Rondras hätte im gezeigt, er solle nicht mitgehen, was ich als äußerst anmaßend empfand.

    Ja, das Verhalten ist zumindest ungewöhnlich und unhöflich, aber womöglich steckt da IT ja noch etwas hinter (bestimmt sogar, nehme ich an).

    Das mag sein, ist aber nicht relevant, da dann keine Kritik von SL an SPieler hätte erfolgen dürfen, sondern nur von SdS an die Geweihte. Hier wurde aber ich eindeutig als Spieler kritisiert.

    Das ist keineswegs egal, denn es gilt das Prinzip der gleichwertigen Waffe. Mit einem Anderthalbhänder gegen jemanden, der entweder keine Waffe trägt oder wenigstens keine gezogen hat und gar nicht kämpfen möchte, entspricht der Gleichwertigkeit keineswegs.

    Das ist eine grundsätzliche Frage, die geklärt werden muss: Was ist, wenn jemand nicht kämpfen möchte? Darf ich ihn dann ÜBERHAUPT angreifen? Denn genau das ist geschehen, er hat sich dem Kampf komplett entzogen. Und genau das meinte ich als ich schrieb, dass es dann Räuber gegenüber Rondra-Geweihten sehr einfach hätte: "Oh, da kommt ein Geweihter - schnell, steckt die Waffen weg, dann kann er uns nichts tun!" Dann könnten sie ungestraft davonspazieren.

    Ich bin hier der Meinung "Ehre, wem Ehre gebührt." Denn im Vademecum steht ja auch, dass nicht jede Herausforderung anzunehmen ist. Ganz einfach weil der Gegenüber es nicht verdient hat, auf Augenhöhe mit einer Rondra-Geweihten zu kämpfen. Schon gar nicht nach einem derart respektlosen Verhalten. daher sah ich das nicht als Problem an. Mein SL schon.

    Für die Geweihte aber könnte das evtl. schon eine Reflexion ihres Verhaltens/Glaubens/Selbstverständnisses nach sich ziehen. Das ist ja nicht schlecht, sondern ein toller Anstoß für Charakterspiel.

    Wäre es, wenn ich nicht das Gefühl hätte , dass mein SL mir seine Sicht aufdrücken will und meiner Interpretation keinen Raum lässt.

  • Wäre es, wenn ich nicht das Gefühl hätte , dass mein SL mir seine Sicht aufdrücken will und meiner Interpretation keinen Raum lässt.

    Ok, das ist dann wohl des Pudels Kern. Ich fürchte das Problem wir hier niemand im Forum lösen können, ich denke da hilft des nur sich nochmal mit dem SL drüber zu unterhalten. Die ganze IT-Situation ist aus meiner Sicht eher eine Lappalie, ich hätte das als SL kein Problem zu sagen: "ok, unsere Auslegung von Rondra-Gefällig gehen hier auseinander, seis drum, wegen so einer Kleinigkeit wird es bestimmt keine Abstrafung durch die Göttin geben." Damit die OT-Situation nicht eskaliert, oder längerfristig zu Unmut führt weißt du sicherlich bam besten, wie und ob Du mit dem SL darüber sprechen kannst.

    Das mag sein, ist aber nicht relevant, da dann keine Kritik von SL an SPieler hätte erfolgen dürfen, sondern nur von SdS an die Geweihte. Hier wurde aber ich eindeutig als Spieler kritisiert.

    Das finde ich persönlich uncool, denke als SL ist man nicht dazu da die Handlungen der Gruppe moralisch zu beurteilen, sondern als NSC auf ihre Handlungen zu reagieren. Was nicht heißen soll, dass mir nicht auch manchmal OT-Kommentare rausrutschen aus denen deutlich wird, dass ich über die Handlungen der SC nur die Stirn runzeln kann, aber das versuche ich dann den Charaktere, nicht den Spieler*innen vorzuwerfen.

    Das war eine rein Pragmatische Überlegung: Ich wäre im waffenlos unterlegen gewesen, da war ich mir sicher. Der Auftrag war aber eindeutig, ein Scheitern nicht akzeptabel.

    Das ist aus meiner Sicht tatsächlich eine sehr unrondrianische Überlegung. Denke da würde ich es dann drauf ankommen lassen: Entweder Rondra ist mit mir und ich gewinne den Kampf, oder ich kassiere eine Abreibung, hole mir meine blutige Nase, trainiere den unbewaffneten Nahkampf und komme wieder. Oder aber ich lasse mich so oft verprügeln, bis der Bösewicht irgendwann genervt aufgibt und doch mitkommt, das könnte auch eine sehr komische und denkwürdige Situation sein. Rein pragmatisch und ehrenhaft beißt sich oft (aber natürlich nicht immer). Ich kann dennoch sehr gut verstehen, warum eine Rondrageweihte so handelt, die eigene Ehrhaftigkeit hinter das gelingen der Mission und den Direkten Auftrag des SdS stellt. Wie oben schon geschrieben ich könnte mir vorstellen danach Gewissensbisse zu haben und darüber nachzudenken, ob dieser absolute Gehorsam dem SdS gegenüber tatsächlich wichtiger ist als die eigene Ehre und Ritterlichkeit, die ich dann doch zumindest in Teilen infrage stellen würde, wenn man aus pragmatischen Überlegungen einem unbewaffnetem mit dem Schwert entgegentritt, auch wenn man "nur die Breitseite benutzt".

    und wie schon geschrieben: das soll auf gar keinen Fall ein angriff gegen die Spielerin sein.

  • Sorry für den Wall of Text!:blush:

    "Die stärkste Waffe der Rondra-Geweihten ist nicht das Schwert, sondem der Glaube und damit ihre Persönlichkeit. Wo Söldner nur das Gold sehen und Krieger den Erfolg eines Kampfes, ist dieser für die Rondra-Priester gleichsam ein heiliger Akt." (WdG50)

    Eine Geweihte hat zwar eine Sonderstellung, steht aber keinesfalls über dem Gesetz und sie vertritt es in der Regel auch nicht. Auch das Schwert der Schwerter nicht.

    "Weltliche Einflussnahme der Kirchen wird nicht gerne gesehen. Selbst das Oberhaupt der Rondra-Kirche, das Schwert der Schwerter Ayla von Schattengrund, trat von der Herrschaft über ihr Lehen zurück, als sie das kirchliche Amt übernahm." (WdG33)

    Eine Geweihte ist keine Polizistin und darf gegen Bürger auch nur unter bestimmen Umständen Gewalt anwenden.

    Der Moralkodex der Rondrakirche ist bekanntermaßen extrem umfassend:

    "Rondra-Geweihte haben gelobt, vielen Tugenden und Idealen zu folgen, die in der täglichen Praxis häufig im Widerspruch stehen.

    Schutz der Gläubigen: Stehe denen bei, die nicht im Kampf geschult sind und die von Ungläubigen und finsteren Mächten bedroht werden.

    Verteidigung des Glaubens: Ahnde jede Schmähung Rondras oder der Zwölfgötter und verteidige Gläubige gegen Ungläubige.

    Wahrung der Ehre: Tritt jeder Herausforderung und jeder Beleidigung entgegen. Beachte dabei allerdings die Grundsätze der Satisfaktionsfahigkeit und der Verhältnismäßigkeit: Nicht jeder verdient eine Herausforderung mit dem Schwert, mancher nur eine Tracht Prügel oder eine Standpauke. Eine deutlich schwächere Gegnerin zum Duell am Schwert zu fordern bedeutet Ehrverlust, ebenso das Duell aufs dritte Blut (den Todesstoß) aus nichtigen Gründen (wiewohl die Verteidigung der Ehre Rondras keinesfalls eine Belanglosigkeit ist).

    Ritterlichkeit: Kämpfe nicht mit unrechten Waffen (wie der Armbrust), nicht von rücklings oder von der Seite, nicht gegen Wehr- und Ahnungslose. Schütze die Schwachen und Wehrlosen vor Willkür.

    Tapferkeit: Weiche keinem Kampf aus, außer aus Gründen der Ehre und der Gnade oder wenn ein dringender Auftrag der Göttin Vorrang besitzt.

    Großmut: Schone Schwächere und überwundene Gegner — außer du schadest durch diesen Großmut der Göttin und ihrem Ansehen.

    Verantwortung: Strebe nach ritterlicher Vollkommenheit: Es ist ehrenvoller unter selbst auferlegter Verantwortung und Disziplin zu scheitern, als maßvoll-beherrscht der Welt ihren Gang zu lassen. Zudem ist deiner Kirche der Schutz sämtlicher zwölfgöttlicher Tempel und deren Geweihter anempfohlen- so diese denn darum bitten.

    Säuberung von Übel: Du bist eine Verteidigerin der Zivilisation, der Menschheit und der Welt gegen die dämonischen Mächte.

    Zweikampf: Schlachten und Kriegskunst sind notwendige Übel, das Duell jedoch ist der Inbegriff des Weltenlaufes (denn er spiegelt den Kampf zwischen Los und Sumu wider).

    Schwertmeisterschaft: Strebe danach, einem Krieger, Söldner oder anderen Kämpfer jederzeit mit Schwert oder Zweihänder bezwingen zu können." (WdG51)

    Dazu kommt:

    "Alle Formen von Moralkodex beinhalten, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, die Pflicht, den Glauben an die eigene Religion in der Bevölkerung zu festigen, das Lob der Gottheit zu predigen, Frevel gegen die Gottheit und ihre Prinzipien zu verhindern, Ratsuchende zu beraten, Frevler zur Umkehr zu bewegen und, wenn sie Reue zeigen, ihnen die Beichte abzunehmen. Weiterhin ist jedem Geweihten und jedem Akoluthen bewusst, dass er durch sein Verhalten das Ansehen seiner Kirche mehren und nicht mindern sollte. Auch die Bekämpfung von Wesenheiten, die die göttliche Ordnung massiv stören (vor allem Dämonen), gehört zu den Pflichten eines jeden Kirchenangehörigen (auch wenn als ‘Bekämpfung’ durchaus ausreicht, schnellstens den nächstgelegenen Exorzisten zu verständigen)." (WdH266)

    Persönliche Meinung: Die Tracht Prügel war demnach durchaus rondranisch - der Punkt "Wahrung der Ehre" erlaubt das ausdrücklich. Dem Mann aber mit dem Schwert zu begegnen, weil man befürchtet, ihm, einem Säufer, unbewaffnet nicht gewachsen zu sein, ist schon ein gewisses Armutszeugnis für eine Geweihte der Leuin.

    Diesen Mann aber regelrecht anzugreifen, noch dazu in der Gruppe, halte ich tatsächlich für unrondranisch. Es ist eine Anmaßung, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen oder gar ohne jede Anklage jemanden seiner Freiheit zu berauben. Das schadet dem Ansehen der Geweihten und ihrer Kirche, denn es ist ein Verbrechen. Ein Angriff in der Überzahl ist unrondranisch. Und grundsätzich wird eher eine Niederlage in Kauf genommen, als unrondranisch zu kämpfen (Punkt Verantwortung). Um den Erfolg im Kampf geht es dem Krieger, der Rondrianerin geht es um den Kampf selbst. Mal ist man Los, mal ist man Sumu.;) Wenn das z. B. zum Schutz von Schwachen nötig ist, muss die Geweihte freilich abwägen, aber das war hier ja nicht der Fall. Dass du nicht jede Herausforderung annehmen musst heißt nicht, dass du manchmal angreifen darfst, wie du willst, sondern dass du manchmal gar nicht angreifst. Im rondranischen Kampf ist Pragmatismus ein Stück weit fehl am Platz.

    "Für ihre Gefährten sind Rondra-Geweihte oft Gold wert, denn wohl niemand sonst eilt seinen Freunden im auch noch so gefährlichen Kampf derart zuverlässig zur Hilfe. Andererseits mögen Geweihte der Leuin ihre Begleiter auch in enorme Gefahr bringen, wenn sie ungebührliche Provokationen nur mit ihrem Auftreten bezwingen wollen, Wegelagerer mit den bloßen Fäusten, und ihre Klingen nur mit einem – weitaus überlegenen – Gegner zu kreuzen gewillt sind." (WdH 208)

  • eine Vision Rondras hätte im gezeigt, er solle nicht mitgehen, was ich als äußerst anmaßend empfand.

    Was, wenn er die Wahrheit gesagt hätte? Wenn das SdS sagt, sie möchte ihn sehen, hat das natürlich Vorrang. Wenn er sagt, auch er habe explizit eine Vision Rondras gehabt, wäre das womöglich nicht interessant genug, nachzuhaken und versuchen herauszufinden, ob er da dreist lügt, oder da nicht etwas dran sein mag?

    Was wenn Rondra beiden etwas hat zu kommen lassen? Was wenn einer von beiden in der Interpretation falsch liegt? Oder was fanz anderes dahinter steht?

    Wenn jemand nicht kämpfen möchte, ist es vielleicht es möglich, ihn am Arm zu packen und mitzuziehen und auf ein Pferd (oder was immer sonst zum Transport gedacht ist) mitzunehmen?

    Was genau hatte das SdS gesagt? Bringt ihn mir? Bringt ihn mir, egal wie? Bringt ihn mir und behandelt ihn mit Ehren?

    Es ist zweifellos eine schwierige Situation, für Dich als Spielerin wie Deine Geweihte: Der Kerl respektiert die Geweihte nicht, weigert sich, ist aber nicht ganz offen despektierlich, verweigert sich dem mitkommen, zieht jedoch seinerseits keine Waffe, um das durchzusetzen. Was also kann und sollte Deine Geweihte tun, was nicht?

    Finde ich durchaus sehr spannend.

    Ich kenne nun aber die genaue Situation nicht. Wo genau hat sie ihn gefunden? Wie weit ist es bis zum SdS?

    Aber Kasus Knacktus:

    Ich persönlich hätte mit einer Rondrianerin nicht mit einer gezogenen Waffe angefangen, und die mit der breiten Seite vor den Latz geknallt als direkt erste Maßnahme.

    Mag ja sein, dass sie sich das waffenlos nicht zutraut, aber dann wusste sie schon vorher, dass sie da Lücken hat, die geschlossen werden sollten. Und zumindest es zu versuchen hätte drin sein sollen.

    Als SL hätte ich aber auch an dieser Stelle nachgefragt, und das nicht hinterher getan. Aber andere SL, andere Sitten, jeder macht es, wie es es für richtig hält.

    Mit 3 Leuten auf einen, der keineswegs Anstalten machte, zuerst oder überhaupt angreifen zu wollen, sehe ich halt schon einen Kodexbruch, wie auch oben schon vorher geschrieben, und mit der geweihten Namenswaffe erst mal auf die Brust schlagen, um tatsächlich zu treffen, als Angriff (wenn auch unblutiger) ist jetzt nicht ein Paradeauftritt in meinen Augen.

    Hast Du denn mit dem SL anschließend oder seitdem darüber gesprochen, wer was warum wie gesehen und eingeschätzt hat? Denn wenn ihr da potenziell unterschiedliche Vorstellungen vom Moralkodex habt, müsst ihr euch auf einen Konsens bringen, und dann ist es so ziemlich egal, wer hier was wie sieht.

    Es kann ja auch sein, dass er vielleicht etwas Bestimmtes erwartet hat, eben weil er mit dieser Figur noch etwas verbindet. Aber er ist auch der allwissende SL, und da kann sich schon mal aufgrund dieser Allwissenheit auf den Plot unbewusst davon ausgegangen werden, dass eine Reaktion richtig oder wichtig ist.

    Daher solltest Du vor allem mit ihm darüber reden, wie sich für Dich die Situation darlegte hinsichtlich Deines Charakters und ihrer Möglichkeiten, und Dein Verständnis dargelegt wird.

    Ich sehe auch durchaus das Problem, dass der Eindruck stehen kann, dass da ein Typ ist, mit einer Geweihten vor sich, eine der Rondra auch noch, selbst mit gezogener Waffe, und sich nicht dran stört und sich darauf verlässt, dass sie schon nicht ernsthaft zuschlagen wird (das darf sie ja nicht), und deshalb sich wohlgemut auf der sicheren Seite wähnen darf und sinnbildliche eine lange Nase zeigen kann (das kann ich nämlich auch nicht leiden, denn zwischen sie darf mich mit der Waffe nicht angreifen und mir kann gar nichts passieren liegt ja noch einiges an Bandbreite). Nach den bisherigen Angaben nehme ich aber tatsächlich da ganz andere Hintergründe an.

    Denn im Vademecum steht ja auch, dass nicht jede Herausforderung anzunehmen ist.

    Das stimmt auch: Nicht jeder ist satisfaktionsfähig und eines Duelles wert, aber eben auch nicht der gezogenen Waffe, denn ein mahnendes Wort oder eine Ohrfeige oder Tracht Prügel können angemessenes Mittel der Wahl sein.

    Der gezogene Rondrakamm als erstes und dann zu dritt auf einen ist halt in meinen Augen nicht angemessen.

  • @Windweber wie jeder Angewandte Moralkodex, egal ob Aventurisch oder Irdischen 😆

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Apropos - für alle Kirchen des Zwölfgötterkultes, einschließlich der Rondrakirche und sogar der Phexkirche, gilt:

    "Seelische Verdorbenheit: Wer ein Verbrechen begeht, weil er zu träge, bequem oder egoistisch ist, um einen anstrengenderen oder aufwendigeren Weg zu wählen, der steht, so predigen es die Kirchen, an der Grenze zum Frevel." (WdG24)

    Gewaltandrohung oder gar Gewaltanwendung gegen Unschuldige, Entführung, Verleumdung, Falschanklage und ähnliches sind damit für einen Rondrianer in den meisten Fällen indiskutabel.

  • Ist schon etwas outdated vielleicht, aber ich geb trotzdem mal meinen Senf dazu. Zunächst einmal hat der Fremde zwei Dinge gezeigt: 1. Er ist ziemlich unterbelichtet und 2. Er ist offensichtlich nicht nur nicht besonders sondern überhaupt nicht gläubig. Er hat das Wort der höchsten Rondrageweihten in ganz Aventurien ignoriert, was schon eine Tracht Prügel durch den örtlichen Vollzieher wert wäre. Immerhin ist die Kirche sehr einflussreich und eine so hohe Person genießt einen gewissen Stand. Das wäre auf einem Niveau wie auf eine Aufforderung eines Grafen oder Barons (eher noch höher gestellt sogar, vermutlich Herzog oder Teil der Königsfamilie) einfach mit „Nö, frag mich nochmal in ner Stunde“ zu antworten. Und das macht er dann auchnoch vor einer Rondrageweihten... Sehr intelligent....

    Weiterhin hat er aber die Geweihte selbst beleidigt, indem er sich rüpelhaft verhält und einfach mitten im Gespräch die Fliege macht. Diesmal wird die Tracht Prügel durch die Geweihte selbst fällig, da sie persönlich in ihrer Ehre geschädigt wird. Das hat sie dann auch selbst zu regeln, ohne Hilfe übrigens. Damit würde sie nur Rondra entehren, denn welche Kampf- und Kriegsgöttin hat schon Diener die 3v1 gegen einen betrunkenen Bauern kämpfen müssen? Keine Gute, soviel sage ich dir...

    So, jetzt kommen wir zu dir und deiner Waffe. Also rein vom Kodex her spricht absolut nichts dagegen ihm mit der Stumpfen Seite eins auf die Ohren zu geben, aber ist es das wert? Denk mal drüber nach wer da vor dir steht. Ein verlumpter, nach Suff stinkender Bauer ohne Erziehung oder Intelligenz. Und für den willst du deinen Rondrakamm, dein heiliges Werkzeug und deinen treusten Begleiter, ziehen? Wirklich? Es gibt genau eine Waffe (mit Ausnahme der Fäuste) die zu so einem Lümmel passt. Ein (mit Leder beschlagener) Knüppel. Den haust du ihm dann ein oder zweimal um die Ohren und ziehst ihn dann am Kragen hinter dir her zum Schwert der Schwerter. Aber den Rondrakamm dreckig machen? Naja, wenn du willst, klar. Mach ruhig, das hätte bei mir keine Konsequenzen. Selbst dein 3v1 hätte keine, außer dass er das lautstark rumbrüllen wird und damit dein guter Ruf weg ist, weil du dich wie ein feiger Schläger über ihn hergemacht hast. Vielleicht im Nachhinein der Malus wegen Verstoß gegen den Ehrenkodex, aber auch nur für diesen und den folgenden Tag. Bei dem Benehmen hat er es nicht besser verdient, Rondra ist nicht die lächerliche oder die-die-alles-verzeiht sondern die zornige! Die donnernde! Die Herrin von Sturm und Blitz! Die Prügel hatte er sich mehr als verdient, also was soll’s. Nächstes mal kümmerst du dich aber selbst darum, sonst würde ich als Meister wirklich über weitere Sanktionen nachdenken. Aber das eine mal? Vergeben und Vergessen.

    Zusammenfassung:

    Kodex verletzt? Nein

    Frevel begangen? Nein

    Überreagiert? Meh, alles im Rahmen

    Unnötig Arbeit gemacht? Definitiv

    Eigenen Ruf sabotiert? Ja

    Meister hat übertrieben? Absolut


    Als Zusatz darfst du jetzt deine arme Klinge vom stinkigen Schweiß und sonstigen Ausdünstungen des freundlichen Mannes reinigen, dass dürfte in Rondras Augen Strafe genug sein. Solange du etwas daraus gelernt hast ist alles gut und das wirst du vermutlich, ob jetzt oder erst später ist hierbei egal.

  • Isaldaria : Vielleicht schaust Du hier noch mal rein, und magst Du uns dann erzählen, was draus wurde und wo es hinführte, was es mit dem Mann auf sich hat (den ich nun keineswegs als gewöhnlichen Bauern einschätze)?

    Also rein vom Kodex her spricht absolut nichts dagegen ihm mit der Stumpfen Seite eins auf die Ohren zu geben, aber ist es das wert?

    Doch, Gleichwertigkeit der Waffen. Und nicht zu dritt gegen einen anzutreten. Das sind Kodexverletzungen.

    Wert ist halt auch nicht jeder einer Antwort mit Waffe (auch wenn Breitseite).

    Und es beweist eigene Schwäche, wenn man gleich davon ausgeht, mit bloßen Händen nicht gut genug zu sein.

  • Schläge mit der Breitseite wirken eher wie eine Züchtigung als wie ein Angriff, wir hätten entweder gar keine TP oder aber TP als Ausdauerschaden (wie bei waffenlos) vergeben. Ich hätte damit als SL wahrscheinlich keine Probleme.

    Die Frage ist für mich eher, kann/sollte eine Geweihte einen unbescholtenen (?) Bürger einfach festsetzen?

    GRW S. 74 / 75 Hier spricht der Rondrageweithe Recht.

    Sorry wenn ich hier mal kurz eingrätsche :) aber in dem Fall oben hätte aus meinem Verständnis die Rondrageweihte sogar das Recht den Mann zu erschlagen. Weil er sich ggf. als Paktierer oder Geweihter des Namenlosen preisgibt.

    Da ich selbst Spielleiter bin kann ich aber den Spielleiter verstehen. Die Adeligen, Magier und Geweithen können relativ einfach den Plot kaputt machen. Da muss man halt flexibler werden ;)