Abgrenzung von SciFi und Fantasy

  • Ich glaube, dass ihr hier etwas zu weit geht. Sobald Magie im Spiel ist, ist etwas kein SciFi-Element mehr.

    Und über NSCs muss man hier nicht reden.


    Von all den neueren Elementen zählen meiner Meinung nach, nur die Elemente, von denen entweder gesagt wird, dass man sie nicht erklären kann, oder die von den Bashuriden gemacht wurden. Letzteres hat aber nur mit meinen DSA-SCiFi-Setting zu tun.

    Ich denke Magie wird nur gerne als Alternative für Elektrische Speicher verwendet, es gibt auch genug SciFi Settings in denen Magie eine Rolle spielt.

    Ich denke solche magischen Konstrukte schlangen eine Brücke zwischen SciFi und dem Fantasy Genre, sind aber beiden zuzuweisen!

    Um genau zu sein Verwendet DSA dann Null SciFi Elemente, denn kein einziges wurde auf einer wissenschaftlichen Grundlage versucht zu erklären, nichtmal Borbarads Raumschiff... wenn man von der Klar-Definition von SciFi ausgeht sprechen wir bei DSA IMMER nur von 'Speculativer Fiction' wie Heinlein von 'Starship Troopers', Joe Haldeman von seinen Star Trek Filmen und Spider Robinson von seinem Lebenswerk sprachen...


    Ich glaube solche Wortklaubereien, sollte nie Thema dieses Faden werden und es ist vollkommen egal ob Barbarossa Rotbart den Mondwolf nun als SciFi-Element bewertet oder der Meinung ist 'SciFi schließt Magie aus', schließlich ist dies nicht sein Faden.

    Magische Konstrukte sind eine Kombination aus Magie und Mechanik, also magisch angetriebene Technologie, nach deiner Definition also, sowohl Fantasy als auch SciFi. (Uhrwerke waren auch für uns lange Zeit die höchste Stufe der Technologie)


    Ein Synonym für 'Science Fiction' ist auch 'wissenschaftliche Fiktion' und die oben genannten Autoren nannten ihr Genre 'Speculative Fiction' weil es eben 'nicht-wissenschaftliche technische Fiktion' war.

    Gerade auch auf Dere verwischen die Grenzen zwischen Technologie und Magie. Die Sulman al'Nasori funktioniert stark über Magie, hat aber deutliche Anleihen an Kapitän Nemos Schiff Nautilus. Sie hat Schiffsschrauben wie ein modernes Schiff, die aber mit Magie gedreht werden. Und das ist nur ein Beispiel für die Magomechanik, die vor allen in Myranor, aber auch in Aventurien zum Einsatz kommt. Der Name sagt es ja schon - Magie und Mechanik werden gemischt. Statt Diesel, Elektrizität und Atomreaktoren kommt eben Astralenergie zum Einsatz. Der Wasserdrache von Odenius dem Tüftler ist letztlich ein Cyborg (oder es war nur ein Roboter ohne Leichenteile, ich bin mir gerade nicht sicher). Eine Kombinaton aus den Überresten eines toten Drachen kombiniert mit komplexester Technologie mit dem Karfunkel als "Computerkern"/"Gehirn". Auch die Technik, völlig abseits der Magie, ist moderner Robotik eher überlegen als ebenbürtig.

    Das Wörtlein "Magie" verwandelt SciFi noch nicht in reine Fantasy. Immerhin würde man auch Star Wars trotz der Macht kaum die SciFi-Elemente absprechen.

    Die Grenzen zwischen Fantasy und Science Fiction empfinde ich als äußerst fließend, glaube nicht (mehr), dass man da klare Trennlinien ziehen kann, oder sollte. Science Fiction ist Fantasy und das Fantasy Genre scheint im 20. Jhd. bis ca. in die 1960er Jahre häufig der Science Fiction zugeordnet worden zu sein. Da wurde wohl selbst beim Herrn der Ringe anfangs drüber diskutiert. Gerade das Buch hat dann aber viel dafür getan, dass sich Fantasy als eigenständiges Genre etablierte.


    Ich glaube ganz klare Trennlinien ziehen und Definitionen aufstellen zu wollen hilft niemanden und torpediert die Diskussion. Findet Ihr weitere Sci-Fi ANELEIHEN bei DSA?

    Vorschlag zur Güte: Kaum einer wird bestreiten, dass man in Aventurien Teile mit Low Fantasy, andere mit High Fantasy, andere mit Dark Fantasy, andere mit Kunstmärchen, andere mit humoristischer Fantasy und hin und wieder vielleicht sogar social Fantasy finden wird. Ebenso findet man eben Einflüsse der Science Fantasy, der man z. B. Star Wars und Dune zurechnen kann. Suchen wir doch nach Science Fantasy (SciFa)-Elementen, dann sind vielleicht mehr Leute mit der Terminologie zufrieden. Denn wenn man auf Dere ohnehin schon so viele Arten der Fantasy findet, warum nicht auch SciFa?

    Nicht wenn ich dem Wikipedia Eintrag glauben darf, hier wird klar 'fantastische Literatur' vom Begriff 'Since Fiction' getrennt (und wahrscheinlich als deutschsprachiges Synonym für das 'Fantasy-Genre' verwendet).

    Da das hier langsam sehr themenfremd wurde, Bruderschwestern, mache ich mal einen neuen Faden auf.

    Der Duden definiert SciFi wie folgt:

    "Bereich derjenigen (besonders im Roman, im Film, im Comicstrip behandelten) Thematiken, die die Zukunft der Menschheit in einer fiktionalen, vor allem durch umwälzende Entwicklungen geprägten Welt betreffen"

    Interessanterweise wäre Star Wars dann nicht SciFi, weil es bekanntermaßen "vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis" spielt und damit nicht von der Zukunft der Menschheit handelt. Es ist eben nicht SciFi, sondern Science Fantasy. Und genau da würde ich auch einige Aspekte und Aventeuer Deres einordnen.

    Fantasy wird definiert als:

    "Bereich derjenigen besonders im Roman, im Film, im Comicstrip behandelten Thematiken, mit denen (wie in Mythen, Märchen und Sagen) das Fantastische, Magisch-Geheimnisvolle mit Zauber und Magie in Traumwelten voller Fabelwesen heraufbeschworen wird"

    Ein fundierter und differenzierter Wikipedia-Artikel mit ordentlichem Literaturverzeichnis ist übrigens oft besser als so manche Fachliteratur, geschweige denn pupulärwissenschaftliche Erzeugnisse. Viele Leute verwechseln ja "in wissenschaftlichen Arbeiten nich zitierfähig" mit "chronisch unzuverlässig". Das Problem an der Wikipedia ist, dass man bei den Quellen immer genau hinschauen muss und viele nicht willens oder fähig sind, anhand einer Zeitpunktsangabe nachzuprüfen, ob das zum Zeitpunkt des zitierens wirklich so da stand. Die Stärke ist, dass eben mehr als zwei, drei Leute draufschauen und Quellen sammeln können, dass beständig kontrolliert werden und die jüngste Forschung eingepflegt werden kann. Bevor ich mich persönlich über ein 50 Jahre altes Buch informiere, würde ich jederzeit zunächst einen Blick in die deutsche und englische Wikipedia riskieren - freilich aber bei genauem Hinsehen. Und gerade bei unserem Thema wird es schwer sein, Objektiveres, Fundierteres und Differenzierteres zu finden.

  • Das mag alles stimmen, aber ich weis z.B. dass früher alles das, was heute zur Fantasy gezählt wurde, zur Science Fiction gezählt wurde. Die Verlage unterschieden damals nicht groß. Ich weis auch, dass man in alten deutsche Büchern aus beiden Genres den Hinweis phantastische Literatur oder Phantastik findet. Wie gesagt, die Verlage unterschieden da lange nicht. Und je nach Verlag änderte sich dies früher oder später.

    Der Begriff Phantastik beinhaltet sowohl das, was man heute als Fantasy bezeichnet, als auch das, was man heute als Science Fiction bezeichnet, und dazu noch die Spielart der Horror-Lietratur, die mit phantastischen Elementen arbeitet, wie z.B. der Cthulhu-Mythos.

  • Bei dem Versuch, Fantasy und SciFi voneinander abzugrenzen fällt mir unwillkürlich das ein: Resurrecting calculon [ HUN SUB ] - YouTube :D

    Dass Verlage, damit ihre Kunden besser wissen, womit sie bei einem Buch zu rechnen haben, recht klare Zuordnungen machen heißt ja nun nicht, dass diese Trennung nicht künstlich ist oder dass es nicht eine große Schnittmenge gäbe. Vor allem heißt es nicht, dass nicht Aspekte des einen in das andere einfließen können. Star Wars wird der SciFi zugeordnet und hat deutliche Fantasy-Elemente und DSA wird der Fantasy zugeordnet und hat deutliche SciFi-Elemente (wenn auch nicht viele und nicht zentral). Die Unterscheidung, die die Verlage treffen ist sinnvoll als Service für die Kunden, aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich sehe darin eher eine Angabe, in welche Richtung des Spektrums zwischen zwei Polen ein Roman tendiert. Allein die Existenz des Begriffes Science Fantasy zeigt, wie fließend beides ineinander übergeht.

    Am Ende gilt doch: Futurama - Magic, got it. - YouTube

  • Grundbegriff ist Fantasy. Fantasygeschichten die irgendwie in der Zukunft spielen könnten bezeichnet man SF. Phantastik ist der Fantasybereich des übernatürlichen, der Geister etc.

    Eine Grenze zu ziehen ist schwierig. So gelten Jules Vernes Romane eher zu den Abenteuergeschichten als SF; was auch daran liegen könnte das der Begriff SF es damals nicht gab ...?

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Welches Genre lässt sich schon genau abgrenzen? Und wenn, würde sicher jemand ein Cross-Over schreiben, welches dann erst nicht einordenbar wäre. Aus meiner Sicht kann man immer nur eine Typologie erstellen, das heißt, dass es einige Aspekte gibt, welche auf ein gewisses Genre zutreffen. Je nachdem welche Aspekte in einer Geschichte vorkommen, kann ich diese mit den Aspekten verschiedener Genres vergleichen und mich dann entscheiden, wo ich denke, dass die Geschichte am besten hingehört.

    Der Duden definiert SciFi wie folgt:

    "Bereich derjenigen (besonders im Roman, im Film, im Comicstrip behandelten) Thematiken, die die Zukunft der Menschheit in einer fiktionalen, vor allem durch umwälzende Entwicklungen geprägten Welt betreffen"

    Nun haben wir hier den Duden. Die Aspekte wären, dass die Geschichte

    • die Zukunft der Menschheit beschreibt
    • in einer fiktionalen Welt
    • die durch umwälzende Entwicklungen geprägt ist

    Aus meiner Sicht auch nur eine Auflistung von Aspekten, die jederzeit von jedem bestritten werden kann. Ob ich jetzt dem Duden glaube oder irgendeinem anderen selbstgewählten Messias ist egal, es werden immer andere Meinungen bestehen. Das Klassische, was in den obigen Aspekten fehlt, wäre der starke Bezug zur Technik (=Science), der meist in den Aspekten verlangt wird.

    Laut der obigen Definition wären alle Weltraumgeschichten, welche nicht in der Zukunft spielen, nicht Science Fiction. Vermutlich muss angenommen werden, dass der Begriff "Zukunft" hier vom Zeitpunkt des Schreibens und nicht des Lesens genommen wird. Hier hätten wir schon einen Punkt, um eine Diskussion zu starten.

    Mad Max, Waterworld, etc. sind eindeutig in dieser Definition. Aber bei Asimov wäre ich nicht sicher, weil es gibt keine umwälzende Entwicklung sondern eine sehr kontinuierliche, einfach weit in der Zukunft liegende. Daher bevorzuge ich andere Definitionen, die mehr den Technik-Effekt bzw. technische Entwicklung hervorheben. Aber jede dieser Definitionen sind eine Meinung, die richtig sein kann.

    Ich bin jedoch der Meinung, dass eine klare Abgrenzung nicht möglich ist.

    Für mich sind die Hauptaspekte der SciFi

    • (zukünftige) technische Entwicklungen und Erfindungen (zB.: Raumfahrt, Zeitreise, etc.)
    • (Natur)Wissenschaft gilt als Grundlage der Erkenntnisse
    • Wissenschaftler können mit den technischen Erfindungen umgehen bzw. erforschen diese/ihre Wirkungsweise

    Hauptaspekte der Fantasy

    • Magie und magische Wesen (Riesen, Zwerge, Elfen, Kobolde, etc.) sind ein wichtiger Teil der Geschichte
    • Magie als reale Tatsache
    • Technische Dinge, die unbekannt sind, werden erstmals als magisch klassifiziert

    Jetzt stellt sich die Frage, was ist ein Raumschiff in einem Fantasyroman? Meiner Ansicht nach bleibt der Roman weiterhin Fantasy, aber es gibt hier einen Aspekt, der auch auf SciFi deutet. Warum nicht? Auch Gespenster in Fantasyromanen, machen es nicht zum Horrorgenre. etc.

    So nun habe ich viel geschrieben, aber in Wirklichkeit wenig gesagt. Mein Fazit Genres sind nur nach überwiegenden Aspekten einteilbar bzw. haben einfach Überlappungen und daher ist eine genaue Abgrenzung nicht möglich.

    _____________________________________________________________________________

    "Genieße die Veränderung, denn sie wird schöner als du es dir vorstellen kannst." (unbekannte TSA-Geweihte)

  • Und wenn, würde sicher jemand ein Cross-Over schreiben, welches dann erst nicht einordenbar wäre.

    Anne McCaffreys Drachenreiter von Pern-Reihe wäre ein Beispiel dafür: Die wurden früher als Fantasy eingestuft. Menschen reiten in einer vom technischen Stand her eher mittelalterlichen Gesellschaft einer anderen Welt auf Drachen, um diese Welt vor dem Sporenbefall eines umlaufenden Planten zu schützen.

    Die Autorin hat ihre Romane selber immer als Science Fiction eingeordnet. Die ersten Romane stammen aus den 60er Jahren, die letzt vor nicht ganz 10 Jahren.

    Wenn man die chronologisch früh spielenden Romane liest (die allerdings erst später geschrieben wurden), hat man tatsächlich Science Fiction Elemente, bzw. Science Fiction-Romane, weil Siedler von der Erde in unserer Zukunft mit Raumschiffen nach einem interstellaren Krieg Pern besiedeln, mit Gentechnologie die Drachen größer Züchten und ihre Technik nutzen, den Planeten bewohnbar zu machen. In den chronologisch späteren Romanen wird dann einiges dieser Technik nach Jahrhunderten (oder Jahrtausenden) wieder entdeckt und die Welt macht einen technologischen Schritt.

  • Die Zuordnung ist manchmal nicht sonderlich einfach.

    Terry Brooks Shannara-Reihe könnte man der Science Fiction zu ordnen, weil sie in einer postapokalyptischen Zukunft der Erde spielen, trotz der vielen Fantasy-Elemente. Einige zählen sogar den Herrn der Ringe zur Science Fiction, wegen der darin versteckten Kritik an der Industrialisierung.

    Und dann gibt es Fälle, wo es genau anders herum ist. Egdar Rice Burroughs Barsoom-Reihe wird von einigen zur Fantasy gezählt, obwohl die Romane auf einer fremden Welt mit einer fremdartigen Biologie und für die Entstehungszeit extrem fortschrittlichen Technologie spielen und gerade im Science Fiction-Genre häufig zitiert wurden. M.A.R. Barkers Tékumel ist auch so ein Fall: eigentlich Science Fiction, wird aber auch der Fantasy zugerechnet.

    D&D z.B. wird jetzt aber nicht wegen eines abgestürtzten Raumschiffs in der Blackmoor-Kampagne zur Science Fiction, oder Star Wars wegen der magieähnlichen Macht zur Fantasy.

  • Kurz, aus dem (gedruckten) Brockhaus, 2004, Bd.III, S.354: Science-Fiction,
    Themenbereich (bes. in Lit, Film und Comic), der utop., meist fantasievoll ausgemalte (Zukunfts-)Welten betrifft, wobei naturwiss.-techn. Entwicklungen eine bed. Rolle spielen.

    Fremdwörter-Duden (2003), S.1214f: Science-Fiction,
    Sammelbez. für die (siehe oben, oft in trivialer Form, seltener auch mit sozialkrit. Anspruch) Themen, die die Zukunft der Menschh. in eienr fiktionalen, vor allem durch aufwühlende, teils rein fantastische, teils tatsächlcih mögliche naturwiss.-techn. Entwicklungen geprägten Welt betreffen.

    Fazit: Bei DSA handlet es isch um ein reines Fantasyspiel - ohne Anspruch auf SF, da selbst die Atomrakete keine "aufwühlende" Auswirkung auf Dere hatte - höchstens für die damaligen Spieler. ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)