Efferd-Geweihter als Spielercharakter

  • Efferd zum Gruße,

    ich habe vor einen Efferd Geweihten zu spielen.

    Wie ich von unserem SL erfahren habe werden wir wenig, bis gar nichts mit Gewässer zu tun haben und ich habe mich entschlossen, dass mein Geweihter sich mehr oder weniger mit dem Aspekt "Wind" identifizieren wird.

    Wie viel Spielraum habe ich z.B. wenn es um Feuer/Verhüttete Materialien/Gekochtes Essen/Schmiedekunst etc. geht, ohne komplett aus der Rolle eines Efferd-Geweihten zu fallen?

    Ausspielen von Emotionen sollte beim spielen als Efferdgeweihter ganz oben stehen...Sind Efferd-Geweihte grundsätzlich eher grummliger Natur? Oder gibt es da auch freudigen Gesellen unter Ihnen?

    Ich habe leider nur die DSA5 Bücher da, somit kann ich leider nicht ältere Publikationen zur Rate ziehen, um mir selbst einen groben Leitfaden zu erdichten.

    Beweggründe sich der Gruppe Anzuschließen (eigenes Abenteuer Spoiler!)


    Da ich zur Zeit ein Überbrückungsabendteuer leite und ich meinen Geoden schon zurück zu seinem Zirkel geschickt habe und er die Heldengruppe sozusagen verlassen hat, überlege ich den Efferd-Geweihten als neuen Charakter in die Gruppe einzubauen.

    - Ein magischer Nebel entspringt aus dem Totenmoor im Bornland und dieser breitet sich aus(Angrenzende Dörfer sind schon im Nebel gehüllt) die Efferdkirche schickt einen Gesandten(aus Festum) um die Lage wieder in den Griff zu bekommen. Die Heldengruppe wird den Geweihten in den Sümpfen finden(In Gefangenschaft des "Endgegners"). Im Anschluss werden diese nach Festum zurückkehren und der Tempelvorsteher wird dem Geweihten die Erlaubnis erteilen sich der Gruppe anzuschließen, nachdem klar wurde, dass diese der Efferdkirche den Kometen vom Sternenfall wieder gebracht haben und auch das Problem mit dem Nebel gelöst haben. Der Efferdgeweihte wird mit der Aufgabe betraut, Gwen Petryl-Steine zu sammeln und diese der Kirche wieder zu bringen.

    Hat jemand schon Erfahrungen mit einem Efferdgeweihten innerhalb der Gruppe gemacht?

  • Vorab

    Er könnte ja auch abseits von Flüssen und Gewässern wandern, um mit seiner Wünschel-Efferdsrute neues Wasser zu erschließen. Er könnte auch einen ausgeprägten Sinn für Geographie haben, die Versickerung eines Flusses betrachtet haben und nun eine unterirdische Abzweigung vermuten, welche am besten im Ort xyz überprüft werden könnte, da dort den Berechnungen/Vermutungen zufolge das Unter-Wasser am höchsten liegt. Der passende Efferdsegen oder die richtige Baumaßnahme, sollte zukünftiges Versickern verhindern. Wer weiß... vielleicht steckt dahinter ja auch die 7. Sphäre...

    Links:

    Efferd-Geweihte spielen (Demut vor Elementen)

    https://dsaforum.de/viewtopic.php?t=34498 ()

    https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Geweihter_des_Efferd

    Zum Thema

    "Sie unterliegen strengen Speisegeboten, die es ihnen verbieten, Gekochtes oder Gegrilltes zu verzehren." - Wiki

    würde ich in DSA5 nicht ganz soo streng sehen; vermutlich veraltet. Der Spielraum sollte aber so gut es geht begrenzt sein. Denn Einschränkungen machen den Charakter doch irgendwie aus, oder nicht?

    Eff-Vad.85:

    "Dem Efferd gefällig ist alle Nahrung, die aus seinen Händen stammt, sei es Pflanze oder Tier. So groß ist sein Segen, dass die Flammen des Feuers sein Geschenk unmöglich verderben können. So ist ein auf dem Feuer gebratener Fisch ein durchaus gottgefälliges Mahl."

    Luft:

    Bewegung, Flüchtigkeit, Unbeständigkeit, Rastlosigkeit, Geschicklichkeit

    Gegenelement: Erz

    Erz: Beharrungsvermögen, Beständigkeit, Festigkeit, Härte, (kristalline) Ordnung, Starrsinn, Willenskraft, Unbeugsamkeit, Stärke, geistige Trägheit

    Wasser:

    Veränderung, Verwandlung, Kontinuität, Tiefe, Grenzenlosigkeit, Melancholie, Wahnsinn, EleganzGegenelement: Feuer !
    Feuer: Wärme, gewaltsame Veränderung, Vernichtung, Licht, Erneuerung

    Und daher..

    Spiel doch wie du willst! ;) im positivsten Sinne

    Ich würde daher die Elemente als Ausgangspunkt nehmen und mich daran für die "Natur deines Efferdgeweihten" orientieren.

    Last but not least

    Zumindest ich, als Anfänger, habe mich immer sehr an den inneraventurischen Kontext halten wollen. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Es ist aber nicht weniger Wert, wenn du dir einfach selbst was passendes ausdenkst, solange du es begründet von der normalen Darstellung entfernst. Sind wir ehrlich: Viele spielen doch gerne Charaktere wie: Den einen klugen Ork, den Elf mit der toten Sippe, den lieben Thorwaler, nen Magier oder Geweihten, der Halbelf der absolut kein Elf ist, nen Elfen der super in der Stadt klar kommt, den Wagenfahrenden Pinieneichenbrotbäcker, der meisterhafter Kletterer ist und nebenbei auch noch sein Schwert benutzen und gerade kloppen kann. Nicht vergessen: Er hat auch noch Seelenkunde auf meisterlichen Werten.

    Man findet also, wie so viele, immer einen guten Grund anders als die Norm zu sein, denn die Norm ist halt irgendwie so trivial normal...

  • Hallo Xollosch, ich empfehle dir zum Efferdgeweihten die Kurzgeschichte "Skendins Vermächtnis" aus der Sammlung "Kinder des 23.ING". Die Geschichte beschreibt u.a. die Konflikte der Efferdianer mit Feuer, Metall usw.

    Mit Wasser nichts zu tun? Spielt ihr auf dem Mond? Flüsse und Bäche gibt es überall und ein Efferdgeweihter in der Wüste, der Wasser finden kann ist der Held schlechthin.

    Ich würde einfach die Variante Flusswächter wählen. Emotionen positiv wie negativ ausleben, Ebbe und Flut.

  • Grundsätzlich würde ich nicht sagen, dass Efferd Geweihte grundsätzlich grummelig oder immer schlecht gelaunt sind. Sind ja auch nur Menschen, die sind genauso häufig (idealerweise eher häufiger) auch gut gelaunt - und leben das halt auch voll aus. Sie sind ja auch dazu angehalten, immer zu überprüfen, ob's jetzt ne 'Wahre' Emotion ist, oder ob nur jemand ihnen das einflüstert/versucht sie zu beeinflussen. Im Zweifel erkennen sie vielleicht auch eher, wenn jemand sie nur mit einer sinnlosen Diskussion auf die Palme bringen will und regen sich dann eben nicht auf. D.h. würd ich sagen, dass sie zwar eher zu extremen bei den Emotionen neigen (oder zumindest zu etwas, das für andere so wirkt), aber eben auch insgesamt ausgeglichener sind.

    Ein Freund von mir spielt aktuell eine Havener Efferdgeweihte, die er eher aus Jux und Tollerei streng "nach Tabelle" spielt - denn in der Havena RSH ist hinten so eine Tabelle für NSC Efferdgeweihte drin, mit denen man ihre Stimmung auswürfelt. Alle paar IT Stunden würfelt er also, was die Stimmung der Efferdgeweihten ist und dadurch... entwickelte sie sich zu freundlichsten, fluffigsten Person in der Gruppe. Denn sie ist quasi unerschütterlich immer freundlich, aufgeschlossen, neugierig, oder voller Tatendrang. Auch süß.

    Was die Gebote von Feuer und Co angeht: Denke etwas selber schmieden wird sowieso keiner und sonst werden sich die meisten damit abfinden können. Es ist ja nun eher ein Ideal, dem nur Geweihte folgen, das sie aber nicht von dem Rest der Bevölkerung erwarten. Denke auch nicht, dass in einer arschkalten Nacht im Bornland sich der Efferdgeweihte vom Feuer wegdreht - die sind im Zweifel dann auch eher pragmatisch. Irgendwann kommt ja dann auch der Moment, wo man auf nem Schiff nach Efferds Geboten leben sollte.

    Nahema Tamerlain ist genderqueer.

  • Ich spiele seit einiger Zeit eine Efferdgeweihte, nicht direkt als Held, sondern mehr so als permanenten NSC in unserer Kampagne.

    Dabei versuch ich, mich immer wieder auf zwei Dinge zu besinnen: zum einen das freie Ausleben von eigenen Gefühlen - und damit auch das ständige Hinterfragen "Fühle ich das jetzt, weil ich es fühle, oder fühle ich es, weil ich mich in etwas reinsteigere, das andere mir vorgesagt haben?"

    Meine Efferdgeweihte würde beispielsweise, wenn sie das Verhalten von jemandem verwerflich oder falsch findet, diese Person nach allen Regeln der Kunst zusammenstauchen; sie würde sich aber nicht dazu hinreißen lassen, jemanden anzubrüllen, nachdem der es darauf angelegt hat, sie auf die Palme zu bringen. Also ähnlich dem, was affinno gesagt hat.


    Der zweite große Pfeiler der Efferdkirche ist in meinen Augen die Unergründlichkeit Efferds selbst.

    Um mal Bonhoeffer zu zitieren: "Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich."
    Ein Efferdgeweihter wird von Efferds Winden getrieben und weiß (in meiner Auffassung) manchmal selbst nicht wirklich, was er tut - aber er hat in meinen Augen (fast) immer das Vertrauen, dass Efferd einen für den Geweihten selbst nun einmal unergründlichen Plan verfolgt. Das erfordert eine Menge Gottvertrauen und führt zu einem anderen Verständnis des Verhältnisses Gott-Gläubiger als beispielsweise in der Rondra- oder Praioskirche, sowie zu einer gewissen Schiksalsergebenheit, die von anderen auch als Gleichmut (oder Grummeligkeit) wahrgenommen werden kann.

    Generell ist das Noviziat zum Efferdgeweihten nicht unbedingt viel angenehmer als beispielsweise das eines Rondrianers, denn gerade diese Schiksalsergebenheit muss einem jungen Menschen natürlich erst einmal anerzogen werden:

    Zitat von Efferd-Vademecum, S. 84 "Von den Novizen"

    Was nun lässt sich über die Novizen und ihre Schulung sagen? Zumeist wird ein Novize einem Geweihten zugeteilt, der ihn grundlegend unterweist und in der Schicksalsergebenheit unterweist. Hierzu mag alles Denkbare dienen, von Bodenschrubben bis zum Rohrstock, den Efferd uns gab, um das Biegsame zu biegen.

    [...]

    Dennoch soll der Mentor seinem Schützling den eigenen Weg nahelegen, denn über diesen Weg hat der Mentor Gewissheit, über die Zukunft des Novizen jedoch nicht.

    Ein Efferdgeweihter ist für mich also jemand, der seinen eigenen Weg nicht wirklich vorhersehen kann, ihn aber mit einer stoischen Gelassenheit hinnimmt und verfolgt, denn er hat gelernt, dass das nun einmal ist, was Efferd für ihn vorgesehen hat.

    Des weiteren nennt sich die Efferd-Kirche auch die 'Alte Kirche' und legt sehr großen Wert darauf, eine der ältesten zwölfgöttlichen Traditionen zu bewahren. Auch das führt natürlich (aus der Sicht des Gemeinen) zu einer gewissen Unergründlichkeit, denn das alte Aureliani, das die Efferdkirche für den Großteil ihrer Gebete und Gottesdienste verwendet, versteht nunmal auch (außer ihnen) kaum einer.

    Die Notwendigkeit von Feuer, Schmiedewerk und Wärme generell erkennt die Efferdkirche grundsätzlich an. Ihre Efferdbärte wachsen ja auch nciht auf Bäumen^^

    Insofern glaube ich nicht, dass das allzu große Probleme gibt, und für das Essen gilt: alles, was Efferd gegeben hat (Fischereierzeugnisse, Algen etc.) kann auch das Feuer nicht verderben, alles, was Peraine oder Firun gegeben haben (Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Jagdwild) wird roh konsumiert, oder gar nicht.
    So zumindest hab ich das ganze ausgelegt.

    Ich hoffe, das konnte dir ein paar Anregungen geben.

    Die Abwesenheit von Gewässern seh ich auch eher weniger als Problem an. Letzten Endes kann ja auch das Näherbringen von Efferds Lehren und das Spenden von Efferds Gaben ein Ansatzpunkt für einen Geweihten sein, und früher oder später kommt man immer mal wieder zu einem Fluss.

  • Willkommen zum ersten Beitrag, telling. :) ;)


    Bei Wind sollte man aufpassen, der Sturm ist ja auch bei Rondra und diese als Sturmherrin gesetzt/angesehen. Es sollte sich nicht zu sehr auf Efferd bei Wind verlegt werden, dafür ist das Meer eigentlich ein zu wichtiger Aspekt, um weitestgehend darauf zu verzichten. Aber wie schon wiederholt angemerkt wurde: Auch Flüsse und Seen sind da und sind wichtig, denn auch dort leben Menschen von und mit diesen Gewässern, und da hat auch ein Geweihter des Efferd seinen Platz. Und auch abseits davon kann/soll Efferds Wort verbreitet werden.

    Ansonsten gibt es (wenigstens in DSA 4) auch den Efferd-Geweihten aus dem Wüstenrand.

    Efferd-Geweihte sollen ihren Launen nachgeben und sie ausleben. Also brüllen, grummelig sein, glücklich, freudig ... was immer gerade so die aktuelle Emotion ist: immer heraus damit. Nur grummelig sein wäre daher eh nicht so ganz in diesem Sinne.^^ In der Efferd-Kirche sind lautstark gebrüllte Streitereien eine anerkannte theologische Diskussionsform.

    Das Zitat aus der Wiki findet sich auch im Vademecum auf S. 86 und lautet ganz: "Dem Efferd gefällig ist alle Nahrung, die aus seinen Händen stammt, sei es Pflanze oder Tier. So groß ist sein Segen, dass die Flammen des Feuers sein Geschenk unmöglich verderben können. So ist ein auf Feuer gebratener Fisch ein durchaus gottgefälliges Mahl. Alle übrige Nahrung aber wird durch Feuer verdorben."

    Außerdem heißt es direkt anschließend weiter: "Durch ihren Verzehr geraten die Säfte des Körpers in Tumult und ins Ungleichgewicht und die Seele entfernt sich allzu weit von der göttlichen Natur. Deshalb meidet der Gläubige alle Gaben der milden Peraine und des grimmen Firun, die gekocht, geröstet, gebraten oder sonst wie durch Ingerimms oder Travias Feuer verdorben wurden. Als einzige Ausnahmen seien hier alle Wasservögel, der Biber, der Otter, die Robbe und das Walross genannt, welche Efferds Wohlwollen genießen und deshalb auch gegart, jedoch nicht gebraten genossen werden dürfen. Auch die Schildkröte gehört zu den Gaben Efferds und darf auf Feuer gekocht werden." (S. 86)

    Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, an sein Essen zu gelangen. Trocknen, sauer oder salzig einlegen, Obst und Gemüse(Rohkost), Getreide(brei). Fisch kann man auch beizen und dann ohne zu grillen oder zu braten essen.

    Zum Umgang mit Feuer gibt es im Vademecum ein Unterkapitel zu. Auszüge daraus (S. 87/88):

    -"Doch die Hinwendung zur Flamme mindert das Empfinden der Wellen und Wogen. Deshalb sind wir angehalten, uns fern zu halten von den Feuern und keine solchen in den heiligen Hallen des Efferd zu entzünden."

    -"Doch muss auch hier gesagt werden, dass selbst wir Brüder von Flut und Ebbe, die wir ein Leben fern des Feuers zu führen wünschen, nicht ganz ohne es auskommen können."

    -"Es ist gestattet, sowohl heilige Hallen sowie profane Räume in den selbem Gebäude zu beherbergen. In den profanen Räumen ist Feuer jedweder Form erlaubt, in den heiligen Hallen strengstens verboten. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Räumlichkeiten vollständig voneinander getrennt sind und nicht Luke noch Fenster und auch kein Löchlein sie verbindet."

    -"Zudem ermöglicht dieser Segen das efferdgefällige Entzünden von Flammen: die Leuchttürme zur Warnung und zum Gedenken sind dem Gott gefällig und gar heilige Pflicht. In hoher Achtung stehen die Efferdbrüder, die ihre Nähe zum Gott opfern und diese Feuer pflegen und hegen."

    -"Es mag auch Situationen geben, in denen das Entzünden von Feuer notwendig ist, sei es als Quell von Licht oder Wärme. Meist ist schicksalsergebenes Erdulden angeraten, doch auch Efferd ist der reuige, lebende Sünder mehr wert als der gottgefällige Tote."

  • Erstmal Danke für die Antworten.

    Ich werde mit das Efferd-Vademecum besorgen und hoffe, dass ich da noch zusätzliche Anreize bekomme, die mir bei der spielerischen Entwicklung des Helden helfen werden.

    Ich habe den Nachteil der Nahrungsrestriktion und des Feuers wohl etwas zu extrem eingestuft, was natürlich innerhalb der Spielgruppe zu Problemen führen kann.

  • Das ist natürlich als Einschränkung gedacht. Aber natürlich wäre ein Efferd-Geweihter, der manisch jedes Feuer auf Sicht ausmachen möchte und alle Menschen anblökt, Feier wäre wider Efferd, nicht wirklich plausibel und irgendwie machbar, ihm würde irgendwann und irgendwo auch gut möglich zu kalt werden, und mehr als Wasser + Algen essen würde auch nicht funktionieren.

    Auf der anderen Seite sollte man es eben als notwendiges Übel für sich selber betrachten, und vor allem anderen Personen keinen Strick raus drehen, wenn sie sich glücklich vor ein warmes Feuer setzen und den Rinderbraten gut gelaunt verspeisen wollen.