Praiosgeweihter: Darstellungshilfen für SC und NSC

  • Den Zwölfen zum Gruße, Praios voran!

    Ich habe gesehen es gibt scheinbar häufig die Frage danach, wie man einen Praiosgeweihten gut darstellen kann, ohne dass es als SC in einer Gruppe hinderlich ist oder als NSC als irrer Inquisitor rüberkommt.

    Hat vielleicht jemand einen guten DSA-Literaturtipp oder sonst weltliche Vergleiche, die einem die ganze Darstellung eines Praioten etwas näherbringen können.

    Als Beispiel fand ich Mehrer der Macht für Druiden, der nicht der klassische Eremit ist ganz hilfreich.

    Der Scharlatan ist finde ich auch ganz nett um ein Verständnis für Magieer abseits des Gandalftypus greifbarer zu machen.

    Bei einem Detektiv-Praioten denke ich derzeit irgendwie immer an Heinz Rühmann in Das Schwarze Schaf....:D

    "Herr Medicus, wohin bringt Ihr mich denn?"
    "Zum Boronsanger."
    "Aber - ich bin doch noch gar nicht tot!"
    "Wir sind ja auch noch nicht da."
    :thumbsup:

  • Welche DSA Version denn?

    Wie wäre es mit einem Rechtsgelehrten quasi ein Rechtsanwalt welcher als Phex seinen Gegenspieler sieht den er besiegen will. Der sich mit seiner Autorität und seiner Wohlklingenden Stimme und Charisma eben zutritt verschafft.

    Ein Tierzüchter der wilden Tiere gehorsam beibringen will. Da gibts sicher viele irdische Beispiele. Mit positiver Bestärkung oder negativer Bestrafung kannst zwei "tolle Konzepte" auch bei den Mitspielern anwenden. Den Magier belohnen wenn er keine Magier anwendet oder doch sehr kreativ ist. Irgendwann hast du vielleicht einen Pablovschen Reflex erzeugt. Vielleicht braucht der Char dann eine Glocke ^^

    Ansonsten etwas schwierig da du nicht mit Magie arbeiten darfst (wobei die Kirche was gegen Magie hat und nicht Praios selber), wäre der Alchimist der Sonne. Es gibt gewisse Bücher über diese Art der Alchimie. Dazu noch etwas Mechanik zum Bedienen von Sonnenspiegel und Lupen und ähnliches. Dann machst du dir bei Efferdsanhänger Freunde wenn du dann mit Sonnenenergie Essen kochen kannst ohne Feuer. Nimmst noch etwas Glaskunst dazu. Leider ist Alchimie kein Mir+ Talent. Und ohne Meisterhandwerk dann auch schwer da die Alchimie der Sonne schon ordentliche Zuschläge hat. Allerdings kannst du dir noch die SF Berufsgeheimnis "Flüssigartefakte" holen und dann auch Liturgien in Flaschen abfüllen. Normal benötigst einen Applikatus dafür...solltesr mit deinen Meister reden.

  • Literatur in gedruckter Form fällt mir gerade nicht ein.

    Gerade in AB (auch den offiziellen) neigen Praioten dazu, sich an ihren eigenen Moralkodex und Richtlinien nicht zu halten und allgemein ein Klotz am Bein jeder SC-Gruppe zu sein.

    Einige Fäden zum Thema, wie "anders" Praioten auch sein können (oder wo das Problem mit ihnen liegen mag), haben wir allerdings:

    Ist Praios immernoch so unbeliebt?

    Der nette Praiot von nebenan.

    Initiative zur Rettung der Praioskirche

  • Ich finde den Praiosgeweihten in der Romanfassung der Phileasson-Saga sehr umgänglich.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Stimmt.

    Guter Hinweis, der gibt tatsächlich einen sympathischen Praioten. Dafür hat mMn die Umwelt in dieser Romanreihe ein äußerst seltsames Verhältnis zu Geweihten allgemein und Praioten insbesondere, weil ständig jemand die Geweihten und besonders den Praioten anpampt, von oben herab behandelt oder rumkommandiert.

    In "Löwin und Mantikor" treten auch drei Praioten (einer davon ein Tempelvorsteher, einer ein Inquisitor) als Nebenfiguren auf, die auch mal etwas anders daher kommen.

  • Besten Dank schonmal!

    Welche DSA Version denn?

    Es geht schon um das aktuelle Aventurien. Gab es denn hier einen so extremen Sinneswandel unter den Praioten?

    In "Löwin und Mantikor" treten auch drei Praioten (einer davon ein Tempelvorsteher, einer ein Inquisitor) als Nebenfiguren auf, die auch mal etwas anders daher kommen.

    Vielen Dank für den Tipp. Da werde ich mal reingucken.

    Im Grunde geht es mir ja auch darum, die Praioten "normal" darzustellen.

    Als SL habe ich folgende Herausforderung: Meine Spieler werden demnächst auf Praioten treffen und ich will hier insbesonderen den neuen Spielern in DSA und allen insgesamt nicht das Bild von völligen Fanatikern präsentieren. Ihren "speziellen" Charakter will ich aber schon wahren und hinzu kommt, dass ein paar Drohungen gegen die Spielergruppe im Raum stehen werden.

    Sie sollen in Zukunft den Praioten zwar mit Respekt begegen, sich jedoch auch deren Hilfe bewusst sein. (Schwer hier näher ins Detail zu gehen, ohne zu spoilern. Die könnten ja mitlesen hier :huh:)

    Besten Dank schonmal

    "Herr Medicus, wohin bringt Ihr mich denn?"
    "Zum Boronsanger."
    "Aber - ich bin doch noch gar nicht tot!"
    "Wir sind ja auch noch nicht da."
    :thumbsup:

  • Ich weiß nicht, wann ihr IT zeitlich spielt, aber es gibt auch einen offiziellen Praioten, Großinquisitor gar, der auch mit den oft zu findenden Umsetzungen eines Praioten und gar Inquisitoren bricht, in dem er besonnen und vernünftig ist, statt als blindwütiger Fanatiker aufzutreten: Amando da Vanya.

    Auch in den oben aufgeführten Fäden finden sich so einige SC- und NSC-Beispiele, wie man Praioten angehen und umsetzen kann.

  • Amando ist der geilste! Mein ehem. SL hat den so bisschen wie Sky DuMont dargestellt. Das war mega cool :D

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

    -----

    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Hast du das Praios-Vademecum? Da drin sind mMn auch noch einige gute Anregungen, vor allem, wenn man sich die Ansichten der Strömungen durchliest. Die neuste Auflage ist jetzt auch komplett aus der Perspektive nach der Quanionsqueste geschrieben, spiegelt also den aktuellen Stand wider.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Bereits über die einzelnen Strömungen innerhalb der Praioskirche sowie der Bereiche zwischen den Extremen ergibt sich ein recht breites Spektrum. Dabei stehen meist Fragen nach Recht und Gerechtigkeit, Freiheit und Ordnung, Vernunft und Autorität, Magie usw. im Vordergrund. Optionen für einen Geweihten sind rein exemplarisch:

    • Dem Geweihten ist allein die soziale Wirksamkeit des Rechts und ggf. dessen Kodifikation wichtig; Fragen der Gerechtigkeit sind sekundär. Gerechtigkeit wird evtl. als rein subjektives Konzept, bestenfalls als kulturell und historisch wandelbares und recht willkürliches Konzept verstanden.
    • Der Geweihte glaubt, alles Recht stamme von Praios, sei göttliches Recht und als solches nicht in Frage zu stellen, sondern unbedingt gültig. Unter diesem göttlichen Recht können sowohl grundlegende Rechtsprinzipien verstanden werden, etwa die Weisungsbefugnis und Interpretationshoheit des Adels und des Klerus - dann könnten z.B. spezifische Formulierungen und Auslegungen noch angezweifelt werden-, aber auch im Detail elaboriertes Recht, z.B. Gesetzeswerke des Horasreiches oder kirchliches Recht der Praioskirche. Ergänzend könnte die komplette Natur als nach Pairos ordnendem Blick und einhergehend Recht betrachtet werden, z.B. nicht nur das Verhältnis zwischen Baron und Bauer, sondern ebenso zwischen Wolf und Schaf als rechtens gelten.
    • Gerechtigkeit steht für den Geweihten im Vordergrund. Gesetze ist prinzipiell einzuhalten, selbst falls sie ungerecht sein sollten, jedoch nicht, wenn sie unerträglich ungerecht sind.
    • Alles Recht muss dem Menschen einsehbar sein, vermittelt über die göttlichen Gaben bzw. dem göttlichen Funken im Menschen selbst. Diese Gaben könne, z.B. das Gewissen sein, aber auch die Vernunft oder die Sittlichkeit oder andere teils natürliche, teils anerzogene Eigenschaften, welche in Aventurien vielleicht sogar tatsächlich göttliche Gaben sind.
    • Moral, Recht und Gerechtigkeit sind untrennbar dasselbe und in Folge ist, wo immer Recht nicht mit moralischen Prinzipien übereinstimmt, dieses in Wahrheit kein Recht, sondern Unrecht, welches zwar nicht immer strafbar sein mag, doch nie unsträflich bzw. untatedig.
    • Die jetzige Form der Magie in dieser Welt ist allein Madas Frevel zu verdanken. Was dem Frevel entspringt kann seinerseits nie unbefleckt und gut sein. Dementsprechend ist die Nutzung der Magie selbst verwerflich, die Nutzer sündhaft. Des Weiteren lässt bereits die grundlegende Fähigkeit Magie zu verwenden, unabhängig von der tatsächlichen Anwendung, auf ein in seiner Basis defizitäres, potentiell sündhaftes, die göttliche Ordnung störendes Wesen schließen.
    • Magie ist eine der Urkräfte und ursprünglich nicht dem Menschen angedacht. Die Schuld für die jetzigen Zustände liegt jedoch allein bei Mada und nicht beim Menschen. Mada erhielt bereits ihre gerechte Strafe; der Gerechtigkeit ist genüge getan. Nun gilt, die Magie und deren Nutzung der göttlichen Ordnung einzugliedern. Wie alles in dieser Welt hat die Verwendung der Magie den Gesetzen unterworfen zu sein, an welche sich alle Zauberer, gleich ob Magier oder Elf, zu halten haben.
    • Magie ist den Menschen ein Werkzeug, zwar mächtig, doch grundlegend nicht verschieden von Hammer oder Axt. Magie kann ebenso im Sinne der Ordnung oder ihr entgegen verwandt werden, wie dies auch für Hammer und Axt gilt. Zudem scheint sie einigen Wesen, den Elfen oder den Drachen und zahlreichen anderen, prinzipiell gegeben zu sein. Gesetze bedarf es daher allein für jene Bereiche, welche sich nicht von allein ergeben, d.h. nicht Natur sind, denn die Natur unterliegt ohnehin der göttlichen Ordnung.
    • Der Autorität, insbesondere dem Adel und dem Klerus, ist stets zu folgen.
      • Sie zu hinterfragen oder ihr gar entgegenzutreten ist anmaßendes und sündhaftes Rütteln an der göttlichen Ordnung. Der Gemeine besitzt dazu weder Recht noch Kompetenz.
      • Selbst im Falle des Sturzes eines Tyrannen, geschähe zwar dem Tyrannen kein Unrecht, doch könnte solch ein Vorgehen kein Teil einer öffentlichen Verfassung und damit eben kein Recht sein. Um in gewissen vorkommenden Fällen gegen das Oberhaupt rechtmäßig Gewalt auszuüben, müsste sich das Volk einer rechtmäßigen Macht über jenes Oberhaupt anmaßen. Als dann wäre aber jenes eben nicht das Oberhaupt und letztlich alles ohne jede Ordnung.
    • Der Adel vollstreckt das göttliche Recht und manifestiert die göttliche Ordnung auf Dere. Über die Ordnung, über Recht und Gesetz zu wachen, ist jedoch Aufgabe der Praioskirche.
      • Wo immer die Herrschaft sich gegen Praios versündigt, der Zustand von Recht und Ordnung in Auflösung begriffen ist, stellt die Intervention der Kirche des Praios göttliche Pflicht dar. Entgegen anderer Auffassung ist dies eben kein Unrecht, sondern der Ausgang aus einem Zustand des Unordnung und des Unrechts, gar des Zustands vermeidlicher Rechtsfreiheit, der weder Recht noch Unrecht zu kennen scheint. Wir sind nicht Instrument des Adels, sondern mit ihm gemeinsam Instrument der göttlichen Ordnung, deren Oberhaupt Praios selbst ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Aristeas (5. Mai 2019 um 19:43) aus folgendem Grund: Formatierung & Rechtschreibung

    • Die Geweihte glaubt, dass im göttlichen Gesetz Recht und Gerechtigkeit zusammenfallen. Aber da der Mensch unvollkommen ist, kann er das göttliche Gesetz nicht immer erkennen. Das Streben der Geweihten wird zu einer mystisch philosophischen Suche nach dem göttlichen Gesetz.
  • Die Geweihte glaubt, dass im göttlichen Gesetz Recht und Gerechtigkeit zusammenfallen. Aber da der Mensch unvollkommen ist, kann er das göttliche Gesetz nicht immer erkennen. Das Streben der Geweihten wird zu einer mystisch philosophischen Suche nach dem göttlichen Gesetz.

    Richtig, wobei dies auf verschiedene Weise erfolgen kann.

    • Einige werden die Erkenntnis im Diskurs mit Geweihten, Richtern und Gläubigen suchen, eventuell sogar weit reisen, um das Verständnis von Recht und Moral fremder Kulturen zu erforschen.
    • Manche mögen sich in dem Ersinnen logischer geschlossener Systeme bemühen, allgemeine Prinzipien zu erkennen, letztlich versuchen eine von äußeren Umständen unabhängige Ordnung zu erkennen. Andere gerade solche Systeme als höchst ungerecht und unzutreffend sowie weltfremd kritisieren.
    • Andere werden sich im Studium alter Schriften um neue Erkenntnisse bemühen, versuchen, Altes und Neues so zu interpretieren, dass es vereint werden kann. Die Vereinbarkeit zumindest scheinbar widersprüchlicher Gebote wird große Fragen aufwerfen. Alternativ könnten auch als falsch erkannte Inhalte verworfen werden.
    • Wieder andere versuchen sich in der rechten Praxis, der rechten Gewöhnung an das Gute und Richtige in der steten Anwendung.
    • Mal werden die Gesellschaft, mal das Individuum im Vordergrund stehen, mal mehr Emotionen, mal mehr Verstand oder auch Konzepte der Vernunft leitend sein.
    • Einige werden die göttliche Ordnung als fest, gefügt und starr verstehen, andere einen Wandel und eine Entwicklung nach gewissen Regeln vermuten.
    • Für einige sind Recht und Moral universell, für andere individuell. So könnten manche Geweihte behaupten, dass göttliches Recht für den Menschen nur insofern relevant sein könne, als er fähig ist, dieses zu erkennen. Die Gerechtigkeit der göttlichen Ordnung, gar Existenz oder zumindest der Geltungsbereich des göttlichen Gesetzes könnte bezweifelt werden oder göttliches Recht als zuletzt menschliches Recht gesehen werden.
    • Einige werden den Menschen zur Erkenntnis der göttlichen Ordnung das Vermögen aufgrund mangelnder Fähigkeiten absprechen und daran verzweifeln, andere das Streben nach dieser Erkenntnis, unabhängig von deren Erreichbarkeit als Ziel annehmen.
    • Andere glauben fest an die Fähigkeit des Menschen zur Erkenntnis des Guten, doch zugleich an negative Einflüsse oder ein zweites Wesen des Menschen, welches die Umsetzung bzw. das Leben nach dieser Erkenntnis behindert.
    • Für manche wird allein der gute Wille ausschlaggebend sein, anderen kommt es hingegen auf das konkrete Ergebnis an.
    • Ist die Suche nach Erkenntnis nicht auch stets mit Zweifel verbunden und Zweifel als Feind des Glaubens sündhaft?
    • Wie kann eine göttliche Ordnung existieren, wenn göttliche Gebote, d.h. die Gebote verschiedener Götter, aber mitunter auch die Gebote desselben Gottes, sich widersprechen?
    • Wie ist mit Verfehlungen umzugehen? Strafen oder helfen? Wie helfen? Wer darf wen strafen?
    • ...

    Einfach ist dies nicht und wird gewiss zu allerlei Verwerfungen führen. Kirchenspaltung, Konflikte mit dem Adel, Extremisten und viele weitere Auswirkungen sind möglich.