Ist Praios immernoch so unbeliebt?

  • Den 12. zum Gruße,

    laut der Umfrage zu Lieblingsgöttern ist Praios eigentlich gar nicht schlecht auf Rang 4 der beliebtesten Götter (wenn man die mit Abstand beliebteste Sammelkategorie "Sonstige" ausnimmt), aber das schließt ja nicht aus, dass er bei vielen, die ihn nicht als Lieblingsgott gewählt haben gleichzeitig unbeliebt ist. Praiosgweihte sind (oder waren) ja auch häufig Feindbilder.

    Das ist dann auch meine Frage, ist das immernoch so, dass Praios und/oder seine Diener unbeliebt sind? Wenn ja, warum ist das so? Was stört euch an der Kirche, dem Gott, den Geweihten oder den Orden?

  • Mich stört, dass die Geweihten des Praios ausgerechnet in offiziellen Publikationen und daher bei der Spielerschaft (oft - zum Glück nicht immer) eine so schlecht Presse haben, weil es gerne die Praioten sind, die intolerant sind und Dinge tun, die sie eigentlich nicht dürften und sollten, und den SC und dem Rest de Welt immer das Leben schwer machen. Wenn ich mir die Beschreibungen der Geweihten und der Kirche in den Regelwerken durchlese, gewinne ich dagegen immer einen ganz anderen Eindruck (bei den Geweihten der Kirche, die Bannstrahler sind schon laut Beschreibung etwas über das Ziel hinausschießend und in Darstellungen im AvBo oder offiziellen AB noch viel mehr).
    Persönlich habe ich zu Praios und seinen Leuten keinen großen Bezug, aber das gilt für recht viele Gottheiten und ihre Geweihten, aber immerhin keinen negativen.
    Es ist nur bedauerlich, dass SC Geweihte meist wirklich "anders" sind, obwohl sie das eigentlich nicht sein sollten.

    An der Art, wie Praioten oft in AB rüberkommen, gibt es eine Menge zu bekritteln, aber das sehe ich einfach in den Skizzierungen des gleichen offiziellen Hintergrunds nicht widergespiegelt.

  • Da fast jede Gruppe einen Magier beinhaltet (unter "Magier" verstehe ich hier auch Hexen und Druiden) sind Konflikte gewissermaßen vorprogrammiert; insbesondere, wenn die Geweihtenschaft wie bereits von Schattenkatze erwähnt, in offiziellen (und inoffiziellen!) Abenteuern fanatischer dargestellt wird, als nötig gewesen wäre.
    Und wenn ein SPieler nun im Laufe seiner DSA-Zeit immer wieder mit den Praioten aneinander gerät (ob als Zauberwirker oder als Gefährte der Gruppenhexe spielt keine Rolle), dann bleibt eben ein fader Beigeschmack bzw es baut sich auch eine gewisse Erwartungshaltung aus. Wenn man Praioten nur als potentielles Hindernis (sie verbieten Magieeinsatz, verbieten die manchmal sehr praktische Lüge, könnten Helden vor Gericht bringen etc) kennt, dann nimmt man sie auch in erster Linie als solches wahr. Tatsächlich sind Praioten ja auch in vielen ABs ein Instrument des SL um die Möglichkeiten der Helden zu begrenzen. Ähnlich vorbelastet ist man als Spieler beispielsweise bei Orks, die quasi automatisch als Feinde wahrgenommen werden.
    Wenn man Praioten also von Anfang an in erster Linie als Hindernis sieht, dann hat man auch wenig Lust, von sich aus auf den Praioten zu zu gehen und diesen nach dem Wohlergehen seiner Familie zu fragen.

    Dazu kommt, dass die anderen Geweihten offenbar eine ganz andere Grundhaltung haben: der Priester der Peraine ist beispielsweise ein Heiler, den sicher jeder Held gerne sieht. Der Hesindegeweihte ist der nette Mann, der in der Bibliothek das Buch übersetzen kann, dessen Sprache der Held leider nicht lesen kann. Der Phexgeweihte ist "irgendwie cool"... wogegen der Praiot dem magier das Zaubern verbietet und früher mal die ebenfalls coolen Tempelritter der Rondrakirche und die Oma meiner Hexen-Heldin verbrannt hat.

    Und mir fallen auf Anhieb mehrere Abenteuer ein, in denen der (fanatische, heilige, fehlgeleitete, paktierende) Praiot "überraschend" am Ende der Bösewicht ist. Das nagt auch am Grundvertrauen - dabei kenne ich kein einziges Beispiel, in dem beispielsweise eine Traviageweihte die Schurkin wäre.


    Für mich persönlich ist Praios tatsächlich ein wenig attraktiver Gott. Noch weniger kann ich nur mit Firun anfangen, wobei dessen Geweihte aber wesentlich seltener auftauchen, dafür aber in der Wildnis ziemlich praktisch sein können.

  • Kurz: die Praioten vertreten Gesetz und Ordnung und die kann der gemeine Held oft nicht brauchen. Zumal die Gesetze und die Ordnung des Mittelreiches wenig mit unseren menschrechtsverwöhnten und demokratischen Rechtsstaat zu tun haben. Auch ohne fanatische Bannstrahler, hat der Bauer arbeiten und der Adel zu herrschen. Eine Ansicht, die sich eben kaum mit unseren Herzen vereinbaren lässt.

    I ♡ Yakuban.

  • Ja, bei uns sind Praioten auch extrem unbeliebt, zum eine wegen der bereits von Hexe genannten Gründe, zum anderen, weil wir mehrere Thorwaler-Spieler haben, die sich in ihren Ansichten zur Spielwelt nicht so stark von den IT-Tohrwalern unterscheiden und deshalb eher schlecht auch die Herren Praiosdiener zu sprechen sind. Außerdem sind viele Praioten eben intolerante Ar+++löcher, so wie sie in ABs dargestellt werden, was auchnicht gerade zur guten Stimmung beiträgt.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Ich kenne ein AB, in dem der Firungeweihte der Bösewicht war und ein weiteres mit einer Rahjageweihten. Am Rande bemerkt.

    Praioten werden bedauerlicherweise wirklich oftmals als Hardcore-Gläubige beschrieben, die selbst immer ohne Fehl und Tadel sind. Bannstrahler werden gerne als Gegner genutzt, Praioten sollen ein AB unnötig erschweren und dergleichen mehr.
    Da der Trend bei charakteren nun einmal das Graue ist, stören die werten Herren Praioten da gewaltig.

    In einem Roman wird ein Praiosgeweihter als umgänglich, Familienbetont und Bürgernah beschrieben, vermittelt ihnen die Grundfesten des göttlichen Seins (sie sind das Fundament, die Geweihtenschaft das Dach und die Adligen die schützenden Türen eines Hauses) und klärt dabei einen Todesfall auf. Aber genau wie Adlige werden Praioten häufig in die 'Arschloch'-Schiene geschoben. Rahjageweihten sind die gläubigen Freudenmädchen, Praioten Spielverderber, Phexgeweihten die Coolen. So hat Jede Geweihtenschaft (so sie interessant genug ist) ihre Klischee-Nische.

    Ebenso wenig, wie ein Rondrageweihter einen Bürger sterben lässt, weil er ihm verbietet 2vs1 gegen einen Strauchdieb zu Kämpfen, würde ein Praiosgeweihter verlangen, dass sich einer Übermacht ohne Versteck gestellt wird. Er wird es nicht mögen, vielleicht selbst Abseits stehen, aber weiß auch, dass der Weg des Praios nicht der Einzige ist, der gegangen werden kann. Muss er seine Gebote wegen eines größeren Zieles missachten, erleidet er eben die entsprechenden Konsequenzen und wird Buße tun. Aber immer und überall darauf bestehen und das (ungeachtet des Sinns) durchziehen, das ist typisch Hardcore-Fanatiker, wie er überspitzt in ABs und Publikationen auftaucht.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Interessanterweise sind eure Antworten alle ziemlich ähnlich. Ok, das ist jetzt nicht zwangsläufig interessant, aber ich erkläre mal, warum ich das finde:

    Also, wir haben einmal die häufig extreme, fanatische, teilweise antagonistische Darstellung der Praioten in ABs.
    Dann haben wir die Magiefeindlichkeit, an der sich Magiebegabte beißen, genauso wie die Gesetztestreue bzw. Repräsentation der Ordnungsmacht, die Praios schnell für graue Helden zum Feindbild werden lässt.
    Zum Schluss gibt es dann noch die Geschichte, in der Praioten tatsächlich mal die Bösen waren.

    Tatsächlich sind Praioten ja auch in vielen ABs ein Instrument des SL um die Möglichkeiten der Helden zu begrenzen.


    Ich glaube bei diesem Punkt laufen die Fäden zusammen. Denn in Aventurien gibt es wie ich finde und schon öfter erwähnt habe, ein extremes Übermaß an Ordnungsmächten. Damit meine ich nicht, dass jeder Winkel Aventuriens beschrieben ist, sondern dass es nach diesen Beschreibungen überall Büttel, Soldaten, Ritter, Kriegerakademien und unzählige Tempel gibt.
    Wenn ich dann jetzt (als Autor oder SL) ein Abenteuer erstellen möchte, habe ich da ein großes Problem. Denn all diese Ordnungsmächte nehmen einer Heldengruppe ja im Prinzip die Arbeit ab, da es ihre genuine Aufgabe ist sich um 80% der Probleme zu kümmern, mit denen sich die Helden auch befassen. Wenn ich das AB jetzt nicht in die Wildnis oder die unzivilisierteren Randgebiete Aventuriens verlege (was oft genug vorkommt), muss ich diese Ordnungsmächte irgendwie plottechnisch ausschalten.

    Das kann man holzschnittartig auf folgende Weise tun:
    Option 1: ich mache sie blind und starrköpfig, so dass sie das Problem gar nicht oder erst zu spät erkennen (das wäre dann der fanatisch-engstirnige Praiot)
    Option 2a: ich betone das Misstrauen der Ordnungsmöchte gegenüber den Helden, was ja normalerweise nicht sonderlich schwer ist, dank der Herkunft oder Profession vieler Helden (das wäre dann der Praiot als Feind von grauen und Magiebegabten Helden)
    Option 2b: ist dann, die Helden im Rahmen des Plots erst in eine Situation zu bringen, in der sie selbst verdächtigt werden, so dass sie dann auf wenig Unterstützung seitens der Behörden setzen können (das wäre dann z.B. der Praiot als Ankläger vor Gericht oder man ist wieder bei Option 1 oder 2a)
    Option 3: ich mache die Ordnungsmächte gleich zum eigentlichen Antagonisten (das wäre dann der Praiot als Antagnoist, vllt sogar Paktierer, durch diesen Umweg erweisen sich dann Optionen 1-2 rückwirkend als Teil eines hinterlistigen Komplotts).

    Ich fände es ja mal interessant zu prüfen, wie viel Prozent der ABs (die in der Zivilisation spielen) eine der obigen Optionen nutzen. Leider kenne ich nicht so viele offizielle ABs.

  • Tja, da kann ich Dir leider nicht helfen. Ich kenne weder offizielle ABs noch arbeiten meine NPC-Ordnungsmächte gegen die Helden sondern häufig zusammen, wenn es denn Sinn macht. Wobei es aber Helden gibt, die gar nicht mit den Ordnungsmächten zusammenarbeiten wollen. Aber eigentlich ist eine SC-Hexe doch das beste was mir als Praiot passieren kann, wenn ich einen ähnlichen Fall aufklären möchte. Die kann mir wenigstens ein paar Sachen erläutern.

    I ♡ Yakuban.

  • Ich kenne aus dem Stehgreif mindestens fünf ABs, in denen Bannstrahler/Praiosgeweihte die 'Bösewichte', oder ein störendes Hindernis sind.

    Aber im überwiegenden Teil der Abenteuer sind sie es nicht, so viel steht fest. Womöglich werden sie mal als krampfhafter Versuch genutzt, um eine Szene spannend zu gestalten, oder ein Plotloch mit Action zu füllen, aber es sind nicht immer die Ordnungskräfte, welche sich als Buhmann herausstellen.
    In einem AB nehmen Praiosgeweihte den Charakteren erst die Arbeit weg, um ihnen anschließend dann doch das brandheiße Objekt zu überlassen, um sie anschließend vor Angreifern zu schützen (und opfern ihre Leben bewusst, damit die Spielercharaktere davonkommen können). In einem weiteren ist eine Bannstrahlgruppe beherrscht und arbeitet gegen die Spieler, ist im Original jedoch am Ende ein helfendes Mittel, als die Beherrschung plötzlich zusammenbricht und die Bannstrahler sich gegen den Feind richten und die Charaktere unbehelligt lassen.

    Oftmals ist es der böse Ork, finstere Magier, oder der Namenlose Geweihte, gegen den gezogen wird.

    Allerdings habe ich nie verstanden, wieso davon ausgegangen wird, dass die verteilten Ordnungskräfte den Spielern die Arbeit wegnehmen würden. Nicht Jeder rennt zum Büttel und viele Dinge werden nie aufgeklärt. Allgemein ist beschrieben, dass in etlichen Städten die Wache gar nicht die Mittel hat, um den Strauchdieben Herr zu werden, aber ausgerechnet bei den Problemen, auf die die Spielercharaktere treffen sollen, reicht die Kraft der Ordnung plötzlich aus?
    Wenn Viele gerne dreckige Söldner spielen, oder graue Charaktere, wieso dann nicht Begleitaufträge, Arbeiten im Untergrund, oder schlicht Dinge, die so banal wirken, dass die Stadtwache sich gar nicht darum kümmern möchte?

    Praios ist in der Hinsicht eben unbeliebt, weil er verbietet, was vielen Spielern an ihren Charakteren Spaß macht. Das Lügen, krumme Dinger drehen und die Magie (und Magiebegabte sind in Spielergruppen um ein Vielfaches vertretener, als im Durchschnitt Aventuriens).
    So wie in etlichen Spielrunden gewürfelt wird, wie laut die Rahjageweihte beim Liebesspiel im Gebüsch ist (ihr glaubt nicht, in wie vielen Spielrunden ich das erleben durfte), ist eben der Praiot der knausrige Geselle, der immer etwas von Wahrheit spricht und die Charaktere am Liebsten ohne Beweise für Jahre in den Bunker stecken will.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Um die Ausgangsfrage direkt zu beantworten: Ich habe Praios nie gehasst. ( Ich hasse Rondra :zwerghautelf:. ) Ich finde es wirklich sehr interessant mal einen Charakter zu spielen der sich an alle Regeln hält. Man hält eben nichts geheim und muss es trotzdem irgendwie schaffen mit der Heldengruppe zurechtzukommen. Selbiges Problem hat ja auch ein Dämonenbeschwörer (nur eben in die andere Richtung). Richtig gespielt sind Praioten eben DIE Guten. Die so lichten dass es schon blendet.

    Für mich stellt Praios eine sehr alternative Weltsicht dar, die ich bei Gelegenheit definitiv mal selbst austesten will. Auch eher als den Dämonologen z.B.

  • Gerade den Konflikt zwischen Magiern und Praios kann ich nicht Nachvollziehen.
    Es gibt Magier Akademien die auf dem Praiosglauben fundieren--> Wenn ich daheim bin such ich die Akademien heraus hab die Namen grad nicht Parad.
    Und warum sollte Praios auch gegen Magie sein?
    Er würde dann selbst gegen Hesinde arbeiten welche nach meinem Wissenstand eine Göttin ist und die MAGIE ist ihr größtes Geschenk an die Menschen.

    Es gibt bei den 7G einen Praiosgeweihten der ziemlich viel für die Heldengruppe macht --> Er "verteidigt" sie gegen seine Sippschaft (ist irgendwie ein plusminuspunkt)

    Die offziellen Publikationen lassen die jungs immer ziemlich übel wegkommen. Schon annähernd rechtsradikal. Fehlt nur noch das die sich mit einem lauten "LICHT" begrüßen und die hacken zusammenschlagen.
    Praiosgeweihte sind am ehesten Fanatiker und Fanatismus sowohl auf Dere als auch hier haben noch nie zu was gutem geführt.

    Ich persöhnlich nutze Praioten wenn sie so extrem sind immer als Bannstrahler.
    Denn so wie die teilweise rüberkommen frage ich mich nicht ob Blakharaz nicht dann der gute von den beiden ist.

    Wenn man sich die Zwölfe mal anschaut werden diese nach Reihenfolge immer liberaler.

    Und ja es macht auch mal richtig Spass nen extremen gläubigen zu Spielen.
    So skrupellos und gemein kann man nie wieder sein da können sich die Erzdämonen warm anziehen den dieser blinde Fanatismus erfüllt keine kriterien eines Erzdämons.
    Es ist keine Rücksichtslose Rache --> Rücksichtslos Ja aber es ist emotionslose Rache es ist einfach nötig dem Kerl diese Information genau jetzt zu "entlocken"
    Es ist kein Masaker oder irgendwie wilkürliches abschlachten --> derjenige der es abbekommt hat es absolut verdient hat er doch gegen die Zwölfgöttliche Ordnung massivst verstoßen
    usw.
    Nur ein bisl aufpassen wegen der Versuchung durch Nagrach
    aber ansonsten ist man durchaus auf der sicheren Seite.


    Sensenmann
    Du hast den bösen Druiden vergessen (DSA Anfangstage)

  • Zitat

    Und warum sollte Praios auch gegen Magie sein?


    Weil er Magie als Feindbild hat, jedenfalls die unrechtmäßige (und außer dieser neuen Strömung im Horasreich). Gegen die Rechtmäßige Magie gibt es keine Handhabe. Tatsächlich wird ja mit einigen Akademien zusammengearbeitet, Hexenverbrennung ist seit Rohals Zeiten verboten (nur die Bannstrahler wissen das nicht, was mit einer der Gründe ist, dass ich mich frage, warum sie sie von der Mutterkirche tatsächlich gehalten und toleriert werden, so sehr, wie die bereits laut Setzung über die Gesetze hinaus schlagen).
    Gegensätze zwischen den Göttern gibt es ja schon, Praios - Phex, Rahja - Travia, Efferd - Ingerimm z.B..

    Und in der 7G gibt es eine der löblichen offiziellen Ausnahmen, der aber natürlich sofort wieder ein negatives Extrem in Form des Bannstrahlers mit seinem alles wegflamemnden Zorn und seinen wahrlich zündenden Ideen entgegensetzt wird. Und dass er überhaupt gegen die Praios-Kirche verteidigen muss ... da doch die Praioten viel Wert auf Einhaltung der Gesetze legen und und eigentlich so einiges im Sinne de praiotischen Maximen geschieht und die eh keine gesetzliche Handhabung haben ...

  • In einem AB nehmen Praiosgeweihte den Charakteren erst die Arbeit weg, um ihnen anschließend dann doch das brandheiße Objekt zu überlassen, um sie anschließend vor Angreifern zu schützen (und opfern ihre Leben bewusst, damit die Spielercharaktere davonkommen können). In einem weiteren ist eine Bannstrahlgruppe beherrscht und arbeitet gegen die Spieler, ist im Original jedoch am Ende ein helfendes Mittel, als die Beherrschung plötzlich zusammenbricht und die Bannstrahler sich gegen den Feind richten und die Charaktere unbehelligt lassen.


    Das erste AB klingt jetzt erstmal nach einem eher mittelmäßigen Plot. Das zweite wäre eine erweiterte Option 3, nur mit dem PLottwist, dass hinterher doch noch ein anderer Bösewicht dahinter steckt (Ich will übrigens nicht darauf hinaus, dass solche ABs immer schlecht sein müssen, es ist halt nur ein Muster).

    Aber wenn du einige Fälle kennst, in denen Praioten vorkommen, aber kein Störfaktor sind, könntest du da nicht mal etwas schildern? Wäre vllt auch ein Hinweis für SLs insgesamt, wie man vernünftig mit dem Problem der Existenz von Ordnungsmächten umgeht.

    Allerdings habe ich nie verstanden, wieso davon ausgegangen wird, dass die verteilten Ordnungskräfte den Spielern die Arbeit wegnehmen würden. Nicht Jeder rennt zum Büttel und viele Dinge werden nie aufgeklärt. Allgemein ist beschrieben, dass in etlichen Städten die Wache gar nicht die Mittel hat, um den Strauchdieben Herr zu werden, aber ausgerechnet bei den Problemen, auf die die Spielercharaktere treffen sollen, reicht die Kraft der Ordnung plötzlich aus?
    Wenn Viele gerne dreckige Söldner spielen, oder graue Charaktere, wieso dann nicht Begleitaufträge, Arbeiten im Untergrund, oder schlicht Dinge, die so banal wirken, dass die Stadtwache sich gar nicht darum kümmern möchte?


    Ja klar, wenn die Probleme, auf welche die SCs stoßen, eher klein oder gleich im Graubereich sind , dann hast du natürlich recht. Aber die meisten offiziellen ABs sind nicht so gestrickt und ich glaube das trifft auch auf einen Bedarf unter den Spielern, die ja nicht in jedem AB die Katze der alten Frau im Wald finden möchten. Wenn es dann aber z.B. um Räuberbanden geht, die den Namen auch verdienen oder gleich um (extrem beliebtes Thema) magische Übel, ist es doch sehr naheliegend, dass für solche Fälle auch überregionale Ordnungsmächte alarmiert werden (also die nächstgelegene Magierakademie, der Praiot aus der nächsten Stadt, oder gar die Truppen des örtlichen Herrschers).
    Selbst die wie ich finde gute Möglichkeit, solche Ordnungsmächte durch andere Plots zu binden (jmd ist schlicht unterwegs, es gibt Grenzstreitigkeiten welche die Truppen des Lokalherrschers binden, ein Geweihter ist im Ruhestand und der Nachfolger noch nicht da,...) funktioniert weniger gut, wenn es gleich mehrere mögliche Adressen gibt, an die man sich mit Problemen wenden kann.

    EDIT: ABs die nur im Graubereich spielen (und bei denen es auch nicht vorgesehen ist, dass man offizielle Stellen einschaltet), sind natürlich auch problematisch, da es wenige rein graue Heldengruppen gibt. Eigentlich muss man immer damit rechnen, dass einer petzen geht oder doch legitimerweise die Stadtwache einschaltet und dann hat man das Problem trotzdem.


    Um die Ausgangsfrage direkt zu beantworten: Ich habe Praios nie gehasst. ( Ich hasse Rondra :zwerghautelf:. )


    Ist zwar etwas Off-Topic, aber warum die Abneigung gegen Rondra? Ich habe auch eine (wie an anderer Stelle erwähnt), mich stört vor allem die starke Betonung der Ehre bei Rondra.

    Gerade den Konflikt zwischen Magiern und Praios kann ich nicht Nachvollziehen.
    Es gibt Magier Akademien die auf dem Praiosglauben fundieren--> Wenn ich daheim bin such ich die Akademien heraus hab die Namen grad nicht Parad.
    Und warum sollte Praios auch gegen Magie sein?
    Er würde dann selbst gegen Hesinde arbeiten welche nach meinem Wissenstand eine Göttin ist und die MAGIE ist ihr größtes Geschenk an die Menschen.


    Naja, dass Praios gegen Magie ist, ist Dogma, da gibt es wenig dran zu rütteln. Man hat sich halt nur mit bestimmten Formen der Magie arrangiert.
    Das können andere vermutlich fundierter erklären, aber ich führe das darauf zurück, dass Praios DER Repräsentant von Los ist und die Magie kommt von Sumu und ist für ihn ein Störfaktor in der Ordnung der Welt. Immerhin sind die Dämonen ja auch alle magisch, also ganz ohne Magie wären wir sicherlich besser dran (könnte der Praiot argumentieren).

    Die offziellen Publikationen lassen die jungs immer ziemlich übel wegkommen. Schon annähernd rechtsradikal. Fehlt nur noch das die sich mit einem lauten "LICHT" begrüßen und die hacken zusammenschlagen.
    Praiosgeweihte sind am ehesten Fanatiker und Fanatismus sowohl auf Dere als auch hier haben noch nie zu was gutem geführt.


    Was meinst du mit offiziellen Publikationen? Hier wurde ja schon die Unterscheidung zwischen ABs und den Hintergrundbänden gemacht. Findest du, dass die Praioten auch in den Hintergrundbänden fanatisch herüberkommen? Wenn ja, woran machst du das fest?

    Einmal editiert, zuletzt von Scaw (8. November 2013 um 10:46)

  • Der Hauptgrund wieso die meisten Praios wohl nicht mögen (jedenfalls nach meiner Meinung) dürfte wohl eher an den Spielern liegen. Durch die moderne Sicht baut sich automatisch eine abneigung gegen die auf die diese nicht vertreten. Da bietet sich die Praioskirche natürlich am besten an. Schliesslich vertreten sich nicht nur die meinung der "Göttergewollten" Herrschaft, sonder verbietem einen auch noch das Lügen/Betrügen, vertreten Gesetze die den Spielern nicht gefallen usw. Und bevor ich es vergesse sie Mögen auch keine Magie die für die Helden ja so praktisch ist, und den Spielernekromanten zur geheimhaltung zwingen. Vor einer so Vorurteiligen Sicht ist halt keiner sicher, auch ich musste erst im WdG lesen um die Praiosdiener nicht (mehr) als Lichtifeinde zu sehen.

    Das man als Spielleiter (oder AB-Autor) mal auf etwas zurückgreift um die macht, & und möglichkeiten, der Helden einzuschränken, um eine zu schnelle Plotlösung/-Sprennung zu unterbinden ist klar. Und die Praioskirche ist dafür einfach am besten geeignet. Wobei man da auch mal mit der Rondrakirche winken könnte.

    Als Spieler muss ich mal sagen das ein Praoisgeweihter mich weitaus mehr interessiert als die meisten anderen Geweihten. Gerade weil sie stark an die sachen gebunden sind die der gewöhnliche Held gerne mal ignoriert. Da muss man sich mal richtig was einfallen lassen um zu Lügen & zu Betrügen, ohne es wirklich zu machen. Natürlich könnte man das auch einfach an andere Helden weitergeben und in aller ruhe die Architektur betrachten. Aber das wäre echt zu langweillig.


    (Klugscheissmodusan)
    Aenarion
    Hesinde hat den Menschen garnicht die Magie geschenkt. Sonder ihre Tochter Mada hat, trotz des verbotes durch Praios, die Zitadelle der Kraft eingerissen um den Menschen (Sterblichen) die nutzung dieser zu ermöglichen. Dafür wurde sie auch von Praios in einen Stein gebunden den er an den Nachthimmel schleuderte.

    Wenn es mal so sieht versuchen die Praiosanhänger nur die unsachgemässe benutzung der Magie einzuschränken. Ob das nun per Unterlassungsklage oder Scheiterhaufen passiert, kommt auf den Geweihten an.

    mit ritterlichem Gruß
    Ebendieser

  • Zitat


    Und warum sollte Praios auch gegen Magie sein?

    Weil er Magie als Feindbild hat, jedenfalls die unrechtmäßige (und außer dieser neuen Strömung im Horasreich). Gegen die Rechtmäßige Magie gibt es keine Handhabe. Tatsächlich wird ja mit einigen Akademien zusammengearbeitet, Hexenverbrennung ist seit Rohals Zeiten verboten (nur die Bannstrahler wissen das nicht, was mit einer der Gründe ist, dass ich mich frage, warum sie sie von der Mutterkirche tatsächlich gehalten und toleriert werden, so sehr, wie die bereits laut Setzung über die Gesetze hinaus schlagen).
    Gegensätze zwischen den Göttern gibt es ja schon, Praios - Phex, Rahja - Travia, Efferd - Ingerimm z.B..

    Und in der 7G gibt es eine der löblichen offiziellen Ausnahmen, der aber natürlich sofort wieder ein negatives Extrem in Form des Bannstrahlers mit seinem alles wegflamemnden Zorn und seinen wahrlich zündenden Ideen entgegensetzt wird. Und dass er überhaupt gegen die Praios-Kirche verteidigen muss ... da doch die Praioten viel Wert auf Einhaltung der Gesetze legen und und eigentlich so einiges im Sinne de praiotischen Maximen geschieht und die eh keine gesetzliche Handhabung haben ...

    Praios vs. Magie
    Das ist ja dann dieses Zuckerstückchen suchen wie bei den Christen,(Wenn Menschen etwas gutes tun ist es wegen Gott, wenn Sie etwas böses tun war es der freie Wille....)

    Die Bannstrahler wirken für mich ja dann wirklich wie Nagrach und Blakharaz Paktierer(beides zu gleich) die sollten dringend ihre Gottheit mal überprüfen,
    da es Praios wohl genehm ist (sonst würde er den Geweihten aus dieser Grupierung die Karmale energie wohl entziehen bzw. nicht mehr ersetzen)
    komme ich zu dem schluss: Warum ist er unbeliebt ? --> Weil er der Böseste von allen ist, gibt vor gut zu sein und ist böse.
    Und wird auch noch auf der "Guten" seite geführt ^^ (Ja ein bisl zynisch aber trifft es irgendwie)

    Naja, dass Praios gegen Magie ist, ist Dogma, da gibt es wenig dran zu rütteln. Man hat sich halt nur mit bestimmten Formen der Magie arrangiert.
    Das können andere vermutlich fundierter erklären, aber ich führe das darauf zurück, dass Praios DER Repräsentant von Los ist und die Magie kommt von Sumu und ist für ihn ein Störfaktor in der Ordnung der Welt. Immerhin sind die Dämonen ja auch alle magisch, also ganz ohne Magie wären wir sicherlich besser dran (könnte der Praiot argumentieren).

    Da wiederspricht sich in meinen Augen die Redaktion, wie kann ich zum einem Dogmatisch gegen Magie sein und selbst gewisse Magierakademien fördern...


    Was meinst du mit offiziellen Publikationen? Hier wurde ja schon die Unterscheidung zwischen ABs und den Hintergrundbänden gemacht. Findest du, dass die Praioten auch in den Hintergrundbänden fanatisch herüberkommen? Wenn ja, woran machst du das fest?

    Ich meine ABs.
    In den Hintergrundbänden kommen die Praioten eigentlich nicht so Krankhaft rüber ausser die Bannstrahler die aber auch durchweg als Fanatiker beschrieben werden. (Kann sein das ich Hier was von KKO mit WDG durcheinanderwerfe glaube aber nicht das sich da was geändert hat)


    (Klugscheissmodusan)
    Aenarion
    Hesinde hat den Menschen garnicht die Magie geschenkt. Sonder ihre Tochter Mada hat, trotz des verbotes durch Praios, die Zitadelle der Kraft eingerissen um den Menschen (Sterblichen) die nutzung dieser zu ermöglichen. Dafür wurde sie auch von Praios in einen Stein gebunden den er an den Nachthimmel schleuderte.

    Immer dieser Familienkrieg, nacher kommt es noch zum Krieg zwischen Hesinde und Praiosgeweihten, weil Hesinde ihre Tochter vom "Madamal" befreit und das geht ja bei dem guten Praios mal gar nicht durch...
    Das hat ja Mafia artige züge.

    Hmm wann brennen die ersten Praiosgeweihten frage ich...

  • Zitat

    da es Praios wohl genehm ist (sonst würde er den Geweihten aus dieser Grupierung die Karmale energie wohl entziehen bzw. nicht mehr ersetzen)


    Ich gehe davon aus, dass OT die Bannstrahler behalten werden sollen und IT sie dafür von Praios akzeptiert bleiben.
    Ich finde sie dann doch extrem übertrieben, aber es gibt nun mal so einige Setzungen, bei denen nicht so recht klar ist, warum, außer wohl aus einem OT-Grund.

    Warum sie mit Akademien zusammenarbeiten: Weil Magierakademien, die praiosgläubige Zöglinge ausbilden, vielfach besser sind als diese Freigeister aus dem Süden. Und weil den Feind zu kennen und einen Fuß und Blick in dessen Haus zu haben, auch eine gute Sache ist. Und weil eine Magierakademie ans ich und dort den Abschluss zu machen nun mal kein Verbrechen ist.
    Magie soll, wenn möglich, neutralisiert werden, ihr Missbrauch geahndet werden, das Gildenrecht muss jedoch beachtet werden, weil das gesetzlich in Ordnung geht. Ein "bekämpfe jedwede Magie, wo immer es geht", gibt es nicht.

    Ich sehe Praios gar nicht böse, auch nicht seine Geweihte, nicht so, wie sie beschrieben werden. Nur so, wie sie zuweilen in AB dargestellt werden. Und da brechen sie meist ihre eigenen Auflagen.

  • Die Lichtbringer sind bei meinen anderen Helden ( Thorwaler , Hexer ) das erklärte Feindbild , deshalb wollte ich mal wissen wie die andere Seite der Medaille aussieht . Also spiele ich nun selber einen Praiosgeweihten , allerdings das Modell Braniborier / Kuschelpraiot . Schon das erste Abenteuer hat mich in vielen Situationen doch in arge Gewissensnöte gebracht ; Handlungen die sonst völlig normal sind stürzen den Herrn Geweihten in eine mittlere Glaubenskrise . Darf ich die Wahrheit verschweigen um keine Störung der Ordnung zu verursachen ? Oder muss ich die Wahrheit sagen , auch wenn das z.B. in einer Stadt zu Unruhen führt ? Nach anfänglichen Zweifeln ( was hab ich mir da angetan :heul: ) finde ich gerade das interessant an diesem Charakter .

    Zur Darstellung der Praiosdiener in Abenteuern muss ich sagen die ist meistens sehr grenzwertig . Ein gutes Beispiel ist "Von Rache und Hass" aus der Anthologie "Stromschnellen" .

    Spoiler anzeigen

    Da werden die Helden in Elenvina des Schmuggels magischer Artefakte angeklagt und können der Kerkerhaft nur entgehen , indem sie einen Eid auf Praios schwören einen Geweihten bei seiner Queste zu unterstützen . Das sieht für mich schon sehr nach Erpressung aus .

    " Kein Fisch ohne Gräten , kein Mensch ohne Fehler "
    Norwegisches Sprichwort

    " Kein Pfad ist so dunkel wie der den man mit geschlossenen Augen beschreitet "
    Dragon Age Inquisition

  • Die Praioskirche hat leider den Nachteil zu oft als Spielerlimitierendes Element eingesetzt zu werden. Dabei störrt mich nicht einmal ihre Abneigung gegen Magie oder ihre absolute Ehrlichkeit. Mich störrt viel mehr das die Praioskirche ein Zerrbild der mittelalterlichen katholischen Kirche zu sein scheint, inklusive aller dunklen Kapitel die man finden konnte.
    Desweiteren sind sie oft fanatisch und rassistisch dargestellt, zeigen wenig bis gar keine Einsicht und am Ende steht man als Spieler oft kopfschüttelnd da und murmelt ständig " Verrückte!" vor sich her...

  • Ist doch gut, dass die Praioskirche, immer wieder ihre eigenen Auflagen bricht und immer wieder mal (also eig. staendig)s irrational, vernagelt und menschenfeindlich handelt. So vergessen wir eben nicht, wie boese, Boese!, BOESE!!! sie doch sind.  :zwinker: . Diese Halunken...

    Die aventurischen Institutionen, Goetter und Staaten sind ohnehin im Prinzip ein Konglomerat aus historischem "Wuensch-dir-was" und Klischees irdischer Goetter/Religionen, Inst. und Staaten/irdischen Reichen.
    Das sind zu viele Vorurteile/Klischees auf einmal (und zwar aus allen moeglichen Ecken) - da muss (und kann) keine voellige innveraventurische Kohaerenz existieren - ein paar logische Spruenge sind also voellig normal (weil quasi vorprogrammiert).

    Praios vs. Magie
    Das ist ja dann dieses Zuckerstückchen suchen wie bei den Christen,(Wenn Menschen etwas gutes tun ist es wegen Gott, wenn Sie etwas böses tun war es der freie Wille....)


    :iek: Echt jetzt?
    Das ist ja mal ganz was neues... habe ich ja noch nie gehoert... In welchem "christlichen" Komikerverein wird denn sowas erzaehlt? :lol2:

  • Bei den Katholiken.
    Da reicht schon ein Blick in die christlichen Lehren des vorherigen Jahrhunderts oder ein Blick in die sogenannten dritte Welt Länder.