Eine etwas andere Hexe

  • Um das ganze noch mal mit einem Charaktertipp abzuschließen (ich weiß nicht ob das hier schon genannt wurde): Du kannst natürlich wenn du eine genau in deinem Maße blutrünstige Hexe haben möchtest einfach auf den Nachteil verzichten und das einfach komplett abseits vom Crunch in deine Charakterpersönlichkeit integrieren. Der ist dann halt so. Und da kann dir dann keiner mehr mit irgendwelchen Regeln reinquatschen.

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Kein Regelwerk kann sämtliche Neurosen, Spleens, und Widrigkeiten auflisten und die genannten sind ja nur grobe Vorschläge. Daraus lassen sich ja Varianten und Abstufungen erfinden die man dan eben frei mit GP hausregelt, beim Phex.
    Ein leichter Vampirismus war natürlich so eine Erfindung.

    Schattenkatze: Hexen lernen teils nicht lesen ? Ok, da mag es mangelhafte Ausbildung zu einem " archaischen " Selbstverständnis passen und lernen kann man auch ohne lesen.
    Dennoch ist eine Hexe als Vollzauberin hoher Zauberei eigentlich schon sehr hochqualifiziert und kann damit viel Geld verdienen.
    SO spiegelt normalerweise den ganzen Lebenswandel wieder , bei der Hexe ist das aber oft ja absichtlich getarnt. Der SO bildet hier also nicht unbedingt alles ab.
    Und wenn die Regeln von 500 Dukaten sprechen gibts trotzdem auch mal weniger die auch ein Bauer machen kann. Eben zb Spielschulden die man dan zb mit Verpflichtung zu Arbeitsleistung gewährt bekommt , bzw abzahlen k muß oder weil man einen miesen Vertrag unterschreibt zb bei der Armee , die zumindest realhistorisch teils kriminell agierte um Soldaten oder Matrosen zu erzwingen.

  • Dennoch ist eine Hexe als Vollzauberin hoher Zauberei eigentlich schon sehr hochqualifiziert und kann damit viel Geld verdienen.

    Jo aber nicht auf ehrlichem Wege. Zumindest im Mittelreich (aka wo der Codex einigermaßen eingehalten wird) haben nur die Mitglieder der magischen Gilden ein Anrecht darauf, ihre Kunst der Magie zu vermarkten. Sprich einer Hexe ist es nicht verboten, Hex zu sein, aber sie darf nicht als die Spezialsitin bezahlt werden, die sie ist. Das ist eine Hintergrundsache, die man zugegebener Maßen auch ignorieren kann.
    Damit kann man dann auch die Sache mit den Schulden überlegen: Warum sollte jemand viel Geld an eine Hexe verleihen, wenn er weiß, dass sie damit später eigentlich nicht an das "Big Money" ran kommt.
    Natürlich kann der Geldgeber ein eher zwielichtiger Geselle sein, der damit kalkuliert, dass seine hexische Gläubigerin ihm sein Geld gar nicht zurückzahlen kann, damit er einen Dienst oder Gefallen einfordern kann.
    Das selbe gilt auch für den Bauern. Wer verleiht 500 Dukaten an einen, der im Jahr nie mehr als ein paar Dukaten erwirtschaften kann? Und seinen Gläubiger in der Armee verheizen ist bestimmt auch nicht im Interesse der Bank.

    Klar kann man jetzt einen SO-Niedrigen Charakter spielen, der sich für 1-2 GP Schulden holt, obwohl er das RAW nicht könnte. Als Aufhänger, ins Abenteuer auszuziehen ist das zwar in Ordnung, aber dann ist eines der bestimmensten Elemente des Helden ein Miniatur-Nachteil. Dann doch lieber die Nachteile, die auf nicht bezahlte Schulden folgen, sprich Feind, Verpfilchtungen oder Gesucht.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    4 Mal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (25. November 2016 um 15:38)

  • Das selbe gilt auch für den Bauern. Wer verleiht 500 Dukaten an einen, der im Jahr nie mehr als ein paar Dukaten erwirtschaften kann?

    Höchstens ein Adliger oder Reicher, der jemanden in Schuldkenchtschaft bzw. Schuldsklaverei bringen will, wie sie im Bornland und sklavenhaltenden Regionen nicht unüblich ist. Ist in einigen Fällen, gerade in Zeiten von "Knappheit" billiger, als neue Leibeigene vom nachbarn oder neue Sklaven vom Markt zu erwerben. Umsetzen könnte man das mit dem Nachteil Unfrei, wenn der Held teil einer Expedition seines neuen Besitzers ist oder aber mit Gesucht I bis II, je nachdem, wie hartnäckig der geflohene Schuldner, er ja eher deutlich weniger als die 500 Dukaten aus dem Nachteil Schulden hätte aufbringen müssen, vom Gläubiger verfolgt wird. Sich dem Nachteil Schulden zu entziehen bringt dagegen immer Gesucht II (was 10 GP wert ist - schlecht bei nur 500 Dukaten, aber gut bei 2000, da man so theoretisch 10 GP "geschenkt" bekommt), ein entflohener Leibeigner wird dagegen mit Gesucht I-II statt Unfrei belegt.
    Eine Hexe will man vermutlich aber nicht als Leibeigene - aber vielleicht ja als exotische Sklavin mit besonderen Fähigkeiten. Man denke nur an die Möglichkeiten des Levthans Feuer... Ich schweife ab. :D In Al´Anfa gibt es einige Magier, die de jure zwar frei, de facto aber noch Sklaven ihres Herren sind. (In Al´Anfa dürfen Sklaven nicht Schreiben lernen, darum muss man sie vor der Magierausbildung pro forma freilassen).

  • Bei der Hexe oder dem Bauern muss man sich natürlich auch Fragen, wo das ganze Geld denn hingeht. Al'Anfa ist dafür zugegeben ein sehr praktischer Ort - wie @Windweber schon sagt kann man auf die Art jemanden in die Sklaverei treiben. Schleuser machen so was ja ganz gerne...
    Aber auch hier macht für den Abenteurer Gesucht, Unfrei oder Feind einfach mehr Sinn in meinen Augen.

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    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (25. November 2016 um 15:58)

  • Dennoch ist eine Hexe als Vollzauberin hoher Zauberei eigentlich schon sehr hochqualifiziert und kann damit viel Geld verdienen.

    Wie andere schon sagten, in den meisten Gegenden gilt: kann vielleicht schon, darf aber auf jeden Fall nicht.

    SO spiegelt normalerweise den ganzen Lebenswandel wieder , bei der Hexe ist das aber oft ja absichtlich getarnt. Der SO bildet hier also nicht unbedingt alles ab.

    Nein, der SO spiegelt den tatsächlichen Stand wieder, was man ist, wie man erzigen wurde usw.
    Es gibt explizit Regeln dafür wie am einen anderen SO als den eigenen darstellt, und/oder was assiert, wenn man sich nicht gemäß des eigenen, tatsächlichen SO verhält.

    Eine SO 3 Hexe ist also nicht "eine hoch angesehene, hochqualifizierte Dame die sich freiwillig auf einen schlichteren Lebensstil einlässt, als es ihr möglich wäre" sondern schlicht und einfach eine "bäuerliche, aus dem niedern Stand stammende Frau, die für die meisten hochgestellten Leute nur Pöbel ist". Sie ist niemand angesehenes, war nie jemand angesehenes, und wird es in den meisten Fällen auch nie werden (Helden mögen hier die Ausnahme sein, wenn dann aber erst im Laufe ihrer Karriere, nicht zu beginn). So jemandem leiht niemand so viel Geld - nicht in dem Rahmen, der in Bezug auf die Charaktererschaffung GP-Relevant wäre.

  • Dennoch ist eine Hexe als Vollzauberin hoher Zauberei eigentlich schon sehr hochqualifiziert und kann damit viel Geld verdienen.
    SO spiegelt normalerweise den ganzen Lebenswandel wieder , bei der Hexe ist das aber oft ja absichtlich getarnt. Der SO bildet hier also nicht unbedingt alles ab.
    Und wenn die Regeln von 500 Dukaten sprechen gibts trotzdem auch mal weniger die auch ein Bauer machen kann. Eben zb Spielschulden die man dan zb mit Verpflichtung zu Arbeitsleistung gewährt bekommt , bzw abzahlen k muß oder weil man einen miesen Vertrag unterschreibt zb bei der Armee , die zumindest realhistorisch teils kriminell agierte um Soldaten oder Matrosen zu erzwingen.

    Zum Gildenmonopol auf magische Dienstleistungen hat @Sternenfaenger ja schon etwas gesagt. Was den Sozialstatus angeht, so stimme ich dir aber nicht zu.

    Dieser spiegelt nicht den "Lebenswandel" (könntest du das etwas konkretisieren?) dar, sondern steht für Rang und Ansehen des Helden innerhalb der aventurischen Gesellschaft. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Hochstabler einen höheren Rang vortäuschen oder Adlige inkognito unterwegs sind und dabei als Bürgerlicher erscheinen wollen - aber "Hexe" ist keine temporäre Tarnung. Die typiche Hexe ist eben keine hoch angesehene, qualifizierte und wohlhabende magische Edelhandwerkerin, die sich freiwillig entscheidet, während ihrer Arbeitszeiten Montags bis Freitags von 9:00 bis 18:30 einen niedrigen SO anzunehmen, in ihrer Freizeit aber mit den Mächtigen und Edlen verkehrt.
    Wenn der SO 3 beträgt, dann wird sie auf der Straße misstrauisch beäugt, sie bekommt im Gasthaus nur gegen Vorkasse ihren Eintopf und sollte etwas gestohlen werden, hat die Garde sie als Erste in Verdacht. Es steht Helden ja frei, dieses Grund-Ansehen gegen GP zu erhöhen. Denn es gibt fraglos auch angesehene Hexen, die jedoch Ausnahmen sind.

    Und was deine Interpretation von Schulden angeht sagst du es ja schon selbst: bei kreditunwürdigen Menschen (regeltechnisch also alles unter SO7) äußert sich dies in Form des Nachteils Verpflichtungen. Vielleicht hat die Hexe ihre Küche abgefackelt, aus Versehen drei Kühe vergiftet und ihre Reumasalbe wirkte nicht? Dann kann der lokale Großbauer sie natürlich beim Bau einer neuen Hütte unterstützt, das mit dem Ausschlag des Witwers Alrik geklärt und ihr obenndrein noch einen Sack Getreide für den Winter spendiert haben. Im Gegenzug schuldet sie ihm nun eben den einen oder anderen Gefallen, das macht Sinn. Keinen Sinn macht dagegen, dass der Großbauer ihr mal eben 500 Dukaten gegeben hat, die sie jetzt auf den Silbertaler genau zurück zahlen muss.

    Und natürlich werden in Aventurien auch Summen unter 500 Dukaten verliehen, diese sind jedoch gemäß Regelwerk kein ausreichender Nachteil um mit GP bedacht zu werden. Das muss man hinnehmen - oder hausregeln.


    /edit: da war wer schneller... ich stimme @Turajin zu.

  • " Rooothaaarrige Ffrau, deer Hesinderei üüberführt....wird gesucht. Belohnung ....
    Oh, gut das ich doch noch das Lesen lernte, ich hätt mich glatt im tanznden Eber aufs Ohr gelegt ! ..."
    Hexe vor Steckbrief. ;) Viel mir nur zum Vorteil von Bildung im Abenteuerleben und speziell bei Hexen ein.
    Schulden: Na gut , wie man das jetzt veregelt ist mir egal. " Gesucht" gäbe es ja auch noch

    Der SO hatt bei niemand mehr Doppelbödigkeit als bei einem Mitglied einer mehr oder weniger Geheimgesellschaft + Vollmagierin ! Das bildet eben nicht das kimplette Leben ab wie bei Normalos . Eine Hexe die 1:1 nur wie eine normale Bäuerin oder Tagelöhnerin lebt ist sehr bescheiden, vorsichtig oder blöd :)
    Natürlich kann man jenseits der Gilden auch mit Magie Geld verdienen . Der Jahrmarktszauberer wird ja beim Scharlatan betont.
    Aber auch Heilzauberei wäre ja sehr Hesindeungefällig vergeudet die Kranken darben zu lassen.
    Für meinen Scharlatan habe ich dan noch bezahlte Freibriefe gemacht die ihm seine saubere Zauberei beglaubigen und dessen Anbietung in bestimmten Herrschaftsgebieten freistellen.

  • Schattenkatze: Hexen lernen teils nicht lesen ? Ok, da mag es mangelhafte Ausbildung zu einem " archaischen " Selbstverständnis passen und lernen kann man auch ohne lesen.
    Dennoch ist eine Hexe als Vollzauberin hoher Zauberei eigentlich schon sehr hochqualifiziert und kann damit viel Geld verdienen.
    SO spiegelt normalerweise den ganzen Lebenswandel wieder , bei der Hexe ist das aber oft ja absichtlich getarnt. Der SO bildet hier also nicht unbedingt alles ab.
    Und wenn die Regeln von 500 Dukaten sprechen gibts trotzdem auch mal weniger die auch ein Bauer machen kann. Eben zb Spielschulden die man dan zb mit Verpflichtung zu Arbeitsleistung gewährt bekommt , bzw abzahlen k muß oder weil man einen miesen Vertrag unterschreibt zb bei der Armee , die zumindest realhistorisch teils kriminell agierte um Soldaten oder Matrosen zu erzwingen.

    Ja, sie lernen teils nicht lesen. Schau in den Talentspiegel der Schwesternschaften in WdH. Dass man l&s natürlich mit den Start-AP selber steigern kann, das geht. Aber von Haus aus, zur Ausbildung einer Hexe und was dazu nötig ist von Seiten der Hexen-Mama und des Zirkels gehört l&s nicht dazu.
    Das Individuum mag vielleicht l&s können, aber insgesamt ist das eben die Ausnahme, nicht die Regel,,sonst würde das ja über die Profession vergeben werden.

    Und mit So 3, nicht l&s könnend, darf mit ihrer Magie so kein Geld verdienen ist sie mitnichten eine hochqualifizierte Frau für irgendwas, die einen gehobenen Lebenstandard jederzeit haben kann, und nur freiwillig drauf verzichtet. SO 3 und das nächste Stück aufwärts qualifiziert dazu, das so manche Tür zu leibt und Hexe zu sein hilft pauschal auch nicht beim offenen, redlichen, guten Geld verdienen.

    Wer einen Vertrag bei der Armee unterschreibt, bzw. sein x drunter setzt (auch in Aventurien, sobald man abseits von SC schaut, gehört l&s können einfach nicht zum Standard und was so ziemlich jeder kann, das bleibt eher echten hochqualifizierten Leuten), hat ich verpflichtet, in der Armee zu dienen. Der bekommt dann in Zukunft seinen Sold, Schulden sind das nicht.

    Spielschulden kann man dubios irgendwo machen, das sind aber nicht die regeltechnischen Schulden aus dem Buch und wer einen Bauern, der nicht so viele Dukaten bar im Jahr verdient, echte und hohe Spielschulden machen lässt, hat es wohl nicht besser verdient.. Wahrscheinlicher halte ich es aber, dass der Spielhöllen-Chef mal seine Leute vorbei schickt und abkassiert. Irgendwas wertvolles wird er haben, und warum sollte er Jahre darauf warten, dass da nach und nach das Geld mal abgezahlt wird? Der will es bestimmt schnell haben. Aber sicherlich wird er gar nicht zulassen, dass ein Bauer auch nur 1000 D verspielt, die der nämlich gar nicht hat, sondern sich gleich den Schuldschein für Äcker, oder die Tiere geben lassen wird.

    Die Hexe der fahrenden Gemeinschaft lebt wie jemand vom fahrenden Volk.

    Für meinen Scharlatan habe ich dan noch bezahlte Freibriefe gemacht die ihm seine saubere Zauberei beglaubigen und dessen Anbietung in bestimmten Herrschaftsgebieten freistellen.

    Du schreibst es. Der muss nämlich auch etwas aufpassen. Und Hexen holen sich eben keine Erlaubnis, würden sie auch nicht bekommen, dass sie nicht zur Erheiterung der Massen zaubern, für ein bisschen Kurzweil, sondern ihre Zauber und Flüche eher zu anderen Dingen nutzen.

    Der SO ist SO, da gibt es, wie geschrieben, wurde. Regeln zu. Wenn der Mindest-SO einer Hexe 3 und man erhöht den nicht, hat sie nicht etwa tatsächliche einen SO von 5 oder 10, sondern einen von 3. Da führt kein Weg dran vorbei, Ihr SO 3 ist der gleiche SO, wie ihn der Tagelöhner nebenan auch hat. Das macht die dann weder mit Absicht, noch kann sie was dafür, weil sie da rein geboren wurde. Und wenn sie einen SO von 3 hat, kann sie versuchen, wie Tochter der Frau Baronin mit dem SO von 11 aufzutreten. aber leicht wird ihr das nicht fallen. Und wenn sie dabei erwischt wird, gibt das für sie die Strafe wie für andere Hochstapler auch, die sich für etwas Besseres ausgeben. Wenn sie dabei auch noch gezaubert hat und das bekannt wird, steht sie sogar noch schlimmer da.