Romanreihe Phileasson-Saga (früher Cover und Erscheinungsdaten zu den ersten beiden Phileasson-Romanen)

  • Kann ich gut verstehen. Wobei man IMHO diese Bände auch einzeln lesen kann/könnte, insbesondere unter dem Aspekt, wenn man die Abenteuer schon mal gespielt hat.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Das wäre aber nur der Fall, wenn es keine charakterliche Entwicklung geben sollte, was wohl eher nicht zu hoffen ist. Die Figuren haben schon jetzt kaum Tiefgang, da sollte sich doch was tun...

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  • 12 dicke Wälzer haben auch mich eher unangenehm überrascht. Vielleicht eine dicke Trilogie, oder 4 oder 5 Bände. Aber auch, wenn es mich bislang nicht vom Hocker haut und es mehr aventurisch sein dürfte und ich da so einige Kritikpunkte habe, interessiert mich eben doch, wie diese Kampagne, die auch ich mal gespielt habe, als Roman umgesetzt wird, und ein paar der Handlungsfäden möchte ich auch weiter verfolgen ( es muss ja vielleicht nicht alles ganz so vorhersehbar ausgehen, wie es bislang noch aussehen mag ...)

  • Ich erwarte dann mal in 10 Jahren deine Gesamt-Rezi :)
    Mir hat Harry Potter gereicht - die letzte Großgeschichte war "Die vergessenen Reiche" (jedes Buch mit Hintergründen über 400 Seiten), ebenfalls 7 Bände. Natürlich darf nicht übersehen wie viele NSCs an Bord sind - doch in wie weit sie für die Geschichte von Bedeutung sind ... Ich habe jedenfalls alle B. Hennen - DSA-Romane bei mir stehen ... aber das war vor seinen erfolgreicheren Elfenromanen - die ich hingegen nie gelesen habe.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich erwarte dann mal in 10 Jahren deine Gesamt-Rezi

    Jo. :)
    Werde ich dann machen.
    Daher schreibe ich zu jedem Band sofort meine Meinung, damit ich das in 10 Jahren noch zusammenkriege.^^

    Da aber in einem 3/4 Jahre drei Bände erschienen sind, gibt das Hoffnung, dass es keine 10 Jahre dauert. Dass es jedoch dann ein weiteres 3/4 Jahr dauert, bis ein vierter erscheint, sorgt jetzt auch nicht für eine unglaubliche schnelle Erscheinung.^^ Auch wenn bis dahin dann 4 dicke Bände in 1,5 Jahren nicht schlecht sind. Da gibt es ja durchaus schon langsamere Autoren.

  • Ich habe den dritten Band gestern verschlungen, was bei meiner besseren Hälfte zum Glück auf Verständnis stieß - sie hatte gestern Urlaub und wohl nicht erwartet, den Gatten lesend und kaum ansprechbar vorzufinden.
    :rolleyes:
    Mir gefällt der häufige Szenenwechsel zwischen den beiden Gruppen in diesem Band gut; Beorn hat bei mir im Vergleich zu den ersten beiden Bänden Sympathiepunkte gewonnen. Nebenfiguren wie die beiden Heiler kamen auch gut an, ebenso der Prolog. Die Liebesgeschichte um den Magier entwickelt sich, den (Zwischen-)abschluss mit seinem Jugendfreund fand ich überraschend.

    Bisher habe ich keine störenden Längen in den drei Büchern bemerkt, ich freue mich auf die nächsten neun. Ein wichtiger Faktor meiner positiven Bewertung ist allerdings die Nostalgie; ich habe die Kampagne damals geleitet, wir reden heute noch oft über die Erlebnisse. Parallel zum Lesen kommen die Erinnerungen an unsere Spielabende vor 25 Jahren hoch, sodass manches verklärt wird.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Ich denke Nostalgie ist auch hier ein sehr großer Verkaufsfaktor. Die Geschichte nochmal zu erleben, die man mit seinen SC durchgemacht hat, scheint bei vielen DSA-Spielern sehr positiv aufgenommen zu werden. Ich hingegen denke immer "Krass, bei uns waren irgendwie alle cooler drauf, Phileasson war eine richtig imposante Gestalt, die Eindruck machte, Beorn ein Drachenführer, wie man sich einen furchtlosen Wikinger vorstellt und Pardonas Pläne mit der Menschheit und die Geschichte der alten Elfen so viel plastischer, plausibler und dramaturgisch stärker", so dass bei mir der Nostalgie-Faktor immer in eine negativ-Bewertung umschlägt. Ich hatte allerdings auch einen sehr versierten SL, der es schaffte die Schiffführer einfach richtig, richtig gut zu machen. Und auf dieser Basis denke ich mir dann immer "verhunzt doch nicht diese schönen Figuren mit so banalem Kram!" xD

    Daher lese ich es besser nicht weiter, da kommt nichts gutes mehr bei rum.

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  • den (Zwischen-)abschluss mit seinem Jugendfreund fand ich überraschend.

    Damnit, Du machst mich neugierig.^^ Mit Pech nicht zum Guten, den Freund mochte/mag ich, ebenso den Ritter.

  • "Die Wölfin" habe ich heute ausgelesen.

    Ganz in Kürze: Mein persönlicher Tiefpunkt der Reihe.

    Langweilig ist er nicht, gut fand ich ihn trotzdem nicht.

    Während ich im "Himmelsturm" noch bemängelte, dass die Beeinflussung Beorns durch Pardona fehlte, ist sie in diesem Roman drin. Etwa 150+ Seiten lang.

    Mit der Pardona in diesen Romanen komme ich absolut nicht klar, sie trifft überhaupt nicht meine Vorstellung einer solchen alten Wesenheit, mit solchen Möglichkeiten, mit solchem Hintergrund.

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    Sie betätigt sich da als Dr. Frankenstein und schneidet Personen auf, nur um zu schauen, wie es drin aussieht (oder näht was Neues dran), betätigt sich ansonsten fröhlich als Foltermeisterin und schneidet in anderer Personen Knien und sonst wo rum, um schlicht zu foltern, hat Sex mit Beorn, damit der ihr aus der Hand frisst und sich bereit erklärt, sie mitzunehmen (was er doch nicht macht, aber dann weiß sie sich doch anders zu helfen) und der hinterher weiß, wo er lang aus dem Himmelsturm fliehen muss ...

    Das geht so überhaupt gar nicht bei Pardona in meinen Augen. Das wäre schon bei vielen anderen NSC unpassend, sie als so billige Sadistin und Nymphomanin darzustellen, aber Pardona hat dann in meinen Augen Mächtigeres, Subtileres verdient, weil sie andere Möglichkeiten hat, ihre Ziele zu erreichen.

    Weil es sonst nicht rauszufinden war, erzählt sie ihm auch noch ihre Geschichte mit Ometheon, der sie einfach nicht zur Göttin erklären wollte, weil man das selber werden muss (der Lump, der).

    Und nachdem Lenya in zweieinhalb Büchern nie näher beschrieben oder aktiv geworden ist, was ich schade finde, fällt nun aus der Ottajasko niemandem auf, wie anders sie nun ist. Es wird damit erklärt, dass die Zeit im Turm sie härter gemacht hat, aber dass sie doch nun wirklich anders ist (und das ist augenfällig, obwohl sie ja vorher gar nichts gemacht oder gesagt hat), wird ignoriert. Spricht Travias Namen nicht aus, gibt schon mal Befehle, Beorn streitet sich mit ihr, sie ist eine ganz hervorragende Schützin, die auch ohne zu Zögern schießt ...

    Das sollte einer Meinung nach nicht auf so vielen Seiten ausgebreitet werden, wie Beorn da im Turm festsitzt, und entweder fest entschlossen ist, zu entkommen und seine Ottajasko zu befreien, oder er denkt, wie gerne er wieder mit Pardona in die Kiste möchte.

    Beorn:

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    Während er in den ersten beiden Bänden ein zwar mutiger Anführer war, aber ein selbstsüchtiger, der seine Leute Kraft seiner Autorität und körperlichen Gewalt zusammenhielt, während seine Leute keinen Zusammenhalt untereinander hatten und eigentlich nur zum Plündern mitkamen (Beorn auch), Beorn, der im 1. Band noch ein Mitglied seiner Ottajasko skrupellos geopfert hat, als Galayne dies forderte, der ständig misstrauisch danach witterte, ob ihm jemand aus der Mannschaft den Rang als Anführer streitig machte, dieser Beorn also ist immerhin immer noch mutig, aber hat - neben Pardona - nichts anderes im Kopf, als für seine Ottajasko alles zu tun, denn nichts und niemand ist wichtiger - außer einer weiteren Runde mit Pardona - als seine Ottajasko. Und die halten ihn, nachdem eine Handvoll überlebte und immerhin zweieinhalb Monate im Turm gefangen war, für den besten Kapitän, den es gibt und folgen ihm plötzlich treu und überzeugt.

    Wäre er so mal von Anfang an beschrieben worden (den Teil mit Pardona Außen vorgelassen^^), und seine Mannschaft auch, sie wären mir sympathischer.

    Während der "Himmelsturm" hauptsächlich nur an einem Tag spielte mit ein bisschen Zeit davor und danach, zieht sich "Die Wölfin" über ziemlich genau 3 Monate. Phileasson kommt in Riva an, in Riva wird die Beute verkauft, und nach ca. 100 Seiten brechen sie doch aus Riva auf. Der Roman mit 572 Seiten ist da auf etwa S. 250, inklusive einiger weiterer Abstecher zu Beorn im Himmelsturm.

    Echte Spoiler dürften zwar nicht enthalten sein, aber vorsichtshalber:

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    Nachdem dann die 2. Aufgabe angegangen wird, wird Zeit übersprungen. Bei der Reise zu den Nivesen wird nur alle paar Tage mal kurz eingesetzt, einmal in einem Dorf mit toten Nivesen, ganz kurz Leikinen, dann das Nivesendorf mit den Kranken. 50 Seiten später hat da alles überlebt, was überleben sollte - ich hatte nicht den Eindruck, dass da abseits des Laufs der Dinge nehmend viel durch die Protagonisten und den Doctor und den Peraine-Geweihten erreicht wurde, ein bisschen - und der Viehtrieb beginnt.

    Auch der wird begonnen, in dem die ersten fast 2 Wochen übersprungen werden, dabei hätte es mich schon interessiert, wie sich so unsere Seefahrer und Kämpfer zu Pferde und als Viehhirten machen, und auch nur kurze und wenige Zwischensequenzen gesetzt werden, bis Norburg erreicht wird. Pünktlich bei Erreichen jammert Pantha über ihre verlorene Schönheit, die Pantha, die vorher nur ein paar Mal nebenbei kurz erwähnt wurde, und in die sich auch gleich neben Crottet noch ein Nivese im Vorbeigehen irgendwann verliebt hat, ohne dass es thematisiert wurde (und die nach Norburg faktisch auch fast gar nicht mehr erwähnt wird).

    Nach zwei weiteren Zwischenstationen wird dann Festum erreicht.

    Phileasson hat wie vorgegeben in Riva die 2. Aufgabe erhalten, Beorn war 2,5 Monate im Himmelsturm eingesperrt, war nicht in Riva, hat keine 2. Aufgabe gelöst und kennt die echte Prophezeiung nicht, und Phileasson ärgert sich zutiefst, dass der Kerl es geschafft hat, vor ihm Festum zu erreichen (ohne sich ernsthaft zu fragen, wie das gegangen ist).

    Mutter Galandel ist mitgekommen, warum weiß ich auch nicht so genau, aber sie und Salarin heilen vor allem. Sonst hat sie wenig zu tun oder zu sagen. Das gilt allerdings für die meisten Mannschaftsmitglieder, selbst Ohm Folker sagt eigentlich eher manchmal etwas, ist aber noch halbwegs präsent. Die Befreiten aus dem Himmelsturm kommen teilweise mit, aber außer dem Praios-Geweihten verschwinden sie alle mehr oder weniger im Hintergrund. Auch Abdul, der immerhin 80 Seiten Prolog im 2. Band hatte, wird lediglich manchmal erwähnt, weil er komische Dinge tut. Ich weiß nicht, warum sie ihn mitnehmen. Man muss auf ihn aufpassen, hilfreich ist er nicht. Irulla redet über den Tod und wie üblich sonst nichts.

    Fast noch mehr als bisher entsteht bei mir der Eindruck, dass Geweihte und Magier fast gar nichts mehr können. Da sind sie tagelang erschöpft vom vielen Heilen und können auch nach einmal drüber schlafen nichts mehr zaubern, und so manche Verletzung (eigentlich die meisten) werden auch nie völlig geheilt. Was die Geweihten bringen, ist noch weniger. Ich habe das Gefühl, meistens beten sie nur mal so pro forma, echte Wirkungen zeigt das selten. Manchmal wird erwähnt, dass sie doch heilen können.

    Der Praios-Geweihte wird verspottet und als er daraufhin weist, dass ein Gerichtsurteil gesetzeswidrig ist, wird er davon gejagt.

    Meine persönlichen Niedrigpunkte sind aber um die Figur Zidaine. (EDIT: Einen Punkt noch hinzueditiert:)

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    Da weiß Tylstyr, dass eine mehrfache Mörderin dabei ist, die seinen Freund töten möchte (das sagt sie ja oft genug), und bei aller Verliebtheit, er könnte wenigstens mal sich Sorgen machen oder überlegen das zur Sprache zu bringen und zu warnen, oder ein schlechtes Gewissen haben, weil er es nicht tut.

    Dann sprechen Zidaine und Shaya miteinander, Zidaine sagt noch, dass keiner der Zwölfe ihr geholfen hat, als sie Hilfe bedurfte, aber ein anderer hätte sie erhört, sie spricht von einem Pakt, den man ja nicht brechen dürfe, von der Dunkelheit in ihr, sie spuckt wortwörtlich auf die Götter ... und die gute Geweihte denkt sich überhaupt rein gar nichts (nicht, dass der Nachname nicht schon selbstredend genug wäre und es noch etwas anderes braucht) dabei, außer dass sie fest stellt, es wäre viel Dunkelheit in ihr.

    Im Zauberwald -in dem eigentlich alle recht tuffig sind - sieht Nirka, dass Zidaine Tjorne einen Dolch an den Hals hält, ihn wieder wegnimmt. Sie sieht Nirka und sagt, so schnell solle es nicht gehen.

    Nirka beschließt, nicht nachzufragen, weil sie Zidaine mag und keine Freundin verlieren möchte (dass die befreundet sind, ist mir allerdings neu, die haben nun wirklich keine Zeit miteinander verbracht und sich befreundet) und schiebt das beinahe ermorden auf den Zauberwald, weil sich in dem alle seltsam verhalten

    Und in Festum versucht Zidaine Tjorne zu töten, warnt aber netterweise Tylstyr, der seinen Freund retten kann: Da frage ich mich, wie die Situation aufgedröselt wird, denn geheim halten kann man das jetzt wohl nicht mehr?

    Aber erst am folgenden Tag kommt ein wutschnaubender Tjorne zur versammelten Mannschaft, der Tylstyr (äußerst berechtigte) Vorwürfe macht, sagt zwar praktischerweise nichts Konkretes, aber schon Dinge, die eigentlich zu denken eben sollten.

    Phileasson interveniert, bei Problemen solle man zu ihm kommen, sie seien Ottajasko, und er will wissen, was los ist.

    Tjorne erklärt, seien keine Ottajasko mehr, stößt völlig - in meinen Augen - unmotiviert und zusammenhangslos hervor, Beorn sei ja eh der bessere Kapitän, woraufhin Phileasson angepisst ist ob dieser Beleidigung, Tjorne auf der Stelle ausschließt und praktischerweise kein Wort über die Angelegenheit mehr hören möchte (so viel zum Kapitän, der das Wohl seiner Ottjasko über die eigenen Belange stellt).

    Um am Ende auf den Anfang zu kommen: Den Prolog finde ich (erstmals) (fast) gut. 44 Seiten, also nur halb so lang wie bisher, aventurischer Hintergrund: check. Es geht um Nirkas Herkunft, und Nirka bekommt (im Gegensatz zu Abdul) recht viel Screentime im Roman.

    Allerdings weiß ich nicht wieso, denn für irgendwas wichtig ist sie nicht. Aber sie schließt sich Phileasson an. Noch eine Figur mehr, die womöglich in der Menge verschwinden wird, befürchte ich gerade.

    Warum ich den Prolog dann doch nur fast gut finde: Es wird in der Nacht begonnen, in der Nirka gezeugt wird und wie sie später zu den Nivesen kommt, und das wird aus Sicht ihrer Mutter erzählt. Spannend wurde es, als viel später im Roman der Mutter begegnet wird, und beide wissen nicht, dass sie Mutter und Tochter sind. Die Mutter ahnt wohl etwas, aber bevor sie Fragen stellen kann, kommt jemand mit einer wichtigen Nachricht und Nirka geht weg.

    Deshalb fand ich den nur fast gut: Es wird etwas erzählt, das absolut keine Rolle spielt. Ihre Herkunft war für Nirka nie ein Thema, die Begegnung mit der Mutter wird ohnehin nicht aufgelöst.

    Dazu wird im Prolog noch kurz thematisiert, dass Crottet mit seiner Ziehschwester Nirka Probleme hat und er wohl etwas eifersüchtig ist und er deshalb geht.

    Im Roman kommt er wieder, aber das Verhältnis zwischen ihnen wird dann gar nicht thematisiert.

    Ansonsten sind mir die ewigen Melodien-Metaphern für die Beschreibungen als auch wörtliche Reden der Elfe ziemlich über, ebenso wie das "Das wohl" im Fließtext, als auch indirekten Gedanken und wörtliche Reden der Thorwaler. Das wird beides im Übermaß gebracht.

    Mit Tjorne und Eichward sind dann leider auch die Nebenfiguren, die mir noch am sympathischsten waren, weg.

  • Klingt so wie ich schon die schwache Darstellung von Figuren in den ersten beiden Bänden gesehen habe und macht mich glücklich keinen einzigen Cent mehr in diese schlechte Reihe zu werfen.

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  • Mir fehlen zwar noch ein paar Seiten vom Buch, aber das bewerte ich für mich selbst als eher schlechtes Zeichen :) Normalerweise müsste es schon durch sein ...

    Pardona habe ich mir irgendwie auch (ganz) anders vorgestellt. Das Solo-Abenteuer von bzw. mit ihr kenne ich allerdings nicht. Aber ansonsten hat sie für mich bisher immer einen mystischen Touch gehabt, ein sehr mächtiges, eigentlich unnahbares Wesen halt ... Nun wirkt sie sehr profan, soll (will) auf Teufel komm raus mit und ihr fällt nicht besseres wie die bereits genannte Lösung ein :( Auch scheinen ihre Machtmittel sehr groß zu sein, was ja auch gut zu ihr passt. Aber aventurisch lassen sie sich IMHO nicht unbedingt erklären. Den Ortswechsel oder die Beeinflussung der Geweihten kann ich z.B. nicht ganz nachvollziehen. Und sie scheint Zeit zu haben, sich für (sehr) lange Zeit von ihrem Turm weg zu begeben.

    Tylstyrs Verhalten bzw. seine Verhalten bei Zidaines Eröffnungen scheinen mir auch nicht wirklich logisch. Ggf. hätte man ihn als verliebten und daher völlig "blinden" Trottel darstellen müssen, um das zu erklären. Mehr outen wie Zidaine kann man sich IMHO eigentlich nicht. Dass sie mit ihrer Vorgeschichte ein perfektes Opfer für so etwas ist, ist klar, aber dass sie das dann mal so rum erzählt, entzieht sich mir vollständig.

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    (Noch) nicht verstanden habe ich, woher die Seuche bei den Nivesen jetzt letztlich gekommen ist? Sie soll vom Himmelsturm bzw. von dort ausgesandten Dämonen stammen? Wenn ja, warum?

    Bisher ist es für mich daher mit Abstand der schlechteste Band. Obwohl ich noch ein bisschen hin- und hergerissen bin. Die (Teil-)Erzählungen an sich gefallen mir sehr gut und ich finde sie gut und stimmig.

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    Insbesondere die Kaltschnäuzigkeit (oder besser der nach außen als Desinteresse wirkende Umgang) mit dem sich abzeichnenden Tod von Shulinai durch Salarin fand ich sehr schön beschrieben.

    Auch die Episode mit den Goblins fand ich eigentlich nicht schlecht beschrieben. Das Verhalten von diesen war für mich passend und nachvollziehbar. Wobei mir nicht klar wurde, wie die Karene in das Tal kamen? Auch durch den Wasserfall? Aber sie wirkte letztlich für die weitere Handlung total gekünstelt, außer wenn man davon absieht, dass die Geweihte sich einbringen durfte, in dem sie eine "gute" Idee hatte.

    Da stört es mich auch nicht, dass es manchmal etwas langatmig wirken mag. Nichts desto fällt das Fazit daher sehr zwiespältig aus.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Einen Zidaine-Punkt, bei dem einer anderen Figur um die Ohren gehauen wurde, dass die gefährlich ist, und der sich so ganz leicht schön geredet wird, habe ich oben noch hinzugefügt.

    Deine Frage 1 im Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Pardona hat Beorn erzählt (S. 508), dass Crottet genügend Blut im Himmelsturm verloren hatte, dass ihre Leute damit herausfinden konnten, wo er herstammt und haben seiner Sippe und allen Nivesen diese Seuche angehängt, um die Nivesen dafür büßen zu lassen, dass einer von ihnen in ihrem Turm war, und damit Phileasson mit seinen Leuten durch deren Land reist und von denen hoffentlich auch ein paar krank werden.

    (Also so eine Art James-Bond-Antagonisten-Plan: Etwas total Kompliziertes und Unsicheres in der Hoffnung auf, statt sichere Nägel mit Köpfen zu machen.

    Im Grunde dürften da auch genug Blut gewesen sein, um ganz Andergast (immerhin hatten sie Eichward) und Thorwal (da haben so einige Thorwaler ordentlich geblutet) zu verseuchen, aber sie haben sich für die Nivesen entschieden^^

    Deshalb Nirka diese Schattengestalt des Nachtalben gesehen, und Tylstyr beim Odem die dämonische Komponente.

    Den Ortswechsel oder die Beeinflussung der Geweihten kann ich z.B. nicht ganz nachvollziehen. Und sie scheint Zeit zu haben, sich für (sehr) lange Zeit von ihrem Turm weg zu begeben.

    Da dürfte sich mit der Macht und den Möglichkeiten der alten Hochelfen erklären (über den Weg des "Honigs"). Pardona hatte ja genügend über sie Beorn erzählt, damit der werte Leser weiß, dass die schon Dinge konnten, die dann in der Gegenwart des Romans nicht mehr möglich sind (ganz bestimmt im Vergleich zur Darstellung von Gildenmagiern).

    Ihre Kette hat ja auch eine ganz besondere Wirkung.

    Pardona war ja durchaus schon öfter mal länger abwesend, einmal 1000 Jahre (und immerhin scheint sie einige ihrer Sklaven selber zu holen, wie wir seit Abdul wissen). Die Nachtalben kommen auch allein klar, die kriegen ihre Göttin wohl eh selten zu sehen. Da jetzt für ein paar Wochen zu verschwinden sollte kein Problem darstellen.

  • Einen Zidaine-Punkt, bei dem einer anderen Figur um die Ohren gehauen werden, dass die gefährlich ist, und das sich so ganz leicht schön geredet wird, habe ich oben noch hinzugefügt.

    Deine Frage 1 im Spoiler:

    Ok, vielen Dank. Das erklärt es zwar, lässt aber mindestens alle bereits von dir angesprochenen Fragen noch offen ... Und wenn das schon so einfach ist, "Völkermord" zu begehen, frage ich mich, warum sie das nicht schon öfters und konsequenter gemacht haben. Pardona selbst, aber auch die Nachtalben sind ja oft genug unterwegs. Und etwas passendes Blut zu besorgen, sollte nun nicht wirklich ein Problem sein.

    Da dürfte sich mit der Macht und den Möglichkeiten der alten Hochelfen erklären (über den Weg des "Honigs").

    Das habe ich einfach als "nette" Erklärung bzw. als "netten" Erklärungsversuch angesehen, es passend für die 12 Götter ansehen zu lassen :)

    Pardona hatte ja genügend über sie Beorn erzählt, damit der werte Leser weiß, dass die schon Dinge konnten, die dann in der Gegenwart des Romans nicht mehr möglich sind (ganz bestimmt im Vergleich zur Darstellung von Gildenmagiern).Ihre Kette hat ja auch eine ganz besondere Wirkung.

    Stimmt schon, aber damit wird (mal wieder) die Büchse der Pardona, will sagen, der Pandora geöffnet. Früher war alles möglich. Es lässt sich mehr oder weniger logisch bzw. inneraventurisch nicht nachvollziehen und gehört hat auch noch niemand so richtig davon :( Aus "dramaturgischer" Sicht vielleicht gut (und erforderlich ?!?), aber halt in meinen Augen nicht so wirklich zu DSA passend.

    Pardona war ja durchaus schon öfter mal länger abwesend, einmal 1000 Jahre

    Da weiß ich den Grund nicht dafür, sprich ob das freiwillig oder unfreiwillig der Fall war.

    (und immerhin scheint sie einige ihrer Sklaven selber zu holen, wie wir seit Abdul wissen).

    Gut, das finde ich jetzt nicht ganz so einen Widerspruch. Wenn sie sowieso irgendwo unterwegs ist und sich wieder auf dem Rückweg befindet, kann ich mir das als (man sehe mir den Ausdruck nach) "Abfallprodukt" durchaus vorstellen. Zumindest wenn es sich mit dem Transport in Einklang zu bringen ist. Selbst an der Person störe ich mich nicht. Wobei sie, genau genommen, vermutlich schon öfters die Möglichkeit hatte, mit "Magiern" auf diese Art und Weise zu spielen.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Pardona selbst, aber auch die Nachtalben sind ja oft genug unterwegs. Und etwas passendes Blut zu besorgen, sollte nun nicht wirklich ein Problem sein.

    In der Tat, zumindest den verfeindeten Firnelfen könnte man so schon etwas zusetzen.
    Davon abgesehen hat sie ja nicht vor, ganze Völker auszurotten. Im Fall der Krankheit war sie angegrätzt, dass da Menschen ungefragt durch ihren Himmelsturm gezogen sind.

    Das habe ich einfach als "nette" Erklärung bzw. als "netten" Erklärungsversuch angesehen, es passend für die 12 Götter ansehen zu lassen

    Da der Honig bitter schmeckte, war er zumindest nicht nur Tarnung. Aber Beorn hat leider nur nach dem Warum gefragt, nicht wie sie ins Totenmoor kamen.

    Aus "dramaturgischer" Sicht vielleicht gut (und erforderlich ?!?), aber halt in meinen Augen nicht so wirklich zu DSA passend.

    Das wiederum finde ich schon passend, denn die Hochelfen (und generell "frühere" Magie) kann nun laut Hintergrund mehr, das sieht man ja schon am Himmelsturm oder den alten Hochelfenstädten.


    Die 1000 Jahre waren ganz zweifellos unfreiwillig, da war sie in den Niederhöllen, aber das ist dann eine wirklich lange Zeit und die Shakagra haben ihre Göttin nicht vergessen, und weiter gemacht.
    Sklaven selber zu holen war nur ein weiterer Punkt, warum sie zuweilen länger als vermutlich 2 Tage abwesend ist. Sie war ja auch gerade (aus nicht genannten Gründen) nicht im Turm, als die Mannschaften kamen, Phileasson kam mit seinen Leuten ja noch raus, als sie nicht da war. Sie ist tatsächlich immer mal wieder nicht da, und ihre dauerhafte Anwesenheit ist auch nicht nötig.

  • Der Roman scheitert also, so wie die meisten Autoren von DSA, rigoros daran Pardona darzustellen. Da kann man ja nur froh sein, dass sie mittlerweile nach Myranor ausgeflogen wurde und damit der ganze Mist ein Ende hat.

    Was ich hier so über sie lese schmerzt mich in der Seele. Auch dieser fadenscheinige Plot um die Nivesen... Hach nee, so zerstört man wahrlich gute Erinnerungen an die Phileasson-Saga.

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  • Der Roman scheitert also, so wie die meisten Autoren von DSA, rigoros daran Pardona darzustellen

    Meiner Meinung nach ja, das tat aber auch der davor bereits, wen auch nicht in so großem Rahmen.
    Bei "Der Wölfin" ist das bei weitem nicht mein einziger Kritikpunkt und auch "nur" einer der beiden mir bedeutendsten. Der andere ist der Umgang mit der Figur Zidaine. Das ist so offensichtlich und das nicht mehr nur für den Leser, sondern auch für schon mehrere der Personen, und es wird mit merkwürdigen Reaktionen , Selbsterklärungen und Geschehnissen sofort aus dem Verstand geweht, damit sie weiterhin dabei bleiben kann.

    In dem Roman sammeln sich für mich insgesamt sehr viele Ungereimtheiten und gewollte Ereignisse zusammen, Figuren, die manchmal seltsam handeln,die dann von einer Pardona, die neben bereits angeführten Punkten zu Beorn sagt: "Wir sind vom selben Schlag, Beorn. Wir beide sind skrupellose Halunken. Manchmal machst du dir da etwas vor, aber im Grunde deines Herzens weißt du, das wir uns kaum unterscheiden." (S. 451) nur noch mit gekrönt wird.

  • Der Roman scheitert also, so wie die meisten Autoren von DSA, rigoros daran Pardona darzustellen.

    Ich habe das Gefühl, dass das mehr generell auch für andere aus der Rige der ganz großen NSCs zutrifft. Je großartiger und auch fremdartiger der NSC, desto offensichtlicher aber das Scheitern.

    "Wir sind vom selben Schlag, Beorn. Wir beide sind skrupellose Halunken. Manchmal machst du dir da etwas vor, aber im Grunde deines Herzens weißt du, das wir uns kaum unterscheiden." (S. 451) nur noch mit gekrönt wird.

    Ich kenne jetzt ihren letzten Werteblock nicht, aber wenn sie einen entsprechend hohen Wert in Menschenkenntnis hätte, würde ich ihr schon zutrauen so etwas von sich zu geben, weil es vielleicht das ist was Beorn hören will ... aber naja, war da nicht irgendwann was von wegen, Menschen sind ihr noch so unglaublich Fremd oder so (Disclaimer: meine Letzte Pardona Erfahrung, abseits des Myranor Solos war in der Urfassung der G7) ...

  • In dem Roman sammeln sich für mich insgesamt sehr viele Ungereimtheiten und gewollte Ereignisse zusammen, Figuren, die manchmal seltsam handeln,die dann von einer Pardona, die neben bereits angeführten Punkten zu Beorn sagt: "Wir sind vom selben Schlag, Beorn. Wir beide sind skrupellose Halunken. Manchmal machst du dir da etwas vor, aber im Grunde deines Herzens weißt du, das wir uns kaum unterscheiden." (S. 451) nur noch mit gekrönt wird.

    oO Nicht wirklich, oder?

    Sie, die sich für eine Göttin hält, die vermutlich näher dran ist als viele verhüllte Meister je sein werden, spricht so mit dem Thorwaler-Kapitän? Und bezeichnet sich selbst als "Halunken"? Was für eine ... . Das reißt mir förmlich das Herz raus, sie so verschandelt zu sehen und zu wissen, dass eine Generation DSA-Spieler mit diesem Bild von ihr als billige Nutte Beorns heranwachsen wird...

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  • Natürlich benutzt Pardona ihn, aber soweit muss sie - die selbsternannte Göttin, frühere Hohepriesterin, Zunge des Namenlosen, mit dem Wissen und Erfahrungen von Jahrtausenden - sich, insgesamt und auch insbesondere betrachtet, nicht aus dem Fenster beugen, um Beorn dazu zu bringen, etwas zu tun. Sie muss ihm weder ihre Geschichte mit Ometheon erzählen, noch ihm solche Dinge sagen, noch mit ihm wiederholt in die Kiste springen und weitere gemeinsame Nächte versprechen, noch hat sie es nötig, so einen Bohai zu betreiben, um Abdul in die Finger zu kriegen, und an Opfern mit dem Messer herum zu schnibbeln und/oder sie so zu foltern.

    Auch wenn die Autoren mit solcherlei Setzungen und Interpretationen nicht anfingen, so Stichwort 7G. Aber besser macht es das auch nicht, das noch so auszuweiten. :(

  • Die Frage ist wohl, wie man da nun noch gegensteuern kann. Vielleicht etwas ins Scriptorium bringen und den ganzen Schund mal ins rechte Licht rücken...

    Gerade als Autor hat man doch unendlich viele Möglichkeiten, die Sache mit Pardona, Emetiel und Ometheon so viel besser einzubringen, als sie als Bettgeschichte ihr in den Mund zu legen. Tja, da geht er hin, jeglicher Respekt vor dem schriftstellerischen Können der beiden "Schreiberlinge".

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