Phexgeweiter mit Zwergenwuchs

Zitat von Talfon

Schwächen: Zwergenwuchs klar . Aber ein Zwergenwüchsischer Mensch ist was anderes als ein Zwerg. Muss da nicht noch was dabei ? Also, KK und KO weniger oder Maximalwert ?

Zwergenwüchsige Menschen gibt es in Aventurien nicht, das ist ein *-Nachteil und nur für Zwerge zugänglich. Als Ersatz böte sich hier Kleinwüchsig an, bei dem der Held ebenfalls untergroß, aber normal proportioniert ist. Einen Einfluss auf die körperlichen Attribute hat das nicht, Miserable Eigenschaft KK wäre als Ergänzung daher nicht unpassend.

Für einen Phexgeweihten ist Unauffälligkeit oft wichtig, dem steht der Kleinwuchs entgegen. Ein Liliputaner wie in GoT hätte mMn massive KK- und Reichweitennachteile im Kampf, wäre deutlich langsamer und könnte wahrscheinlich auch schlechter klettern. Das wären bei vielen phexischen Tätigkeiten starke Einschränkungen.

Natürlich wäre Unauffälligket besser für das Konzept, aber Berufung schert sich nicht um so etwas. Da ist man halt klein, besonders hübsch, ausstrahlungsstark oder ein Albino oder ein Utulu. Ich denke nicht, dass man dadurch tatsächlich ein weniger plausibler Geweihter des Phex sein kann.
Zugleich mag eine solche Auffälligkeit ja auch eine gute Tarnung sein.

Aber da es verschiedene Varianten des Phexgeweihten gibt: Welche soll es eigentlich sein?
Bei einem Fassadenkletterer und man wird gesehen kann Kleinwüchsigkeit tatsächliche eine gewisse verräterische Auffälligkeit sein (um besser, für ein gutes Albino zu sorgen). Beim phexischen Spitzel könnte es dagegen vielleicht dazu führen, eher nicht ernstgenommen zu werden (ohne da tatsächlich so etwa wie einen Vorteil draus machen zu wollen).

Sofern Dein SL den Zwergenwuchs nicht raus rückt, kannst Du immer noch den Nachteil Kleinwüchsig nehmen. Mit "´üblicherweise unter 1,5 Schritt Größe" (WDH S. 165) sollte der Held immer noch klein genug gemacht werden können. Zwerge sind mit 1,3 bis 1,4 Schritt auch kaum kleiner und der Nachteil ist frei verfügbar. Entsprechend ist ein "kleiner Kleinwüchsiger" höchstens ein, zwei Finger größer als ein großer Zwerg.

Da ihr schon einen Schurken habt (der wohl kaum offen auftritt), würde ich mit dem Geweihten über einen offenen Phexgeweihten nachdenken. Er muss deshalb aber noch lange kein braver Kaufmann sein. Auch eine Profession wie Streuner (Zuhälter) könnten ganz passend sein. "Er gibt den armen Seelen ein Zuhause". Das die ihm nebenbei auch noch gute Gewinne erarbeiten schadet ja nicht. Besser der Held, als irgendein Ausbeuter, bei denen es ihnen wirklich schlecht geht!

Wenn er aus besserem Haus kommt (wie in der Vorlage) bietet sich hingegen die Professionen Höfling oder Taugenichts als Grundlage eines Diplomaten an.

Oder er spielt einen kleinwüchsigen Mystiker des Phexkultes, ebenfalls offen auftretend. So ein Sterndeuter kann auch gut und gerne für öffentliche Reden einstehen.

Nichtsdestotrotz, für Thireon Lanister sehe ich eher einen Nandusgeweihten als einen Phexgeweihten. Nandusgeweihte können gut mit Sprachen umgehen, ein Hauptgebiet des Imps. Sie verstehen es zudem mit Hesindegefälliger Weisheit und Phexischer Listigkeit die Schwächen ihres Gegners im Worte auszunutzen. Falls dein Spieler wirklich einen Hang zu scharfsinnigen und scharfzüngigen Dialogen hat, wäre das vielleicht eher die Wahl.

Es gibt ja auch den Nandusgeweihten Strategen, was Thireons Rolle auch nochmal wiederspiegelt. Taktiker, die meistens mit Fechtwaffen oder Armbrüsten (!!!) kämpfen und im Horasreich oft, auch auf Protest der Rondrakirche, mit ihren Strategien das Heer unterstützen. Immerhin ist auch eine Schlacht eine Art Schachpartie und somit ein Rätsel das gelöst werden kann.

Zumal, der Typ mit den Kontakten ist ja auch nicht Thireon sondern Varys, die Spinne. Und Varys ist nun wirklich ein Phexgefälliger Typ (neben Peter Littlefinger Bailish): Er ist unscheinbar, hat seine Kontakte überall. Er wird nicht wirklich ernstgenommen bleibt aber, im Gegensatz zum Imp, unsichtbar (zumindest erkennt ihn keiner solange er die Hosen anbehält). Er versteht es ebenfalls Leute zu manipulieren, hat größere Ziele und hält diese eher wie sich selbst im Schatten, im Hintergrund, wo er leise seine Fäden spinnt. Ok gut, Varys und Bailish passen auch auf einen Namenlosen Geweihten (wer kennt ihn nicht, den Eunuchen-Namenlosenpriester), aber auch für Phex.
Vielleicht also ein glätzköpfiger Eunuch? Gibts ja in Fasar auch bei den Hohen Häusern der Herrscherfamilien. Vielleicht hat er von dort sein Kontaktsystem aufgebaut.

Zitat von Talfon

Franki : Dann natürlich Kleinwüchsig .

Eisvogel : Wie schon geschrieben, Klassiker wie Fassadenkletterer, Dieb und Einbrecher fallen aus. Aber Phex ist ja auch für viele andere sachen zuständig, hatt mich eh immer gestört das es immer auf diese sachen hinausläuft.

Schattenkatze: Händler, Hehler oder über BgB Streuner waren mal angedacht. Also in Fasar würde er offen als Geweiter rumlaufen, in Punin eher als keiner weiss was aber viele vermuten.
Er wird als Tarnung, wenn benötigt, einen Händler für Edelsteine und Zwergische Produkte Vorgaukeln und wenn er mal muss einen auf Nandusgeweiten machen. Nandus mag er eh und die sind selten genug das es nicht direkt auffällt.

x76 : Auch nicht schlecht.

Also er sollte ein Besorger sein. Sie brauchen was ich besorge was, Sie wissen was will ich auch wissen.

Edelsteinhändler eignet sich gut als Tarnung, man muss nichts mitschleppen ("Warum ich keine Ware dabei habe, Herr Oberwachtelmeister? Ich bin auf Einkaufstour."). Umgekehrt hat man eine gute Erklärung warum man Edelsteine bei sich trägt, wenn man es denn tut. Mein Feqzgeweihter war so jahrelang auch in-game getarnt, zumindest vor KKO, als noch nicht so oft mirakelt wurde.
Meine Anmerkungen zu den körperlichen Einschränkungen bezogen sich nicht nur auf die Profession des SCs, wenn jemand schlecht kämpfen, laufen, klettern kann, dann ist das in vielen Szenarien ein großer Nachteil, oft für die ganze Gruppe. MMn wird dein Spielspaß stärker als bei anderen Charakterkonzepten davon abhängen, wie eure nächste Kampagne gestrickt sein wird.

Wenn wirklich Dinklage als Vorbild dienen soll, finde ich die genannten Grenzen viel zu hoch, sie müssten mMn im einstelligen Bereich liegen. 12/14 finde ich als Grenzen auch keine 10 GP wert. Viele normalgrossen SCs überschreiten diese Werte auch nie. Wie hoch soll die GS sein?

Zwergenwuchs finde ich als Nachteil nicht so gut, der "Nachteil" steckt nämlich voll mit Vorteilen. Auch wenn Du die Kämpferschiene nicht fahren möchtest, sei es es erwähnt, dass Zwergenwuchs eigentlich ein verkappter Vorteil ist, der GP wieder bringt.

KK 12 und KO maximal 14 für 10 GP finde ich auch nicht so passend. Da es eh kein Kämpfer werden soll, werden solche Werte vielleicht eh nicht angestrebt, sie zu überschreiten.
Und 10 GP sind schon sehr viel. Blutrausch gibt 15 GP, alle anderen Nachteile liegen meist bei 7, ein paar vereinzelt noch bei 10-12. Dazu wird das vermutlich sich nie nachteilig auswirken.

Zitat von Talfon

Ich habe noch an Randgruppe gedacht wegen der Vorurteile , oder wie sieht das in Aventurien generell aus. Wie im Mittelalter ?

Aventurien ist unterm Strich schon relativ weltoffen (je nach Region je nachdem etwas variierend). Männer und Frauen sind gleichwertig. Homosexualität ist auch ganz normal. Es gibt Zwerge. Eine so kleine Person ist also nichts, worüber man erst mal lacht und für einen Missgriff der Natur hält, jedenfalls nicht automatisch.
Randgruppe, ist, wenn ich mich recht erinnere, ohnehin ein fester Nachteil, den man nicht frei nehmen kann. Das kann der SL zwar trotzdem erlauben, da spricht nichts gegen, aber ich finde das vor dem aventurischen Hintergrund unpassend.

Wie wäre es eher mit Kleinwüchsig und Unansehnlich? Damit wärst du doch auch Impy.

Ich finde den Nachteil zu heftig, insbesondere die KK und KO Beschränkungen. Einen derart eingeschränkten SC über längere Zeit zu spielen könnte ich mir persönlich kaum vorstellen, obwohl ich das Konzept eines Kleinwüchsigen in Anlehnung an Tyrion selbst nicht schlecht finde.
Normalerweise würde man bei einem Nachteil aber glaube ich auch eher Modifikatoren arbeiten und nicht mit Maximalwerten, also z.B. KK und KO -1. Das könnte ich mir schon eher vorstellen.

Ansonsten würde ich noch ähnlich wie Schattenkatze anmerken, dass Kleinwüchsigkeit in Aventurien keine Auto-Diskriminierung mit sich bringt. Viele einfache Leute werden ihn vllt. einfach für einen Zwerg halten (die ja meist gut angesehen sind als Händler, Handwerker, Krieger).
Auch die Vorgeschichte finde ich so noch nicht ganz stimmig. Bei einem Kind fällt die Kleinwüchisgkeit gar nicht zwangsläufig sofort als krankhaft auf (irdisch gibt es da auch viele unterschiedliche Formen). Das Kind ist z.B. kleiner und schmächtiger als andere Kinder, unter Umständen mit kürzeren Gliedmaßen, aber die Frage ist, ob das überhaupt als besonders auffällig bemerkt wird. Es gibt in Aventurien jetzt keine gesundheitlichen Standardtests und erst beim Erwachsenwerden merkt man dann so richtig, dass der SC klein bleibt.

Das Besondere bei den Lannisters ist ja, dass es sich dabei um eine Familie handelt, in der Schönheit und Kraft wichtig sind um das Image der Familie aufrechtzuerhalten. Man könnte die Familie auch die "Darwins" nennen
Tyrion taugt aber weder als Kämpfer noch ist er besonders gutaussehend, deswegen hat/te er es da besonders schwer. Diskriminierung im Alltag ist in dem Fall ja nur das Sahnehäubchen, der Kern seines Traumas ist hingegen, dass Tyrion "kein echter Lannister" ist, das schwarze Schaf der Familie, der Verwandte, von dem man sich wünschte, er wäre nie geboren.
Diese Dimension der Figur lässt sich IMHO in einer armen Familie kaum angemessen darstellen. Da ist der Vater sicherlich auch enttäuscht, wenn sein Sohn klein und schmächtig bleibt und das wird eher nicht das Lieblingskind sein, aber das ist da nur ein Problem von vielen. Besonders wenn der Junge andere Talente zeigt, dürfte das nicht so das Problem sein, Hauptsache er trägt was zum Familieneinkommen bei.

Warum verpasst du dem SC nicht lieber einen Hintergrund aus Mittel- oder Oberschicht, in einer Familie, bei der es aus Tradition auf Kraft und/oder Schönheit ankommt? Z.B. eine Familie mit einer Tradition beim Militär oder anderer kriegerischer Professionen. Dann kann man bei den phexischen Tugenden auch leicht in Richtung Intrigant oder Händler gehen, da bringt man dann von Haus aus mehr Potential mit.

PS: Es ist sowieso unrealistisch, dass viele SC-Phex-Geweihte aus der Unterschicht stammen. Solche Leute haben ja per Definition geringe Ressourcen, warum sollte Phex das besonders fördern? Einflussreiche und wohlhabende Leute bringen schon gleich mehr mit, was der Kirche nutzt. Hilf dir selbst dann hilf dir Phex.
(aber das ist natürlich kein Argument gegen deinen Unterschicht-Phexerl, nur eine allgemeine Anmerkung).

Zitat von Scaw

PS: Es ist sowieso unrealistisch, dass viele SC-Phex-Geweihte aus der Unterschicht stammen. Solche Leute haben ja per Definition geringe Ressourcen, warum sollte Phex das besonders fördern? Einflussreiche und wohlhabende Leute bringen schon gleich mehr mit, was der Kirche nutzt. Hilf dir selbst dann hilf dir Phex.

Naja, dann verstehst du die Phexkirche nicht richtig: Die Phexkirche sucht sich nicht Leute mit Geburtsrecht und Adelstitel wie die Praioskirche, sondern mit Willen und Talent besondere Phexensstücke zu machen. Das die meisten geheimen Phexies im Untergrund auch aus der Unterschicht kommen, ist nicht weiter verwunderlich. Gerade deine Annahme, eine Kirche müsse doch in der Oberschicht größtenteils verhaftet sein, ansonsten könne sie nicht bestehen, ist eine List des Grauen. In der Kirche des Phex wird nicht geschaut wo du her kommst, sondern was du kannst und wie du die Herrausforderungen des Lebens bewältigst.

Ich sage ja nicht, dass die Kirche keine Leute aus der Unterschicht rekrutiert. Für Diebe u.ä. ist das ja auch recht naheliegend. Das ist aber nur ein Aspekt der Kirche.

Es ist nämlich andererseits logisch, dass die Phexkirche in Kreisen der Händler und Herrschenden (Adligen) ebenfalls nach phexgefälligen Talenten Ausschau hält, weil diese Leute sich bereits in diesen Kreisen bewegen können (entsprechende Gesellschaftstalente), diverse Kontakte haben (Verbindungen), Ressourcen u.ä. (Gold, Immobilien, Angestellte) mitbringen.
Wenn die Phexkirche jetzt einen Intriganten, Politiker, Spion sucht, dann braucht der diese Dinge, es ist sein Handwerkszeug, so wie der Dieb Dietriche mitbringt und körperliches Geschick. Einem armen Tagelöhner muss man das alles mühselig beibringen, ein Spross der Stoerrebrandts bringt das meiste schon von Haus aus mit, da ist auch die Gefahr viel geringer, aufzufliegen. Wen also rekrutiert eine Kirche bevorzugt? Die Antwort ist ziemlich klar, finde ich.