Morden! Brandschatzen! Elfen kochen!

  • @JakeSaruto Hoffe Du hast meinen letzten Absatz nicht persönlich genommen, war eher eine allgemeine Feststellung.

    das ? war aufgrund des Geschlechts, nach gewissen Diskussionen hier im Forum muss man da ja gaaaanz vorsichtig sein, was man sagt.

    Mach dir da mal keine Sorgen, bin schön ein großes Mädchen und streng Rahjagläubig, kann also ordentlich was wegstecken. ;)

    Was bis jetzt ganz gut funktioniert hat, ist den Spielern ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn sie sinnlos töten. Ich versuche allen wichtigen NPCs Gründe für ihr Handeln zu geben, damit es eben nicht schwarz weiß wird.

    Da stimme ich dir auch zu 100% zu, eine stimmige Hintergrundgeschichte für NSC's und Umwelt ist mit eines der mächtigsten Werkzeuge um eine gute Atmosphäre zu generieren. Bei uns ist das absolute Pflicht, liegt aber daran, dass wir alle auch Meistern, quasi so ne Art Rotationsprinzip. Tja Spielermeister hinterfragen halt gerne Alles und Jeden.


    So nun aber mal was "lustiges" zum eigentlichen Thema.

    Meine damalige Gruppe bestand aus einem Krieger, einem Dieb und einer Hexe (Ich) und war noch zu den guten alten DSA3 Zeiten, also nicht inkognito.

    Nach einer beschwerlichen und langen Reise kamen wir endlich in Gashok an. Da dachte ich mir stockst erst mal deine Vorräte auf, also ab zum nächsten Händler. Dieser wollte aber schon fast unverschämte Preise für seine minderwertigen Waren, dass ich ihm kurzerhand mit einem dolch die Kehle aufgeschlizte. Leider blieb die Tat aber nicht ungesehen, und ein grölender wütender Mob war plötzlich hinter mir her und schnappten mich. Da dem Meister ein Scheiterhaufen viel zu langweilig war sollte ich gesteinigt werden. Meine mitstreiter waren sichtlich von dieser Idee begeistert, und schschließten sich dem Mob an.
    Ablauf der Steinigung:
    Zuerst wurde ein Loch gebuddelt, Hexe rein und Zuschütten, so dass nurnoch der Kopf rausschaut.
    Für jeden Stein wurde ein Wurf für die Trefferchance und einer für den Schaden (1W2) getätigt und ich mustte (Anordnung vom SL) jeden Schaden auf'm Heldenblatt notieren. letzten Endes war es der dieb aus meiner Gruppe der den Todeswurf schaffte. Bei solchen Freunden braucht man wahrlich keine Feinde mehr.

    Klingt vieleicht nicht so spektakulär, aber die Aktion hat etwa ne halbe Stunde gedauert, und wenns um den eigenen Char geht sind da einfach nochmal mehr Emotionen im Spiel.

    Meine zweite Hexe wurde als Folge der ersten Hinrichtung ermordet. Diesmal war ich inkognito unterwegs, bin aber aufgeflogen. Der Krieger hat mich daraufhin, mit den Worten "Nicht schon wieder so ne räudige Hex" bewustlos geschlagen. im nächsten Bach versenkt und mit dem Fuss auch noch meinen Kopf unterwasser gedrückt.
    Und einen lustigen nebeneffekt gibts auch noch. Seitdem bekommt jede neuerstellte Hexe bei uns eine zusätzliche Eigenschaft namens Lebenserwartung. Errechnet wirder dieser so [Lebenserwartung einer Eintagsfliege+1W6] Spieltage. Und wer dies erreicht bekommt nen Bonus vom Meister.

    Die Situationen sind leider schon knapp 20 Jahre her, deshalb bring ich's leider nicht detaillierter rüber.

  • Ich bin ja ein großer Freund der Darstellungen von Gewalt, Sex und Co. wie es beispielsweise in Game of Thrones gelebt wird, wenn dadurch Atmosphäre und Stimmung transportiert wird.

    Zitat von Lysan

    Dieser wollte aber schon fast unverschämte Preise für seine minderwertigen Waren, dass ich ihm kurzerhand mit einem dolch die Kehle aufgeschlizte.


    Da ich jedoch sehr viel wert auf ein zwar düsteres aber dennoch realistisch simuliertes Aventurien lege und auch meine Spielgruppe dahingehend sehr ähnlich tickt, sind Aktionen wie Elfen im See schmoren oder Händler aufschlitzen wegen minderwertiger, aber teurer Ware bei uns am Tisch unerwünscht. Dies hat in meinen Augen auch kein stimmungsschaffendes Moment, eher würde sowas bei uns die Stimmung ruinieren, weil niemand, selbst der finsterste Geselle es nicht nachvollziehbar fände.

    Um es runterzubrechen auf das Zitat: Warum jemanden umbringen, das Risiko erwischt zu werden eingehen, etc... wenn die Waren die derjenige besitzt eh minderwertig sind, ich sie also nicht haben will.

    Wenn Spielrunden sowas mögen soll mir das recht sein, sowas ist schlussendlich eine Frage des Geschmacks. Meiner ist's nicht.

    Reicher Mann und armer Mann

    standen da und sah'n sich an.
    Und der Arme sagte bleich:
    "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
    (Bertolt Brecht)

  • Richtig, es ist nun mal Geschmackssache, und es ist einfach schon so lange her, dass ich es einfach nicht mehr originalgetreu rüberbringe. Wir waren damals so zwischen 15 und 16 und noch am Anfang unserer Abenteurerlaufbahn, die Feinheiten müssten sich auch erst entwickeln.

    Und ja Ich geb dir hier 100% recht, die aufgeschlitzte Kehle war nichts außergewöhnliches sondern nur der Auslöser für meine Steinigung wo meine eigenen Mitreiter fröhlich den Mob unterstützt hat.

    Und im Nachhinein finde ich es für eine frische junge Gruppe die gerad die Welt des Rollenspiels für sich entdeckt haben und keinen Erfahrenen Spieler oder Meister zur Hand hatte gar nicht mal so übel.

    Eoin: Aber jetzt hast mich neugierig gemacht, wie wäre es denn mit einem schaurig stimmungsvollen Erfahrungsbericht Deinerseits?

  • Wir waren damals so zwischen 15 und 16 und noch am Anfang unserer Abenteurerlaufbahn, die Feinheiten müssten sich auch erst entwickeln.

    Na das kann ich gut verstehen. Mit 14 hab ich mit DSA angefangen und ich bin mir recht sicher, dass ich damals sowas auch hinbekommen hab *g*.
    Ich kann mich noch gut an das erste mal spielen erinnern. Ich hatte damals einen Thorwaler, der glich eher einer wandelnden Waffenkammer als irgendwas sonst, so hatte er beispielsweise einen Ersatzsäbel (das versteh ich ja noch irgendwie) und eine Ersatzbarbarenstreitaxt ...

    Ich glaube die schönste-düsterste Szene war bei uns momentan das Finale im Himmelsturm der Phileasson Saga. Nachzulesen hier. Aber Vorsicht das spoilert arg!

    Reicher Mann und armer Mann

    standen da und sah'n sich an.
    Und der Arme sagte bleich:
    "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
    (Bertolt Brecht)

  • Iwie passend zum Thema.
    Beim letzten mal am Spieltisch: Ich war Meister und die Helden haben drei Räuber geschnappt, welchen einen Händler überfallen haben.
    Folgende Situation:
    Die drei Räuber liegen am Boden und werden verhört. Einer beschimpft die Helden nur und ist widerspenstig. Darauf hin der Felscher unserer Truppe:" Ich heile ihn", und Würfelt.
    Ich:"Ok...der Räuber..."
    Er:"Nein, ich hab ihn geheilt.", und macht eine kaum zu verkennende Bewegung mit der Hand.
    Alle waren am Lachen. Sogar ich. Aber ich glaube eher, dass das an meiner verdutzten Reaktion gelegen hat, als an der Aktion des Helden.

  • was war die kaum zu verkennenende Bewegung? Hat der den Räuber angepisst, ihn geteebagt, seine Kehle durchschnitten, ihm einen Knebel in den Mund gesteckt? Man kann nicht richtig nachvollziehen was passiert ist, wenn Betonungen nicht hervorgehoben werden und Bewegungen nicht beschrieben werden.

  • In der letzten Spielrunde haben wir ein selbst geschriebenes Abenteuer gespielt, die Helden kommen in ein Dorf, das von einem Drachen bedroht ist (nur ein Spieler weiß, dass der Drache und das Dorf sich spinnefeind sind). Der Drache ist an einem berg festgekettet und nur der Schamane aus dem Dorf kann den Bann lösen. Einer der Spieler sofort los zum erstbesten und sagt, sie wollen den Drachen befreien. Einige missglückte Versuche später winkt sie ein alter Mann in eine Seitengasse und bietet an, sie zum Schamanen zu bringen. Er führt sie zu einem runden, hohen Steinhaus mit Gittern an den Fenstern (keiner der Spieler ahnte, das das ein Gefängnis sein sollte).
    Kaum die Tür aufgemacht, ruft der alte Mann von hinten in die Gardistenstube: "Nehmt sie fest, nehmt sie fest! Sie wollen den Drachen befreien!" Mein eigentlicher Plan war es, dass die Helden verhandeln und die verschwundene Tochter des Schamanen retten (nur mit ihr kann er den Bann lösen etc.). Was machen die Spieler? Schlagen die Gardisten nieder, nehmen den alten Mann als Geisel und erpressen so die Freigabe des Drachen.

    Nächstes Abenteuer in Festum: Die Helden nehmen an einem Wettbewerb teil und eine andere GRuppe in grauen Kutten ist verdächtig. Die Helden haben mitbekommen, dass die schlechtesten des Turniers gehenkt werden und, wenn noch eine Mannschaft irgendwie nicht mehr teilnehmen kann, das Turnier abgebrochen wird. Lösung: Nachts reinschleichen und alle abmurksen. Selbstbeherrschung und Willenskraft geschafft, aber beim Schleichen ne 20. Ähnliche Geschichte folgte, nur eine Heldentat gegen einen vermeintlichen Geweihten hat sie als Helden vor Ort anstatt brutale Mörder ausgewiesen.

    Beide Male recht unortodox reagiert, hat aber trotzdem geklappt. Wenn man es als Meister toleriert, nutzen einige Spieler das auch und setzen ihren Plan auch recht brutal durch.

    - Es ist an der Zeit -

  • @Alryk

    OK Ja das klingt schon recht gemein. Bei Gesetzlosen Banditen ist es wahrscheinlich eh allen egal, was man mit ihnen macht. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen so einen heftigen Schritt mit der Gruppe IT zu besprechen, aber Chars sind halt auch mal genervt und wütend, da kann schon mal ein Verbrecherkopf rollen. ALternative ist für aufgegriffene Banditen wahrscheinlich der Strick oder Pfählen, somit hat man dem Banditen damit sogar einen Gefallen getan.

    @JakeSaruto

    Als Zwergenspieler muss ich sagen, dass es ein Angroschfrevel ist einen Drachen aus der Gefangenschaft zu befreien. Lieber sollte man ihn töten und in seinem Blut baden sowie sich Rüstungen und Waffen aus dem Drachen bauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kutasch (28. September 2015 um 18:36)

  • Ich bin der Meinung es gibt in der DSA Welt viel Platz für Gewalt.
    Einige Spieler sehen Gewalt als das letzte Mittel und das Leben als Heilig, andere sind der Auffassung, dass man um sein Ziel zu erreichen als tun kann, Hauptsache Loot.

    Ich persönlich habe kein Problem wenn ich Incharacter bin Menschen hinterrücks zu meucheln. Würde aber davon absehen, die Ohren abzuschneiden und verkaufen zu wollen.
    Spielen ich jedoch einen Ork oder einen Bösewicht aus, dann kann es sein, dass Ohren mitnehmen und Halskette machen gar nicht so schlimm ist für meinen Char.

    Brennt die Burg nieder, Raubt die Häuser, Nehmt die Frauen mit für Spaß und die Kinder als Sklaven. Als eine Räubertruppe/armee ist das natürlich und hebt die Moral. Helden nicht.

    Daher steht vor der Gewaltfrage immer die Frage: Was für ein Held (oder nicht) will ich sein?

    "Doch ihr Adligen und Händler, so wollt mich finden und auch binden, aber lasst euch sagen: Lebend kriegt ihr mich nie!
    Ist dein Gold zu schwer, ich nehm es dir. Der Besitz der Ander'n, gehört auch mir.
    Lasst euch sagen, auch wenn ich das Unrecht nicht verschmähe, so wurde Kein Gesetz welches ich gesprochen jemals von mir selbst gebrochen.
    Euren Fallen ich entrinne und die Hunde mich nicht finden und ich sage euch nochmal: Lebend kriegt ihr mich nie!"


    Kjarni Hrökkvirson nachdem er bei einem Ball in Trallop mit dem Edelsteindiadem der Hausherrin verschwand

  • ich erinnere mich an meinen ehemaligen Lieblings Charakter... Johann Masa Titel: der Richter
    Und dieser Titel war auch Programm. Mit Blutdurst, Gerechtigkeitswahn, auf 10 dann noch impulsiv und Größenwahnsinnig....
    Eine Szene: die Helden reiten gemütlich durch einen Wald, als sie von Kobolden (oder goblin, ich weiß nicht mehr) überfallen werden, die 15 schlümpfe konnten mit ihren Keulen allerdings nicht viel gegen meine Garether Platte ausrichten.
    Nach einem relativ kurzem Kampf flohen einige, andere waren tot, wieder andere hatten wir nur bewusstlos geschlagen.
    Die bewusstlosen (3 glaube ich) Bänden wir an Bäume (besser gesagt ich) und fingen an Sie zu befragen, da sie nichts wussten, befragen sah so aus: ich stellte eine Frage, wenn er sie nicht beantwortete Schnitt ich ihn ein klein wenig, irgendwann brüllten die 3 nurnoch herum und ich fing an Sie mit brandöl bzw Schnaps zu übergießen, als sie sich immer noch nicht beruhigten zündete er sie an und wartete Bis das Geschrei aufhörte, danach schlug er die Köpfe ab, grub Löcher, beerdigte sie mit dem Kopf verkehrt herum (Aberglaube und Medium sind eine nicht empfehlenswerte Kombination) und sprach anschließend ein Gebet an Boron
    Etwas ähnliches tat er mit einem Hippogreif, damit dieser nicht vor dem Kampf flüchten konnte (brandöl auf die Flügel gespritzt und mit Feuerstein über das Schwert um es zu entzünden) allerdings fand er das Vieh so interessant das er (nachdem es KO war) die Flammen löschte und einbalsamierte. Dann hielten sie es auf den Karren und Banden es fest....
    Also im Nachhinein war ich über den IT Blutdurst von mir selbst erschreckt, aber da es nur ein Spiel ist... Pfffft ist alles unreal

  • Ja das fand ich auch am verstörendsten :D ich hab nichts gegen Leute die böse Charaktere spielen wollen. Das kann man ja machen, aber so ein Verhalten ist ja so weit ab jeglicher Göttlicher Norm das jeder mit Götter Kulte >1 doch erkennen muss das, dass überhaupt nichts mehr mit Boron zu tun hat.

    Böse Charaktere find ich relativ reizvoll, aber bin glaube ich ein zu gutherziger Spieler dafür! :D Des böseste was ich auf Kette bekomme ist so eine Art verrückter Wissenschaftler dessen Moralischer Kompass en paar dellen hat ^^

  • ES gibt halt immer wieder Leute die meinen es sei toll einen bösen Charakter zu spielen.

    Und wo ist das Problem daran wenn die Gruppe keins damit hat?

    Und es gibt durchaus auch wahnsinnige Geweihte, die schon längst der Gegenseite verfallen sind und es im heiligen Eifer erst mal nicht merken ;)