rondragefälliger Zweikampf und magische Heilung?

  • Zitat

    In der Aufzählung der Götter wurde noch der gute Kor vergessen... für den wäre der Duellausgang allerdings alles andere als gefällig wenn Niemand stirbt


    Ich habe, wie zu sehen ist, sämtliche Halbgötter weggelassen, kann aber auch ihnen ganz leicht die paar Worte in den Mund legen, die gestern zu ihnen in meinem Kopf herumhüpften und riefen.^^
    Aber selbst Kor besteht nicht in jedem Falle auf dem Tod des Gegners, sondern das ordentlich Blut fließt und das haben in dem Falle beide Seiten ausführlich getan.

    Gnade finde ich keineswegs zu modern, denn faktisch beinhalten die Aspekte der meisten der 12-Götter auf dem einen oder anderen Wege diese, außer Firun und Kor mit deutlichen Abstrichen. Gerade Rondra verteufelt ja diejenigen, die einen Wehrlosen am Boden töten/angreifen.

  • Bei diesem Szenario ist, finde ich, der Eidsegen das Entscheidende. Wenn sich zwei sagen: Kloppen, bis einer weint und einer vorher aufhört, dann ist das erst einmal nur eine Sache zwischen den beiden Kontrahenten. Wenn jetzt aber der Eid explizit beinhaltet hat, dass es bis zu dem Punkt geht, wo eine der beiden Damen tot ist, dann wäre die Hexe, sowie sie die Amazone heilt ein Eidbrecher und würde die, wie auch immer geartete Strafe, die im Eid beinhaltet war, erhalten. Damit "äußern" sich die Götter nicht zum Fakt Gnade/Nicht-Gnade, sondern zu einem geleisteten Eid (der ja in freiem Willen gesprochen wurde)und damit dürfte dann auch der Boroni eher dafür plädieren, dass das Ganze durchgezogen wird. Wenn man nicht auf den Tod des Anderen ausgewesen wäre, hätte man sich das früher überlegen und ja auch auf das zweite Blut einigen können und jetzt gilt: Mitgehangen, mitgefangen.

    Wenn der Tod einer der Kontrahentinnen nicht Teil des Eides war, sondern es da "nur" um fairen Kampf etc.pp. ging, dürften die Götter da eher wohlwollend drauf sehen, wenn die Hexe über ihren Schatten springt und die Amazone rettet. Boron (der hier ja auch einen Vertreter vor Ort hat), ist zufrieden damit, dass man bitteschön ihm das Urteil darüber überlässt, ob jemand lebt oder stirbt, Rondra/Kor interessieren sich eher für das Wie des Kampfes und nicht zwingend für den Ausgang, Praios hat einen erfüllten Eid im Buch, was ihn, besonders seitens einer Hexe, natürlich sehr freut, Tsa/Peraine freuen sich darüber, dass niemand zu Tode gekommen ist und ein Leben bewahrt wurde und der Rest dürfte höchstens mal kurz rüber sehen, ob gerade etwas Relevantes geschehen ist und das unter "Nö, alles klar", verbuchen.

    Von diesem Beispiel aber ein wenig weggehend, stelle ich mir die Frage, ob denn die Hexe aus Sicht der Amazone überhaupt satisfaktionsfähig war. Klar, in Aranien bilden Hexen Teile der herrschenden Schicht, aber das dürfte für eine Amazone ja relativ belanglos sein. Ihr sollte es hier ja allein um die Waffenfähigkeit gehen und da ist eine Hexe u.U. eine unbewaffnete, ungerüstete Person. Würde da eine Amazone überhaupt ein Duell annehmen oder würde sie nicht eher sagen: Göttininurteil OK, aber entweder durch einen Vertreter oder aber...was weiß ich, barfuß durch die Wüste und gegen eine Löwin kämpfen oder etwas in der Art. Hat jetzt natürlich nur mittelbar mit dem Beispiel zu tun, da sind die Messen ja schon gelesen ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich würde eher sagen das Gnade den meisten Göttern grundsätzlich egal ist, schon alleine deshalb weil sie Leben und Tod eines sterblichen eine gänzlich andere Bedeutung zumessen. Die Auffassung das diese grundsätzlich "gut" oder "moralisch überlegen" ist kommt in meinen Augen von unserer modernen Wertvorstellung welche das Individuum und dessen Leben über den meisten Dingen anordnet. Gerade für einen Krieger und ähnlichen ist die Ehre aber explizit höher einzustufen als ein Leben.

    Wenn ich zu einem Zweikampf bis zum dritten Blut antrete kann das töten eines Kampfbeteiligten durch den anderen - sofern die Regeln der Zweikampfes eingehalt wurden - niemals Mord sein. Es ist von Anfang an klar das einer der beiden es nicht überlebt.

    [quote]Wenn jetzt aber der Eid explizit beinhaltet hat, dass es bis zu dem Punkt geht, wo eine der beiden Damen tot ist, dann wäre die Hexe, sowie sie die Amazone heilt ein Eidbrecher und würde die, wie auch immer geartete Strafe, die im Eid beinhaltet war, erhalten. Damit "äußern" sich die Götter nicht zum Fakt Gnade/Nicht-Gnade, sondern zu einem geleisteten Eid (der ja in freiem Willen gesprochen wurde)und damit dürfte dann auch der Boroni eher dafür plädieren, dass das Ganze durchgezogen wird. Wenn man nicht auf den Tod des Anderen ausgewesen wäre, hätte man sich das früher überlegen und ja auch auf das zweite Blut einigen können und jetzt gilt: Mitgehangen, mitgefangen.

    So sehe ich das auch. Insbesondere ein "Götterurteil" im Namen Borons kann auch so interpretiert werden das es der Wille Borons ist das der unterlegene stirbt.

    Allgemein denke ich nicht das Rondra viel davon hält wenn man zuerst einen auf dicke Hose macht und ein Duell bis zum Tod ankündigt und wenn es dann soweit ist sagt och ne, jetzt doch nicht. Wenn ich nicht bereit bin das ganze durchzuziehen soll man halt gleich nur ein Duell bis zum zweiten Blut ankündigen.

  • Bei diesem Szenario ist, finde ich, der Eidsegen das Entscheidende. Wenn sich zwei sagen: Kloppen, bis einer weint und einer vorher aufhört, dann ist das erst einmal nur eine Sache zwischen den beiden Kontrahenten. Wenn jetzt aber der Eid explizit beinhaltet hat, dass es bis zu dem Punkt geht, wo eine der beiden Damen tot ist, dann wäre die Hexe, sowie sie die Amazone heilt ein Eidbrecher und würde die, wie auch immer geartete Strafe, die im Eid beinhaltet war, erhalten.


    Ich stimme hier mit Ehny überein: ob und wie die Götter zum Thema "Gnade" stehen ist irrelevant - sie haben einen Eid geschworen, sich solange rondragefällig die Köppe einzuschlagen, bis einer aufhört zu atmen, und dieser Eid wurde Karmal "erfolgreich" abgesegnet. Zumindest Boron (durch dessen Geweihten die Liturgie gewirkt wurde) als auch Rondra (in deren Namen sie wohl gewirkt wurde) haben also, salopp formuliert, bereits zugestimmt: "Einer von den beiden geht heute drauf, egal was kommt".

    Dem Eid nicht nachzukommen, obwohl man dazu in der Lage ist (die Hexe ist bei 6 LE ja noch mehr oder weniger voll handlungsfähig), ist ein willentlicher EIdbruch und zieht die entsprechenden Konsequenzen nach sich.

    Ganz allgemein gesprochen, losgelöst von dem expliziten Beispiel, sehe ich sowieso ein kleines Problem in der Regelung mit den Kämpfen auf 1., 2. und 3. Blut, die aus der regelmechanik von DSA resultiert.

    Kampf aufs erste Blut ist meines Wissens definiert "bis zur ersten regeltechnischen Wunde". Je nach Art der Waffen und Rüstungen kann es fut sein, dass es nie zu regeltechnischen Wunden kommt und sich die Kontrahenten bis auf 0 LE runterkloppen.... gut, man kann dafür noch den Punkt "hat weniger als 50% der LE" mit einer "Wunde" gleichsetzen (da man ab dem Punkt Abzüge erhält), aber davon abgesehen kann der oben genannte Fall durchaus vorkommen.

    Kampf aufs 2. Blut ist kein Problem, wohl aber wieder der aufs 3.:
    bei 6+ LE ist man noch voll Handlungsfähig. Man hat zu dem Zeitpunkt einen Malus von -3 auf AT/PA (aufgrund der niedrigen LE - 6 LE dürfte für jeden unter 1/4 sein), aber Wunden hat man ja nicht zwingend. Laut WdS "lebt" man noch, bis man auf -KO LE geprügelt wurde. Ist man auf oder unter 0 LE und über -KO LE, so stirbt man erst binnen 1w6xKO KR - für magische Heilung also immer langsam genug, gegebenenfalls sogar für mundane Heilmethoden (bei KO 14 können das immerhin 84 KR sein, also über 4 Minuten). Sofern man also nicht einen massiven Hieb austeilt, der den Gegner von 6+ LE auf -KO bringt (bei einer KO von 14 bedeuten das also 20+ SP), stellt sich also immer die Frage, ob man den "noch nicht toten" nicht doch lieber heilt. Von daher ist es regeltechnisch nahezu unmöglich (oder zumindest sehr, sehr schwer), das "dritte Blut" zu erreichen, ohne vorher den Zustand einer der Siegbedingungen fürs zweite Blut zu erreichen (Gegner Kampfunfähig aber nicht tot).

    Da es regelseitig also schwer umsetzbar ist, denke ich, dass inneraventurisch (vor dem Hintergrund, das Regeln die inneraventurische Logik/Realität bestimmen) im Rahmen der Absprache zu einem Duell im Vorfeld bereits geregelt sein müsste, dass so etwas wie "Heilung aus Gnade" etc. explizit verboten ist (und gegebenenfalls vom Schiedsrichter bestraft wird).

  • Ich schrieb frühzeitig, dass es auf die genauen Abmachungen im Vorfeld ankomme kann.

    Ich sehe bei einigen Göttern ganz deutlich irgendwo eine zu gewährende Gnade, auch bei Rondra im Kampfe, die eben Gnade Jenen zeigt, die sich ergeben oder besiegt werden, ohne dabei getötet zu werden, und die dann nicht abgemurkst werden.

    Dass die Ehre oft höher eingestuft wird als das Leben, sehe ich ähnlich, aber wenn man aufs 3. Blut kämpft, sich nicht tötet, der andere nicht sagte, töte mich, der Eidsegen in diesem Fall nicht besagt, einer muss auf jeden Fall, egal wie, am Ende tot sein ... da können verschiedene Faktoren einspielen.

  • Sorry aber du willst allen ernstes bei einer solchen rollenspielerischen Regeln mit den Spielregeln herumdrucksen?

    Wie du schon selbst schreibst macht es keinen Sinn das erste Blut bis zur ersten regeltechnischen Wunde zu führen. "Wunde" sollte man hier im realen Gebrauch verstehen, bis zur ersten Verletzung also LP Verlust. Wahlweise auch bis zum ersten Treffer, das muss man womöglich vereinbaren. Wenn ich bis zum Todes kämpfe dann ist das auch bis zum Tode. Tod ist wenn man Tod ist, nicht wenn man unter 0 LP hat und verblutet und dann doch noch irgendwie geheilt werden kann. Da gibt es in meinen Augen absolut keinen Spielraum. Wenn jemand verblutend am Boden liegt muss ich auch nicht weiter auf ihn eindreschen sondern kann die Szene schön ausspielen das man dem Gegner den Todes- (oder Gnaden-) stoß versetzt. Und das muss und wird den meisten Helden nicht leicht fallen.


    Zitat

    Ich sehe bei einigen Göttern ganz deutlich irgendwo eine zu gewährende Gnade, auch bei Rondra im Kampfe, die eben Gnade Jenen zeigt, die sich ergeben oder besiegt werden, ohne dabei getötet zu werden, und die dann nicht abgemurkst werden.

    Ja, wenn ich mich im offenen Kampf ergebe. Aber nicht wenn ich vorher groß Töne ein Duell bis zum dritten Blut auszutragen.

  • @Regelseite nach DSA4
    Ist jetzt in unserem Fall nicht so wichtig, da der Kampf ein bisschen nach DSA3 und ganz viel nach hexes fast 20 Jahre alten Kampfsystem-Aufsatz ausgewürfelt wurde... ;)
    Aber im regeltechnischen Sinne unserer Regel war keiner unwiderruflich tot, niemand drohte zu verbluten und es gab keine regeltechnischen Wunden. Deshalb lagen beide nach dem Kampf auch ein paar Stunden herum bis die Hexe** wieder fit genug war, um eben nicht zu töten.

    @Eidsegen
    In diesem sehe ich ebenso den 'größten Knackpunkt'. Eine Strafe bei Eidbruch wurde nicht festgelegt, es ging hauptsächlich darum, dass der Zweikampf rondragefällig geführt wird und nicht mit "Was Du jetzt wirklich brauchst ist ein Bad im Neunaugensee" oder ähnlichem beendet wird. Deshalb besagte der Schwur 'nur': Einen rondragefälligen Zweikampf bis aufs Dritte Blut zu führen.

    Wobei wir uns was karmale Dinge angeht irgendwo zwischen DSA3 und DSA 4.1 und myranischen Anleihen befinden... hauptsächlich da in diesem Gebiet eine ganze Menge schwammig formuliert ist und die hexenSL überhaupt keine Lust hat rein willkürlich wieder KE regenerieren zu lassen wie es KKO vorschlägt.

    *ganz genau war es sogar eine männliche Hexe (Verschwiegener). Jetzt kann noch mehr über Sanktionsfähigkeit und ähnliches gesprochen werden - aber die beiden Kontrahenten waren sich in dieser Sache zumindest einig.

    I ♡ Yakuban.

  • Kurz gesagt: Nein. Erstens ist es überhaupt rondraunwürdig in einen Kampf einzugreifen (gleich ob mit Magie oder sonnst etwas) und nach einem Kampf bis aufs 3. Blut muss einer der Streiter tot sein. Ich persönlich glaube jedoch, dass kaum jemand der den Werten Rondras folgt so ein Duell leichtfertig ausruft bzw. wohl nur gegen Paktierer oder ähnliches Gezücht so ein Duell streitet.

  • Deshalb besagte der Schwur 'nur': Einen rondragefälligen Zweikampf bis aufs Dritte Blut zu führen..

    Hmm, damit hast du allerdings den Eidbruch dann wirklich drin. Wenn man sagt "Wir kämpfen bis zum Tod", dann ist es eben so. Im Prinzip hast du in dem Stück ja vier Akteure: Die Hexe*, die Amazone, den Boroni und die Götter. Ich versuche mich mal darin, wie die alle dazu stehen könnten.

    • Die Götter: Neben dem obligatorischen: Das kommt auf euer Aventurien drauf an, dürfte es von der Seite aus keinen großen Aufschrei geben. Im Zweifelsfall ist die Hexe nicht einmal initiiert und damit dürfte er so ziemlich gar nicht im Interessensgebiet der Götter liegen. Wenn er initiiert ist, dann ist er ein Eidbrecher und das kommt ins Muttiheft rein und wenn er dann irgendwann mal vor Rethon steht (was auch ohne Initiation selbstverständlich der Fall ist ;) ), kommt es eben drauf an, wie er sich sonst so geführt hat. Hier wäre es wohl in der Tat schlimmer, wenn er aus purer Lust an der Freude die Amazone getötet hätte, weil da ja gleich mal andere Freunde anklopfen. Dazu könnten sich Tsa und Peraine auch durchaus für die Hexe aussprechen und ihre schützende Hand über ihn halten. Gerade Tsa soll so was ja gelegentlich machen...öfter mal was Neues und so. Im Endeffekt ist das aber eine zu geringe Lapalie, als dass man da groß Tamtam veranstalten würde. Und mit Blick auf all die Eidbrecher, die ohne Konsequenzen im offiziellen Aventurien herum laufen, scheint mir der Eintrag ins Muttiheft da auch offiziell die Gangart der Götter zu sein ;) .
    • Die Amazone: Ja, ne? Kommt darauf an, wie die Dame so tickt. Da kann von "Vor Scham im Boden versinken" bis zu "Und jetzt kämpfen wir halt weiter" so ziemlich alles drin sein. Aber unterm Strich hat sie als Verliererin hier nicht mehr wirklich etwas zu melden und ist damit relativ irrelevant.
    • Die Hexe: Auf 1. verwiesen, kommt sehr darauf an, ob er überhaupt 12G-gläubig ist oder nicht. Wenn ja, dann ist er sich durchaus bewusst, dass er hier willentlich gegen einen freiwillig eingegangenen Eid verstoßen hat und das mag, je nach dem, wie stark gläubig er ist, für ihn persönlich im Nachgang durchaus problematisch werden. Ist er nicht 12G-gläubig...Und? Dann war der Eid für ihn ohnehin eher ein Lippenbekenntnis, damit die Amazone sich auf das Duell einlässt (oder weswegen auch immer) und er hätte sich dann wohl auch mit oder ohne Eid daran gehalten**. Da es recht unwahrscheinlich ist, dass man ihn dafür anklagt/verurteilt, dass er jemanden nicht getötet hat, ist er wahrscheinlich fein raus.
    • Der Boroni: Für ihn ist es hier am interessantesten. Hätte er so einen Eid überhaupt abnehmen dürfen? Kann es Borons Wille sein, dass zwei Menschen ihm das Urteil abnehmen und sich bis zum Tode schlagen? Da der Eid angenommen wurde, scheint Boron hier zumindest nicht abgeneigt zu sein. In dem Fall...würde es Boron dann gutheißen, wenn ein Eid unter seinem Namen, egal wie die Umstände sind, gebrochen wird? Oder sollte er die Hexe in diesem Fall gewähren lassen, weil es eben eine Sache ist jemanden im Kampf zu töten, aber eine völlig andere jemand bewusstlosen den letzten Stoß zu geben? Was ist Boron wichtiger bzw. mit welcher Entscheidung dient der Boroni ihm mehr? Wie geht er, wenn alles zu spät ist, weiterhin mit der Situation um? Was, wenn die Amazone darauf besteht, dass weiter gekämpft wird? Was macht er mit der Hexe, der ja nun ein Eidbrecher ist? Sollte er ihm helfen, damit er seine Seele von diesem Makel reinwaschen kann? Was, wenn er das gar nicht möchte, weil er sich keiner Schuld bewusst ist? Das kann man sicherlich noch eine Weile weiter spinnen. Hier liegt es am Boronispieler, ob er aus der Situation noch etwas für sich machen möchte (und das kann durchaus weitreichend sein) oder ob er das als "Wollte mal einen Eidsegen sprechen, man kommt ja sonst nicht zu" abhakt. Meine al'anfaner Boroni wäre hier wohl stinksauer und würde den guten aber so richtig zusammen falten, bis der freiwillig brav bei Boron um Entschuldigung bittet ;) .

    Das alles jetzt nur als ein Gedankenspiel für die Situation, je nachdem, wie eure Runde so drauf ist, kann das ja in sonst was für Richtungen laufen. Ich würde hier tatsächlich dem Spieler des Boroni die Zügel in die Hand geben, fragen, wie er damit umgeht (wie gesagt: Ein Eidbruch ist es in jedem Fall bei der Formulierung, die du genannt hast) und dann bleibt es spannend in den Tulamidenlanden :) .

    *Ich hasse gendern...das ist die Hexe, auch wenn es ein Mann ist ;) .
    ** Da Eidsegen nur die Schwörenden darin unterstützen ihren Eid zu erfüllen, ein Bruch aber nicht weiter erschwert ist, ändert sich für den Hexer mit oder ohne Eid für den Bruch desselben nichts.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Aus der heutigen Sicht und aus der Enfernung vom Spieltisch zu dem, was da in der Phantasie passiert, ist es ja klar: Das Leben ist das höchste Gut und muss mit allen Mitteln bewahrt werden. Da kann man doch ruhig milde sein und nachdem man seinen Gegner bezwungen hat, ihm das Leben retten. Ist in Aventurien ja super leicht, mit Magie und so. Was man da mit einer Heilkunde-Wunden-Probe schaffen kann, ist im wirklichen Leben zum Teil nicht mal im Krankenhaus möglich. Obendrein entfallen so lästige Sachen wie bleibende Schäden oft - war ja "nur" ein Stich in den Bauch und der Arm war ja auch nicht ganz ab.

    Wenn einem ein heiles Ponyhof-Abenteuerleben am liebsten ist, kann man schon Milde walten lassen. Machen wir in der Gruppe ja auch so - nur die gaaaanz bösen müssen wirklich sterben.
    Aber wenn ich mal ganz echt vorstelle - ich habe gerade um mein Leben gekämpft und bin vielleicht verletzt, mein Gegner wollte mich töten und hätte wohl auch keine Gnade gezeit... Warum sollte ich ihn retten? Oder retten lassen - nach einem Kampf mit zitternden Händen einen schwer Verletzten zu verbinden... naja.

    Wenn man die Diskussion von der Seite "wie es sein sollte" betrachtet, klar dann sollte man aufs töten verzichten wo es geht. Aber wer gerade noch mit seiner Waffe mein Auge knapp verfehlt hat und nun im Staub vor mir liegt, der sollte keine Gnade erwarten. Außerdem ist man da im rausch - meist haben die Überlebensinstinkte schon lange übernommen. Wer dann nach dem (knappen) Sieg sofort dran denkt, seinen gerade frisch vertrimmten Gegner zu retten, der ist dann schon ein Über-Moralist.

    Und außerdem: wenn man mal einen Grund hat, mit jemandem aufs dritte Blut zu kämpfen, dann hat man doch einen GRUND, das der andere nicht mehr aufsteht. Wenn man ihn dann besiegt und am Leben lässt, dann hat er zu allem überfluss auch noch seine Ehre verloren und die Gunst seiner Göttin. Dann hat man sich eventull mit einem Gnadenakt einen Feind geschaffen, der einen bis aufs (3.) Blut hasst.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Zitat von Goltron

    Ja, wenn ich mich im offenen Kampf ergebe. Aber nicht wenn ich vorher groß Töne ein Duell bis zum dritten Blut auszutragen.?


    Weil das die Bereitschaft und den Willen ausdrückt das zu tun (wenn es sich so ergibt: regeltechnisch ist das oft nicht so einfach). Wenn nicht, sagt Boron, dass er darüber entscheiden möchte und Rondra, dass sie es nicht mag, auf am Boden Liegende zu schlagen
    Es mag aber auch die Situation geben, dass man einem Gegner den Gnadenstoß gibt, ich sehe so etwas sehr situationsbezogen und nicht pauschal, da spielt grundsätzlich recht viel mit hinein.

    In dem Fall haben wir einen heiligen Eid, der, wenn sich beide geschworen haben, zu kämpfen, bis einer tot ist, auch tatsächlich genau das beinhalten sollte.

  • @Sternenfaenger
    Ich kann Dir gerne eine genauere Erklärung des Wie, Weshalb und Warums geben und was man sich in welchen Zeitheiten dazu gedacht hat. Grundsätzlich reagieren und agieren meine NPCs nach ihrem Gewissen, nachdem ihnen der Würfel irgendwas vorgegeben hat, dann erst kommt ein bisschen Würze im Sinne war wäre plottechnisch denn interessanter. Also warum ein Schwur aufs 3. Blut und dann doch noch, kann ich gerne genauer erläutern, aber das wäre ein Menge Text und ich müsste wahrscheinlich recht weit ausholen...

    Später mehr zu Initation und 12-göttergläubig und SC-Borons...

    I ♡ Yakuban.

  • Das glaub ich dir gerne und ich denke auch, dass du in dem Moment so entschieden hast, wie es dein Char für richtig gehalten hat! Gerade weil ich eure Situation nicht kenne, habe ich Versucht, meine eigene Meinung für einen allgemeinen Fall zum Thema rondragefällig umhauen und dann wiederbeleben abzugeben.
    Den allgemeinen Fall gibts halt nicht, und man muss das Thema dann immer abstrahieren! Ich wollte auch niemandem hier in sein Spiel reinreden.

    Die Hintergründe würdem mich in dem Fall natürlich sehr interessieren! Interessante Geschichten immer her damit! Aber so viel Schreibarbeit lohnt sich wohl nicht, nur um meine Neugier zu befriedigen ;)

    Along the shore the cloud waves break,
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    In Carcosa.

  • Ich würde ja sagen wenn es zu so einem unentschieden unter einem Eid kommt muss dem Eid folge geleistet werden. ABER, wenn wir von einem Rondragefälligem Duell reden oder der potenzielle Sieger nicht einen Wehrlosen töten will. Kann die Duellentscheidung verschoben werden. Das Duell wird dann an einen anderen Tag fortgesetzt. Erst wenn es mehrmals passieren würde wäre wohl klar das beide durch dieses Götterurteil ihren Streit beilegen sollen. Es wäre für mich auch legitim wenn einer der Duellteilnehmer sich bei seinem Gegner und /oder dem Geweihten von diesem Eid entbinden lässt. Also quasi aufgibt. Was gestattet werden kann oder auch nicht.

    mit ritterlichem Gruß
    Ebendieser

  • @Goltron & @Sternenfaenger
    Wenn ich Zeit finde, kann ich Sache mal tiefer ausführen, aber wie man schon an meiner Antwortzeit erkennt bin ich familiärbedingt zur Zeit nicht so zuverlässig...

    Zu @Ehnys Ausführungen:

    • Die Götter.
      Ist meiner Meinung nach immer so eine Sache. Auf der einen Seite haben die bestimmt besseres zu tun, als sich die zwei Sterblichen da näher anzusehen, auf der anderen Seite ist es OT natürlich sinnvoller wenn sich die Aufmerksamkeit der Götter in der Nähe der SCs befindet, statt irgendwie anders. Wenn man schon mal Götter hat. Dass dies offiziell mal so oder mal so gehandhabt wird oder wofür es überall auto-Einträge ins Muttiheft gibt erscheint mir selbst eh mal mehr mal weniger sinnvoll... regeltechnisch hat es sich über die Edition eh immer wieder verändert.
      (Inzwischen hat glaube ich auch jeder SC den Boroni-SC schon mal unsanft angerummelt oder unnett angesprochen, weil dieser mal wieder Bishdariel näher war als allen anderem.
    • Ja, die ist eigentlich nicht so wichtig... IT und in diesem Fall auch OT - die ist eh gerade Off-Screen...
    • Der/Die Hexe.
      Hexen und Initiation ist durchaus etwas, worüber ich in letzter Zeit viel nachgedacht habe. Nach KKO hat der Eidsegen eh nicht funktioniert, wenn der Gute gar keine Initiation erhalten hat - was aber nach DSA4 schon nicht mehr gilt... aber warum sollten die Hexen Araniens keine haben? Peraine wird recht viel verehrt und da gibt es durchaus ein paar Gemeinsamkeiten zwischen Satuaria und ihr. Gerade wenn man noch Satu mit ins Boot holt. Also warum sollte man als Hexe etwas dagegen haben, wenn der Peraine-Priester vorbei sieht - der ist ja kein gemeiner Pariot (das musste natürlich sein). Dazu ist man Tulamidie, da ist der 12-götterglaube eh etwas anderes. Ganz abgesehen davon, kann Satuaria auch selbst Karma vergeben. In Aventurien zwar nur ein paar Echsen, aber was spricht dagegen, wenn bei der Einführung einer Junghexe auf der ersten Hexenfest etwas ähnliches wie Initiation passiert? Das müssen die Hexen ja nicht wissen. Unser Hexer ist auf jeden Fall gläubig genug, dass er ein schlechtes Gewissen hat und ebenso keine Magie verwendet hat, um das Duell zu gewinnen.
    • Wie ich den Boroni verstanden habe, hat er seine Schuldigkeit getan, indem er dafür gesorgt hat, dass sich niemand in das Duell bzw. beide liegen herum bis zum nächsten Sonnenaufgang eingemischt hat.

    I ♡ Yakuban.

  • Ich verbleibe mal bei der Nummerierung:

    1. In der Nähe der SC, da würde ich dir zustimmen. Aber sowohl Hexe, als auch Amazone sind ja keine und der Boroni hat sich ja nichts zuschulden kommen lassen (immerhin ist ein Geweihter, der einen Eid abnimmt nicht dafür verantwortlich, dass dieser auch eingehalten wird. Freier Wille und so). Sprich: In dieser konkreten Situation wäre ich da nach wie vor der Meinung: Schwamm drüber, außer du willst daraus unbedingt etwas spinnen (in diese Fall ist aber auch die Frage nach ja oder nein irrelevant, denn unterm Strich liegt es gerade bei NSC ja in deiner Hand, was passiert und da die Götter im Schnitt nicht gleich erscheinen und mit dem Finger wackeln, wenn Ihnen etwas nicht passt, sind solche Episoden ohnehin etwas abstrakt). Aber damit wären wir bei einem generell anderen Thema, vermute ich: Wie aktiv sind die Götter in eurem Aventurien?

    Rein vom Regelkonstrukt her scheinen die Götter hier aber ohnehin etwas laxer vorzugehen. Einem Eidbrecher passiert ja nichts weiter: Er bekommt kein Mal des Frevlers, ist bei weiteren Segnungen nicht benachteiligt etc.pp. Der "Fehler" in deiner Runde war, dass der Boroni keine Strafe für den Eidbruch festgelegt hat, was normalerweise getan wird. Wenn ich mir die Liturgie ansehe, dann scheinen die Götter hier eher einen Test des Willens der Sterblichen vorzunehmen, als dass sie wirklich mit dem Finger wackeln. Sie helfen ihren Gläubigen dabei ihn einzuhalten und lassen die entsprechende Strafe in Kraft treten, wenn sich einer daneben benimmt. Aber sie stellen sich nicht gegen den Eidbruch (bei anderen Liturgien brauche ich explizit Kraft um mich dagegen zu wehren, eben die Selbstbeherrschung) und verteilen da auch keine großen Strafen. Von daher wird das bei mir als ein "Ist am Ende höchstens bei der Gesamtlebensbilanz von Bedeutung, wird aber nicht akut bestraft" (aka Muttihefteintrag).

    2. Erledigt ;)

    3. Auch hier wieder: Deine Sache. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine Hexe keine Initiation hat, immerhin glaubt sie streng genommen ja nicht an die Zwölfgötter und die sind hier nun einmal diejenigen, die Initiationen vornehmen. Dass Satuaria das auch macht, ist für eine aventurische Hexe ja irrelevant, da sie das nicht bei ihr machen wird (außer das ist bei euch anders, dann wäre sie Satuaria initiert). Auf der anderen Seite, hast du natürlich Recht damit, dass gerade in Aranien eine Hexe etwas anders daher kommt, als im Bornland und gerade Peraine und Rahja als Hauptgottheiten Araniens passen ja für Hexen durchaus. Aber selbst wenn die Hexe initiiert ist, sagt das ja noch nichts über seine Religiösität aus (kennt man ja durchaus auch aus dem echten Leben, wenn sie Weihnachten und Ostern plötzlich wieder auftauchen, die U-Boot-Christen ;) ). Zumal dann vielleicht auch gerade Boron und Rondra eben genau Götter sind zu denen er keine große Beziehung hat. Auch hier lässt dir selbst das strengst ausgelegteste offizielle Aventurien alle Freiheiten, die du für deine Plots brauchst.

    4. Spätestens hier wäre das Thema dann für mich erledigt, insofern du da über Hexe/Amazone nicht noch einen Plot weiter spinnen möchtest. Das Einzige, was ich als Meisterchen dann noch tun würde, ist ihn mal direkt darauf anzusprechen, wie er denn mit dem Eidbruch der Hexe umgeht. Wenn ihm das egal ist, dann spricht nichts dagegen, dass man den Plot zu den Akten legen kann.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine Hexe keine Initiation hat, immerhin glaubt sie streng genommen ja nicht an die Zwölfgötter und die sind hier nun einmal diejenigen, die Initiationen vornehmen. Dass Satuaria das auch macht, ist für eine aventurische Hexe ja irrelevant, da sie das nicht bei ihr machen wird (außer das ist bei euch anders, dann wäre sie Satuaria initiert)


    So, seit Historica Aventurica sogar offiziell Satuaria/Satu/Tsatura/Tsa initiert und schon ist man im Glauben der 12-Götter angekommen. So schnell kann es gehen - hat nur einen Patch gedauert. ;)

    I ♡ Yakuban.