Gültigkeit eines Praios-Schwurs einer Hexe?

  • EDIT Schattenkatze: Dieser Thread wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    In einem AB kommt folgende Situation vor:
    den Helden wird von einem hohen Geweihten abverlangt, einen Schwur bei Praios zu leisten. Er endet: "(...)Sollte ich lügen, soll mich der Blendstrahl Praios' treffen und mein Dasein auf Dere beendet sein"
    Nun haben wir in unserer Gruppe eine Hexe, die ja nicht an die Zwölfe glaubt. Was meint ihr dazu? Kann sie den Schwur trotzdem leisten, ohne dass sie die göttliche Strafe trifft? Und wenn nicht, wie kann sie sich aus der Affäre ziehen?

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  • dJe nachdem, wie "phexisch" sie eingestellt ist, könnte sie versuchen sich durch Dreistigkeit aus der Affäre zu ziehen, indem sie derat übertreibt, dass sie schließlic garnicht mehr betroffen ist. Man könnte eben schauen, wie man die Sätze so formuliert, dass der Schwur letztlich auch von der Hexe gutgehießen werden kann. Man müsste sich halt vorher überlegen, inwiefern die Leute, die den Schwur verlangen, sich auf sowas einlassen würden...

    Bsp:
    "(...)Sollte ich gar finsterlich lügen, den lästerlichen und verruchten Widersachern der Zwölfe entsprechend und aus purer Verdarbtheit, soll mich der Blendstrahl Praios' treffen und mein Dasein als Teil seiner Gemeinde auf Dere beendet sein"

    oder so^^

    Meiner Auslegung nach könnte nun die Hexe in normalen Situationen rumlügen wie sie will.

    Ansonsten könnte man, wenn man nicht gerade mit Hardlinern zu tun hat auch vielleicht sagen, dass so ein Schwur so eine wichtige Sache ist, dass man es nicht überstürzen will und dass man eventuell für einen höheren Zweck z.B. lügen müsse. Da man ja auch bekanntlich ein Sünder sei, wie so viele, muss man keinen solchen Schwur abgeben, der niemandem nützt. Zeit herausbeten sollte aber eigentlich möglich sein, und wenn man die eben nicht hat wegen akuten Notlagen, dann muss man wohl leider, so weh es tut - vorerst auf solch ein Gelöbnis verzichten...

  • Ist es ein "profaner" Schwur oder ein Eidsegen? Bei einem Eidsegen gilt: er muss freiwillig geleistet werden, erzwungene Eide sind ungültig (WdG, S. 251, schon die Schwurformel beinhaltet, dass er freiwillig sein muss). Wird er freiwillig gegeben, wirkt er auch bei Ungläubigen.
    Die Strafe bei Eidbruch wählt man eigentlich selber, muss aber ein faktischer Nachteil sein.

    Auch ein profaner Schwur sollte jedoch möglichst aufrecht gegeben werden, aber ob man sich an einen solchen hält, ist ja dann ohnehin eher vom Einzelnen abhängig.
    Die schwurformel bei allem, was heilig ist und bei der Seele gilt jedoch als eine der heiligsten profanen Schwüre überhaupt.

  • Im AB ist das folgendermaßen formuliert:

    Die Helden müssen einen praiosheiligen Schwur ablegen, den der Geweihte den Helden vorspricht. Dabei legt er seine Hand auf die Stirn des Helden und spricht die Worte, die vom jeweiligen Helden wiederholt werden sollten
    Ich sehe da wenig Ausweichmöglichkeiten.
    Ich kann höchstens als Meister die ganze Ausgangslage etwas abschwächen, um der Hexe die Möglichkeit zu geben, in dem Sinn zu handeln, wie du es vorgeschlagen hast. Sie ist sehr phexisch und sehr dreist :D

    Die Frage ist doch: kann man im Namen eines Gottes schwören, wenn man nicht an ihn glaubt? Da die Götter in Aventurien ja durchaus präsent sind, kann das doch böse Folgen haben.

    Mit dem Inhalt des Schwurs, nämlich, dass die Seele der Schwörenden "frei ist von Schuld und frei von den Verderbnissen der verfluchten Lande sowie den niederhöllischen Geschöpfen.. hat die hexe sicher keine Probleme.

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  • Mit dem "nicht daran glauben" ist das so eine Sache. Glaubt sie nicht, dass Praios ein Gott ist und Macht hat? Das wäre schon sehr ungewöhnlich. Oder verehrt sie ihn lediglich nicht?

    Ist ihre Seele tatsächlich frei von Schuld? Das wäre auch etwas ungewöhnlich...

  • Nein, sie glaubt nicht an die Zwölfgötter, bzw. steht ihnen ablehnend gegenüber, was aber so ungewöhnlich nicht ist (Aventurische Zauberer S. 49).

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  • Genau das ist der entscheidende Punkt:

    Die Hexe wird vermutlich sehr wohl an Praios glauben, nur eben nicht im heutigen Sinne: es ist in Aventurien zwecklos die Existenz eines Gottes zu bezweifeln, wenn dieser sie regelmäßig selbst beweist. Wunder sind zwar nichts alltägliches, kommen jedoch oft genug vor damit die Existenz der Zwölfe als gesicherte Tatsache gilt. Die Hexe hat sich vielleicht in ihrer Kindheit entschieden, den Gott nicht zu verehren, sollte sich seiner Macht aber jederzeit bewusst sein. Und Praios Macht kann -wie Schattenkatze schon sagte- auch einen Ungläubigen treffen.

    Deine Beschreibung klingt jedoch nicht nach einem liturgischen Eidsegen sondern eher nach einem profanen Schwur. Die Hexe ist demnach theoretisch in der Lage, diesen ohne Konsequenzen zu brechen bzw von Anfang an unaufrichtig zu schwören. Allerdings sollte man bedenken, dass sie in dem Moment einem Geweihten des Gottes von Wahrheit und Ordnung in die Augen sieht. Kann sie wirklich einem Praioten ins Gesicht lügen?

  • Mit dem Inhalt des Schwurs, nämlich, dass die Seele der Schwörenden "frei ist von Schuld und frei von den Verderbnissen der verfluchten Lande sowie den niederhöllischen Geschöpfen.. hat die hexe sicher keine Probleme.


    Bezieht sich das „Sollte ich lügen [...]“ dann nicht genau darauf, und nicht auf das zukünftige Verhalten? Der Kontext legt das zumindest nahe. Dann hätte die Hexe zumindest inhaltlich überhaupt kein Problem, ob sie grundsätzlich bereit ist, einen Schwur auf Praios zu leisten mag eine andere Frage sein.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Ich sehe das gleich wie meine Vorschreiber. Die Hexe weiß, dass es Praios gibt und akzeptiert das auch. Ob er ihr etwas zu sagen hat bzw. ob sie Angst vor seiner Macht hat, da sie selbst ja unter dem "Schutz" einer anderen Gottheit steht, ist eine andere Frage ... Wenn sie Pech hat, wird sie hier erfahren und lernen müssen, dass das sehr wohl der Fall sein kann bzw. sollte :)

    Wenn möglich, würde ich das versuchen, pragmatisch zu lösen. Es kommt dabei natürlich darauf zum einen darauf an, ob die Gruppe weiß, dass es sich um eine Hexe handelt, und zum anderen, ob der Geweihte davon weiß, dass es sie gibt bzw. dass sie zur Gruppe gehört? Wenn es aus dieser Konstellation heraus möglich ist, ist die Hexe beim Termin bei dem Geweihten nicht dabei und stößt erst danach wieder zur Gruppe.

    Geht das nicht, wäre die Frage, ob die Hexe z.B. eine Krankheit vortäuschen könnte und deswegen beim Schwur nicht anwesend ist? Oder sie erkrankt absichtlich bzw. besticht alternativ einen Heiler. Wobei letzterer wohl nicht mitmachen würde, wenn er weiß, dass die Praios-Kirche im Spiel ist :)


    Sollte dies nicht möglich sein, halte ich es für sehr schwer, das umzusetzen ... Außer man macht den Geweihten zu einen "Vollpfosten" ...

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Zitat von Edorian

    Bezieht sich das „Sollte ich lügen [...]“ dann nicht genau darauf, und nicht auf das zukünftige Verhalten? Der Kontext legt das zumindest nahe. Dann hätte die Hexe zumindest inhaltlich überhaupt kein Problem


    Das sehe ich auch so. Nur dass sie einen Schwur auf einen Gott leistet, an den sie nicht glaubt, bzw. den sie nicht anerkennt, das ist das Problem.
    Entweder sie tut es, dann müsste Praios sie eigentlich dafür bestrafen,
    oder sie tut es nicht, dann macht sie sich natürlich verdächtig.

    Zitat von Brogosch

    Es kommt dabei natürlich darauf zum einen darauf an, ob die Gruppe weiß, dass es sich um eine Hexe handelt, und zum anderen, ob der Geweihte davon weiß, dass es sie gibt bzw. dass sie zur Gruppe gehört? Wenn es aus dieser Konstellation heraus möglich ist, ist die Hexe beim Termin bei dem Geweihten nicht dabei und stößt erst danach wieder zur Gruppe.

    Geht das nicht, wäre die Frage, ob die Hexe z.B. eine Krankheit vortäuschen könnte und deswegen beim Schwur nicht anwesend ist?

    Die Gruppe weiß es, aber nach außen hält sie ihre wahre Identität natürlich geheim.

    Es gibt keinerlei Möglichkeit, die Hexe da außen vor zu lassen, da es sich um eine Art Grenzsituation handelt (Überquerung einer Brücke am Kleinwardstein).

    Schwierig schwierig. Inzwischen überlege ich, die Szene komplett zu streichen, weil sie für den Fortgang des ABs eigentlich unerheblich ist, wenn auch im Kontext durchaus logisch. Die Gruppe ist im Auftrag der KGIA unterwegs und in diesem Fall als (politischer) Gegenspieler zu Praios- und Rondrakirche. Das Ganze spiegelt also eine brisante Machtkonstellation wider, nicht mehr, nicht weniger.

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  • Schwierig schwierig. Inzwischen überlege ich, die Szene komplett zu streichen, weil sie für den Fortgang des ABs eigentlich unerheblich ist, wenn auch im Kontext durchaus logisch.


    Ja, scheint wirklich schwierig zu sein ... Können sie denn die Brücke nur passieren, indem sie dem Geweihten passieren? Für die Hexe sollte es ja eigentlich kein Problem sein, die Ursache der Brücke (Fluss, Schlucht) fliegend bzw. heimlich zu überqueren?

    Die Gruppe ist im Auftrag der KGIA unterwegs und in diesem Fall als (politischer) Gegenspieler zu Praios- und Rondrakirche. Das Ganze spiegelt also eine brisante Machtkonstellation wider, nicht mehr, nicht weniger.


    Passt das jetzt wirklich zusammen? Der Praios-Geweihte gehört vermutlich nicht zur KGIA? Wenn das so ist, wäre es IMHO keine Frage einer "brisanten Machtkonstellation" sondern eher eine Moralfrage?

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  • Zitat von Brogosch

    Ja, scheint wirklich schwierig zu sein ... Können sie denn die Brücke nur passieren, indem sie dem Geweihten passieren? Für die Hexe sollte es ja eigentlich kein Problem sein, die Ursache der Brücke (Fluss, Schlucht) fliegend bzw. heimlich zu überqueren?

    Wenn also plötzlich einer in der Gruppe fehlt (Hexe fliegt), wie will man das erklären? Und die Gruppe weiß ja vorher nicht, auf wen sie in der Burg treffen wird.

    Zitat

    Passt das jetzt wirklich zusammen? Der Praios-Geweihte gehört vermutlich nicht zur KGIA? Wenn das so ist, wäre es IMHO keine Frage einer "brisanten Machtkonstellation" sondern eher eine Moralfrage?

    Naja, die Gruppe trifft in Begleitung des KGIA-Mannes auf der Burg ein, hat etwas (jemanden) den die Praioskirche haben will bei sich, außerdem gibt es noch den Burgherren, der seiner Aufgabe gerecht werden muss, Weißtobrien zu schützen...
    Ist für mich schon eine Machtfrage. Ist aber für meine eigentliche Frage nicht so relevant.

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  • Ok, jetzt habe ich es verstanden :) Dann würde ich diesen Teil auf Grund der Gruppen-Konstellation wohl tatsächlich streichen.

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Zu DSA 3 Zeiten war es so, dass Liturgien oft nicht bei Ungläubigen funktionieren, zumindest jene, von denen man positiv profitierte. Das ist natürlich kontraproduktiv, wenn man missionieren und helfen im Namen der 12e möchte. Daher wirken mW alle Liturgien bei allen, wenn sie nicht oder nur erschwert bei Paktierern wirken, steht das bei. Aber 12-Götter-gläubig oder nicht, ist egal.

    Ich finde das Erzwingen eines Eides aber schon recht grenzwertig. Lehenseide müssen geschworen werden, ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es weitere Situationen gibt, in denen man von jemandem ein Versprechen in einer Sache verlangt. Generell ist das freiwillig gegebene Wort aber überzeugender.
    Gerade bei einem Geweihten finde ich erzwungene Eide unpassend.

    Der Beschreibung nach scheint es sich nicht um die Liturgie Eidsegen zu handeln, auch wenn in der die Formel mit der Strafe, die einen ereilen soll, auch vorkommt.
    Da es aber kein liturgisches Wirken ist, ist es an der Hexe ebenso wie an jedem anderen, wie sehr man sich seinem gegebenen Wort verpflichtet fühlt. Sie mag die Autorität eines Geweihten nicht für sich gültig erachten, dass es Praios gibt, ist auch für eine Hexe unbenommen. Ob es ihr nun etwas bedeutet, ob sie ein Versprechen abgibt, oder ob es für sie von Belang ist, wem sie es gibt, oder ob ihr die dahinterstehende Sache etwas bedeutet, bleibt an der Hexe und ihrer Entscheidung hängen.
    Das gilt für jeden anderen aber auch, und sei es ein mittelreichischer Dieb, ein Al'Anfaner oder sonst jemanden.

    Je nach Situation sollte es auch in Ordnung gehen, einfach zu sagen, dass man nicht schwören will. Man kann sie ja nun nicht dazu zwingen, dass ein erzwungener Eid nichts wert ist, sollte gerade ein Praiot am besten Wissen. Je nach dahinter stehender Situation kann es natürlich andere Konsequenzen geben, wenn man sich eignet. Wenn es z.B. um wichtige Staatsgeheimnisse geht, würde man aber wohl ohnehin einen Eidsegen anbieten, oder damit leben müssen, erst mal in Verwahrung zu verschwinden oder so.
    Da es aber keine Liturgie ist, wird sie vermutlich eh kein Blendstrahl treffen, denn die Götter haben nun besseres zu tun, als jeden Lügner, Frevler und Missbrauche der göttlichen Namen umgehend abzuschießen.

    Ansonsten hat ein Praiot ja nun auch nicht einfach so das Recht, für etwas x-Beliebiges einen Schwur zu verlangen, denn auch profan ist das für einen Praioten etwas Heiliges.

    Vielleicht kann die Hexe auch einfach einen Umweg fliegen, oder des Nachts? Oder es ist jemand in der Gruppe, der sich für sie verbürgt? (Und Probleme bekommt, wenn sie dabei erwischt wird, dass sie sein Wort bricht.)
    Oder sie gibt ihr Wort und es juckt sie nicht, das es nur ein Lippenbekenntnis war, oder es bedeutet ihr etwas, wenn sie etwas verspricht, egal wem.
    Oder die Szene fällt weg, wenn sie nicht wichtig ist.^^

  • Da es aber keine Liturgie ist, wird sie vermutlich eh kein Blendstrahl treffen, denn die Götter haben nun besseres zu tun, als jeden Lügner, Frevler und Missbrauche der göttlichen Namen umgehend abzuschießen.


    Aber gerade wenn sie an die Existenz von Praios glaubt (ohne ihn selbst zu verehren), wird sie das nicht wissen. Das wäre dann eher OT-Wissen :blaeh:

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Ich denke, man weiß inneraventurisch, das die Götter nicht jeden Tag über den Kontinent hinweg Zielschießen machen. Ob man es sich traut, im Namen Praios' absichtlich einen falschen Eid zu schwören, muss halt jeder für sich wissen.

  • Ich kann mich da Schatti nur anschließen. Es ist eine Sache einen Gott nicht zu verehren, aber eine ganz andere in seinem Namen zu lügen. Praios mag Hexen ohnehin nicht und auch wenn Praios nun nicht jeden Tag über Aventurien kreist und die größte Lichtshow seit Menschen gedenken veranstaltet, heißt das nicht das man so einen Schwur auf die leichte Schulter nehmen sollte. Die Macht von Praios ist ganz real in Aventurien spürbar. Ein Eidsegen, wenn es denn einer im AB ist, muss freiwillig gesprochen werden. Aber das sehe ich hier nicht als Problem an. Er möchte das sie diesen Eid leisten, damit er ihnen etwas sagt/anvertraut etc. Was mit nicht erzwingen gemeint ist, ist eher das Messer an den Hals setzen und einen Schwur abverlangen sonst Rübe ab. So etwas geht nicht, auch wenn das vielleicht das Mittel der Wahl so manch eines Bannstrahlers ist...

    Also ich sehe da nicht unbedingt das Problem, warum die Hexe diesen Schwur nicht leisten kann. Ich muss einen Gott nicht anbeten um seine Macht zu respektieren evtl. sogar zu fürchten.

  • Also ich sehe da nicht unbedingt das Problem, warum die Hexe diesen Schwur nicht leisten kann. Ich muss einen Gott nicht anbeten um seine Macht zu respektieren evtl. sogar zu fürchten.


    Ich sehe es auch nicht als Problem an, dass die Hexe den Schwur leistet - jedenfalls aus ihrer Sicht. Sie weiß halt nur nicht, wie mächtig der Gott, der sie eigentlich nicht wirklich interessiert, ist?

    Ich sehe es aber eher als ein Problem für den Praioten an, wenn er einen solchen Schwur einfordert und jemand den nicht ablegen will. Damit dürfte er sich bei einem Praioten schon mal ziemlich verdächtig machen. Und wenn sich dann noch herausstellen sollte, dass der Grund in der "Profession Hexe" zu suchen ist, dürfte es zu heftigen Probleme kommen. Zum einen für die Hexe selbst und zum anderen für ihre Begleiter ...

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  • Also auf den Kopf gefallen ist die Hexe bestimmt nicht und die Macht von Praios ist durchaus bekannt. Nur weil sie die Götter nicht verehrt heißt das nicht das sie null über die Götter weiß. Also wenn ich eine Hexe spielen würde, dann täte mir der Name Praios doch schon was sagen. Allein schon weil es mehr als genug Irre gibt die mich in seinem Namen jagen würden und er der Oberste der 12 Götter ist, die nun einmal das mit abstand verbreitetste Pantheon sind.

    So wie ich das verstanden habe geht es darum das der Praiot den Schwur abverlangt und sie im gegenzug zu einem Ort führt. Wenn sie ablehnt wird er sie nicht hinführen, so einfach ist das. Sie muss nicht sagen das sie eine Hexe ist, es reicht ja schon wenn sie ablehnt und sagt das sie nicht auf ihn schwören will. Auch wenn ich nicht das Problem sehe, warum sie dies nicht kann oder sollte. Sie weiß um die Macht von Praios und wenn es nötig ist kann sie den Schwur leisten.
    Und wenn der Char vollkommen unwissend sein sollte, dann doch erst recht, da es dann wenig mehr als ein Lippenbekenntniss wäre und sie die angedrohte Strafe nicht wirklich überzeugt. Ja, sicher...Da kommt dann irgendein abkömmling von Los oder Sumu und straft mich... So oder so wüsste ich nicht warum sie den Schwur ablehnen sollte.

  • Da es aber kein liturgisches Wirken ist, ist es an der Hexe ebenso wie an jedem anderen, wie sehr man sich seinem gegebenen Wort verpflichtet fühlt. Sie mag die Autorität eines Geweihten nicht für sich gültig erachten, dass es Praios gibt, ist auch für eine Hexe unbenommen. Ob es ihr nun etwas bedeutet, ob sie ein Versprechen abgibt, oder ob es für sie von Belang ist, wem sie es gibt, oder ob ihr die dahinterstehende Sache etwas bedeutet, bleibt an der Hexe und ihrer Entscheidung hängen.


    Darauf aufbauend: Ist es denn entscheidend, daß auf Praios geschworen wird? Wäre es nicht sinnvoller und überzeugende, wenn sich jeder auf etwas beruft, daß ihm oder ihr heilig ist? Mein Magier z.B. würde sich, wenn er etwas beeiden soll, eher auf die sechs Elemente, Hesinde oder Mada berufen. Ob die Hexe nun vor einem Praioten auf Satuaria schwören will ist eine andere Frage, aber vielleicht gibt es etwas, was für beide Seiten akzeptabel ist. :zwinker:

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)