Berufe und ihre Anerkennung

  • Hallo Orkis!

    Ich hätte mal ein paar Fragen zu den Berufen in Aventurien. Wenn mein Held etwas gelernt hat z.B. Falkner oder Wundheiler dann bekommt er doch irgendeine Form von Gesellenbrief der ihn als solches bestätigt. Da es in Aventurien bestimmt keine grundsätzlichen Richtlinien für Ausbildungen gibt ist meine Frage in wie weit ist es möglich an einen Gesellenbrief herzukommen? Also z.B. mein Mehrer der Macht ist gelernter Falkner. Von den Werten könnte er aber auch irgendeine Form von Heiler sein. Jetzt hatte ich mir gedacht, dass er sich bei einem Medicus oder ähnlichem, der außbildungsberechtigt ist prüfen lässt. Und daraufhin z.B. als Wundheiler einen Gesellenbrief erhält. Somit kann der Druide entscheiden ob er als Heiler oder Falkner in einer neuen Stadt auftritt. Das der Medicus das nicht einfach so tun würde ist mir klar. Aber mit entsprechender Bezahlung oder wegen des guten Rufs des Druiden könnte ich mir das vorstellen.

    Ist der Beruf Medicus nur durch eine akademische Ausbildung möglich?

    Gruß Salim

  • Ich glaube du musst da unterscheiden zwischen Wundarzt (mehr der chirurgische Handwerker und Menschenmetzger, ein ganz normaler Beruf mit einigen Täuschern darunter die 'Wundermittel' herstellen, der klassische Medicus) und dem akademischen Gelehrten zum Anatom, der wissenschaftlich an die Sache rangeht und die Funktion des Menschen studiert (und oft deren Heilkundehandwerk nur daraus resultiert oder Mittel zum Zweck der Untersuchung ist). Ersterer ist ein klarer Handwerker, letzterer ein Gelehrter (auch mit AkadAusb). Ersterer wird wohl einen Gesellenbrief haben, letzterer einen Nachweis von seiner Akademie oder Lehrinstitut.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Ein Wundarzt bekommt genausowenig einen Gesellenbrief wie eine Hafendirne oder oder eine Bardin. Nur große Organisationen (zB Beilunker Reiter)und traditionelle Handwerksberufe, und die auch nur in den Städten wo es Zünfte gibt, verteilen Gesellen- und Meisterbriefe. Die Dorfschmiedin, die das Handwerk von ihrem vater gelernt hat, müsste erstmal in eine Stadt ziehen und sich ihr können dort bescheiniegen lassen, nachdem sie vorgearbeitet hat.
    Die restlichen Berufe werden meistens nicht nach einem Brief gefragt. Man fragt wo sie herkommen, wie lang sie schon arbeiten und ob sie sich im Stande fühlen, den beruf auszuüben. Wenn dann Fehler passieren (zB der Mann, der sich als Wundarzt bezeichnet hat, aber noch nie wirklich einen Verwundeten behamndelt hat, jemandem wegen einem gebrochenen Zeh das Bein Amputieren will) wird der entsprechende zur rechenschaftz gezogen, was schnell zu hohen Geldstrafen oder gar Leibesstrafen (uim obriegen Fall Bein um Bein) führen kann.

    :zwerghautelf:

    Einmal editiert, zuletzt von ANGRAX (4. Mai 2013 um 16:11)

  • Das Berufe wie Falker oder Wundarzt wirklich so etwas wie einen (allgemeinen akzeptierten) Gesellenbrief haben, bezweifle ich. Regional mag es hingegen durchaus entsprechende Dokumente usw. geben (dort wo entsprechende Zünfte und Gilden existieren). Die gemeine Hure in Gareth hat sicher keine Dokumente, in Belhanka wo sie organisiert sind und etliche Rechte erstritten haben, schon eher. Nur ist so ein "Mitgliedsausweis" außerhalb nicht viel wert. Viele Schreiben werden eher "Bestätigungs- und Empfehlungscharakter haben" wie "hat bei Meister Mettikus in Gareth seine medizinischen Grundkenntnisse erworben". Wenn man Meister Mettikus kennt, bringt es was und wenn nicht...

    Anders sieht das z.B. bei Handwerkern aus, die zumindest in den Feudalreichen ihre Gültigkeit haben. Weitgehend international anerkannt dürften nur Dokumente von Lehranstalten (Universitäten, Akademien usw.) sein, welche ihre Macht international in die Waagschale werfen oder überregional bekannt sind. Viel nützt dem AA Krieger sein Kriegerbrief in den Tulamidenladen wohl nicht. Anders sieht das bei Alchemisten oder Gildenmagiern aus, die eine sehr mächtige Orga haben und fast überall Rechte erstritten haben. Auch mit einem studierten Gelehrten der al anfanischen Universität kann man wohl in den meisten Ländern etwas anfangen.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (4. Mai 2013 um 14:48)

  • Hmm. Ich würde aber sagen, immer dann, wenn es eine Gildenorganisation gibt, gibt es auch Gesellenbriefe und ähnliches. Inwieweit die dann aventurienweit anerkannt werden ist Sache von Beziehungen (eigenen und/oder der Gilde), Ansehen und Geld sowie von lokalen Bedürfnissen. Ich finde es daher unsinnig zu sagen, dass es keine Gesellenbriefe oder sowas geben. Zumindest wird wohl jeder Meister, der dazu in der Lage ist, selbst, wenn er nicht in einer Gilde ist, seinem Zögling irgendwas mitgeben, womit er sich als von ihm ausgebildet ausweisen kann, sollte dieser seinen Meister verlassen. Das ist dann vllt kein formalisierter Gesellenbrief, sondern er hat halt aufgeschrieben, dass er ihn "ingerimmgefällig und göttertreu im Handwerk XYZ 5 Jahre ausgebildet hat, und dass er ihm dann 2 Götterläufe als Geselle zur Hand ging, bevor er auf Wanderschaft ging - oder so.

  • Die Gesellenbriefe gibt es nicht von irgendjemand einfach so, sondern nur in entsprechenden Gilden (und damit auch nur in entsprechenden Handwerken) nach der Ausbildung verfügbar. Du musst also zunächst einmal bestätigen, dass du als Geselle taugt (was je nach Meister noch ein paar Gesellenjahre bedeuten kann) und natürlich Mitglied in der Gilde werden. Der Meister will schließlich auch was von den Gesellen haben und nicht einfach jemanden dahergelaufenen Schreiben ausstellen, die ihn nachher in Verruf bringen können (eine Bestechung könnte trotzdem helfen).

    Problematisch ist, dass du als Held der sich das außerhalb dieses sich selbst schützenden Systems aus Geselle - Meister - Gilde beigebracht hat, eine Sonderrolle einnimmst die äußerst misstrauisch beäugt wird. Wenn du den Leuten das nicht richtig schmackhaft machst werden die dir einfach verbieten in ihrem Einflussgebiet das Handwerk auszuüben.

    Als Fremder kannst du auf Dörfern deine Dienstleistung einfach so anbieten und das nehmen, was dafür angemessen wäre (z.B. dort könnte sowieso keiner einen Gesellenbrief lesen oder einen gefälschten von einem echten unterscheiden).

    Freiheit vor Ordnung

  • Ich halte das mit dem Gesellenbrief in Aventurien zumindest auf dem Land und in Kleinstädten unnötig, da dort zählt, was man kann, und nicht was auf einem Papierlappen steht, den die Hälfte der Leute nicht einmal lesen kann.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Bei „auf dem Lande“ magst du noch recht haben (in Thorwal bestimmt...), aber schon in Kleinstädten sieht das anderes aus. Die meisten Städte in Aventurien sind, wie im realen Mittelalter, nach heutigem Maßstab sowieso Kleinstädte oder große Dörfer mit Mauer. :zwinker: Da gibt es, zumindest im Mittelreich und kulturell ähnlichen Gebieten, Gilden und Zünfte, die eifersüchtig darüber wachen, wer ihrem Handwerk nachgeht. Außenstehende, z.B. Helden, können allein schon durch unerlaubte Ausübung eines Handwerks in Schwierigkeiten geraten, erst recht, wenn sie den einheimischen Meistern die Preise kaputt machen. Und in Städten gibt es auch genug Leute, die lesen können.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Es gibt organisierte Gilden und Zünfte (zumindest im MR und Horasreich) und die wachen darüber, wer alles in ihren Bereich kommt. Als fremder Meister macht man nicht seinen Laden auf ohne Einwilligung der örtlichen Gilde oder Zunft, auch Preise werden darüber mit bestimmt, meine ich, so dass da nicht jeder nimmt, wie es gerade gefällt.
    Zumindest für die handwerklichen Bereiche gilt das und da bildet ein Meister auch nicht aus, ohne dass es die Gilde oder Zunft weiß.
    Da wird keiner Meister oder Geselle ohne Prüfung und ohne Zulassung und in einer anderen Stadt macht man halt nicht den eigenen Laden auf, bildet aus oder geht auch nicht bei einem Meister in weitere Ausbildung ohne Absprache, Zulassung und Nachweis des bisherigen Werdegangs.
    Denn der örtliche Meister oder spätestens der örtliche Zunftvertreter kann bestimmt lesen.

  • Ich halte das mit dem Gesellenbrief in Aventurien zumindest auf dem Land und in Kleinstädten unnötig, da dort zählt, was man kann, und nicht was auf einem Papierlappen steht, den die Hälfte der Leute nicht einmal lesen kann.

    Aber Wappen der örtlichen Zunft oder des Freiherrn oder Ritters kann sie durchaus erkennen. Außerdem, von wem läßt man sich denn das kaputte Dach reparieren, vom eingesessenen oder vom durchziehenden Hausierer, wenn er keine Kredenzien hat?

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Gesellen-, Meister-, und sonstige Auszeichnungsbriefe wie es sie heute gibt, sind in Aventurien mMn so nicht vorhanden.
    Wo immer eine Organisation in größeren Ausmaß auftritt, wie Gilden und Zünfte, bei denen man nicht mehr alle Mitglieder persönlich kennt, oder von einem Zunftoberen ausgebildet/angestellt wurden, wird man sicherlich auf ein Erkennungszeichen (Parole, Ring, Brosche, Tättowierung, Brief & Siegel etc.) zurückgreifen, je nach Professur & Region.

    In kleineren Gilden und Zünften kennt man sich einfach, da braucht man keine Erkennungsmerkmale. Das gleiche gilt mMn für unorganisierte Handwerker. Ein jeder im Dorf weiß nunmal das der Junge Alrik, beim alten Schmied gelernt hat.

    Vor allem zählt das gegebene Wort noch einiges, der gemeine und auch adlige Aventurier hat überhaupt keinen Grund anzuzweifeln, dass Alrik ein angehender Schmied ist. Warum sollte er deshalb auch lügen?

  • Außerdem, von wem läßt man sich denn das kaputte Dach reparieren, vom eingesessenen oder vom durchziehenden Hausierer, wenn er keine Kredenzien hat?


    Man engangiert auch eher den örtlichen Handwerksmeister, wenn der Durchreisende irgenedeine Urkunde dabei hat!


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  • In Bereichen, wo es größere Städte gibt, dürtfen die Zünfte vorrangig sein. Wenn man den Handwerker nicht kennt, fragt man halt nach einem Leumund, der für den Handwerker eintritt. Bei einem Junghandwerker (eben aus der Lehre heraus) könnte das auch über das Wandergesellendasein laufen. Wenn so ein frisch gebackener Geselle auf die Walz geht, soll er ja verschiedene Lehrherren kennenlernen und auch an verschiedenen Arbeitsstätten tätig werden. Diese dürfte für Handwerksberufe wie fleischverarbeitende Berufe, Holz- oder Steinverarbeitende Berufe oder ähnliches gelten.

    Heiler dürfte da nicht zu gehören, schließlich ziehen ja soviele Heiler durch die Lande, die Dir ein Allheilmittel/Tonikum/irgendwas für viel Geld verkaufen wollen. Da geht man doch lieber zum Heiler des Dorfes, da weiss man, was man (nicht) hat.

    Falkner ist für mich nicht wirklich ein Handwerk. Es ist eine Ergänzung des Jägerberufes oder von mir aus auch des Tierpflegers (Wobei Tierpfleger sich meist auf Adelige Häuser oder reiche Leute beschränken. So in Richtung Pferdeknechte, Hundeknechte, etc. )

  • Falkner ist für mich nicht wirklich ein Handwerk. Es ist eine Ergänzung des Jägerberufes oder von mir aus auch des Tierpflegers (Wobei Tierpfleger sich meist auf Adelige Häuser oder reiche Leute beschränken. So in Richtung Pferdeknechte, Hundeknechte, etc. )

    War die Jagd mit Falken nicht ein Privileg des Adels? Weil ich wüsste niemanden, außer Audlige, die sich einen ausgebildeten Falken leisten würden, geschweigedenn ihn erwerben würden, schließlich braucht er Pflege, Futter und bringt kaum etwas ein. Aventurisch gibt es hierzu allerdings, soweit mir bekannt, keinerlei Regularien. Ha, ich dachte schon, dass ich bei einem überregulierten System wie DSA, sowas nie wieder schreiben würde.

    I am possessed by a beautiful sickness
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    [Die Apokalyptischen Reiter - Samurai (2004) - Rock n' Roll]

  • Soweit ich weis ist im Mittel-/Horasreich die Falkenjagd sowieso NUR dem Adel erlaubt.


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  • Aber geht es beim Beruf Falkner nicht eher darum, die Vögel abzurichten? Sie groß zu ziehen? Sie zu verpflegen und versorgen? Den Käfig zu putzen? All diese Dinge, die Herr oder Frau Adel eh nicht machen wollen. Der Adel geht damit auf die Jagd, der Falkner kümmert sich um die Vögel, wenn der Adel gerade nicht zur Jagd ist. Also fast immer. ;)
    Es mag sicher den ein oder anderen Adeligen geben, der sich mehr mit seinem Vogel beschäftigt, aber sicher nicht alle.

    I ♡ Yakuban.

  • Das ist mMn genau so!


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  • Vielen Dank für die ganzen Beiträge!

    Ich werde die Berufswahl wohl nochmal überdenken. Dadurch das ich ja für keine Adligen mehr arbeite, bin ich damit auch kein Falkner mehr. Aber was bin ich dann? Der arbeitslose Falkner der auf Abenteuer hinauszieht ist wohl einfach ein Abenteurer. Oder ich gebe mich als Wanderheiler aus. Was nicht mal gelogen wäre, wenn ich tatsächlich heilen kann. Oder Tagelöhner ?!

  • Warum solltest du dich denn 'als irgendwas ausgeben' müssen? Du bist einfach ein Falkner, der was anderes machen will... Ende ^^ Solange du kein Dreck am Stecken hast oder was zu verbergen musst du dich doch nicht tarnen.

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
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  • Du könntest auch als Vogelzüchter durch die Lande ziehen. Die entsprechenden Talent müssten ja da sein. Und sobald man in einem größeren Dorf/einer Stadt ist, lässt sich auch gut Geld damit verdienen.


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