Meisterwechsel

In unserer DSA 3 Runden haben/hatten wir (da wir mit dem System gerade pausieren, und in den nächsten Monaten andere Systeme testen werden) es so gehandhabt: ein SL leitet etwa 6 Monate (nicht genau - ein AB soll ja schon zu Ende gebracht werden), dann der 2 (von uns anderen Spielern leitet niemand).
Jeder Spieler hat einen Charakter für jeden SL, also die meisten haben 2 regulär gespielte SC, nur die beiden SL natürlich nur einen.

Das hat mehrere Vorteile: ich z.B. kann beide Charaktere, die mir am Herzen liegen, spielen ( ), und alle SC sind in einer festen Gruppe unterwegs. Es gibt kein kommen und gehen, niemand muss rausgeschrieben werden oder läuft plötzlich ungewöhnlich passiv mit.
Es führt auch dazu, dass sich die beiden SL nicht ins Gehege kommen (jeder SL hält nun mal gewisse Kleinigkeiten anders als andere): was der eine gibt, kann dem anderen nicht als zu wenig oder übertrieben erscheinen, es können übergeordnete Handlungsstränge eingeführt werden, der selbe NSC erscheint unter anderem SL nicht plötzlich anders, und eventuelle Besonderheiten oder Geheimnisse eines Charakters weiß nur der SL, und nicht doch 2 oder 3 Personen, weil sie eben auch manchmal leiten etc.

Daher mein Vorschlag: macht ihr das doch auch so. Jeder SL kann so sein Ding durchziehen und seine Vorstellungen, und es gibt kein hin und her bei diesem oder jenem und auf Spielerseite keine Unzufriedenheiten, weil der eine SL etwas auf eine Art handhabt, die der andere so nicht macht.
Wenn jetzt der andere bisherige Spieler leitet, macht ihr alle euch neue SC, so hinkt dann auch Dein Geode nicht mit Erfahrungswerten hinterher. Wenn dann der SL ein paar AB geleitet hat (nach jedem AB oder jedem 2. würde ich nicht wechseln, wenn man einen Charakter ein paar Monate spielen kann, hat man schon mehr Zeit, sich hinein zufinden und ihn plastischer zu gestalten, als wenn es nur ein paar Wochen sind), könnt ihr wieder auf die andere Gruppe wechseln.
Auf der Gegenseite verliert der Charakter des neuen SL nichts, da ja alle seine IT-Freunde auf OT-Ebene mit pausieren (IT muss da natürlich nicht mal Zeit vergehen, man kann nach dem nächsten Wechsel zeitnah weiter machen).

Ich persönlich befürchte, dass ein SC, der vom SL mitgeführt wird, entweder zu sehr in Vergessenheit gerät und kaum noch präsent ist, oder auf der anderen Seite immer mit (den richtigen) Denkanstößen aufwarten kann, wenn die SC keine Ideen mehr haben. Beides fände ich recht unbefriedigend, und wenn der Charakter immer mal wieder plötzlich allein die Verwandtschaft besuchen geht, damit er nicht mit dabei ist, ist das IT wie OT eine unglückliche Lösung.

Also wir habens bisher meist wirklich so versucht, dass der SL (der bei uns auch wechselt. Ich und eine weitere sind sozusagen "Haupt-SL's", einer macht auch hin und wieder mal was und einen vierten ziehen wir uns gerade heran) seinen Charakter (wir haben immer nur eine aktuelle Gruppe) mehr oder weniger Stumm mitführt, bzw. eben schon mit ihm eingreift bzw. ihn ausspielt, wo es angebracht ist. Das von Schattenkatze genannte Problem, dass dieser Charakter dann aber oft etwas in Vergessenheit gerät ist aber durchaus da.
Ein paar Sachen um es etwas abzufedern: Wenn in dem Abenteuer ein Rätsel ist, dann lese als SL erstmal nur das Rätsel, lege das Abenteuer weg und überlege dir was du als Spieler jetzt gedacht hättest was dein Charakter daraufhin macht. Schreibe das auf und lies erst dann weiter. Im Spiel kannst du dann deinen Charakter einbringen "XY ist der meinung wir sollten versuchen den Roten Hebel zu drücken!" ohne das es eine Deus ex machina ist, da diese Information ja durchaus falsch oder irrelevant sein kann. Auch die anderen Spieler wissen dann, das dies keinesfalls die richtige Lösung, aber auch keine absichtliche Falle ist, sondern eben Charakterspiel.

Ein weiterer Punkt der es leichter macht sind Charaktere, deren sagen wir mal zurückhaltender Einsatz beim vorantreiben (!) des Abenteuers nicht wichtig ist, so dass sie noch mehr in die Beschreibung der Spielumgebung integriert werden können. Beispiel dafür ist zum Beispiel der Gruppenschelm, der ja ohnehin nicht soooo wichtig zum bestehen des Rätsels ist, dessen Streicher der Meister sich aber eben auch so mal überlegen kann und dann schon in die Abenteuerplanung mit einbauen.
Bei mir geht das grade auch gut mit meiner Goblin Köchin/Wundärztin, deren "Aufgabe" in der Gruppe momentan (auf niedriger Stufe) hauptsächlich aus Nahrungsbeschaffung, Heilung, Seelsorge und versorgung mit lustigen bzw. spannenden (wenn sie wegen ihrer Rasse in Probleme kommt) Momenten besteht. Eben diese lassen sich ja gut Meisterlich vorplanen/beschreiben. So wird der SC dann zu einem "Teilzeit-NPC" der dann aber auch leicht wieder reaktiviert werden kann. In Kämpfen stellt man dem eigenen SC dann einfach einen angemessenen Gegner ab und spart sich das Gewürfle, trotzdem verbleibt dann bei den anderen Charakteren der Eindruck "XY hat damals gut gefochten sonst wäre mir der Ork bestimmt in den Rücken gefallen" etc.

Das so als meine Gedanken dazu

@Jack: Nein, ein AB dauert bei uns nicht unbedingt 6 Monate. Ja, wir sitzen schon mehrere Sitzungen an einem AB, aber in die 6 Monaten fallen in die Regel schon mehr als ein AB (es sei denn, es fallen chronisch Termine aus, oder es ist ein langes AB/eine kleine Kampagne).

Und man kann mehr als einen Charakter sehr schätzen und gerne spielen. Man gibt die anderen Charaktere nicht auf, sie werden ja später weiter gespielt, nur halt nicht durchgehend, und auf die Art hat man mal Gelegenheit, ein anderes Konzept, das einem vielleicht im Kopf herumspukt, auszuprobieren.

Wenn ein Charakter still und stumm mitgeführt wird ("Where's Marc?" - "He's over there!"), fände ich persönlich das auch nicht befriedigend. Das ist natürlich Geschmackssache, aber IT muss es unweigerlich auffallen, dass der Kumpel, der zuletzt noch so rege war, auf einmal abseits steht und gedankenvoll auf's Wasser schaut, und dann wieder so rege wird.

Ist natürlich auch Geschmackssache, im Turnus zwei Charaktere zu spielen.^^ Aber das ist halt die Lösung, die ich aus eigener Erfahrung sehr zufriedenstellend finde in jeglicher Hinsicht, hingegen dann plötzlich sehr oder relativ passive SC nicht so mein Ding wären. Ich tue mich schon schwer mit dauerhaft mitgeführten NSC, die (wie z.B. im Falle meines Jahrmarktszauberers) eine sehr enge Verbindung zu einem oder mehreren SC haben (und keine plotrelevante Funktion), und dann relativ "verstummen", weil der SL gerade sehr viele plotrelevante NSC führen muss und dieser NSC halt ein bisschen zurücksteht dadurch.

In einer meiner Gruppen haben wir die Regel, dass der aktuelle Meister sich 50% der APs, die er an die Helden verteilt, einem Char seiner Wahl anrechnen kann. Das soll auch dazu führen, dass das Meistern nicht so unbeliebt ist. Mir persönlich ist das aber eigentlich ziemlich egal, ich meistere ganz gerne.

In der Gruppe machen eigentlich alle mal den Meister, da haben wir auch keine feste Kerngruppe, die Leute wechseln ihre Chars auch oft von AB zu AB (die bei uns allerdings auch länger als ein paar Monate dauern). Inzwischen hat sich der Effekt eingestellt, dass viele SCs sich sowieso untereinander kennen. Auch wenn man die Gruppe nach einem AB also neu zusammenwürfelt, hat man es dann oft mit alten Bekannten zu tun.

Bei uns wechselte der Meister bisher alle 1 bis 3 ABs, je nachdem, wie kreativ der Meister ist, wie viel Zeit er zum Vorbereiten hat und auch je nachdem, wie lang die einzelnen ABs sind.

Damit wir keine passiven Personen mitschleppen, klingt sich der Charakter des Meisters zu Beginn irgendwie aus der Gruppe aus, sei es ein Magier, der in der aktuellen Stadt unbedingt etwas studieren will, ein Elf, der sich nach seiner Sippe sehnt, ein Krieger, der einen speziellen Lehrmeister sucht, ...

Solche Auszeiten für den Charakter kann man dann auch prima dazu verwenden, den Charakter etwas zu steigern, je nachdem, was er in der Zwischenzeit gemacht hat. Für den Fall, dass man eine Sonderfertigkeit o. Ä. lernen will und keinen Lehrmeister in der Gegend hat

@Jack: Genau. Es ist nicht so, dass, wenn die Monate punktgenau um sind, der SL das Szepter weiterreicht, und wenn dafür mitten im AB aufgehört werden muss.^^ Es wird zu Ende gespielt, auch wenn das überziehen sollte, oder die 6 Mionate so vielleicht zwei Sitzungen (also einen Monat) früher enden sollten.

Zitat

sein Charakter ist im Prinzip unischtbar

und

Zitat

sondern ihn als unsichbaren untätigen Charakter zu spielen, der einfach nur die Basis AP bekommt

klang jetzt für mich danach, wie da, aber eben nichts machend.
Oder er ist gar nicht mit dabei (was für mich nicht mit unsichtbar verbunden wäre, sondern mit einer Verabschiedung, wie Sorcerer sie z.B. erwähnt hat)?

Wir hatten in unseres Spielrunde eigentlich immer einen festen SL, doch wir pflegten, unsere Charaktere mit der Gruppe durch die ABs zu führen.
Dies hatte aus mehreren Gründen Vorteile, die wir alle kennen.

Desswegen habe ich für meinen Teil dem 'Mitläufer' die vollen Grund-AP verpasst. So bekam er zwar keine eventuellen Extrapunkte für gute Ideen, besondere Ereignisse, oder dergleichen, allerdings blieb er auf einer Stufe mit den Anderen.
Und ich hoffe einmal, dass meine 'Spielercharaktere' nicht zu blass erschienen sind, denn darauf versuche ich zu achten (kleiner Zettel mit Merkpunkten hinter dem Schirm hilft).
diesen Spielercharakter konnte ich dann nehmen, falls ein Spieler unbedingt auch ein AB leiten wollte.

Dieses 'Ist-zwar-dabei-aber-ist-nicht-da-aber-bekommt-trotzdem-Punkte' finde ich nicht gelungen. Es klappt natürlich, aber ich bin eher ein Freund des 'Ganz, oder gar nicht'. Wenn ich einen char mitführe, dann achte ich auch darauf, dass er agiert. Wenn ich das nicht kann, schalte ich ihn aus, oder lasse ihn zeitweise weg.

Ich gebe euch mal einen anderen Tipp:

Ihr scheint eine noch nicht so erfahrene Gruppe zu sein, und seit noch auf der Suche nach eurem Rollenspielstil. Mein Vorschlag wäre: behaltet erstmal einen festen SL, und etabliert das Rollenspiel in eurer Runde, bevor ihr euch gleich an solch schwierige Aufgaben wagt: wechselnde SL in einer Gruppe sind nämlich auch in erfahrenen Rollenspielgruppen nicht immer eine glückliche Lösung, und führen auch da zu Problemen, wie Du bei Schattenkatze lesen konntest existieren dort einfach 2 Gruppen die immer abwechselnd gespielt werden, um solche Probleme zu vermeiden.

Keine Angst, ich wollte auch nicht so rüberkommen, dass ich diesen Zwischenweg verteufle.

Ich bin kein Freund davon, weil ich selbst am anfang meier Karriere diesen Weg gegangen bin. Und bei mir kam es dann immer zu situationen a la 'the Gamers' (Wo ist xyz eigentlich gerade? - Äh, der steht da.). Und immer wenn der Char dann 'gebraucht' wurde, durfte er wieder auftreten und einen Zauber abfeuern (ja, es war ein mitgeführter Magier).

Und da ich selbst auch gerne spiele, wir uns aber grundsätzlich auf einen festen SL geeinigt haben, führte ich eben einen Char mit, mit dem ich selbst spielen konnte. Das erfordert eine gute Beherrschung der Trennung IT/OT-Wissen (was der Spieler weiß, weiß nicht automatisch der Charakter).
Klar, versucht ihr es gerne mit dem 'da-aber-nicht-da'-Weg, denn auch dieser ist vollkommen legitim. Ich wollte eben nur einwerfen, wie meine eigenen Erfahrungen da sind.

Ansonsten viel Spass mit der Methode und möge sie besser gelingen, als es mir vergönnt war.

Also wir sind eine Gruppe von 5 Spielern und bei uns meistert jeder mal. Liegt sicherlich auch daran, dass nicht jedes Wochenende alle zusammen kommen und man dennoch eine Reise in eine Fremde Welt unternehmen will. Somit ergibt sich grundsätzlich auch das vorhandensein von zwei Parallelgruppen. Aber nun zum wichtigen:

Da jeder mal Meister ist und das teilweise direkt nach einem AB wechselt sollte der SC des jeweiligen Meisters natürlich nicht ganz auf seine AP verzichten. Was das Abenteuer selbst angeht ist der Meister-SC zwar immer dabei, es sei denn der Meister wünscht es anders und schickt einen Magier nen paar Monate zum Lernen o.ä., aber ansonsten läuft der SC halt mit. SC - SC Interaktion ist dann zwar noch möglich, aber natürlich hilft der Meister-SC nicht im Abenteuer weiter. Eine Idee wie: Wenn ein Rätsel auftaucht Buch beiseite legen und mitdenken ist insofern eigentlich nicht möglich, da ein guter Meister ein AB auch ordentlich vorbereitet und ein paar Mal liest um von seltsamen Spielern nicht überrascht zu werden.

Was die AP angeht bekommt der Meister SC am Ende die gleichen AP wie der Spieler, der die wenigsten bekommen hat. Bei Buch-ABs also meistens die Grund-AP. Diese Methode hat sich über nun mittlerweile 9 Jahre bewährt und es ist auch das fairste, so hat der Meister immer seinen Char dabei und kann sich zumindest in der SC - SC Interaktion beteiligen. Selbstgespräche mit NSC fallen dann aber aus. Aber nuja, jeder sollte ausprobieren und das wählen was am Besten passt.