300

Wir waren dann auch vorhin drin.
Die Bilder waren beeindruckend, an den sepiaähnlichen Farbton des Himmels und damit der Umgebung konnte ich mich bis zu Ende hin nie so ganz dran gewöhnen, einige der Macho- bzw. markigen Sprüche sind wirklich denkwürdig, auch wenn der Pathos unter dem Strich einfach etwas zu viel war (besonders durch den Erzähler - der hat für meinen Geschmack zu dick aufgetragen).
Mir fiel auf, dass die Pfeile zwar die Umhänge an den Boden genagelt haben, aber das aufstehen und losstürmen direkt anschließend war problemlos möglich, ohne einmal zerren zu müssen oder dass die Umhänge in Fetzen hingen, und dass beim qausi zu groß geratenen Quasimodo der Kopf fiel, obwohl die Klinge weder an der Seite noch hinten rauskam und ich eigentlich davon ausging, dass die Kehle aufgeschnitten war.
Und ein paar Szenen, wie etwa das mit dem Nashorn, war einfach 100% vorauszusehen.
Dafür, dass ich gerade mal zwei der Spartaner habe sterben sehen in fast 1,5 Stunden Film (die anderen fielen reihenweise, die Spartaner hatten irgendwie keine nennenswerten Verluste zu betragen und haben immer so extrem souverän alles weggefegt), hätten sie ihnen am Ende twas mehr Zeit geben können zum heldenhaften sterben. Da waren sie auf einmal alle tot, weil sich da auf ein oder zwei neben Leonidas konzentriert wurde - fand ich etwas schade.

Was die Sixpacks und Muskeln angeht: irgendwann mittendrin (eher am Anfang noch) dachte ich mir: Hey, die sehen aus wie lebendig gewordene Big-Jim-Figuren.^^ Wirklich (muß an der Kombination von Musklen, Sixpack und dem Höschen gelegen haben). *g*

Ergo: War in Ordnung, der Film. Die Kämpferei wurde irgendwann aus Zuschauersicht doch etwas eintönig, weil es kein Ende nahm und man es dann auch schon kannte, bisschen zu viel Pathos, aber davon abgesehen läßt er sich ganz gut sehen, ohne mich jetzt vom Hocker gehauen zu haben.
Und ich konnte mich mal wieder davon überzeugen, dass Speerkampf weiterhin nichts ist, was mich von der Optik her anspricht.^^

Tork: Wo nimmst Du aus dem Film die Botschaft her, dass Behinderte grundsätzlich diskriminiert werden, Frauen nur zum Geschlechtsverkehr geeignet angesehen werden und Männer sich am liebsten und grundsätzlich nur gegenseitig töten?
Zwar werden behinderte Kinder getötet, aber Leonidas hat Ephialtes zu Ende angehört, hat ihn kurz geprüft und ihm eine andere Aufgabe angeboten, weil er ihn für eine Gefahr für die Phalanx hielt (die ohnehin immer recht schnell aufbrach). Das kann man zwar als Diskriminierung ansehen, man muß es aber nicht zwangsläufig und wäre dann auch "nur" eine Diskriminierung auf dem Gebiet des Kampfes.
Diese Haltung gegenüber Frauen konnte ich dem Fim solcherart ausgeprägt gar nicht entdecken (Frauen waren halt keine Krieger und hatten auch in der Politik nichts zu suchen, aber Leonidas etwa hat seine Frau respektiert und geliebt) und auch als Kämpferkultur waren sie von Kindheit an darauf erzogen worden, zu töten, aber eben dann, wenn es nötig war, und nicht aus Freizeitbeschäftgung.

Zitat

Mir fiel auf, dass die Pfeile zwar die Umhänge an den Boden genagelt haben, aber das aufstehen und losstürmen direkt anschließend war problemlos möglich, ohne einmal zerren zu müssen oder dass die Umhänge in Fetzen hingen

Stimmt, ist mir auch aufgefallen. Als ich die Pfeile gesehen hab, dachte ich erst "Hm, das ist irgendwie unpraktisch zum losstürmen, jetzt müssen die sich erst mal freizerren"... aber dann war das für die Spartaner doch kein Problem und sie liefen munter mit intakten Mänteln weiter.

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Dafür, dass ich gerade mal zwei der Spartaner habe sterben sehen in fast 1,5 Stunden Film (die anderen fielen reihenweise, die Spartaner hatten irgendwie keine nennenswerten Verluste zu betragen und haben immer so extrem souverän alles weggefegt), hätten sie ihnen am Ende twas mehr Zeit geben können zum heldenhaften sterben.

Und: Die Spartaner ziehen halbnackt in den Krieg (hallo?? das sind nicht die Olympischen Spiele!) und haben dann nicht mal nennenswerte Wunden nach den ersten ein, zwei Kämpfen. Sie schlachten sich durch Horden von Persiern und bluten trotzdem so gut wie gar nicht! Und das ganz ohne Brustpanzer, jaja...

Zitat

Diese Haltung gegenüber Frauen konnte ich dem Fim solcherart ausgeprägt gar nicht entdecken (Frauen waren halt keine Krieger und hatten auch in der Politik nichts zu suchen, aber Leonidas etwa hat seine Frau respektiert und geliebt) und auch als Kämpferkultur waren sie von Kindheit an darauf erzogen worden, zu töten, aber eben dann, wenn es nötig war, und nicht aus Freizeitbeschäftgung.

Zustimmung. Von Seiten der Kor-Spartaner sah ich keine besondere Frauenfeindlichkeit (nur eben die zu dieser Zeit übliche Rollenverteilung). Und diejenigen, die Frauen wirklich nur als Lustobjekte gesehen haben, waren die, die ohnehin als "böse" und bekämpfenswert dargestellt wurden. Der größenwahnsinnige Xerxes mit den lasziven Tänzerinnen auf seiner dekadenten Orgie und dieser verräterische, vergewaltigende Spartaner, der sich kaufen ließ und nicht mal selber mitkämpft (Name vergessen)...

Zitat

Zwar werden behinderte Kinder getötet

Nicht nur Behinderte, sondern auch schwächlich aussehende, hab ich verstanden... Da sind die also ziemlich radikal. Hat mich gewundert, dass Leonidas so freundlich Ephialtes gegenüber war...

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Männer sich am liebsten und grundsätzlich nur gegenseitig töten?

Och, es kam schon so rüber, als ob das denen Spass machen würde... Also man bringt zwar nicht jeden psycho-mäßig um, der einem grad über den Weg läuft, aber ziemlich kampfgeil waren die schon. Nur ein Krieger ist ein richtig toller Mann, der Gegner wird ohne Gnade niedergemäht und das Beste und Ehrenvollste ist der Tod auf dem Schlachtfeld.

Aaaalso:
Ich hab den Film zwar noch nicht gesehen (und werde es auch nicht bis ich ihn bei meinem Video-Laden leihen kann), habe aber eine Rezension gelesen....naja lest es selbst.

Attention, there are spoilers ahead!

Ich finde den Film topp!

Das mache ich noch nicht mal an der Optik, oder dem Soundtrack fest. Nein ... dieser Film ist der Inbegriff von "Mann" "Machismo" "Mojo" "Cojones" und überhaupt allen Dingen, die irgendwie darauf hinauslaufen zu sagen: GOTT - watt sind dat allet Typen!

Woran liegt das?

Egal welche Szene, egal welcher Spartaner: Immer töten sie jemanden (und zwar brutal), oder sie machen absolut unpassende Witze die den Galgenhumor sprengen (unlustig, aber eben "männlich"), oder sie schreien rum, oder sie stehen einfach nur da und man hat das Gefühl, dass da jeder einzelne ein Gemächt von mindestens 30cm hat.

Ich mein nicht mal die relativ hübsche Königin verhält sich sonderlich feminin. Ja, gut....sie macht die Beine breit für den Typen und wird dann hinterher von dem ziemlich übel in den Dreck gezogen. Was tut sie? Zückt ein Messer und sticht ihn vor versammelter Mannschaft ab. Kein Gejammer, kein Geflenne, kein "Oh-mein-Zeus-man-hat-mich-meiner-Ehre-beraubt!". Nö, die Frau sieht, dass sie gleich doppelt gefickt wurde (man verzeihe mir die Aussage) und killt den Typen einfach! Ende!

Und genau das zieht sich durch den ganzen Film! Man bedenke die Szene wo sich die Arkadier den Spartanern anschließen. "Ich bin Schmied - ich bin Bildhauer - ich bin Bäcker!" "SPARTANER WAS SEID IHR????!?!??!??!" .... und dann folgt irgendein Aufschrei ... heißt es Krieger? Heißt es Männer? Egal ... jeder was: Mit denen legt man sich nicht an! Mojo-innehabende-Kerle eben, die sich am Sack kratzen und töten. Die meisten tragen Vollbärte - und nur wenige entsprechen dem Hollywood Saubermann Image, das einst Brad Pitt in Troja verkörperte in der Rolle des Achilles. Nö, die Spartaner sind größtenteils dreckige, muskelbepackte Killer, die obendrein in die Schlacht ziehen auch wenns nutzlos ist. WAHRE MÄRTYRER eben. Man könnte auch sagen: 300 vorchristliche Batmanner Wink

Und natürlich war Xerxes im Rahmen des Films ne Tucke ... der war ja auch feige und Sklavenhalter und feige und ne Mimmi und hatte eben keine 30cm Gemächt. Wozu auch ... er war der erklärte Feind. Feinde müssen nicht cool sein, oder männlich, die müssen gehasst werden und wie schafft man das am besten als ihn darzustellen wie sie es getan haben.

Ich mein - ehrlich - das Ende: Wie cool war das?! Leonidas HÄTTE ihn töten können (und die blöden Kino-Besucher denken jetzt bestimmt: Der hat ja gar nicht getroffen!) .... PAH, darum gings gar nicht mehr. Nein, Leonidas hat ihn nicht nur entschwuchtelt (durch vorzeitiges Entfernen der Piercings), sondern auch gleichzeitig ein Zeichen gesetzt: DU BIST KEIN GOTT, WEIL EIN SPARTANER DICH VERLETZEN KANN, sowohl deine Würde, als auch deinen Körper!

Ja, mir hat der Film gefallen, und mir ist es egal dass er historisch inkorrekt war (oder besser: mythologisch). Das war halt ein Film über Märtyrer und zwar im Macho-Style ... das reicht völlig.

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Ich finde die echt hilfreich

Ich fand Xerxes gar nicht feminin. Der hatte etwas arg viel Ketten und Piercings im Gesicht, aber das haben heutzutage einige Männer - und weiblich sah das auch nicht aus - , wenn auch weniger in dieser Menge, und der Rest war klar männlich bei ihm.
Klar, er saß immer auf seinem Thron im Hintergrund, statt wie Leonideas selber mitzumetzeln, aber tatsächlich war Xerxes nun auch kein Kämpfer (ob das im Film nun Zufall oder Absicht war) und dann den eigenen Heerführern das Führen der Armeen und das Kämpfen zu überlassen, finde ich da auch eher klug denn feige.

Im Orient haben sich aber auch Männer geschminkt, das war völlig normal, wenn da schon mal Augen oder Brauen mit Kohlestift nachgezogen waren.
Bei mir als Frau kam er nicht feminin rüber.^^ Da paßten schon sein Körperbau oder sein Gesicht oder auch die Stimme nicht zu und Ketten und Piercings in dieser Menge im Gesicht sehe ich auch nicht als weiblich an (denn was zu viel ist, ist zu viel^^).

Es geht die Geschichte, das Leonidas auch nicht der letzte war, der fiel, sondern er während des Kampfes gefallen war und seine Männer noch die Leiche verteidigt haben. Ist aber natürlich nicht belegt.

Da gibt es keine zuverlässigen Quellen zu. Sowieso ist die Quellenlage zu dieser Schlacht....bedenklich. Sagen wir es mal so: Herodot hat z.B. die Zahlen und Fakten gerne mal ein klitzeklein bisschen verdreht. Dass die heldenhaften Spartaner keinen Schritt wichen bis sie die Leiche ihres edlen Königs geborgen hatten würde zu ihm passen

Mir ging es auch mehr darum, dass im Film Leonidas der letzte ist, der noch steht.
Dass der Film den Mythos und Pathos der selbstlosen Opferung (die ja nun historisch auch nicht unbedingt gegeben ist) hier mal wieder ausschlachtet, die wenigen Quellen nicht als völlig gesichert gelten und Herodot die Zahlen nach oben geschraubt hat, ist mir durchaus bekannt.

Zitat von "HimigSohndesDulin "

Ich meine aber als die Elitetruppen Xerxes angegriffen hatten und man den Leichenberg auf die geworfen hat, da sind einige der Spartaner (zwar im Hintergrund eines hervorgehobenen Kampfes) gestorben, bzw. getötet worden. Wie viele es waren kann ich nicht sagen, aber ich meine mindestens 5 warens auf alle Fälle, was natütlich in keinem Verhältniss zu den Gegenern steht

Ich sag doch, es werden nicht weniger. Diosonstnochwer, der die Geschichte erzählt, sagt vor Leonidas letztem Speerwurf, dass die 300 hinter ihrem König stehen. Aber mal ehrlich "The 300" hört sich einfach besser an als "the 241" oder so.

Speerkampf kann man die Abschlachterei nicht wirklich nennen - einmal den Speer durch Rüstung, Brustkorb und nochmal Rüstung stoßen und dann wieder rausreißen ist nicht wirklich Kampf.

Bei den Angriffen kam mal wieder Hollywood durch. Der Gegner läßt entweder die Deckung offen, macht keine ernsthaften Angriffsversuche oder wartet bis der Held einen Gegner erledigt hat, bevor der nächste zur Schlachtbank springt.
Egal, angesichts der Alternativen ein sehr kurzweiliger Film für den ich mein Geld gerne ausgegeben hab.

Zitat von "HimigSohndesDulin "

Ja da hast du vollkommen Recht, 300 hört sich wahrlich besser an als "241" Aber wir sind nun mal in Hollywood und da der geschichtliche Hintergrund hier stark vernachlässigt wurde denke ich, wurde dann auch dort etwas, na ja nenne ich es mal, nachgeholfen um den Mythos richtig aufleben zu lassen. Leider ist e so dass jemand der sich nicht mit der Geschichte beschäftigt nun wahrscheinlich denkt, dass es wirklich so war, aber da wird es immer welche geben, die Filme für 100% echt aus der Geschichte nachempfunden sind...

Wir befinden uns nicht nur in Hollywood, wo ein historischer Hintergrund vielleicht etwas uminterpretiert wird, nein, die Vorlage ist sogar ein Comic der nur die Grundgeschichte übernimmt und dazu auch noch 20 Jahre, oder noch älter ist.
Und nochmal: Der Film ist auch nicht als hstorisches Kino geplant gewesen im Gegenteil zu "König Arthus" oder Braveheart. Sondern es ist einfach nur eine Comicverfilmung wie Batman oder Spiderman, oder halt SinCity.
Daher braucht man sich über irgendwelche historischen Inhalte gar keine Gedanken zu machen. Künstlerische Freiheit vom Comiczeichner nennt man sowas und wenn ein Comiczeichner keine künstlerische Freihheit geniesst, wer dann?

Na, ich muss sagen, dass ich auch gleich mit der Erwartung an den Film rangegangen bin, dass es eben eine COmicverfilmung ist und da Gewalt immer übertrieben dargestellt wird.
Es ist eine Kunstform,herrlich abstrakt, da erscheinen auch mal seltsame Monstrositäten. Wie der gelbe Mann in Sincity....
Frank Millers Stil finde ich einfach fantastisch, ich steh total auf Comics und mochte daher 300 auch .. hab mich richtig gefreut , dass sowas in die Kinos kommt.
Der Film stellt ja ga nicht den Anspruch eine komplizierte Geschichte zu erzählen, es ist schön primitve Unterhaltung*gg*
Mir wurde von einer Freundin auch erzählt, dass sei ein Männerfilm und für Frauen uninteressant.
Das kommt dann wohl immer auf die Frau an, nicht soviel pauschalisieren bitte

Aber eins ging mir besonders auf die Nerven: Diese Sixpacks ! Es war Reizüberflutung...Auch wenn ich wahrscheinlich jetzt schräg angeguckt werde, Sixpacks in dem Maße finde ich äußerst unsexy..
Ich fand die Farbgestaltung klasse und die Rüstungen der Krieger waren auch beeindruckend.
OK, die Sprüche waren teilweise ein wenig platt ....
Aber auf die Dialoge sollte man auch nicht sein Hauptaugenmerk legen...

Zitat von "Abrizah "

... und die Rüstungen der Krieger waren auch beeindruckend.

Da war ich glaube ich in einem anderen Film.
Was für Rüstungen denn? Zählen Sixpacks zum natürlichen Rüstungsschutz? Die Ledershortys der Jungs kann man ja wohl kaum als Rüstung bezeichnen.

Die Gegner hatten Rüstungen (besonders die Unsterblichen trugen recht hübsche Dinger). Und die Arkadier.
Die taugten zwar nichts, diese Rüstungen (die Schlde waren ganz offenbar besser, denn die hielten alles ab, die Rüstung ganz offensichtlich gar nichts ), aber es gab einige zu sehen - nur halt nicht bei den Big-Jim-Fig- ähm, 300 selber.
Wo sich dann die Frage stellt, welchen Harnisch seines Vaters wollte sich Ephialtes verdienen und tragen?

Nicht, dass da so viel Frauen waren, aber von denen war doch nun einiges zu sehen.
So gesehen war bei den Frauen mehr zu sehen (interessante Formulierung ) als bei den Männern, denn bei den Frauen war der obere Teil der Kleidung entsprechend dünn genug oder auch verrutscht genug, im Gegensatz zu den Höschen der Männer. Die saßen wie mit 3-Wetter-Taft angetackert. *g*

ne, meinte auch nicht die Rüstungen und Köstume der Spartiaten *g* das war mir ein wenig zu minimalistisch.

Aber die Bauchmuskeln boten sicherlich nen natürlichen Rüstungsschutz, die Spartiaten hatten ja nun komischerweise kaum Kratzer abbekommen
Dann sag ich mal einfach die Kostüme gefielen mir.
Meiner Meinung nach waren die Frauen auch äußerst spärlich bekleidet.
Ich möchte da nur auf die Sklavinnen/Tänzerinnen von Xerxes verweisen.