• [infobox]Ich habe alles zum Thema Lovecraft der letzten paar Tage ausgegliedert.[/infobox]

    Ich lese gerade den zum 125. Geburtstag Lovecrafts im Suhrkamp-Verlag erschienenen Sammelband HORRORSTORIES. Da ich erst bei der zweiten Geschichte (Der Fall Charles Dexter Ward, die längste Geschichte im Buch) bin, kann ich noch nicht viel zur Qualität des Buches sagen. Aber ich kann etwas zur Sprache sagen. Lovecrafts Sprache ist wirklich rassistisch. Wenn jemand den Herrn der Ringe nicht lesen kann, weil ihm die Beschreibung der Südländer im Tänzelnen Pony rassistisch vorkommt, der wird Lovecrafts Werke nicht einmal anrühren können. Aber man sollte nicht vergessen, wann und wo die Geschichten geschrieben wurden. Lovecraft war in dieser Hinsicht ein Kind seiner Zeit. Und dies spürt man. Lovecrafts Geschichten sind, soweit ich es erfassen kann, eher als Berichte geschrieben.

  • Zum Thema HP Lovecraft und Rassismus hat Sandy Petersen - der Entwickler des Rollenspiels "Call of Cthulhu" und von Videospielen wie "Doom" - ein finde ich sehr gutes Video gemacht!

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ein Video, welches eigentlich nur aus einer im wahrsten Sinne des Wortes einsilbigen Antwort auf eine eingeblendete Frage besteht, ist eigentlich nicht genug.

  • Und im Abspann werden Tommy Wiseau und Neil Breen als Executive Producers genannt ;)

    HP Lovecraft war sogar für seine Zeit relativ schlecht drauf. Bei ein paar seiner Positionen hat er sich etwas weiterentwickelt - trotz seiner Anti-Semitischen Kommentare hat er eine Jüdin geheiratet etc. Bei anderen Sachen ist es nicht besser geworden. Er hat relativ glücklos gelebt und ist genauso glücklos gestorben. Das er geschrieben hat war wohl auch viel Trauma-Bewältigung - viele seiner Inspirationen kamen auch aus seinen Alpträumen.
    Daher ist auch das Video eher humorisitisch kurz gehalten. Wer vor über 40 Jahren ein RPG auf der Basis von dessen (und anderer Leute) Werken ins Leben rief, wird sich die Diskussion zum Thema Rassismus wahrscheinlich ein paar mal gestellt haben müssen ;)

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ich bin jetzt mit Der Fall Charles Dexter Ward durch. Trotz seines an einen Bericht erinnernden Sprachstils doch eine sehr spannende Geschichte, aber wohl kaum zu verfilmen, was wohl für alle Lovecraft'schen Geschichten gilt.

  • Ist aber bereits verfilmt worden!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Farbe aus dem All ist wirklich mysteriös. Ich vermute mal, dass Lovecraft die damaligen Berichte über Radioaktivität als Vorbild hatte, denn viele der beschriebenen Effekte, lassen sich damit erklären. Aber nicht alle ...

  • Ich habe jetzt die Die Berge des Wahnsinns überlebt, ohne den Verstand zu verlieren. Es ist interessant zu sehen, wie Lovecraft die damals neuesten Forschungsergebnisse und -theorien in seine Geschichte einbaut. Es ist außerdem interessant, wie er Spannung und auch Grauen erzeugt. Es ist nicht di eArt von Horror, wie wir ihn aus den verschiedensten Filmen kenne, sie ist subtiler und baut darauf, dass man wissen will wie es weiter geht. Sie ist also an die Spannung und die Neugier des Lesers geknüpft.

  • Ja - und eine Verfilmung wäre interessant geworden; nur gab es irgendwie Probleme ... ich besitze ein gutes Hörspiel davon.

    Die blinden Penguine und gerade die Shoggoten wurden gerne von anderen Autoren aufgegriffen. Ist eher eine Dark-Fantasiegeschichte.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Stadt ohne Namen war die nächste Geschichte im Band. Ichfand die doch sehr kurze Geschichte irgendwie schwach. Da fehlt was.

  • Ich finde sie würde auch in die Khom - war in der Box so etwas erwähntr wurde - passen. Mehr eine Fantasygeschichte, wie einige andere auch.

    Bei Suhrkamp kam ein Band mit diesem Titel heraus - und ist mit die ... tja, ja, irgendwie fehlt da was. ;)

    Ich mag die Geschichten aus dem Traumland, die mich einst mal zum Nachtwald inspirierten.

    Es ist auch interessant wie heutige Autorenmit diesem Erbe umgehen, oder solche Experimente, Lovecrafts Mythos mit Sherlok Holmes zusammentreffen zu lassen.

    Falls es jemand interessiert - dieses Buch enthält die von Lovecraft genannten "Vorbilder": https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1050264177

    Eine recht bunte Mischung, lohnt sich u.a. wegen Fischkop. (Obwohl ich die älteren Buchversionen besitze, konnte ich beim günstigen eBook-Preis nicht wiederstehen, und ist somit immer bei mir.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Ratten im Gemäuer und Schatten über Innsmouth sind beides hundsgemein. Die Musik des Erich Zann ist die letzte Geschichte im Band und mysteriös.

  • Wie, magst keine Ratten.

    Die Musik des E.Z. könnte für ein Abenteuerszenario bei DSA3 Pate gestanden haben.

    Schatten über Insmouth gibt es als stimmungsvolle Hörspielversion (2 CDs); in die ich mal wieder reinhören sollte.

    Hier noch ein Tip:

    In vielen Chthulhu-Universum-Anthologien (u.a. Saat des Cthulhu) ist eine witzig-freche Geschichte enthalten: Der große Fisch von Kim Newman (1993);
    zeigt nebenbei wie ein nicht so ernstes Cthulhu-Abenteuer aussehen könnte.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (15. Juli 2023 um 09:19)

  • Etwas zu Clark A. Smith; daher extra ;)

    Im ersten Band seiner Geschichten ist sein Lebenslauf festgehalten; Puh, vorsichtig kann man von karger Armut sprechen. Es wird betont das er tragischerweise miterleben dürfte wie der Ruhm seiner verstorbenen Freunde Anstieg, während er im Schatten blieb.

    Er lebte mit seinen Eltern in einer Blockhütte, und teils musste er beide pflegen. Keine Bekannten Frauengeshichten; Autoren des Phantastischen hätten anscheinend zu jener Zeit keine Zeit für Familiengründung, bzw. waren zu arm.

    Smith ging aber offener mit Sexualität um, immer schrieb er auch für simple Männermagazine. ^^

    Er war vielfältiger als Lovecraft. Und ich bedauere das Lovecraft zu selten in seine eher fantasieähnliche Traumwelt schrieb. Denn hier lernen wir einen anderen Lovecraft kennen: Den Träumer von Wundern. (Klar gibt es Alpträume.)

    Das die Traumlande zu den Lieblingsorten des Tags zählen, wundert mich nicht.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Traumlande sind wirklich fantastisch und könnten das ein oder andere (finstere) Globulenabenteuer inspirieren.

    Aus meiner Sicht ebenfalls empfehlenswert (wenn man mit Autor und Medium etwas anfangen kann): Alan Moores "Providence". Ein modernes Aufgreifen und Fortsetzen des Mythos als Graphic Novel und damit ein interessanter Versuch "namenlose" Schrecken und "unaussprechliche" Wahrheiten zu visualisieren.

    Kommunizieren allein reicht nicht - man muss auch verstanden werden.

  • Da ist er nicht der Erste.

    Bereits das Ur-DnD hatte eine Götterübersicht, u.a. Thor, Anubis aber auch die Grossen Alten herumspukten; wegen Copyright/Lizenz mussten diese Gäste (und andere) entfernt werden.

    Bedenke, noch zu Lebzeiten von CAS (starb 61) wurde Lovecraft (starb 37) wiederentdeckt, von Autoren wie Stephen King kopiert usw. Viele Autoren des Phantastischen folgten Anfangs (als Starthilfe) dem Cthulhu-Zirkel. Dazu gehörte Robert Bloch (Psycho) wie Howard "Conan" oder dem weniger bekannteren Frank B. Ling.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es war nicht das Copyright, denn der Cthulhu-Mythos war damals schon lange Public Domain. Es lag ganz einfach daran, dass sowohl Call of Cthulhu als auch Stormbringer erschienen sind. deshalb hat TSR bei der Neuauflage von Deities and Demigods auf die Götter aus diesen Franchises verzichtet. Man wollte nicht den Eindruck erwecken Chaosium konkurenz zu machen.

  • Oder so - wird glaub ich auch so auf der Kaufseite erklärt.

    Zeigt jedenfalls das das Interesse bei Rpgs vor 1980 bereits gross war.

    Ebenso das DnD sich nicht nur von HdR inspirieren liess.

    Bei einem Hintergrund zu einer CSA-Geschichte steht zu einem Antwortbrief HPLs das er bekanntlich etwas gegen Einwanderer gehabt hätte.

    Hm, Einwanderer ist ein großes Feld.

    Jedenfalls ist der Briefverkehr zwischen HPL und CAS interessant, auch für was beide den Herausgeber aber auch manche Leser der Weirds hielten ^^

    Als Hobbyautor sind solche Hintergründe zur Entstehung etc. immer Interessant.

    HPL schrieb ja sogar ein Buch dazu.

    Und wer Lovecraft mag, sollte mal diese Versuchen:

    https://www.festa-verlag.de/das-ding-aus-e…welt-ebook.html - der Roman bietet die Vrolage für die 2. (!) Verfilmung; und würde gut ins Lovcraftian passen.

    https://www.festa-verlag.de/authorpagesfro…or/option_id/8/ - die Bücher sind unterschiedlich, je nachdem wonach sie zusammegsetzt wurden; und leider gibt es nur noch drei davon, und keine eBook-Alternative mehr.

    https://www.festa-verlag.de/schatten-ueber…outh-ebook.html neues aus Innsmouth, und gar zwei humorige. :)

    An den guten Band wo Sherlok Holmes auf Lovecraftische Wunder trifft dürfte nur sehr schwer heranzukommen sein.

    Etwas anderes, und auch nicht mehr komplett zu bekommen; https://www.festa-verlag.de/ebook-nummer-1…eschichten.html - eines seiner Gruselwesen hat gar Eingang in Rpg gemacht.

    PS: Und überseht nicht den Gustav Meyrink, u.a. passen Die Pflanzen des Dr. Cinderalla gut zu Lovecraftischen.

    Aber es gibt ja das Gruselkabinett - die sich etwas Freiheiten bei den Umsetzung nehmen.

    Als gelungen finde ich https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1050469877 (die Verfilmung fehlt mir noch);
    https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1033768085

    https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1011630500; die Boxen 3 & 11 sind wohl leider ausverkauft (Pickmans Modell, Der Tempel (stimmungsvoll), Das Ding auf der Schwelle; Der Schatten über Innsmouth, Der Fall Charles Dexter Ward) - müßte ich mal wieder reinhören. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (7. September 2023 um 21:56) aus folgendem Grund: Lovecraft und AnDeRe!

  • An den guten Band wo Sherlok Holmes auf Lovecraftische Wunder trifft dürfte nur sehr schwer heranzukommen sein.

    Dafür gibt es eine sehr schöne, kostenlose Kurzgeschichte von Neil Gaiman (seinerseits ja damals zusammen mit Terry Pratchett im Shub-Niggurath Fanclub ^^ ) zu dem Thema: A Study in Emerald (meines Wissens nach nur auf Englisch)

    https://www.neilgaiman.com/Cool_Stuff/Short_Stories

    Kommunizieren allein reicht nicht - man muss auch verstanden werden.