Berichte bei Elfen

  • Den Zwölfe zum Gruße

    Ich hoffe erst mal, dass ich in dem Teil richtig mit meiner Frage bin.

    Zu meiner Frage, wir spielen momentan die Phileasson Saga und sind da noch am Anfang (paar Stunden gespielt). Unser SL hat mir den Auftrag gegeben als Phileasson, dass meine Elfe doch einen Reisebericht schreiben soll, wie sie so die Reise empfindet.

    Kurz zu meiner Elfe:

    Meine Elfe ist eine Auelfische Kämpferin, die aber innerlich gespürt hat, dass etwas sie von ihrer Sippe fortzieht und wurde fortgeschickt, damit sie dem Ruf folgen kann. Sie war schon immer an der Elfische Kultur interessiert. Besonders an den Hochelfen, da sie nahe Simyala aufgewachsen ist. Das war auch ein Grund zum Losziehen.

    Ich habe mich vorher auch hier durch das Forum ausreichend informiert, wie man Elfen spielen sollte. Nur ist bei mir jetzt das Problem, dass ich durch diesen Auftrag des Berichtes eigentlich eher eine Art Tagebuch meiner Elfe über die Reise führe.

    Sie schwelgt eigentlich dann auch mal von der schönen Stille des Nebels und wie faszinierend doch ein im Eis eingeschlossenes Schiff ist. Auch lässt sie sich über die "Rosenohren" aus, was die immer mit ihrem Glauben haben und was König, Adel und Herrscher für komische Begriffe sind.

    Würde man das so bei einer Elfe auch erwarten? Also, dass es eher eine Art Tagebuch wird?

    Gruß Pegacat

  • Willkommen auf dem Orki!

    Die meisten modernen Elfen haben keine ausgeprägte Schriftkultur. Informationen werden über das Salasandra weitergegeben und erhalten, was Schrift nicht sehr nötig macht und Bücher sind keine sehr geeigneten Gegenstände für das "naturnahe" Leben der Elfen, bei dem sie wenig Schutz vor der Witterung hätten. Einige lernen aber noch die Schrift des Isdira oder eine Schrift der Menschen. Und eine Elfe, die lange mit Menschen unterwegs ist, wird bald merken, dass sie nicht auf das Salasandra zurückgreifen muss und kann sich bei den Rosenohren zugleich deren Alternative anschauen: Bücher und Bibliotheken. Je nach Radikalität ihrer Sippe könnten Bücher dieser als badoc gelten, aber dann würde sie für ihre Zeit mit den Menschen ohnehin am Rande einer Verbannung wandeln.

    Ich denke, eine Elfe in dieser Situation würde intuitiv festhalten, was ihr besonders wichtig oder bewegend erscheint. Das können aber durchaus auch andere Dinge sein, als einen Menschen aufgefallen wären. Vor allem wird sie sich nicht an Literaturgattungen wie Tagebucheinträge halten, da dieses Konzept ihr recht fremd sein dürfte. Ihre Weltfremdheit und elfische Weltsicht wird sich in ihren Schriften niederschlagen und am Ende kommt wahrscheinlich nicht ganz das raus, was Phileasson sich erwartet hat. Aber ich sehe kein grundsätzliches Problem, das dagegen spräche.

  • Danke für die ausführliche Antwort.

    Aufgrund des Tipps meines Spielleiter habe ich meiner Elfe noch Isdira/Asdharia Zeichen gegeben und Asdharia beigebracht. Meine Begründung war das Interesse an der Kultur der Hochelfen.

    Das Elfen normal wenig schreiben, war mir bewusst. Darum fiel und fällt es mir so schwer, da wirklich was zu finden, mit dem ich zu 100% zufrieden bin. Ich finde mich da zwar so langsam rein, doch so gut ist da mein Wissen noch nicht, wie Elfen dann doch mal was schriftlich festhalten würden.

    Ich trage auch große Ereignisse, die vielleicht nicht ganz so Weltbewegend für meine Elfe sind ein, damit wir da doch eine Art Reisebericht haben und wir so noch wissen, was alles passierte bisher.

    So als Beispiel, man fährt da auf dem Schiff mal ein paar Tage durch den Nebel und sie lässt sich im Buch über die schöne harmonische Stille des Nebels aus und versteht die Furcht der Thorwaler nicht. Der Nebel kam und er wird auch wieder vergehen. Das ist so ihre Sicht in dem Fall.

    Unser SL hat nur gemeint, dass es Richtung Tagebucheintrag geht, da ich die Tage zur Übersicht durchnummeriere und so dann auch noch mal unserem SL weiterhelfen kann.

  • Willkommen auf dem Orki, Pegacat . :)

    Vorweg: Hast Du Lust und Zeit dazu? IT-Tagebücher können OT sehr zeitaufwendig werden, da regelmäßig nach jeder Sitzung hinterherzuschreiben.

    Wäre es nicht eine Möglichkeit, Tagebuchschreiben reihum zu machen, also das auch andere Spieler für ihre SC so etwas machen wollen?

    Kann Deine Elfe überhaupt lesen und schreiben? Hat sie Papier, Feder und Tinte dabei?

    Ansonsten könnten, so IT lesen und schreiben nicht so richtig für Deine Elfe in Frage kommt, da auch andere Wege eingeschlagen werden, in dem Du z.B. beschreibst, wie sie irgendwann nach der Saga in ihrer Sippe davon erzählt, in elfischer Manier (und Du das eben Sitzung für Sitzung mitschreibst).

    Grundsätzlich sind und denken und fühlen Elfen ganz anders als Menschen. In ALuT heißt es auch, dass sie nicht diesen Bezug zu Geschichte und Geschichtswissen haben, im Sinne als dass Fakten und Daten für sie gar nicht im Vordergrund stehen oder überhaupt wichtig sind. Ein Elf würde also nicht "Gradnochsjepengurn, 3. Tsa, heute haben wir ...." schreiben, sondern so elfisch ganz anders.

    Gute Anregungen, finde ich, gibt es in IT-Texten in ALuT (aber spoiler Dich nicht über Hochelfen, also besser eher in anderen Zeitabschnitten elfischer Geschichte nach schauen).


    Kleine Anmerkung am Rande: Simyala ist auch für die Elfen vor der Saga noch gar nicht wieder gefunden, das wird erst über ein Jahrzehnt danach geschehen, denn das ist ja das besondere an der Saga, dass da Dinge herausgefunden werden, die zu dem Zeitpunkt seit Jahrtausenden vergessen waren, und für nachfolgende Kampagnen grundlegend sind (z.B. die Simyala-Trilogie).


    Für Eindrücke über IT-Tagebücher und Erfahrungen damit:

    Charakter-Tagebuch schreiben...lohnt sich das?

    Abenteuer-Tagebücher im Netz zum Mitlesen

  • Danke für die weiteren Infos.

    Ich bin bei uns meistens schon nebenbei diejenige, die alles mitschreibt und notiert. Darum wurde mir diese Aufgabe gegeben und ich schreibe auch hauptsächlich, während wir unterwegs sind. Also IT.

    Ein anderer der Runde soll auf einer Karte unsere Reise eintragen. So als kleines Extra für die erste große Kampagne bei uns.

    Die Schreibmaterialien wurden von Phileasson gestellt, da er eine elfische Sicht auf diese Reise haben wollte. So als Begründung. Meine Elfe hat nur erwidert, dass sie nur in elfischer Schrift schreiben könne und das deswegen schwer sein kann wegen Übersetzen und Lesen für die Anderen.

    Darum will ich mir dazu auch noch mal ein paar Tipps holen.

    Leider liegt bei uns ALuT nicht vor und zum Kaufen ist mir der Preis online eigentlich zu teuer. Auch wenn mich das Buch sehr reizt. Nur bin ich mit nicht sicher, ob ich so viel Geld dafür ausgeben will.

    Ich fange die Tage auch nicht so an. Es steht halt meist 15. Tag da, damit ich so eine kleine Hilfe habe und es in ein paar Monaten nicht unübersichtlich wird und keiner mehr durchblickt.


    Oh. Vielen Dank für die Anmerkung. Wir haben bisher nur mit DSA 5 gespielt und aufgrund der Bücher kam immer mehr der Wunsch, dass wir die Saga mal spielen.

    Das war mir bei der Erstellung nicht klar. Aber dann hat sie einfach so ein Interesse an der Elfischen Kultur und ihre Vergangenheit.

    Vielen Dank auch für die Links.

  • Wenn du schon (für Elfen ungewöhnlich) etwas aufschreibst, dann vielleicht in Form von Haikus. Offensichtlich Gedichte, klingen sie in Europäischen Ohren immer etwas befremdlich. Man könnte behaupten, sie klingen elfisch weltfremd.

    z.B.

    Eisberge umgeben

    uns, kein entkommen mehr?

    Späher findet Weg

    Dem Wolkenturm nah

    erfasste uns der Blizzard

    schuf kalte Glieder

    Hauptsache spielen!

    Einmal editiert, zuletzt von ElessarVomHinterhof (16. Juli 2020 um 15:25)

  • Ohhh. Das mit den Haikus ist eine super Idee.

    Die werde ich umsetzten. Oder es zumindest versuchen.

    Ich seh schon. Ich sollte alles am besten noch mal etwas korrigieren. Bzw. Manche Teile und was ergänzen. Vielleicht mach ich das dann am PC und das kann mir die Zeit bis es bei uns weitergeht verkürzen.

  • Für große Kampagnen zahlen sich Tagebücher sicher aus. Es hilft ja auch dem Meister sich zu erinnern was Spielerwissen und Meisterwissen war, also welche Ereignisse wirklich stattgefunden haben und welche er nur gelesen hat. Mit der Zeit verschwimmt das nämlich ;)

    Auch wenn ich die Idee mit den Haikus sehr schön finde ist das ein immenser Aufwand und als Outgame Wissen eher unpraktisch.

    Ingame finde ich einen tagebuchführenden Elfen seltsam. Es scheint sehr menschlich jeden Tag getrennt von den anderen zu betrachten und Dinge logisch zu protokollieren (Stichwort: verweltlicht). Zur elfischen Weltsicht gehört quasi der Nachteil schlechtes Zeitgefühl (nicht auf Tages- oder Jahreszeit bezogen).

    Die Wahl des Meisters das Tagebuchführen der Elfe zuzuschreiben find ich keine gute Wahl. Ich würde es so lösen, dass du einfach outgame das Tagebuch führst und ingame jemand anderes. Wenn es explizit aus Sicht der Elfe sein soll dann würde Philleason vielleicht jemand beauftragen der niederschreibt was die Elfe aus ihrer Sicht und Erinnerung erzählt.

    ps. ALuT würde ich nicht empfehlen wenn dir der Preis ohnehin Bauchweh bereitet. Das Werk hat eine Raum-der-Wünsche Mentalität: du findest immer was aber nie das was du suchst. Was sich in unzähligen Diskussionen hier im Forum spiegelt wie was zu deuten ist.

    pps. Die Buchreihe der Phileasson Saga ist genial! Berhard Hennen ist eben ein Meister seines Fachs <3

    Wehe dem, der die Göttin zaubern sieht!

  • Bei mir in der Gruppe ist halt leider das Problem, dass wir sonst keinen haben, der die Lust hat, aktiv mitzuschreiben.

    Es soll ja auch offiziell kein Tagebuch sein, sondern eine Art Reisebericht.

    Bei mir wäre es egal gewesen, wen ich in der Saga gespielt hätte, ich hätte diese Rolle des Schriftführers erhalten.

    Man kann das ja ingame so, wie du es vorschlägst ElfenFan übernehmen aber dennoch werde ich das Buch dann schreiben, da meine Mitspieler an sowas eher weniger Interesse haben.

    (Namensgedächtnis möchte ich da jetzt mal nicht diskutieren xD Irgendwie merke ich mir immer alle Namen und die haben manchmal Probleme mit denen, die wir immer wieder treffen... Drum hat bei denen fast jeder ein schlechtes Namensgedächtnis.)

    Ps: Ja. Das finde ich auch. Die Bücher stehen im Regal, das nächste ist vorbestellt und bis dahin hab ich den Elfenkrieg durch xD Da ich eh viele Details vergessen habe, ist es für mich auch leicht Spielerwissen vom Charakterwissen zu trennen. Da hat auch unser Meister ein Auge drauf. Da wir aber auch noch in Band 1 feststecken und ich den vor mehr als 1,5 Jahren gelesen habe, kommen wir da sehr gut zurecht. Die Bücher haben mir für meine Elfe aber auch gut geholfen.

  • Weiß schon, warum mein aktueller Elf nicht schreiben kann. ;) Elfen haben auch immer einen starken Bezug zur Magie, wie praktisch das für regelmäßige Berichte wäre ist aber fraglich.

    Habe bei einem eigenen Abenteuer mal das Tagebuch einer Reisenden hinterlassen, die nicht schreiben kann und daher ihre Eindrücke als Bilder in ein Büchlein malte.

  • Normal hätte ich auch die Schrift eher nicht reingepackt, aber war einfach der Tipp vom SL wegen der Kampagne, dass wir so teils an mehr Informationen kommen können. Es war einfach eine Anregung, die ich dann genutzt habe.

    Das mit der Magie weiß ich auch nicht so ganz, wie ich das verbinde. Vielleicht bei bestimmten Aktionen so nebenbei erwähnen, dass man mit geschärften Sinnen doch noch etwas erstaunliches Entdeckt hat (Über Adlerauge) oder sich einem offenbart hat, wo sich Lebewesen befinden (Exposami). Passiert ja alles eher nebenbei und soll ja auch mit der Welt im Einklang sein.

    Aber Bilder kann ich auch versuchen zu zeichnen. Auch wenn ich die am Spieltisch wohl eher weniger direkt It zeichne, sondern das daheim nachhole. Dafür brauche ich dann wirklich Zeit und Ruhe.