Hallo I bims, 1 User wo hier im Unterforum die balancingdiskussionen anstoßen tut!
Heute möchte ich mit euch über Zweihandwaffen reden! Im engeren Sinne vor allem Zweihandschwerter und -hiebwaffen, Stangenwaffen klammere ich mal so ein bisschen aus. Die Frage ist also, ob Zweihandwaffen im Vergleich mit anderen Methoden der physischen Gewalteinwirkung mithalten können, falls nicht (wie ich im Folgenden argumentieren werde) warum, und ggf vielleicht sogar was man dagegen tuen könnte.
So wie ich das sehe fehlt es Zweihandkämpfern die Möglichkeit ihre AP effizient einzusetzen, es gibt kein Äquivalent zu Beidhändigem Kampf oder Klingensturm, und auch wenn Zweihandwaffen folglich billiger zu skillen sind haben sie doch auch weit weniger Potential. Ihr einziger Vorteil ist der höhere Grundschaden, aber der wird sehr schnell immer unbedeutender. Mit KK 15 macht der Anderthalbhänder (guter Vergleich da identische PA) 10,5 TP, 3 mehr als das Langschwert oder 40% besser. Rechnet man hingegen jeweils mit KK 17 und Wuchtschlag 2, ist er nur noch 22,2% besser. Der Schaden skaliert also schlecht mit höheren Werten, und dieses Problem wird noch viel schlimmer wenn man die doppelten Attacken durch BHK/KS hinzuzieht. Mit KK 15 macht der Langschwert-BHK-Kämpfer 15 TP, 4,5 TP oder 42,9% mehr als der Anderthalbhänder, und mit KK 17 und WS 2 sogar 10,5TP bzw. 63,6% mehr.
Die einzige Möglichkeit für mehrere Attacken pro Runde für Zweihänder ist, soweit ich das sehe, der Rundumschlag. Allerdings sind die massiven Abzüge auf die AT sowie der Fakt, dass es nutzlos gegen einen einzelnen Gegner wie zB ein Ungeheuer ist, ein Problem. Darüber hinaus ist dies noch nicht mal eine exklusive SF, was Zweihandwaffen eine gewisse Nische gegen große Gegnermengen verschaffen würde, sondern genau so gut auch von Einhandkämpfern realisierbar. Wenn man gerne rundumschlagen will kann man also auch einfach zu Schild und Morgenstern greifen, und einen massiven PA-Bonus sowie gratis-Finte mitnehmen.
Unterm Strich haben Zweihänder also keine gute Parade (teilweise sogar eine unterirdische), und können das auch nicht wirklich durch hohen Schadensoutput kompensieren. Es fehlt an Möglichkeiten AP sinnvoll zu investieren, und der Kampfstil profitiert verhältnismäßig wenig von später erworbenen Schadensschwellenboni und Basismanövern. Keine Ahnung ob das hier eine kontroverse Meinung ist aber mir scheint der Fall relativ eindeutig, und die Threads hier in denen es um Powergaming und Zahlenspielereien geht weisen in eine ähnliche Richtung, ich bin aber natürlich auch offen für gegensätzliche Argumente.
Abschließend: Wie könnte man das ganze also zufriedenstellend hausregeln? Ein Hauptproblem ist meiner Meinung nach die schlechte Skalierbarkeit. Man könnte es zB so machen, dass Zweihandwaffen doppelt von Schadensschwellenboni profitieren. Das ließe sich auch relativ elegant durch eine SF umsetzen [Zweihändiger Kampf(passiv), KK15, 25AP: Der Held erhält den Schadensschwellenbonus von zweihändig geführten Waffen doppelt.] und wäre dann gewissermaßen das zweihändige Äquivalent zu KS/BHK. Außerdem würde ich darüber nachdenken Rundumschlag so zu modifizieren, dass es entweder nur für zweihändig geführte Waffen möglich ist, oder aber deutlich leichter für diese. Mit diesen beiden Maßnahmen hätten Zweihänder vielleicht schon eine eigene Nische erhalten, sodass auch rein gameistisch gesehen Wert ist eine solche Waffe zu führen.
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