Eine Schwächung des Horasreiches kommt mir nicht in die Tüte. Arivor wurde bereits ausgelöscht und einen Bürgerkrieg mit mehreren zerstörten Orten gab es dort auch schon... inkl mehreren Toten der Familie Firdayon. Dann hat das Mittelreich den Frieden gebrochen und ist in die Grafschaft Bomed eingefallen (auf Antrieb von Selindian Hal). Der Kriegstreiber war da das Mittelreich.
ich habe das Gefühl, dass das die „Fanboys“ des (viel zu großen) Mittelreiches einen Konflikt im Horasreich herbeischreiben wollen. Alles aufgrund von persönlicher Vorlieben... Bitte zeigt mir mal in OFFIZIELLEN Quellen auf, wo zum Beispiel etwas von einem Konflikt der Zwerge mit dem Horaskaiser steht.
Das Mittelreich dagegen wurde seit 10 Jahren mit zahllosen Siegen beschenkt...
Na dann schauen wir uns doch mal ein wenig in der Historie um und ziehen ein paar Vergleiche.
Seit der Zeit Kaiser Hals ist das Mittelreich wenn auch mit Unterbrechungen, auf dem absteigenden Ast und muß kämpfen, um den Machtverlust zumindest einzugrenzen. Das sieht dann ungefähr so aus:
1010 BF: Kaiser Hal verschwindet.
1010-1011 BF: Answinkrise, Spaltung des Adels und bürgerkriegsähnliche Zustände
1010-1013 BF: Dritter Orkensturm: Einfall der Orks in Weiden und Greifenfurt, sie können erst vor Gareth besiegt werden.
1019-1021: Borbaradkrise: Weite Teile Tobriens (und Maraskans, wenn man das zählen möchte) gehen verloren, dazu Warunk und Teile Beilunks und Darpatiens Diese Gebiete bleiben auch nach dem Ende Borbarads außerreichisch (das wird gleich noch wichtig !)
1022 BF: Blutnacht von Rommilys: Bürgerkriegsähnliche Gemetzel in Darpatien
1022 BF: Zweite Weidener Unruhen: Putschversuch gegen die Herzogin mißlingt
1022-1026: Heptarchenkriege: Kampf gegen die Heptarchen, wobei sich territorial nicht viel ändert, ein bißchen Blutmühle, sozusagen.
1027-1028: Jahr des Feuers: Teile Gareths und Wehrheim zerstört, Reichsarmee so gut wie zerschlagen, Wildermark entsteht Ochsenbluter Urkunde schwächt Zentralmacht der Kaiserin und stärkt Provinzherren.
1027-1032: Albernia-Nordmarken-Konflikt: Unabhängigkeitsbestrebungen, Bürgerkrieg und Schwächung der Zentralgewalt.
1028-1034 BF: Zwei Kaiser im Reich: Unabhängigkeitsbestrebungen Almadas unter Selindian Hal II.
Die 'zahllosen Siege' der letzten 10 Jahre sind die (micht einmal vollkommen erfolgreichen) Versuche des Reiches, den Status Quo ante vor Borbarad wieder zu erreichen und selber zu überleben, zumindest Maraskan muß seit Borbarad aber als verloren betrachtet werden, und die Zentralmacht wird immer weiter aufgelöst.
Sehen wir uns nun das Horasreich einmal an:
1010 BF: Amene III. bricht den Kusliker Frieden, stellt die Tributzahlungen nach Gareth ein und proklamiert das Horasreich.
1011 BF: Amene Horas fügt ihrem Machtbereich die Zyklopeninseln hinzu, die sich vom Mittelreich lossagen.
1012 BF. Das Horasreich annektiert die Waldinseln und erobert Drol, Amene Horas wird Königin von Drol.
1018 BF: Kalman von Farsid übernimmt Phecanostein und greift das almadanische Eslamsberge an, wird aber von Josmine von Bregelsaum zurückgeschlagen.
1018 BF-1019 BF: Roter Tod in Drol und Chababien.
HES 1019 BF: Blutkonvent zu Arivor: Stärkung des Hauses Firdayon, Haus Galahan wird entmachtet.
RON 1020 BF: Shafir übernimmt Wacht über den Karfunkel des Wurms von Chababien, verlangt und erhält Aldare Firdayon zur Braut.
TRA 1020 BF: Der Zug der Edlen formiert sich auf eigene Initiative hin.
TRA 1020 BF: Vertag von Oberfels: Das Horaasreich nutzt zu seinem Vorteil aus aus, daß das Mittelreich mit dem Rücken zur Wand steht.
Wir erinnern uns: Der Angriff auf Eslamsberge, der zur politischen Verschärfung nicht unsignifikant beitrug, wurde von einem Horasier angefangen.
Das Horasreich setzt durch, daß die Horasproklamation rechtens ist.
Das Horasreich setzt durch, daß man diplomatisch mit kleineren Fürsten direkt verhandeln kann, ohne über Gareth gehen zu müssen.
Das Horasreich setzt durch, daß die Ansprüche Cusimo von Garlischgrötz' auf die Grafschaft Phecadien geprüft werden.
Das Horasreich setzt durch, daß Amene Horas als rechtmäßige Königin Drols anerkannt wird.
Das Horasreich setzt durch, daß der Treueschwur der Zyklopeninseln an Amene weder lehnsbruch noch Verrat, und auf alle zeiten gültig sein soll.
Das Horasreich bekennt sich zum Kampf gegen Borbarad und sagt Truppen zu. Der Zug der Edlen, der wie wir uns erinnern, ohne Zutun der Obrigkeit entstanden ist, wird im Nachgang als erste entsprechende Einheit verrechnet, ein Regiment Horaslegion darüber hinaus zugesagt.
Das Horasreich schließt einen zwölfjährigen Frieden mit dem Mittelreich und zahlt für jedes volle Jahr dieses Friedens 5000 Horasdor.
1022 BF: Verstimmungen mit Andergast, als ein Galahan dort König wird, demnoch über ihn liebfeldische Einflüsse am Hof, die von den Andergastern eher abgelehnt werden.
1022-1026 BF: Horasreich-Thorwal-Konflikt: Das Horasreich verwüstet Thorwal, annektiert die Olportsteine, verliert dafür für einige Zeit die Waldinseln und fügt den Thorwalern auf See immer wieder Niederlagen zu. Das Staatsgebiet des LF bleibt so ziemlich verschont, ein weißer Frieden folgt, das mit den Horasiern verbündete Nostria ist nach dem erneuten Verlust der Gebiete bis zum Ingval und Kendrars der große Verlierer.
1026 BF: Rastafan II. von Chababien fällt mit mehreren hundert Stammeskriegern in Chababien ein und brennt Wobran nieder.
PRA 1027 BF: Goldene Allianz gegen Al'Anfa mit Trahelien, Brabak und Sylla
PRA 1029 BF: Josmena von Bregelsaum schwört Selidian Hal die Treue und bittet ihn um Waffenhilfe, ihre Ansprüche auf den Grafentitel von Bomed gegen den Herzog von Grangor durchzusetzen.
RON 1029 BF: Almadaner marschieren in Yaquirien ein, Selindian Hal erklärt sich zum Protektor Yaquiriens. Die Almadaner werden bei Morte Folnor besiegt, der Yaquirbruch fällt ins Chaos und zerfällt in die Herrschaften der Taifados.
EFF 1030 BF: Khadan Firdayon wird Khadan II. Horas und König des Lieblichen Feldes.
PHE 1030 BF: Schlacht in der Straße von Sylla: Schiffe der Goldenen Allianz in Al'Anfanischen Hinterhalt aufgerieben
PER 1031: Schlacht von Phrygaios: Al'Anfaner erleiden schwere Verluste gegen Horasier.
RAH 1032 BF: Yaquir-Moratorium: Horasreich hält sich aus dem Konflikt in Almada heraus, erhält dafür noch zu spezifizierende Entschädigungszahlungen.
Was den Krieg der Drachen angeht, muß ich zugeben, daß es da doch mehr Plünderungen etc. gab, als mir im Gedächtnis geblieben waren, demnoch möchte ich hier kurz zitieren, was mich dazu bringt, den Krieg der Drachen nicht als ernstzunehmenden Bürgerkrieg zu sehen, wenn man es as written spielt:
'Wie (...) ausgeführt, ist der horasische Thronfolgekrieg kein Bürgerkrieg, sondern eine umfassende Adelsfehde. (...) Ebensowenig liegt es im Interesse der Prätendenten, ihr Erbe, das sie durch den Krieg zu erlangen suchen, in Mitleidenschaft zu ziehen. Also sollten sich die Schäden für die nicht kämpfende Bevölkerung in Grenzen halten. ' Hinter dem Thron, S. 21
'Keineswegs entstehen im Horasreich Verwüstungen, die den im Mittelreich durch das Jahr des Fuers angerichteten vergleichbar wären. (...) Bemühen Sie sich im Spiel, die Unterschiede zu verdeutlichen. Zeigen sie auf, wie lokal begrenzt die Zerstörungen und extremen Gefahren sind, und kontrastieren sie dies mit echten Erfolgen der Helden und Eindrücken aus vom Kriegsgeschick unberührten Gegenden.' Ebd, S. 31
Konstatieren wir also: Das Horasreich hat sich im Kielwasser des Verschwinden Kaiser Hals zunehmend gestärkt und gerade auch in der alten Horas-Box wird deutlich, daß Amene Horas einen starken und vor allem auch sehr stark zentralisierten Staat geschaffen hat, der jetzt in der Fehde der Drachen ein bißchen wieder aufgeweicht wurde, aber an sich immer noch fortbesteht (Was man sich bei den Republiken gedacht hat, wird mir wohl stets ein Rätsel bleiben). Die zentrale Machtposition oder territoriale Integrität des Horasreiches ist in den letzten 30 Jahren kaum ernstzunehmend (!) angegriffen worden, sieht man von den Galahanisten und dem Roten Tod einmal ab.
Während also das Mittelreich sozusagen darum kämpft, seine territoriale und staatliche Verfasstheit einigermaßen zu bewahren, war beides nebenan nie wirklich ernsthaft gefährdet und die Rückschau liest sich als Chronik eines steten Aufstieges, wenn auch oftmals zu Lasten der Verbündeten und der Peripherie. Ganz ehrlich, ich mag das Horasreich (in seiner alten Form, das Reich des Horas ist nunmal, eh, Geschmackssache), aber so langsam fühlt man sich wie der Nordmärker Aventuriens. Ich bin da immer ein wenig bei der alten Queen Mum, die ihrerzeit sagte, sie freue sich, daß der Buckingham Palace auch bombardiert woirden sei, jetzt könne sie dem East End wieder in die Augen sehen. Etwas Ähnliches wünsche ich mir für das Horasreich, denn ganz ehrlich ? Wenn man immer gewinnt, auch wenn man offiziell verliert, und man immer so viel besser ist als alle anderen...Handel ist besser, Technik ist besser, Flotte und Armee sind besser, Bildung ist besser... Wo ist da der Spaß ? Mich ödet sowas eher an.
Deshalb ja, ich finde, das Horasreich braucht mal eine auf die Nuß, und zwar nicht mal so mit dem Gummihammer ein bißchen angedeutet, sondern richtig. Und deshalb finde ich auch, daß das Mittelreich mal ne Pause kriegen sollte und ebenso, daß das Dümmste, was man tun kann, wäre, das Mittelreich zu zerschlagen, am Besten noch 'damit Helden wieder was zu tun haben'. Ich bin der Scheiß-Meister, wenn die Helden was zu tun haben sollen, dann kriegen sie was zu tun, dafür muß ich nicht ein ganzes verdammtes Reich destabilisieren.
Was die Quellen zu dem Konflikt Zwerge-Horaskaiser angeht: Die gibt es nicht, und das ist eben das Problem !
Da gibt es generell nichts. Zwerge und Drachen... ist ein Spannungsfeld, zumindest in den konservativeren Gebieten könnte man da mißtrauisch werden. Der Horas ist ein Magier, ein Halbdrache, schottet sich vom Volk eher ab. Keiner weiß, wie mächtig er ist, ob er wirklich selber das Sagen hat oder nur ein Sprachrohr für seinen Vater ist, der ihn kontrollieren könnte. Keiner weiß, ob der überhaupt noprmal alltert oder doch ziemlich lange regiert. Die letzte Magierin auf dem Thron war Hela-Horas. Manche mögen auch kritisch sehen, daß die Firdayons als altes Geschlecht eines Drachentöters sich jetzt mit einem eingelassen haben. Man mag auch kritisch beäugen, daß die Mutter des Horas nicht nur Magisterin der Magister, sondern auch Nummer 1 der Schwesternschaft der Mada ist, und ihre Geliebte Nummer 2 ist. Die Erzwissensbewahrer in Silas haben während der Drachenfehde prophezeiht: '(...)Erst wenn die Chimäre nicht mehr an den Grundfesten des Reiches nagt, kann die Saat der Schlange aufgehen.' Da wäre so viel KOnfliktmaterial, mit dem man auch im offiziellen Aventurien viel Großes machen könnte, so viel Großes !
Aber all das interessiert nach der Quellenlage keine Sau.
RdH läßt sich nur darüber aus, wie toll alle den Horas finden und daß er das Land so groß, geradezu fantastisch groß, machen wird. Von einer, gar organisierten, oder sich organisierenden Opposition gegen das Ding da auf dem Stuhl ist nirgendwo die Rede. Selbst der Gegenwind, den er für sein Toleranzedikt bekommen hat, hatte den Beigeschmack von 'Die Traditionalisten und die verknöcherten Kirchenfürsten haben sich dagegengestellt, aber eigentlich ist Toleranz ja super, so super...' Und deshalb finde ich, der Metaplot sollte das Horasreich nochmal bedenken, denn letztenendes ist es ja dasselbe Argument wie bei denen, die das Mittelreich zerschlagen wollen: Wenns zu gut läuft, ist es ja langweilig, da haben Helden nicht so richtig was zu tun... Oder etwa nicht ?