Die verschiedenen Editionen

  • Eine Frage, die mich schon länger interessiert:

    Warum gab es jeweils die Wechsel zwsichen den Editionen? Bei von 1 auf 2 weiß ich, da war es weil die Regeln in 1 noch nicht so ausgebügelt waren. Und von 4 auf 5, weil die 4. Edition Mist war (si habe ich es zumindest verstanden). Aber wie steht es mit den restlichen Editionwechseln? Was ist da passiert?

    Besser, es trifft jemand eine Bärin an, die ihrer Jungen beraubt ist, als einen Narren in seiner Torheit!

    Die Bibel, Sprüche 17,12

    Wer will, hier gibt es (quasi) eine Version für den Wilden Hexenmeister für PF1 von mir und Ju-mo

  • Okay...ergibt leider sehr viel Sinn. ;(

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  • Aristeas Ganz schöner Prügel an Text den du da abgeliefert hast. Nur... befindest du dich gerade im Dungeons & Dragons Teil des Forums. ^^

    Donovan Willkommen im Kapitalismus. ;) Naja. Ist vielleicht auch immer etwas Ansichtssache. Man kann den Leuten ja nicht den gleichen Krempel noch mal verkaufen, entsprechend passiert da schon was von Edition zu Edition. Manchmal ist es gut, manchmal nicht. Ein ganz großer Faktor ist da für mich immer das Design von Spielmechaniken. Für AD&D gibt es ganz viel Nostalgie und die möchte ich auch niemanden absprechen. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich froh bin, dass ich mich nicht mehr mit so einen Unfug wie ETW0 rumschlagen muss (Außer, wenn ich mal wieder Baldurs Gate am PC spiele - und da nehme ich es gerne in Kauf). Dafür blicke ich dann vielleicht etwas neidisch zurück auf die Zeit in der man mit Quellenbüchern und Weltbeschreibungen überhäuft wurde.

  • Der Wechsel von AD&D zu D&D 3e hatte zum Teil mit der Insolvenz von TSR zu tun. Nach der Übernahme durch WotC wollte man das Regelwerk modernisieren und vereinheitlichen.

    D&D 4e wurde eingeführt, weil Hasbro, welche in der Zwischenzeit WotC wegen ihrer Pokemon-Lizenz aufgekuaft haben, sich über die OGL geärgert hat. Deshalb musste jetzt ein Regelwerk her, welches zu 100% nicht mit D&D 3e kompatibel sein sollte. Und es sollte nicht der OGL unterliegen. Dieses aus reiner Geldgier getroffene Entscheidung führte schließlich zur Veröffentlichung und zum Erfolg von Pathfinder und schießlich zu Entwicklung von D&D 5e.

  • Donovan

    Dann wollen wir Dich mal aufklären... :)

    ETW0:

    Bedeutet so viel wie "Erforderlicher Trefferwurf Rüstungsklasse 0" . Im Englischen THAC0 (= To Hit Armor Class 0) genannt. Dies war zu AD&D2-Zeiten (vorher gab es dafür eine komplexe Matrix) das niedrigste Würfelergebnis, welches man benötigte, um ein Ziel mit Rüstungsklasse 0 treffen. Die Tatsächliche Rüstungsklasse wurde davon abgezogen. Mit 3e verschwand dieses Regelkonstrukt. Zur AD&D-Zeiten entsprach RK0 nach D&D 3e RK 10 bzw. nach D&D 5e RK 20, und ein hoher Wert war schlechter.

    TSR:

    Dies war der ursprüngliche Verlag, der D&D veröffentliche. Durch etliche Fehlentscheidungen der letzten Besitzerin, ging die Firma insolvent und wurde von WotC gekauft, die so D&D retteten.

    OGL:

    Die Open Gaming Licence, durch Rollenspielprodukte von Drittanbietern ohne teure Lizenzgebüren erst möglich wurden. Wenn ich mich nicht sehr täusche fallen alle D&D-Regeln bis einschließlich D&D 3.5 unter diese Lizenz. Für Hasbro, die in der Zwischenzeit WotC wegen seiner Lizenz für Pokemon-Spiele aufgekauft haben, bedeutete dieser Schritt große finanzielle Einbußen. Weshalb dann D&D 4e nicht unter der OGL veröffentlicht wurde. Ohne die OGL wären die ganzen auf D&D basierenden Old-School-Rollenspiele (OSR) nicht möglich. Die OGL hat im wesentlichen dafür gesorgt, dass Pathfinder entwickelt werden konnte, und D&D nach der 4e-Pleite weiterleben konnte.

  • Die Open Gaming Licence, durch Rollenspielprodukte von Drittanbietern ohne teure Lizenzgebüren erst möglich wurden. Wenn ich mich nicht sehr täusche fallen alle D&D-Regeln bis einschließlich D&D 3.5 unter diese Lizenz.

    Vielleicht täusche ich mich. Aber meines Wissens nach ist das Unsinn. Nur D&D 3.0 und 3.5 stehen unter der OGL. BECMI, 1e, 2e usw. wurden nicht rückwirkend unter die OGL gestellt oder ähnliches. OSR-Spiele bewegen sich da einfach in einem Graubereich.

  • Vielleicht täusche ich mich. Aber meines Wissens nach ist das Unsinn. Nur D&D 3.0 und 3.5 stehen unter der OGL. BECMI, 1e, 2e usw. wurden nicht rückwirkend unter die OGL gestellt oder ähnliches. OSR-Spiele bewegen sich da einfach in einem Graubereich.

    Sicher ist auf jeden Fall, dass sowohl 3e als auch 5e sicher unter die OGL fallen, und 4e definitiv nicht, sondern unter der deutlich restriktiveren GSL. Und sicher ist auch, dass nach amerikanischen Recht Regelmechanismen nicht dem Copyright unterliegen:

    The OSR was made possible by Wizards of the Coasts' release of their Open Gaming License in 2000, which allowed the free and unapproved use of large amounts of creative and rules mechanic material related to the Dungeons & Dragons game.[3]

    und

    It was copyright law, however, that made the old school renaissance possible. Copyright can be very complicated, especially in the internet age, but one thing remains clear: you cannot copyright game rules. You can copyright their presentation, the associated artwork, and the accompanying text, but not the rules themselves: that a dwarf gets a constitution bonus +1 cannot be copyrighted.

    Folglich befinden sich alle OSRs nicht in einer Grauzone sondern sind legal, solange sie nur nicht Begriffe benutzen, die geschützt sind, wie z.B. Beholder.

  • Okay, dann doch nicht so grau. :thumbsup: Ich denke, die OGL hat einfach als erstes gezeigt, dass sich Regeln sauber vom ganzen Rest trennen lassen. Und in Kombination mit der Tatsache, dass reine Regeln nicht unter das Urheberrecht fallen, hat das dann die ganzen OSR sprießen lassen.

  • Was sind die Unterschiede regelmechanischen zwischen den Editionen? Kann man das vielleicht kurz zusammenfassen? Die einzige, die ich gut kenn ist 3.5, weil ich Pathfinder spiele.

    Besser, es trifft jemand eine Bärin an, die ihrer Jungen beraubt ist, als einen Narren in seiner Torheit!

    Die Bibel, Sprüche 17,12

    Wer will, hier gibt es (quasi) eine Version für den Wilden Hexenmeister für PF1 von mir und Ju-mo

  • Wenn du dir mal das Ur-D&D anschauen willst, lad dir einfach folgende PDF runter. Ist zwar ein OSR-Klon aber der sollte dir ein Bild dieses einfachen Systems vermitteln.

    https://www.system-matters.de/wp-content/upl…ht-Download.pdf

    Dieses D&D wurde dann irgendwann mal zur Expertenversion – zu AD&D (Advanced Dungeons & Dragons) und dort beginnt die Versionierung unserer Editionen, auch wenn mit der 3. Edition das "A" wieder gestrichen wurde.

    Zur ersten Edition von AD&D kann ich nichts sagen, da diese vor meiner P&P-Zeit war.

    AD&D2 war mein Einstieg und rückwirkend sehe ich es als gelungenes System, das aber an vielen Stellen unnötig komplex war.

    (A)D&D3.x brech ich jetzt einfach mal auf Charakterindividualisierung mit einem Meer von Talenten runter.

    (A)D&D4 ist die Wargame-Variante.

    (A)D&D5 brachte vor allem die simple, aber dadurch noch clevere Vorteil- Nachteilmechanik. Als Regelwerk sehe ich D&D5 immer noch als ein „Best of”-Flickwerk vergangener Editionen (auch der 4.!) – aber nicht nur.

    Crunch-technisch kann ich nur noch D&D5 empfehlen, bzw. ich habe nie irgendwelchen Mechaniken älterer Editionen nachgeweint.

    Gute Fluff-Sachen gab es in allen Editionen. In einigen mehr, in anderen weniger.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (27. Dezember 2019 um 16:34)

  • Zur ersten Edition von AD&D kann ich nichts sagen, da diese vor meiner P&P-Zeit war.

    Die erste Edition von AD&D ähnelt stark der zweiten, hat aber weniger Klassen (besonders die vielen Spezialisten bei Zauberern und Klerikern fehlen, dafür gab es Assassine, Mönch, Kavalier, Dieb/Akrobat und Barbar) und war bei den nicht-menschlichen Rassen sogar noch unfairer (geringere Maximalstufen und geringere Maximalwerte als in AD&D2). Und sogar weibliche Charaktere wurden benachteiligt, da sie ebenfalls eine geringere Maximalstärke hatten als männliche. Barden gab es zwar hier schon, aber waren damals eine Spezialklasse für Menschen, die vorher einige Stufen als Kämpfer und Dieb erlangt haben.

    Wenn du dir mal das Ur-D&D anschauen willst, lad dir einfach folgende PDF runter. Ist zwar ein OSR-Klon aber der sollte dir ein Bild dieses einfachen Systems vermitteln.

    https://www.system-matters.de/wp-content/upl…ht-Download.pdf

    Dieses D&D wurde dann irgendwann mal zur Expertenversion – zu AD&D (Advanced Dungeons & Dragons) und dort beginnt die Versionierung unserer Editionen, auch wenn mit der 3. Edition das "A" wieder gestrichen wurde.

    Dies ist nicht die Ur-Version! Das war OD&D, welches die Chainmal-Kosim-Regeln benötigte und aus dem später D&D entwickelt wurde, welches in Deutschland in der Übersetzung von Ulrich Kiesow erschien.

    D&D4 ist die Wargame-Variante.

    Falsch, D&D 4e war ein MMORPG für Stromausfall (oder wenn der Server gerade runtergefahren wurde), denn so spielte es sich.

  • Dies ist nicht die Ur-Version!

    Steht doch da, dass es ein OSR-Klon ist. Nah genug an Basic D&D. Kompakt, kostenlos, legal und in doitsch.

    Das mit dem Videospiel bei D&D4 ist deine subjektive Meinung, die von Aggro-Management-Mechanik gefestigt sein mag. Tatsächlich fand ich diese Umsetzung aber praktikabel. Die Erkenntnis das jeder kleine Kampf gefühlt mindestens eine ganze Sitzung dauert, war mein persönlicher "heisse Kartoffel"-Moment. Aber ich will hier kein Bashing machen.

    Die 4. hat z. B. die kurzen und langen Rasten nach D&D5 gebracht (encounter- und daily-powers) und das Monsterhandbuch mit seinen Verhaltenshilfen für den SL war sogar besser.

  • Steht doch da, dass es ein OSR-Klon ist. Nah genug an Basic D&D. Kompakt, kostenlos, legal und in doitsch.

    Aber basic D&D ist nun einmal NICHT die Ur-Version! Das habe ich gemeint. OD&D unterscheidet sich in vielen Sachen vom späteren D&D.

    Das mit dem Videospiel bei D&D4 ist deine subjektive Meinung, die von Aggro-Management-Mechanik gefestigt sein mag. Tatsächlich fand ich diese Umsetzung aber praktikabel. Die Erkenntnis das jeder kleine Kampf gefühlt mindestens eine ganze Sitzung dauert, war mein persönlicher "heisse Kartoffel"-Moment. Aber ich will hier kein Bashing machen.

    Die 4. hat z. B. die kurzen und langen Rasten nach D&D5 gebracht (encounter- und daily-powers) und das Monsterhandbuch mit seinen Verhaltenshilfen für den SL war sogar besser.

    Jein. Der Ausdruck "MMORPG for black-outs" stammt zwar von mir, aber damals haben mir so ziemlich alle Kritiker im offiziellen WotC-Forum zu D&D 4e zugestimmt, denn es hat nun einmal sehr viele Elemente die typisch für WoW und andere MMORPGs sind. Anleihen an Wargames sehe ich da nicht. D&D hat zwar seinen Ursprung in der Wargame Szene und ist ursprünglich auch als Erweiterung eines Wargames, nämlich Chainmail, erschienen, ging aber schon während der OD&D-Phase eigene Wege. Das von Chainmail unabhängige alternative Kampfsystem wurde mit D&D zum Standard.

    Damit Donovan nicht total verwirrt wird, hier eine kurze Übersicht über alle Editionen und ihre Erscheinungsjahre:

    1971 - Chainmail

    1974 - OD&D

    1977 - D&D

    1978 - AD&D 1e

    1981 - D&D (B/X)

    1983 - D&D (BECMI)

    1989 - AD&D 2e

    1991 - D&D (Rules Cyclopedia)

    1994 - D&D (Classic)

    1995 - AD&D 2e (revised)

    2000 - D&D 3e

    2003 - D&D 3e (v3.5)

    2008 - D&D 4e

    2010 - D&D 4e (Essentials)

    2012 - D&D Next (= D&D 5e beta)

    2014 - D&D 5e

    Die englische Wikipedia hat etliche sehr ausführliche Artikel zum Thema D&D: https://en.wikipedia.org/wiki/Editions_…ons_%26_Dragons

  • Danke dir. Hatte schon komplett den Faden verloren :D

    Besser, es trifft jemand eine Bärin an, die ihrer Jungen beraubt ist, als einen Narren in seiner Torheit!

    Die Bibel, Sprüche 17,12

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