Ich wälze ja ständig nie gespielte Charakterkonzepte und bin am geächteten Exgeweihten hängen geblieben. Dank der Zeremonie Ächtung sollten Metropoliten oder starke Tempelführerinnen einzelne Geweihte komplett aus dem Verkehr ziehen können. Regelseitig steht dem Konzept also nichts im Wege.
Der Haken ist der natürlich der Hintergrund. Ich dachte mir folgende Bedingungen bei denen eine aventurische Kirche nur exkommuniziert wird und nicht mehr:
- Die Kirche sollte relativ friedlich sein. Auch wenn es die Liturgie bei Rondra und Kor theoretisch geben mag, lösen die ihre Differenzen... anders.
- Die Kirche sollte intern regulieren und notfalls strafen, tendentiell sind hierarchische Kirchen also geeigneter. Tsa oder Aves würden kaum auf die Idee kommen bzw. ihnen fehlen dazu entsprechend arbeitende Strukturen.
- Es muss eine grundsätzliche Uneignung des gewehten Charakters für den Dienst an der Gottheit festgestellt werden. Eine eindeutige Handlung, eine unabänderliche Charaktereigenschaft und/oder kontroverse Glaubensansichten muss es also irgendwie nach der Weihe zustande kommen . Es darf kein Umstand sein, in dem eher geholfen würde wie bei einer depressiven Rahjageweihten.
- Je nach Korruptionsgrad könnte ein Charakter einfach politisch unbequem sein und derart abgestraft werden. Da denke da an die nemekathäischen Ketzer_innen in Al'Anfa.
- Es darf kein weltliches oder kirchliches Verbrechen begangen worden sein, das eine harte Strafe nach sich zieht. Daher eignet sich wahrscheinlich "leichte" Ketzerei, die nicht augenblicklich Scheiterhaufenstapelung bewirkt. Buhlerei mit erzdämonischen Gegenspieler_innen und ihren Prinzipien geht also offensichtlich nicht.
Je nachdem wie grau und menschlich das jeweilige Aventurien und dessen Geweihten gespielt werden, kann Prinzipienschwäche weniger ein Uneignungsgrund sein als Intrigen (z. B. Abelmir von Marvinko in der Horaskampagne).
Beispiele: Ein unbelehrbarer Bekenner bei Praios, eine Geschiedene/Scheidende bei Travia, eine pazifistisch gewordene Rondrageweihte, ein zynischer Bildungsnihilist bei Hesinde/Nandus (ich denke da an Diogenes) oder ein vollends egoistisch-fauler Perainegeweihter.
Ich habe leider im Kanon keine Beispiele für Ächtungen gefunden. Also außer Borbarad. Was denkt ihr?