Zunas :
Wenn du genau liest siehst du, dass da neben dem wie eine Mönchskutte ausgelegten Reisegewand und der uniformen Tracht für die Konvente wenig Raum für andere Alltagskleidung bleibt so man diesen Text wirklich ganz ernst nimmt.
Er ist ja noch viel länger als der von mir hier eingefügte Teil.
Ich löse das für mich ganz einfach indem ich das für mein Aventurien als den harmlosen, unverbindlichen Vorschlag nehme als der das ganze in der Mysteria Arcana (DSA 3) zuerst auftaucht und diesen Vorschlag dann dankend rundweg ablehne.
EDIT:
Und mein Aventurienbild ist auch nicht so, dass Magier im Volk nicht gekannt oder erkannt würden.
Ich habe die Bevölkerungsstruktur des Mittelreiches mal durchgerechnet nach Angaben aus "Herz des Reiches".
Es kommt ca. ein Gildenmagier auf 1000 Einwohner anderer Stände, insgesamt also ca. 1500 Gildenmagier auf die ca. 1,5 Mio. Einwohner des Mittelreiches.
Da sind die Magier schon ein allgegenwärtiger Teil der Gesellschaft den man im gemeinen Volk gut kennt.
Und Aventurien ist ja auch kein großer Kontinent.
Die Wege sind überschaubar, Händler reisen durchs Land und befahren die Meere und Abenteurer wandern von den Echsensümpfen in die Nivesensteppen und zurück und geben in den Tavernen ihre Geschichten zum besten.
Ich hatte da nie Freude an einem Aventurienbild wo alle nie von irgendwas gehört haben was es irgendwo 50 Meilen (1-2 Tagesritte bei guter Straße) weiter die Straße runter gibt.
Tatsächlich bietet Aventurien da ja genug Stoff für beides: für die lebhafte, bunte Fantasywelt und fürs historisierende, enge Mittelalter.
Das hängt viel davon ab wie ein Meister und eine Runde Setzungen gewichten, kombinieren, zu Ende denken und interpretieren.
Und ich war immer der für die bunte Fantasywelt.
Der Codex Albyricus ist ja im Grunde auch kein schönes Dokument aus Magiersicht.
Er ist ein Magierunterdrückungs-Pamphlet das nach dem Ende der Magierkriege erlassen wurde um Gildenmagier besser kontrollieren zu können.
Die Kleidervorschriften haben - so streng ausgelegt - viel vom irdischen Mittelalter in dem z.B. Prostituierte gewisse Frisuren tragen mussten mancherorts oder Juden hohe gelbe Hüte usw..
Deswegen finde ich persönlich auch gerade Magiercharaktere sympathisch und als SC attraktiv die prinzipiell dagegen aufbegehren in einem vernünftigen Rahmen.
Kurz und gut: in meinem Aventurien sind der Pracht und Vielfalt (oder Verlottertheit ) der Magierroben keine Grenzen gesetzt und die Konvente sind voll von Gewandungen so vielfältig wie die Personen die drinstecken.
Akademiesiegel und eine generelle Regel Magieroben welcher Art auch immer zu tragen reichen mir an Identifizierbarkeit im Sinne des Codex.
Und ich würde als SL auch nie Erleichterung geben durch bestimmte Trachten die man beim Wirken bestimmter Magie anhat, einfach weil es sich für mich schlecht in die Logik der aventurischen Magie einfügt wie ich sie verstehe.
Da würden die Helden dann auf Dauer eher magische Roben bekommen die sowas durch innewohnende Magie leisten.