Elburumer Magier spielbar machen

  • Der Elburumer wurde im Glauben an Belkelel und die Freiheit der Forschung erzogen und seine Gesinnung wurde auch regelmäßig auf den Prüfstand gestellt. Nun bricht kurz vor seinem Abschluß Oron zusammen. Wo soll er hin? Auf jeden Fall raus aus Aranien. Er flieht nach Garethien, wo ihn keiner kennt und legt sich einen anderen Namen zu. Sein Siegel versteckt er meist unter seinen Lederhandschuhen. Sein bescheidenes Auskommen verdient er weit unter seiner Würde als Scharlatan und Wunderheiler. Heimlich huldigt er immer noch Belkelel. Unzufrieden mit seiner Situation, ist er nun gewillt Aufträge jeder Art anzunehmen und gerät an eine Heldengruppe. Seine wahre Identität wird er nicht verraten - niemals! Als Scharlatan und Wunderheiler und noch viel mehr als Held zieht er mit seinen neuen Freunden durch die Lande, schwört Belkelel völlig ab und wird zum wahren Helden. Bis ihn eines Tages ein Fremder erkennt und behauptet, er habe seine Schwester lebend am offenen Hirn seziert...Nun wirds spannend, wie reagiert sein Umfeld? Verfolgt ihn der Antagonist usw. zeigt er wirklich Reue, oder muss er erkennen das ein Teil von ihn immer noch an Belkelel, Oron usw. festhält?

    Halte ich alles für spielbar, wenn ALLE am Tisch an sowas Spaß haben.

    Ohne die Vergangenheit als prägendes Element braucht man natürlich keinen Elburumer, wenns nur um die Zauber geht, tut es jeder X beliebige Lehrmeister nach Al Gusto.

  • Sumaro :

    Warum gerade Oron und die Schule der Schmerzen für so einen Hintergrund?

    Weil Oron z.B. die liberalste und diplomatischte Heptarchie war und weil die Schule der Schmerzen alles daran gesetzt hat eine Magierakademie zu sein "wie andere auch".

    Weil das Grauen dort hinter den Kulissen geschehen ist, während die Kulte der meisten Zwölfgötter weiter zugelassen waren.

    Es ist dieses Potential von: "Wir waren/ich bin Magier wie alle anderen Magier auch. Wir haben damals andere Kulte nicht unterdrückt. Wir haben uns immer streng an den Codex Albyricus gehalten usw.", das den Elburumer Magier für so ein Charakterkonzept in meinen Augen besonders interessant macht.

    Vielleicht magst du diesen Reiz und dieses Potential nicht empfinden für dich aus diesen Elementen eine Charaktergeschichte zu stricken, aber für andere ist er nun mal da.

    Für mich steht so ein Charakter noch auf der Agenda.

  • Mit diesen Argumenten kann man auch nach Xeraanien gehen. Die sind noch weit liberaler, haben keinen Sklavenstaat und jeder der Steuern bezahlen konnte, war willkommen. Oron selbst ist jetzt auch nicht übermäßig liberal, Magier an der Akademie sind damit aufgewachsen Leute zu Tode zu foltern und ihre Leiber nach Belieben aufzuschneiden, zu vernähen usw. usf.. Das Grauen lief kaum hinter Kulissen ab, die Schule war ständig von gewaltigen Fliegenschwärmen umgeben. Gut verborgene Perversitäten sehen anders aus.

    Dieses "Wir waren wie normale Magier" ist ja letztlich nur eine Fassade der Selbstverleugnung, das kann man in verschiedenster Ebene haben, ohne das man dafür Oron bräuchte. Auch die Mendener Magier oder generell alle Magier mit dunkler Vergangenheit können das sagen "Schlimmer als bei der Halle der Macht waren wir auch nicht, wir hatten nur schlechte Presse", kann so jeder Magier sagen, der auf der falschen Seite gestanden hat.

    Aber wenn die Perversitäten nur eine Hintergrundnuance sein sollen, dann sehe ich eben keinen großen Mehrwert in Oron. Oron bringt eine gewisse Art von Menschen hervor (zumindest diejenigen, die an der Macht waren), diese Sorte Mensch sollte man dann auch darstellen wollen (oder zumindest in den Beginnen eines Wandels), andernfalls kann man getrost darauf verzichten. Solche Hintergründe, die hauptsächlich Konflikte im Inneren aufzeigen, sind toll für Romanfiguren, aber keine gute Anleitung für Spielercharaktere.

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  • Sumaro :

    "Für dich" solltest du da in deinem letzten Satz hinzu fügen.

    Für andere sind solche subtileren Zwischentöne beim Rollenspiel eine sehr schöne Sache.

    Aber da einigen wir uns wohl nicht mehr.

    Wichtig ist, dass derjenige der einen Oroner Magus spielen will hier in diesem Thema jetzt wohl reichlich Anregungen und Meinungen findet.

    Ich selber bin sonst auch überhaupt nicht der Spieler den es zu bösen oder tief-dunklen Charakteren zieht, aber einen Helden mit an sich gutem Kern der in den Schwarzen Landen zum Establishment gehörte, dort schreckliche Dinge mitgetragen hat und jetzt sein neues Leben begonnen hat im Schatten dieser Vergangenheit, den werde ich definitiv noch mal spielen.

    Mit viel Subtilität, vielen Zwischentönen und Möglichkeiten, dass die Vergangenheit ihn viel später noch mal einholt.

    Das ist dann eine Geschichte von menschlicher Wandelbarkeit, von Reifen und Dazulernen, von Reue und Buße und davon wie die Vergangenheit trotzdem ein (in manchen Momenten sogar nostalgischer) Teil von einem bleibt, davon wie Menschen irren können und wie extreme Umstände Menschen die in sich die Anlage zum Guten und zum Bösen haben korrumpieren können.

    Davon wie Fähigkeiten und Härte einmal erlernt zum Bösen schließlich zum Guten eingesetzt werden können und wie ein Mensch im Reifen durch die Stürme des Lebens und der Geschichte seinen guten und gerechten und heilen Platz in der Welt finden kann.

    Und ich pflege einen Spielstil der ist RP-lastig genug um solche Langzeit-Charaktergeschichten schön und stimmig nebenher laufen zu lassen und sie mal mit leiseren Andeutungen, mal mit stärkeren Momenten und ausführlichen Dialogen im RP darzustellen.

  • Hintergründe, die man nicht verwendet, sind letztlich nur eine Kulisse. Und in dem Fall, dass es nur um das Innenleben geht, wie sich der Charakter bei bestimmten DIngen fühlt, sind diese Beweggründe sicherlich fruchtbar für einen Protagonisten in einem Roman, aber weniger wichtig für einen Rollenspielcharakter. Ich habe das Gefühl, dass die Hintergrundgeschichte eine massiv überbewertete Angelegenheit ist, denn interessant wird das Spiel nicht, wenn der Hintergrund entsprechend spannend ist, sondern das Spiel selbst.

    Ein Charakter, der seine Läuterung schon hinter sich hat, verliert sehr viel als dramaturgisches Element. Für ihn ist diese Rückbesinnung eine zu 90% verlorene Anspielstation. Entweder er gibt diffuse Andeutungen von sich oder ergeht sich in Introspektiven, aber in beiden Fällen erwartet man zugleich, dass die Mitspieler einen genau darauf anspielen und nachfragen, bzw. das der SL liefert und die Geschichte nach vorne trägt (z.B. durch Verfolger aus der Vergangenheit etc.). Dies ist allerdings nur dann eine gute Idee, wenn diese Dinge nebenher laufen können und sonst wenig Relevanz haben. Ein Elburumer hingegen hat sehr offensichtliche und offensive Probleme, welche die gesamte Gruppe betreffen und sollte daher auch entsprechend behandelt werden.

    Das Reifen vom Bösen zum Guten usw. sind alles Dinge, die man spielerisch andenken kann, aber man muss bedenken, dass man keinen Roman bespielt. Man erzählt eine Geschichte in einem andere, interaktiven Medium. Andere Leute als man selbst nehmen Einfluss darauf. Daher ist überhaupt der festgelegte Weg bzw. die Suche nach diesem Weg meistens eine wenig spielerfreundliche Haltung.

    Was also erwarte ich vom Elburumer? Was soll ihn prägen? Wenn er schon geläutert ist, lasse ich viel Potential liegen und habe es nur als düstere Lagerfeuerszene im Hintergrund. Denn genau das ist das was du bisher beschrieben hast. Es bleibt bei einer Reminiszens auf vergangene Ereignisse, an denen die Mitspieler weder teilhaben konnten, nur bei denen sie mitspielen können.

    Willst du aber den harten, dreckigen und skrupellosen Magier wandeln und im Spiel wachsen lassen, dann braucht es dafür ein bestimmtes Setup. Dann braucht es Mitspieler, die SC nehmen, die solche Haltungen tolerieren, die ermöglichen darin zu wachsen, die sich nicht dadurch abgestoßen fühlen oder gleich auf eine beendende Weise reagieren.

    Das Bild des Schwerverbrechers mit seinem Enkel kann schlicht nicht herhalten. Das ist das Ende der Geschichte, nicht der Anfang oder die Mitte. Und wir bespielen doch im Rollenspiel Anfang, Mitte und Ende. Daher sage ich, was soll dieser SC für ein Konzept sein? Was soll er mitbringen? Was soll er darstellen? Und wenn es nicht exklusiv oronisch ist, wieso dann Elburum?

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  • Ich unterstelle übrigens gar nichts, ich habe hier lediglich meine Meinung geäußert, warum ich denke, dass ein Elburumer-Magier eben auch genau das mitbringen sollte an den Tisch, was Elburum ausmacht. Ansonsten ist seine Funktion durch beliebige schwarzmagische oder Lehrmeister-Kombination austauschbar.

    Dann sag mir bitte durch welche existente Kombination sich das so darstellen lässt und ich sage dir, wie sie sich deutlich von meinem Charakter unterscheiden würde. "Überall" ist keine Antwort, und "du kannst dir ja selbst einen Lehrmeister bauen!" ist auch eine alberne Antwort, damit kann ich effektiv jedes Magierkonzept runterbuttern. Alleine die Kombination "Dämonisch orientierte Heil/Einflussmagie" gibt es in der Form nirgendwo sonst.

    Und ehrlich gesagt ist die Diskussion auch reichlich müßig und künstlich, die lässt sich über jeden denkbaren Charakter führen, ich bin mir sicher dass du bei jedem Charakter mehr als genug Aspekte finden wirst bei denen du sagen kannst "Ist das wirklich nur genau so umsetzbar? Nein? Warum wählst du dann genau das?", das ist kein konstruktiver Ansatz.

    Gibt es genug Con-ABs die ich mit einem adligen, schwer gerüsteten Anderthalbhänderkämpfer zusammen gespielt habe wo ich hinterher nicht hätte sagen können ob das nun ein Schwertgeselle aus Gareth oder ein Krieger aus Elenvina war über die namentliche Vorstellung hinaus? Natürlich, ich würde vermuten in den meisten Abenteuern ist das so. Wenn ich mit einem Ritter zusammen gespielt habe und ich mich hinterher gefragt hätte "Wäre irgendetwas im Abenteuer anders gelaufen wenn der aus Weiden statt aus Nostria gekommen wäre?" ist die Antwort in vielen Fällen Nein. Wenn man wirklich jeden einzelnen Aspekt des Charakters so wählt um hinterher sagen zu können "Nur genau so und nicht anders funktioniert das Konzept!" hat man am Ende ja auch eine überbordende Ansammlung der plakativsten Klischees die man finden konnte damit auch ja niemand der je mit dir zusammen gespielt hat hinterher nicht ganz genau weiß was dein Charakter war.

  • Nein, aber ich verstehe auch nicht, wieso du dich angegriffen fühlst. Habe ich dich an irgendeiner Stelle als Beispiel herangezogen? Ich verstehe deine Feindseligkeit nicht.

    Was ich sage ist, dass Elburum etwas spezielles liefert (deutlich spezieller als die unzähligen Schwertgesellen und Kriegerakademien, die, wie du schon sagtest, in ihrer Haltung in der Tat hinreichend redundant sind) und wenn man dieses spezielle nicht abgreift, dann ist das Konzept eben um diese interessante Facette ärmer.

    Wenn es aber keinen Unterschied im Spiel macht, deiner Beobachtung nach, ob jemand aus Nostria oder Weiden kommt, dann ist das in der Tat vollkommen irrelevant. Denn dann spielt man schon nur eine Ansammlung offenbar plakativer Klischees. Und dann zu sagen "Aber ich habe zwei Seiten Hintergrund über Weiden an meinem Charakter anheften" ist nichts anderes als reine Kosmetik und Selbstbetrug. Wenn es keinen Unterschied im Spiel macht, ist es irrelevant. Genau das ist der Punkt.

    Wenn man seine traurige "Ich bin geläutert, aber war Teil der bösen Armee"-Geschichte nicht spezieller gestaltet, nicht auf den Charakter zuschneidet, nicht damit bestimmte Verhaltensmuster assoziiert oder die Entwicklung bespielt, sondern es nur als "Hintergrund" für Reminiszens benutzt, ist es verschwendete Liebesmüh. Ich brauche keinen elaborierten Hintergrund um mit irgendeinem beliebigen Charakter am Abend nach einer Flasche Wein irgendeine düstere Kriegsgeschichte hervorzukramen und damit für den Moment ein dramatisches Element zu kreiieren. Für ein tragfähiges und vor allem bereicherndes Element muss man eben mehr daraus machen als Hintergrund. Man muss den Charakter dadurch prägen und den Wandel (oder auch genau den Mangel an Wandel) thematisieren. Und man muss absprechen, ob so ein Charakter überhaupt gewünscht ist.

    Ein Elburumer Magier der Abends bei einer Flasche Wein von seinen alten Sünden lallt ist kein großartiges Konzept, es ist eine einzige Szene und diese Szene kann man faktisch mit allem nachstellen (jede Art von Söldling oder am Krieg Beteiligter könnte sowas beisteuern). Was macht Elburum aus? Blekelel, Sklaverei, Morallosigkeit, Heptarchie, Grausamkeit usw. usf.. Wie man die Themen aufgreift ist vielfältig. Aber sie als reinen Hintergrund zu nutzen für eine "düstere Geschichte" ist verschwendetes Potential.

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  • Sumaro :

    Das Ende der einen Geschichte ist der Anfang einer neuen Geschichte. ;)

    Das ist so subjektiv welche Situationen und Plots man da im Charakter-RP für darstellenswert und interessant hält, dass man da wenig mehr tun kann als Meinungen austauschen.

    Eine sinnvolle Diskussion ob einer von uns beiden da mehr im "Recht" oder "Unrecht" ist kann es nicht geben.

    Ich stimme aber zu, dass auch die Frühzeit des Untertauchens und der Wandlung so eines Charakters ein interessantes Thema ist.

    Nur ist das dann auch schon mehr Abenteuer-Plot als bloßer Hintergrund.

    Vielleicht bist du da auch mehr der "Geschichtenerzähler" und ich mehr der "Schauspieler" in diesen klassischen Spielertypen gedacht.

    Wir gehen da auf jeden Fall mit verschiedenen Präferenzen und Schwerpunkten ran an Charakterhintergründe.

    Was für dich "bloße Introspektion" und "nur eine dunkle Lagerfeuer-Szene hier und da" ist, hat für mich schon einen gigantischen Eigenwert und stellt mich sehr zufrieden.

    Ich brauche das nicht, dass möglichst dramatische Charakterkonflikte im Mittelpunkt des Plots stehen.

    Ich bevorzuge da eher dezentere, begleitende RP-Stränge zu einem äußeren Abenteurerplot mit denen ich auch sehr zufrieden bin wenn 50%+ davon nur in meinem Kopf stattfinden um sich dann irgendwann mal subtil zu äußern.

    Wie gesagt, das wäre völlig müßig da nach einer richtigeren oder falscheren Einstellung zu suchen.

  • Jeder hat eine andere Einstellung zum Rollenspiel.

    Ich denke, dass es einen Vorzug hat, wenn man beim Rollenspiel die Gruppe mit einbezieht. Jeder Dialog ist der Introspektive und dem Gedankengang überlegen, weil er inkludiert und teilhaben lässt. Wenn 50% des Rollenspielevents nur in meinem Kopf und nicht in der gemeinsamen Vorstellungswelt stattfinden, geht für mich als SL massiv viel verloren. Denn alles was man da bedenkt und was man sich da in der Vergangenheit ausmalt, hätte auch aktive Geschichte sein können (zumal aktive Geschichte und gespielte Erfahrung meistens sehr viel intensiver und auch immersiver ist, als der erfundene Hintergrund auf dem Papier).

    Ich selbst bin froh, dass meine Spieler sich von der Selbstdarstellung in der Introspektive hin zur gemeinsamen Entwicklung und Teilhabe bewegt haben. Dadurch ist das gemeinsame Spiel sehr viel fruchtbarer geworden. Und hier sehe ich dann eben auch die eigentliche Frage verwurzelt, wie man einen Elburumer spielbar machen kann. Das liegt zum einen daran, was mir dabei vorschwebt (bei einem reinen düsteren Hintergrund, der nur ab und an als interner Film für den einzelnen Spieler abläuft, ist der Elburumer vollkommen spielbar, da die entscheidende Wandlung ja bereits Vergangenheit ist, während der aktive Elburumer, der sich versteckt, aber auch seine inneren Triebe, Sozialisierung und seine Haltung nicht abgelegt hat oder auch nicht ablegen will, viel mehr Konfliktpotential hat) und zum anderen daran, woran meine Mitspieler gerne teilhaben und worauf sie Lust haben.

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  • Sumaro :

    Das ist aber eben auch ein prinzipieller Unterschied aus welchen Quellen man Plots und Spielhandlung bevorzugt schöpfen möchte.

    Das ist ein Thema da habe ich erst letztens was drüber gehört bei einem amerikanischen D&D DM dessen Youtube-Kanal ich verfolge.

    Der hat da zwei entsprechende Archetypen gegenübergestellt.

    Einmal einen seiner Freunde der seine Kampagne in ihrer Handlung ganz stark aufbaut auf die Hintergründe, die inneren und äußeren Konflikte und die Geschichten der Spielercharaktere.

    Er baut Plot und Handlung passend zugeschnitten auf die Charakterkonflikte und das sind die Haupttriebkräfte seiner Kampagne.

    Der DM mit dem Youtube-Kanal selbst hingegen folgt dem Stil den Plot bestimmen zu lassen von äußeren Abenteuern, von der Interaktion der Gruppe mit der objektiven Spielwelt.

    Und ich bevorzuge da auch letzteres als Meister und als Spieler.

    In den Plots und der gesamten Handlung stehen bei mir auf die äußere Welt orientierte Abenteuer oben an und Plots der Interaktion der Gruppe mit der Welt.

    Oft sehr klassische Abteuerszenarien von dunklen Gewölben, fremden Regionen und Globulen, Entdeckung, Survival usw..

    Und das Charakter-Rollenspiel das läuft als stimmungsvolle Nebenlinie in ruhigeren Momenten und bestimmt vor allem durch welche "Brille" die Charaktere das Erlebte sehen und äußert sich mehr oder weniger subtil in der Art wie die Charaktere handeln.

    Aber die Momente wo es den ganzen Plot übernimmt und bestimmt das sind bei uns nur seltene Intermezzos.

  • Zitat von Delta

    Dann sag mir bitte durch welche existente Kombination sich das so darstellen lässt und ich sage dir, wie sie sich deutlich von meinem Charakter unterscheiden würde. "Überall" ist keine Antwort, und "du kannst dir ja selbst einen Lehrmeister bauen!" ist auch eine alberne Antwort, damit kann ich effektiv jedes Magierkonzept runterbuttern. Alleine die Kombination "Dämonisch orientierte Heil/Einflussmagie" gibt es in der Form nirgendwo sonst.

    Nun, dämonisch agierende Heilmagier gibt es in Brabak zum Beispiel in großer Zahl. Nicht grundlos ist gilt der Brabaker Magister Magnus Necromanticus Pôlberra als Koryphäe der "Heilungsmagie". Um das Ganze aber nicht unbelegt zu lassen, hier ein

    Zitat von Hallen Arkaner Macht S. 70

    In einer fast persönlichen Fehde entreißt er Sterbende mit andernorts kaum unter den Begriff Heilung zu fassenden Methoden dem Tod [...].

    Was das bei dem Inhaber des Lehrstuhls der Nekromantie in der berühmtesten Nekromantenschule Aventuriens bedeutet, kann sich jeder selbst denken.

    Hintergrundtechnisch gibt es sich mMn nicht viel, anstatt "Ich habe früher lebendige Leute zu Forschungszwecken aufgeschnitten" "Ich habe stehen gebliebene Herzen mit Nekromantie wiedererweckt und abgetrennte Hände mit Nekromantie wieder am Körper befestigt".

    Um mich aber auch am allgemeinen Diskurs zu beteiligen:

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es eine verpasste Gelegenheit ist, einen Magier aus Elburum zu spielen ohne im Spiel zu thematisieren, dass der Magier aus der Heptarchie kommt. Der Charakterhintergrund soll meiner Meinung nach die Quelle für neue Geschichten sein, nicht bereits an sich eine tolle Geschichte. Denn eine Person, die es geschafft hat, Oron zu überkommen, hat einen sehr gefestigten Charakter. Der einzige Plot, der mir in den Sinn käme wäre der, dass der Magier wieder zur Dunkeln Seite wechselt.

    Denn: stell dir vor, die Szene, in der Gollum versucht, Frodo und Sam im Schlaf zu töten und den Ring in seinen Besitz zu bekommen würde gestrichen werden. Stattdessen würden Frodo und Sam Gollum treffen und er würde sie direkt Sang- und Klanglos nach Mordor bringen. Das wäre zum einen nicht besonders spannend, zum anderen würde es aus der Figur Gollums als zwiegespaltenes Wesen, welches in jedem Augenblick dazu bereit und dazu fähig ist, Frodo und Sam den Ring zu stehen, Smeagol den Wicht machen, der Frodo als Meister bezeichnet und Fisch gerne roh isst. Mir persönlich ist es so lieber, wie Tolkien es geschrieben hat, aus dem einfachen Grund, dass es spannend ist. Man weiß nie genau, ob Gollum Frodo jetzt im Schlaf erwürgt oder doch ganz brav Wache hält.

    Und genau so soll es bei einem Magier aus Elburum in meinen Augen auch sein. Die Mithelden sollten ständig erwarten, dass etwas schreckliches passieren kann, der Satz "für die Wissenschaft" sollte bei ihnen Schweißausbrüche bewirken, da sie nicht wissen, was der Magier jetzt sezieren will, sie sollen bei dem Satz "Ich gehe heute Abend noch ein wenig ins Rahjaviertel mich amüsieren" alles daran setzen, den Magier unter keinen Umständen auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Die Spieler sollten vor Spannung auf der Stuhlkante sitzen, wenn der Magier spricht: "Alrik ist dem Tode näher als dem Leben, aber wenn ihr mich alleine lasst, sehe ich, ob seine Lebensgeister noch stark genug sind..."

    Das würde ich als eine gut genutzte Hintergrundgeschichte ansehen und wenn ebendiese Entwicklung dadurch, dass der Charakter Oron überwunden hat und von vorneherein als einer der "Guten" definiert ist abhanden kommt, würde ich das ebenso als verschwendetes Potenzial ansehen, wie der Dieb, der in seiner Vorgeschichte den Mörder seiner Mutter schon vor Gericht gebracht hat, obwohl er ihn eigentlich töten wollte.

    Ganz nebenher kommt mir die Idee, den Charakter in der ersten Session vielleicht sogar als Antagonisten zu etablieren und ihn so in die Heldengruppe einzuführen, das bietet (neben einem gewissen Risiko, dass der Charakter stirbt) auch die Möglichkeit, dieses Gefühl der Unsicherheit noch weiter zu verstärken.


    PS: Da die Diskussion bereits ein wenig hitzig ist hier noch einmal sicherheitshalber: Ich will mit meiner Aussage nur meine Meinung kundtun, niemanden persönlich angreifen.

  • Der Heilmagier aus Elburum könnte die Arroganz und den Herrschaftanspruch eines Fazarer Magiermoguls, die dekadenten, Drogen und Orgiengeschwängerte Lebensweise eines Al´Anfaner Magiers und den obskuren und okkulten Forscherdrang eines Brabaker Nekromanten, der das Wort Ethik aus einem Wörterbuch kennt, vereinen. Da diese drei Varianten spielbar sind, dürfte das alles auch bei einem Magier aus Elburum funktionieren. Einziger Unterschied zu den drei genannten Magiern ist, dass das Gesicht des Heilmagiers bei der Inquisition, den Rohalswächtern, den Pfeilen des Lichts, den Draconitern und/ oder den Dornen der Rose bekannt ist. Er sollte also über seine Vergangenheit möglichst den Mantel der Verschiegenheit breiten.

  • ich habe Oron und die Schule der Schmerzen durchaus nicht als Quell von unbeherrschten und tierhaft getriebenen Dämonenbuhlen im Kopf.

    Ich habe mich eher auf "dem Belkelel-Kult gegenüber wenigstens aufgeschlossen; ohne äußerste Skrupellosigkeit ist diese Ausbildung nicht möglich" bezogen.

    Jemand der so weit gekommen ist, dass er wenigstens halbwegs seine Ausbildung abgeschlossen hat und "Vollzauberer" wurde, kann das nicht ohne "gewisse mentale Voraussetzungen" schaffen und wäre wohl im Falle einer mangelhaften "Eignung" selbst Forschungsobjekt geworden. Einfacher ausgedrückt ohne eine "gewisse Freude an der Arbeit" ist man sicherlich nicht Belkelel gegenüber aufgeschlossen.

    Wobei Belkelel die Freiheit gibt, die Rahja nur verspricht. Allerdings zahlt die Freiheit eben das Opfer. Geförderte ungehemmte Sexualiät bei einem Heranwachsenden, ergibt ganz sicher keinen rahjagefälligen Erwachsenen. Von der großen Freiheit zu mehr oder weniger rigorosen Grenzen ist ganz sicher nicht einfach.

    Sexuelle und andere Probleme "in der Zivilisation" sind jedenfalls sehr wahrscheinlich. Ob er sich diesen ergibt oder sich dagegen wehrt, ist natürlich dem Spieler überlassen, aber es ist in meinen Augen falsch einfach davon aus zu gehen, dass er keine Probleme hat. Die Korruption durch die Erzdämonen geht sehr viel tiefer als z.B. die Gehirnwäsche der Nazis.

    Das er langfristig wieder zu Rahja bekehrt werden kann ist natürlich nicht ausgeschlossen und wünschenswert, aber es ist ein weiter Weg.

    Aber genau solche Probleme sind es eben die "Rückkehrer" bewältigen müssen und im Gegensatz zu Alrik-Normal-Oronier steckt so ein Magier sehr viel tiefer im Dreck. Vor allem wird das Leben nach dem Farbenrausch in Oron für lange Zeit unglaublich farblos und erstickend langweilig sein. Abgesehen natürlich von den vielen Leuten, die einen tot sehen wollen.

    Hier liegt meiner Meinung nach auch der Reiz und die Herausforderung bei so einem Magier. Er mag zwar beschließen "ein anderer zu werden", aber "ein anderer zu sein" ist sehr viel schwieriger. "Hin und her gerissen zwischen Freiheit und Ketten"

    Entsprechend steigt die "Spielbarkeit" auch deutlich mit der Heldenerfahrung (vergangener Zeit). Der typische DSA 4 frisch generierte Bubi um die 20 ist allen guten Wünschen zum Trotz das reinste Minenfeld. Das der immer unerkannt unter dem Radar fliegen kann, ist sehr unwahrscheinlich - es sei denn man thematisiert die Vergangenheit kaum. "Ein vertrauenswürdiger normaler Held mit dunkler Vergangenheit" wie fast jeder andere "Exböse" eben auch...


    Außerdem sollte man besser nicht auf die Werte und Modifikationen schielen, denn damit wird "unter dem Radar" sicherlich nicht all zu gut laufen.

    Was vermutlich ganz gut funktionieren könnte, wäre ein Magier-Geweihten Gespann ähnlich den Walwütigen Thorwalern. Ein Rahjageweihter oder ähnliches (möglichst als SC) der permanent dabei ist und den Helden "erzieht" und Schlimmeres verhindert. Was nicht nur ein wenig mehr "Sicherheit" ins Konzept bringen würde, sondern auch die Thematisierung erheblich fördern würde. In meinen Augen auf jeden Fall eine Möglichkeit "der Spielbarkeit in einer normalen Gruppe" erheblich entgegen zu kommen.

  • x76 :

    Ich denke neben dem Unterschied zwischen Spielern die ihren Charakter eher als "Schauspieler" oder eher als "Geschichtenerzähler" angehen und neben dem in verschiedenen Runden sehr unterschiedlich ausgeprägtem Wunsch Charakterhintergründe zu beherrschenden Plotelementen zu machen, sehe ich hier drittens auch einfach unterschiedliche Vorlieben in der Darstellung solcher finsterer Charaktere.

    Ich würde das für mich eher als comichafte Überzeichnung empfinden den Oroner so darzustellen wie du ihn hier charakterisierst.

    Ich bin da viel mehr ein Freund der subtileren Töne.

    Für mich und mein Spiel und das Flair in den meisten meiner Kampagnen wäre so ein getriebener Psychopath wo man jedes Mal Angst haben muss dass das Seelenheil des Patienten in Gefahr ist wenn er mit wilden, vollmundigen Sprüchen einen Zauber wirkt oder wo man ihn nicht ins Bordell gehen lassen kann ohne Angst haben zu müssen, dass er da eine Dame massakriert einfach "mit einem zu dicken Stift gezeichnet".

    Ich fände den subtilen Mengele mit den guten Manieren und dem einnehmenden Lächeln sehr viel interessanter.

    Und ich sehe auch die Halle der Schmerzen mehr als eine Kaderschmiede für ein böses Regime, das sich auf Raffiniertheit, Trug und Diplomatie verlässt und weniger bzw. garnicht als eine Irrenanstalt wo am Ende Leute raus kommen die sich verhalten als wäre ihnen Cthulhu im Keller begegnet. ;)

    Ich stelle mir einen Abgänger von Oron als jemanden mit einer Ausbildung vor die ganz viel Abgeklärtheit, eiserne Selbstherrschung, extreme Skrupellosigkeit und Menschenverachtung und gleichzeitig große soziale "soft skills" für das Regieren in einem Land der subtilen Intrigen und der hintergründigen, totalitären Überwachung vermittelt hat.

    Mehr wie Leute die in den allerdunkelsten Ecken von SS oder NKWD/KGB sozialisiert worden sind als wie brünstige Mannwidder oder haltlose Succubi die am besten einen Rahja-Geweihten als "Pfleger" an die Seite gestellt bekommen.

    Ich sehe Oron nicht so weit weg von Al'Anfa und die Schule der Schmerzen nicht so weit weg von der Halle der Macht zu Lowangen.

    Am Ende ist das aber natürlich absolut persönliche Vorliebe was einem da besser gefällt und ein objektives "besser" oder "schlechter" kann es da nicht geben.

    Genauswenig wie es eine objektive Messlatte dafür gibt was Mehrwert und genutztes Potential fürs Rollenspiel ist und was nicht.

    Ich finde es aber auf jeden Fall gut und wichtig, dass Interessierte an einem Oroner Magier hier diese verschiedenen Interpretationen und Herangehensweisen finden.

    Daran, dass er auf vielfältigste Weise spielbar ist, dürfte hier ja inzwischen kein Zweifel mehr bestehen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (16. April 2018 um 13:36)

  • eiserne Selbstherrschung

    Eiserne Selbstbeherrschung bei einer "Gottheit", die sich der ungezügelten Auslebung der geheimsten Wünsche verschrieben hat? Bei einem Mishkaraheiler vielleicht...

    Einen Schlächter habe ich aber auch nicht im Sinn, sondern jemanden der es gewohnt ist sich aus zu leben und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Keine Tabus, keine falsche Moral, keine Hemmungen.

    Ob er dabei einnehmend lächelt oder nicht, ist ganz dem Spieler überlassen.

    König Goffrey Baratheon kommt mit seinen Handlungen "hinter verschlossenen Türen" so einem Oroni Magier deutlich näher, als ein beherrschter und verklemmter Eisblock. Natürlich ist der im Gegensatz zum König nicht irre oder unfähig und kann der Öffentlichkeit ein beherrschtes Gesicht zeigen, aber unter der Fassade kämpft ein Teil gegen diese freiwillig angelegten Ketten. Wie er sich privat auslebt variiert natürlich ebenfalls - rahjagefälliger Umgang mit anderen gehört dazu aber nicht (und wenn doch ist er vermutlich ziemlich gelangweilt bzw. unbemüht - was zählt bin ICH).

  • x76 :

    Ich denke die Anmaßung der Belkelel-Kultisten sich andere Lebewesen schonungslos unterzuordnen und sie ihren Launen folgend auszubeuten für die eigenen Gelüste sollte nicht als Unfähigkeit zur Selbstbeherrschung gesehen werden.

    Ich denke um das zu tun was die Oroner Magier tun mussten in ihrer Ausbildung, für diese Überwindung angeborener menschlicher Instinkte bei gleichzeitiger chirurgischer Präzision und überhaupt für das Bestehen und den Erfolg im Oroner Establishment braucht man definitiv eine eiserne Selbstbeherrschung.

    Chirurgie, menschenverachtende medizinische Experimente die das Abtöten oder zumindest Unterdrücken jedes normalen Mitfühls verlangen, Nekromantie und der Umgang mit dämonischen Mächten wie Laraanen, das erfordert defintiv alles sehr hohe Selbstbeherrschung.

    Nerven wie Stahl braucht man dafür um in diesen Dingen "gut" zu sein.

    Das ganze Land funktioniert(e) ja außerdem durch subtile Diktatur und Überwachung und oft auch durch Raffinesse und Intrige.

    Wer da nicht mit wachen Sinnen und großer Selbstbeherrschung dabei war hat gewiss keine Karriere gemacht unter den sinistren Appartschiks Dimionas.

    Man musste verdammt aufpassen was man tat: am Seziertisch, am Beschwörungskreis, im Umgang mit Belkelel und ihren Dienern, im Umgang mit den Autoritäten, beim Überflügeln möglicher Rivalen und bei der Abwehr möglicher Intrigen - immer.

    Ein durchaus hartes und anspruchsvolles Leben.

    Für mich wäre eher Roose Bolton ein Archetyp für einen (ungewandelten) Oroner Magier.

    Abgeklärt, rücksichtslos, ungetrieben, gefährlich.

    Jemand der mit souveräner Berechnung über ganze Staffeln eher besonnen und manchmal sogar freundlich wirkt bis er dann seinem Sohn einmal eiskalt und beiläufig erzählt wie er dessen frisch verheiratete Mutter unter ihrem von ihm am Baum aufgeknüpften Ehemann vergewaltigt hat.

    Das ist für mich eher der Archetyp der Leute die in den Schwarzen Landen erfolgreich sind und die wirklich geschaffen sind für dieses Leben.

    Oder Leute wie der charismatische New Yorker Mafia-Boss John Gotti aus der realen Welt - der hätte in Oron auch bestimmt Karriere gemacht.

    Wohingegen ich Psychopathen wie King Goffrey oder Ramsay Bolton eher als die sehe die irgendwann mit Gift im Wein, einem Messer im Rücken oder auf der Anklagebank eines Schauprozesses enden, wenn ihre finsteren Kollegen und Herren beginnen sich mit ihnen nicht mehr wohl und sicher zu fühlen.

    So wie Stalin in der Sowjetunion der mehrfach seine möderischen Sicherheitschefs entsorgte und von dem letzten - der übrigens auch ein Massenvergewaltiger war - dann unter Umständen kurz vor knapp vergiftet wurde.

    Dieser Sicherheitschef Lawrenti Beria, wurde dann in den Wochen seiner Machtergreifung wiederum von seinen Rivalen ermordet und man sagt er habe so sehr und lange um sein Leben gebettelt, dass sie ihm schließlich einen Lappen in den Mund gestopft haben bevor er in einem unscheinbaren Keller erschossen wurde.

    Und Marschall Schukow hatte die Rote Armee auf den Straßen um Befreiungsversuche durch Berias Männer zu verhindern.

    Willkommen in den Schwarzen Landen.

    Diese Teile der realen Geschichte, das ist so wie ich Länder wie Oron sehe und wo ich mir vorstelle und darüber nachdenke: Welche Art von Mensch ist da erfolgreich?

    Natürlich muss das aber um Gottes Willen nicht jedermanns Spielstil sein.

    Das sind einfach nur die Quellen aus denen ich Materialien wie die Box "Borbarads Erben" ergänze und zuende denke.

    Die Seite von der ich das Böse in den Heptarchien angehe.

    Einmal editiert, zuletzt von BardDM (16. April 2018 um 14:58)

  • Also in Borbarads Erben bzw. Blutrosen und Marasken wird Oron bestimmt nicht als subtile Diktatur beschrieben.

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  • Sumaro :

    Zwölfgötterkulte größtenteils erlaubt, Grauen eher hinter den Kulissen, Bemühen sich als "normales Reich" mit einer normalen Herrscherin und einer normalen schwarzen Magierakademie zu präsentieren, Anstreben eines gewissen schönen Scheins, Überwachung statt physischer Terror usw.

    Es ist ein eher raffiniertes, verschlagenes und doppelbödiges System.

    Das meine ich mit "subtiler Diktatur" im Vergleich zum Faustrecht-Despotismus von Rhazzazor und Glorana oder dem offenen, ultratotalitären Brecheisen der ehemaligen Kaiser-Reto-Leute Galotta und Haffax.

    Xeraan mit seiner zweckentfremdeten Borbarad-Kirche sehe ich auch eher bei den Subtilen, wenn auch nicht ganz so subtil wie die Oronis.

    Subtil eben relativ.

    Subtil wie Al'Anfa subtil ist.

  • Wobei das in BuM noch etwas mehr in one's face war.
    Imo wurde da zwischen den Editionen ein wenig geretconned.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Das sehe ich in Oron gar nicht. Das Elend in Oron, die Sklaverei, die Willkürsherrschaft, all das ist an der Oberfläche und offensichtlich. Es geht eben auch genau darum ohne Beschränkungen zu sein, das ist sowohl im Geiste Borbarads als auch in gewisserweise im Geiste Belkelels. Ich finde da wenig im Sinne der Subtilität (die findet man später hinter den Schleiern, fast sogar deutlich zu viel).

    Al'Anfa ist eben auch nicht subtil, aber vor allem auch nicht so abgründig wie Oron, dessen Grenze von blutigem Wein umwuchert ist und dessen höchste Ehrung der Kuss der Lamijah ist.

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