Jeder Spieler kennt es: Dumme Meister.
Jeder Meister kennt es: Dumme Spieler.
Da ich in Bälde wieder meistern werde - und zwar eine etwas unerfahrene Runde, wollte ich (wohl wieder einmal) einen Thread ins Leben rufen:
Was sind die schlimmsten Fehler, die ein Meister machen kann?
Aus meiner bisherigen Karriere:
Nicht mit einem Stadtabenteuer beginnen. Stadtabenteuer = Gruppe teilt sich; dass ist gerade bei neuen Gruppen (auch wenn die Spieler sich schon seit Jahren kennen) DOOM.
Ein zu komplexes Rätsel einbauen bzw. zu vertrauen, dass die Spieler solche Rätsel ohne Probleme erkennen werden.
Hatte ein Abenteuer geplant, wo eine Dienerin des Namenlosen zwölf götterlästerliche Verbrechen gegen DIE ZWÖlf verüben musste. Konkret: ein krasses Fehlurteil, ein unehrenhaftes Duell, etc. Gruppe war verwirrt, weil sie nicht den Zusammenhang sahen, sahen zwar die Fehler, dachten aber nur an Mishkara oder Belkelel oder Blakharas, nicht aber das es den einen Feind gegen alle gab (das ganze war auch auf mehrere Spielabende verteilt und legte ich mehr als genügend Rote Heringe aus, um das Ganze so erscheinen zu lassen). Idee war halt, sie glauben gegen Tasfarelel zu gehen und es passiert etwas gegen Rahja. Vielleicht eher Belkelel - Verbrechen gegen Peraine. Mishkara? usw.
Schlussendlich wurde es für sie frustierend, weil sie einen Dämonen nach den anderen abklapperten, ohne das Große Ganze zu sehen (was mich als Spielleiter natürlich bekannt war). Gleichsam war es für mich frustierend, weil sie die (für mich) einfache Lösung einfach nicht sahen. Hatte deswegen auch keinen Plan B gehabt.
Nicht zuviele Rote Heringe auslegen und öfter mal früher sagen: NEIN, die Idee ist falsch (siehe oben).
Jeder Spieler ist wertvoll. Auch wenn es immer die Spieler geben wird, die die Gegner dann vermöbeln, gebt auch den anderen genügend Möglichkeiten, im Rampenlicht zu stehen. Sei es, dass sie durch ihre Ausbildung ein Rätsel schneller lösen konnten (und sagt es dann ihnen) oder weil sie in den Gassen aufwuchsen, besser mit Leuten umgehen können (sagt es dann ihnen). Und mit sagt es dann ihnen meine ich: erfindet eine coole Geschichte, warum sie das nun wussten oder es ihnen auffiel.
Und zum Schluss: Lasst zu, fördert es, dass sich die Gruppe bespricht (aber nicht unbedingt die Charaktere). Das trifft meist vor allem auf die gesellschaftlichen Sachen zu, wenn Barbar #1 mit Minuswerten auf alle gesellschaftlichen Werte und Wissenstalente eine Rede vor dem Hof halten will - obwohl der Charakter des Neuling #2 viel besser diese vortragen könnte. Es gibt nichts, wirklich nichts, was mich als Spieler mehr aufregt, als wenn ein alter Hase gesellschaftlich/wissensmäßig einem neune Spieler die Show stehlen will, weil er einfach das Werk besser kennt (und Spielerwissen nicht mit Charakterwissen unterscheiden will). Andererseits hat man oft die Situation, wo bestimmte Spieler Sachen einfach besser wissen, als andere Spieler und dann sollte man ihnen auch die Chance geben, ihr Wissen kurz auszutauschen, dass es der besser geeignete Charakter einsetzen kann. Es gibt aber nichts frustierenderes, als wenn die Gruppe vor einem Rätsel stehen und einer die Antwort weiß, weil er aber gerade den Dummen spielt, diese nicht wissen sollte und man es der Gruppe auch verwehrt, dass der Klügere (Charakter), der die Lösung eigentlich wissen sollte, diese erst weiß, wenn auch der Spieler von selbst auf die Lösung kam.