Etwas positives, was ich aus der hiesigen Diskussion mitgenommen habe: Nein, es ist anderen auch nicht egal.
Zwar scheint sich der Thread inzwischen dem eigentlichen Thema (Rassismus in WdV an sich) wegbewegt und vermehrt in Richtung allgemeinen Rassismus in DSA hinbewegt zu haben aber: danke Alex Spohr dass er sich diesem Thema stellt. Das ist nicht selbstverständlich und auch wenn ich nicht allem zustimme, habe ich Respekt davor, dass man sich nicht der Diskussion entzieht, sondern diese im positiven Sinn fördert (was leider nicht selbstverständlich ist).
Und ist das ganze nicht so einfach: Vieles, was heute beliebt, aber rückständig und rassistisch ist, gab es seit DSA 1.0 und vieles, was progressiv und gut ist, gab es ebenso seit DSA 1.0. Soll man nun sagen: Ist halt so? Gerade das es diskutiert wird, freut mich, weil es eben nicht egal ist.
Viel schlimmer fand ein Mitspieler aus Malaysia, dass es in Aventurien keine ostasiatisch aussehenden Menschen gibt.
Kann ich verstehen, da bei DSA die ganzen asiatische Kulturen mit afrikanischen Einflüssen in das Amalgan Maraskan einfloss und abseits davon gibt es ziemlich wenig. Wüsste jetzt nicht, wie man das heute besser lösen könnte, außer wieder die "Uthuria/Myranor/Tharun"-Karte zu ziehen.
Was hinzu kommt ist, dass gerade ein Reiz, den die japanische, koreanische, chinesische oder indische Filme für Europäer haben, jener ist, dass hier auch gezeigt wird, dass christliche Missionare die Bösewichter sein können (etwas was es meiner Meinung in europäische oder Hollywood-Filmen fast nie gibt). Oder komplett andere Philosophien gezeigt werden, die zwar im Kern (goldene Regel: "Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg auch keinem andern zu!") den eigenen Moralvorstellungen gleich kommen, aber durch den anderen Blickwinkel man doch einen neuen Denkansatz bekommt.
Diese Kulturen hatten zwar irgendwie mit dem freien Maraskan einerseits die Möglichkeit, dass man einen solchen Charakter erstellen konnte (Nichtweißer, der andere Philosphie als dem 12-Götter-Glauben folgt), andererseits wurde alles zusammengemanscht auf einer Insel. Dass das einen Malysianer oder Koreaner nicht gefällt - 2. Weltkrieg und der pazifische Konflikt ist nicht gerade lange her.
Wenn ich die Kritik bei den Mohas oder Waldmenschen richtig verstehe, ist hier der große Kritikpunkt, dass sie entweder "rückständig" oder "kolonisiert" dargestellt werden, es aber derzeit keine Kultur gibt, wo ein solcher Charakter auf Augenhöhe mit einem Mittelreicher/Horasier/Alanfaner begegnet und trotzdem seine eigene Kultur hat.
Auf der einen Seite haben wir durch WdV die Situation, wo wir mit Engasal - Streitenden Königreiche - Mittelreich/Horasien europäsiche Kulturen bis ins Kleinstteil ausgearbeitet haben (vergleich das jetzt mit Tirol - Österreich - Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation), andererseits werden alle asiatischen Kulturräume auf einer Insel vereint und afrikanische Kulturen werden entweder als erobert oder barbarisch dargestellt.
Und eines fehlt mir in DSA: das Novadis und Mittelreicher Unterschiede haben ist bekannt - aber was eint sie eigentlich, warum und wieso kann ein Amboss-Zwerg in einer Novadi-Heldengruppe funktionieren, ohne dass man ihm sofort den Kopf abschlägt? Sehe aber inzwischen in den Geschichten um die Archetypen in AGW oder AM gute Entwicklungen und macht bitte weiter so (zB bei der alanfanischen Magierin in AM I, wo explizit steht, dass sie vielleicht arrogant ist, aber auf den Rat ihrer Freunde [werte das mal als Heldengruppe] hört).