Kleinigkeiten schnell geklärt (Kampfregeln, DSA 5)

  • Es wurde mMn einfach als selbstverständlich angenommen.

    Gruß

    T

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Die SF spricht von "zudem" bei der Probe.

    Also zusätzlich zu verursachten TP.

    Damit TP verursacht werden können muss die Attacke erfolgreich sein und die darauf folgende Verteidigung misslingen.

  • Wie seht ihr das mit der Kombinierbarkeit von Wuchtschlag und Klinge Drehen mit einem Schwert? RAW spricht da meines Wissens nichts dagegen. Man könnte das eventuell als wuchtigen Stoß umdeuten, dann hat man aber wieder das Problem, dass dieser dann genauso auch mit Dolchen oder Speeren hätte möglich sein sollen...


    Wie steht ihr zum passiven Effekt vom Boxer-Stil in Verbindung mit Hexenkrallen?

  • Dolche können keinen Wuchtschlag machen. Ich verstehe die Frage nicht.

    Nach einem Treffer mit einer Waffe aus den Kampffähigkeiten: Dolche, Fechtwaffen, Schwerter, Stangenwaffen (muss eine spitze Klinge haben), die mindestens 5 SP (nicht TP) gemacht hat, kann man Klinge Drehen ansagen und 2 SP zusätzlich machen und den Gegner zu einer Selbstbeherrschugsprobe zwingen, dafür sinkt der VW (PA/Ausw.) um 2 für den Rest der KR.

    Es steht nirgendwo, dass die 5 SP erwürflet sein müssen oder das andere KSF verboten sind. Klingen Drehen ist passiv, kostet daher keine Aktion und blockiert keinen Basis-oder Spezialmanöver-Slot.


    Boxerstil und Hexenkrallen funktionieren RAW, da anders als der Name vermuten lässt, die Fähigkeit abstrakt gehalten ist und auch mit KSF wie durchgezogener Tritt oder Blutgrätsche funktioniert. Es steht nicht im Text, dass es nur mit Fäusten o.ä.funktioniert, sondern nur ganz allgemein mit Raufen.

  • die Kombination von Wuchtschlag und Klinge drehen finde ich plausibel.

    Bei Hexenkrallen und Boxer-Stil bin ich mir uneins. Regeltechnisch spricht nichts dagegen. Aber ich würde den Boxer-Stil zum KO eher mit Wuchtangriffen gegen Ohren, Leber und Kinn sehen...Das passt nicht ganz zu den scharfen Hexenkrallen (Schnittwunden). Bin aber auf andere Meinungen gespannt.

  • Das sind für mich nur Namen und Namen sind Schall und Rauch.

    Wie ich das sehe sind die Basismanöver eigentlich auch keine eigenständigen Attacken sondern nur eine Umschreibung für eine variierte Attacke. Die echten Manöver sind die Spezialmanöver.


    So führe ich entweder eine normale Attacke oder ein Spezialmanöver aus und darf die entweder mit besonderer Finesse (Finte), mit extra viel Kraft (Wuchtschlag) oder dem Ziel die Reichweite zu umgehen (Verbessertes Unterlaufen) schlagen.

    Kinge Drehen ist auch keine Attacke sondern ein optionaler Effekt am Ende meiner Attacke.

    So kann ich zum Beispiel Sturmangriff mit Wuchtschlag kombinieren und mich dann für Klinge Drehen entscheiden.

    Aussehen täte das z.B. so, dass der Held auf den Gegner zu rennt, die Klinge dabei schon nach vorne gerichtet hat oder es noch tun wird. Kurz vor dem erreichen des Zieles setzt er noch einmal zu einem kleinen Sprung an und in der gleichen Bewegung setzt er alles auf eine Karte und stößt das Schwert vor. Schließlich sieht er, wie die Klinge im Gegner steckt und bringt noch eine kräftige Drehung rein für maximalen Schmerz.

    Aber:

    Die Kampfstile sind da schon bisschen mit Vorsicht zu behandeln; je nachdem, wie ihr die als Gruppe seht.

    Entweder sind die Stile für euch eine Mischung aus Fertigkeit und Fluff, was bedeutet, dass nur jemand mit dem passenden Hintergrund die lernen kann. Dann entspricht der Stil auch einer bestimmten Kampfweise.

    Der Boxer wird dann nunmal boxen mit allen Bewegungen und Techniken, die dazu gehören.

    Oder ihr seid frei mit dem Umgang mit Stilen und seht die in erster Linie nur als Vertiefung für eine bestimmte Art zu kämpfen.
    So muss man nicht in Elenvina gelernt haben um den Elenvina Stil zu beherrschen sondern ist im Prinzip nur ein fähiger Anführer, was mit dem Elenvina Stil abgebildet wird.

    Naja oder ihr seht das, wie ich es gerne handhabe, als irgendwas dazwischen. In meinem Aventurien kommt Zyklopäisches Ringen vielleicht ursprünglich von den Zyklopeninseln aber kann als Art von Ringkampf überall angetroffen werden. Ebenso muss ich nie in Gareth gewesen sein um den Garether Gossenstil zu beherrschen. Mein Stil ließe sich eben nur als solcher zusammenfassen.
    "Du dreckiger Hund kämpfst als kämst du aus der Garether Gosse!"
    Jedoch sehe ich persönlich Boxer und Adersin Stil, mal als Beispiele aufgeführt, schon sehr speziell. Aber das müsst ihr für eure Gruppe entscheiden.

  • Earendíl :

    1. Schon beantwortet: Wuchtschlag und Klinge Drehen geht zusammen. Rein RAW und rein logisch.

    2. Hexenkrallen und Boxer Stil geht rein RAW. Die Hexe rauft ja mit den Krallen.

    Von der Logik: Die Krallen verursachen 1W+3 / bzw. 1W+4 das entspricht dem Schaden eines Säbels / Schwertes. Für mich sind das keine kleinen 5mm Krallen, sondern Wolverine mäßige "Krallen"...

    Von der Logik her: Damit "boxt" man nicht mehr, sondern "kratzt, schneidet, reißt", eigentlich kämpft man damit wie mit Waffen, aber man ist trotzdem unbewaffnet. Damit sind sie vom Gefühl her nicht mit Boxer Stil kombinierbar.

    Nun ist es an Dir / Eurer Gruppe abzustimmen, ob ihr eher nach Gefühl oder RAW spielen wollt.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Tjoste

    Zitat

    1. Die Turnierlanze macht 1w6+8 TP. Alle Modifikatoren, die den Schaden beeinflussen, sind bereits eingerechnet (Streitende Königreiche, S. 80).

    Heisst das, alle SF/Kampfstile etc. spielen keine Rolle bezüglich TP? Mein Bonus aus Ritter des alten Wegs wird ignoriert? Wäre irgendwie komisch, das ganze Können auszublenden und den Sieger einfach am Würfelglück festzumachen...

    Zitat

    2. Wenn man getroffen wird, muss man eine Reitenprobe bestehen, erschwert um SPx2.

    (Bei geglückter Schildparade also um (TP-RS)×2/2, bei misslungener Schildparade um das Doppelte).

    Öhhhm what?!

    Mit Platte und 3er Schadenswurf: 3+8=11TP, minus 6RS=5SP. Reiten erschwert um 10 durchschnittlich? Mit Schildabwehr immer noch um 5?

    5er Wurf: Erschwernis 14, bei Schildabwehr 7.

    6er Wurf: Erschwernis 16, bei Schildabwehr 8.

    Die Fähigkeiten zählen also alle nix, ausser der Angriffswert mit der Lanze. Dafür ist der RS extrem stark, wer Turnierrüstung trägt hat fast automatisch gewonnen. Schildparade hilft wenn man Glück hat, bei den massiven Erschwernissen aber eher so lala.

    Je nach Turnier ist Kettenrüstung erlaubt, was dann aber so gar keinen Sinn mehr macht wenn man durchrechnet.

    Übersehe ich was? Muss das so sein oder ist das Murks?

  • Wir haben das mal durchgespielt und es war durchaus spannend. Was zählt ist neben dem Würfelglück vor allem die Reitkunst und die Schildparade. Bei uns trugen alle eine Turnierrüstung, alles andere ist ja auch irgendwie lebensmüde. Gefühlt über mehrere Tage sind auch nicht mehr Ritter vom Pferd gefallen als im Film. Aber vom Pferd fallen gehört ja auch irgendwie dazu.

    Edit: welchen Bonus aus dem Kampfstil "Ritter des alten Weges" meinst du? Mächtiger Lanzenangriff gilt nur gegen Ungeheuer, der Kampfstilbonus nur gegen Fußkämpfer.

  • Ich spiele einen Nostrianer, die haben fast überhaupt keine Turnierrüstungen, schon Platte ist selten (oft vererbt, geflickt und einugermassen an den Träger angepasst...).

    Ich finde es einfach heftig, dass quasi jeder Treffer zu Erschwernissen führt, die fast automatisch zum Sturz führen... nützt mir Reiten 13 nicht viel, wenn die Probe um 10(!) erschwert ist. Zumal eine Erschwernis gemäss GRW mit -5 schon als extrem schwierig bezeichnet wird.

  • Der TP-Bonus durch den Stil kommt mMn dazu, auch wenn er RAW definitiv nicht eingerechnet wird.

    Was die Erschwernisse angeht, würde ich als Reiter sagen, dass es ziemlich schwer sein dürfe sich (bisschen abhängig vom Sattel) im Sattel zu halten, wenn man bei einer Relativgeschwindigkeit des Gegners von ca 80 km/h von einem dicken Stock in die Brust getroffen wird. Im besten Fall fällt man da wahrscheinlich einfach runter. Im schlimmsten hängt man noch in einem Steigbügel und wird noch einige Meter mitgeschleift. Ich finde es daher gut, dass der Schild so essenziell ist.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Ich sehe es wie Tengwean.

    Der Grund warum das so erschwert ist, ist dass es einfach so schwer ist. Wenn du in Filmen nach siehst, wirst du feststellen, dass nur abgleitende Treffer nicht zum aus dem Sattel heben führen (in der Regel).

    Außerdem könntest du den Reiter an das Pferd stärker festbinden, was dann eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für gebrochene Knochen mit sich bringt aber die Erschwernis senken dürfte.

  • Ich weiß jetzt nicht, ob es bei DSA5 Tuniersattel gibt? Im Mittelalter gab es spezielle Tuniersattel, die eine Art hohe Rückenlehne hatten. Diese ging bis etwa Mitte der Wirbelsäule/Rücken und sollte helfen im Sattel zu bleiben. Interessanterweise wurde dieser Sattel eigentlich nie im Kampf eingesetzt, da er nur mit vollständiger Tunierrüstung genutzt wurde und die Beweglichkeit des Körpers noch weiter einschränkte.

    "Wenn 2 Menschen ein Geheimnis teilen, ist es einer zuviel" (chinesisches Sprichwort, etwa 200 AD)

    "Jede Geschichte hat mindestens 3 Seiten, die der Beteiligten und die Wahrheit!" (chinesisches Sprichwort, etwa 200 AD)

    Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt!

  • Tjosten ist wie unangeschnallt mit zwei Autos zusammenzukrachen um zu schauen, wer weniger weit durch die Windschutzscheibe fliegt.

    Bei einem Treffer im Sattel zu bleiben ist eine absolute Ausnahme.

    Sieh den Wurf als Möglichkeit für einen kritischen Erfolg den Treffer wegzustecken an.

    Tjoste ohne Platte ist Selbstmord. Punkt.

  • Also das eigentliche Ziel beim Tjosten war seine Lanze am Schild des Gegners zersplittern zu lassen. Ein Volltreffer auf den Harnisch war sehr selten und auch selten wirklich gewollt, denn der konnte tödlich sein! Durch die Wucht der Lanze oder die unsanfte Landung. Heinrich der II von Frankreich starb 1559 durch einen Lanzentreffer ins rechte Auge!

    Das was man heute in Museen als „Ritterrüstungen“ sieht, sind sehr durchdachte Sportgeräte die nur zum Tjosten entwickelt wurden. Ohne diese Rüstungen hätte niemand damals an einem Turnier teilgenommen! In Kettenrüstung stürzte man sich auf Feinde, da benutzte man aber auch spitze Lanzen.

    Und man benutzte auch Tuniersättel, Haken und Halterungen an der Rüstung um die Lanze einzuhängen, zT feste Armschienen für den Schildarm.

    Dagegen kämpfte der eigentliche Ritter des Mittelalters wie ein nostrischer oder andergaster Ritter, in Kette, mit Topfhelm, Schild, Kriegslanze und Langschwert..

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (7. Mai 2019 um 20:25)

  • @Phexgeschwind

    Soweit ich weiß:

    Lanze brechen an Schild: +

    Lanze brechen an Helm: ++

    Gegner aus dem Sattel: +++++

    Die lokalen Regeln waren dann natürlich immer anders aber generell müsste oben gezeigte Sortierung hin hauen.

    Nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Tjost

    Oder einfach mal den Film A knight's tale schauen ;)

  • @Phexgeschwind

    Soweit ich weiß:

    Lanze brechen an Schild: +

    Lanze brechen an Helm: ++

    Gegner aus dem Sattel: +++++

    Laut Walter von der Vogelweide und andere mittelalterlichen Lyrikern und Chronisten:

    Treffer gegen Kopf verboten!

    Ebenfalls Treffer gegen das Pferd!

    "Wenn 2 Menschen ein Geheimnis teilen, ist es einer zuviel" (chinesisches Sprichwort, etwa 200 AD)

    "Jede Geschichte hat mindestens 3 Seiten, die der Beteiligten und die Wahrheit!" (chinesisches Sprichwort, etwa 200 AD)

    Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt!

  • War das "Ritter aus Leidenschaft" im deutschen?

    Als Unterhaltung hat der Film durchaus seine Berechtigung, historisch ist da aber viel falsch (Breakdance im Mittelalter, das Symbol der Schmiedin ist das Nike Symbol, nen Pferd über Woche zu ernähren ohne Futter zu haben ist Problemlos, die angespitzte Lanze wurde laut Film mit Zuckerwatte und Schuhcreme präpariert, beides erst im 20.jhd erfunden, gezeigte Rüstungen sind aus späteren Dekaden und Jahrhunderten (nicht eine der gezeigten wurde getragen zu Zeiten in denen der Film angeblich spielt) usw usf).

    Auch die Wikiseite ist .. fragwürdig.

    Mal spricht sie davon daß der Tot des Gegners möglichst vermieden werden sollte, Mal gibt er 3 Punkte. An anderer Stelle sind 3 Punkte ausreichend zum Gewinnen in der üblichen Tjost Variante. Vieles beißt sich mit deiner Aussage der 5 Punkte für das Absatteln des Gegners.

    Auf der englischen Wikiseite ist sogar die Rede davon das Ritter ihre Ehre aufs Spiel setzen wenn sie beim Tjosten auf wenig geschützte bzw lebenswichtige Stellen angriffen.

    "Tjosten im Mittelalter" kann man nicht behandeln. Ort, Zeit und Austragungsart waren viel zu unterschiedlich, Tjosten wie es die meisten heutzutage interpretieren spiegelt eher die Gegebenheiten im 15./16.jhd wieder, Renaissance/frühe Neuzeit.

    Auch zwischen "Tjost", Rennen", "Stechen" und "Joust" bestehen gewaltige Unterschiede, ob der Schild anvisiert wird oder der Kamm der überhalb des Helmes getragen wurde (letzte Variante wurde nur mit Lanzen ausgeführt die federgelagert waren und bei Kontakt aus der Halterung sprangen, so war der Kraftschluss nicht mehr gegeben und Verletzungen konnten verringert werden).

    Entschuldigung für den langen Beitrag in "Kleinigkeiten schnell geklärt" aber haltlose Behauptungen, schlechte Recherche und Quellen mit Fehlern sollten nicht unkommentiert stehen gelassen, Fiktionen nicht als Tatsachen verkauft werden.

    Mal davon ab, die Ursprungsfrage wurde geklärt.

  • Nunja ich finde es schon reichlich schwierig da ein paar Lyriker zu zitieren. Generell gab es das Tjosten ja auch bis zum Tod, mit Weiterkämpfen auf dem Boden, mit Weiterkämpfen, wenn beide auf dem Boden sind usw. usf.

    Daher würde ich mir nicht anmaßen Allaussagen über das Tjosten zu treffen, denn die sind sehr wahrscheinlich falsch.