Lebensträume verwirklichen - aber wie?

  • Hesinde zum Gruss liebe Orkis!

    Um direkt zum Thema zu kommen. Mein mirhamscher Magier hat mittlerweile ein paar Jährchen auf dem Buckel und möchte mit Blick auf den (hoffentlich noch fernen) Abenteurerruhestand bereits ein wenig Vorsorge treffen damit er falls er des Abenteurerlebens überdrüssig wird seinen Traum leben kann.

    Mein Magier ist vorwiegend Gelehrter und ein absoluter Büchernarr. Er verbringt viel Zeit in Bibliotheken, bei Trödlern oder in des Bösewichts Bücherkiste um Raritäten und sonstige Schätzchen aufzustöbern ( ein bisschen wie Dean Corso aus "die neun Pforten" wer den Film kennt). Wenn er in den Ruhestand geht und nicht mehr auf bliobliophiler Jagd durch ganz Aventurien ist würde er gerne eine eigene Bibliothek (in seinen kühnsten Träumen im eigenen Magierturm) führen, nebenbei seine eigenen Bücher endlich zuende schreiben und der Fachwelt präsentieren, sowie als Dozent sein Wissen den nachfolgenden Generationen wissensdurstiger Schüler zur Verfügung stellen.

    Doch wie könnte man das idealerweise umsetzen? Einfach Dukaten und Bücher bunkern? Dann Gebäude baun/kaufen, Bücher rein und an den Empfang setzen, fertig?

    Laut CA ist es einem Magier gestattet eine Bibliothek zu führen, zählt das nur als private Bibliothek oder ist damit auch eine "öffentliche" Bücherei gemeint?

    Braucht man da ne Bewilligung?
    Wie sind Bibliotheken gesichert? Oder werden die überhaupt gesichert? Schliesslich sind die alten Schinken ne ganze Menge Schotter wert!

    Ihr merkt, ich bin bin mit der Planung noch überfordert :D Daher wäre es toll ein paar Anregungen, offizielle Quellen oder Ideen zu bekommen wie mein Magier auf dieses Ziel "hinarbeiten" könnte. :)

    Fairy

  • Es lohnt sich sicher, einen passenden Ort zum Sammeln herzurichten. Bedenke aber, dass es Bücher kühl und weder zu feucht noch zu trocken mögen. Notfalls können Zauberglyphen Abhilfe schaffen. Du wirst wohl nie mit einer Akademiebibliothek mithalten können, darum wäre eine Stadt ohne Akademie gut. Deine Schätze kannst du von Fallen (magisch oder profan), Golems oder menschlichen Dienern bewachen lassen - als Mirhamer wirst du Möglichkeiten finden. Schwieriger ist es, gesammelte Bücher auch ans Ziel zu bringen. Eventuell funktioniert der Nuntiovolo, Dschinne oder Dämonen, die das deinem Verwalter übergeben. Bücher sind schwer und sperrig und du wirst es als Abenteurer selten nach Hause schaffen. Aber auch dann wirst du nicht genug Klientel finden - kein Magier wird zu einer Privatbibliothek pilgern, wenn er kostenlos oder gegen eine kleine Spende eine Akademie oder einen Hesindetempel benutzen kann. Du brauchst ein anderes Standbein, um davon zu leben. Bücher werden ein Hobby bleiben. Aber etvaige Schüler könnten davon profitieren, wenn du zum privaten Lehrmeister wirst.

  • @Windweber Vielen Dank für die rasche Antwort, so ernüchternd sie auch ist. :)

    Einen Raum habe ich bereits hergerichtet und der Transport konnte meistens geregelt werden. Zum guten Glück hat ein Gruppenmitglied einen fahrbaren Untersatz mit viel Stauraum. Und logistisch sind wir ansonsten auch recht gut abgedeckt. Insofern bin ich da momentan noch auf wenig Probleme gestossen. Für die Reise in exotischere Destinstionen welche nicht erschlossen sind muss ich mir wirklich noch was einfallen lassen.

    Die Befürchtung, dass der Mehrwert für allfälliges Klientel nicht gross genug sein wird um mit "meiner" Bücherei viel Kundschaft anzulocken, teile ich mit dir. Obwohl ich mir doch eingeredet habe dass das schon werden wird wenn das Lesematerial besonders exquisit ist.

    Jedoch ist die Hauptmotivation meines Magiers (ausser seiner Sammelleidenschaft) das gesammelte Wissen für interessierte mit der richtigen Gesinnung frei zugänglich zu machen (Es sind ja doch ein paar sehr seltene magische Exemplare in gutem Zustand dabei). Insofern würde es ihn schmerzen wenn seine Schätzchen in einem Hochsicherheitsbunker verstauben ohne von Anderen gelesen zu werden. Noch mehr schmerzen würde es allerdings die Bücher nicht mehr sein Eigen nennen zu können wenn er sie der Hesindekirche oder seiner Akademie/Gilde spenden würde. Daher ist keines der Beiden befriedigende Option.

    Als Lehrmeister könnte er die Bücher behalten und trotzdem das Wissen teilen. Klingt eigentlich ganz schön. Jedoch konkret für die Ausbildung anderer verantwortlich zu sein? Hmm... Das wäre ihm wohl zuviel Aufwand.

    Vielleicht könnte er bei (s)einer Akademie als Bilbiothekar und Dozent anheuern, eine komplett akademische Laufbahn einschlagen und mit seiner Sammlung den Akademiebestand ergänzen? Wäre das plausibel und umsetzbar? Ich hab mich nie gefragt wie die Akademiebibliothekare an ihren Job kommen :S

  • Vielleicht könnte er bei (s)einer Akademie als Bilbiothekar und Dozent anheuern, eine komplett akademische Laufbahn einschlagen und mit seiner Sammlung den Akademiebestand ergänzen? Wäre das plausibel und umsetzbar?

    Klar, das kann er anstreben. Ich empfehe ein paar saftige Bestechungsgelder und hervorragende Wissenstalente (dazu am besten Nadusgefälliges Wissen). Wenn eine Stelle frei wird (rein zufällig natürlich...), kann er sich bewerben, Warum den auch nicht?

  • Wenn er als Dozent arbeiten möchte: Als privater Lehrmeister oder an einer Akademie? Tatsächlich Schüler ausbilden, oder mehr so im Sinne von Dozent wie ab und an mal Vorträge halten, wenn jemand für anfragt, oder auf einem Konvent? Okay, nach dem Weiteren Lesen ist selber ausbilden wohl keine Option (bislang).
    Im ersteren Fall als privater Lehrmeister braucht man womöglich Erlaubnis und Bewilligung, vielleicht von der jeweiligen Stadt und/oder Gilde. Dazu natürlich gewisse Voraussetzungen in Sachen lehren und den zu vermittelnden Zaubern und Talenten.
    Als Dozent an der Akademie halt entsprechende Befähigung in Form von TaW und ZfW, und vermutlich wird das auch an einer Akademie der eigenen Gilde sein.
    Bei ab und an mal Vorträge halten braucht es vermutlich keine besonderen Bedingungen.

    Zur Bibliothek: Ich denke, wenn man Bücher besitzt, kann man die für sich behalten, an jeden ausleihen, der möchte oder nur an bestimmte Personen. Bücher kann man für sich selber kaufen, und dann kann man ja damit machen, was man möchte (solange es keine Werke sind, die auf einem Index stehen).
    Wenn man mit dem Ausleihen Geld verdienen möchte, oder die Bücher verkauft, oder Abschriften verlauft, ist das ein Gewerbe und sollte mit mit dem örtlichen Stadtrat oder Zünfte, wer für so was zuständig ist, abgeklärt werden, damit man die Erlaubnis dazu hat.

    Gesichert ist es, wenn man es sichern möchte und mit den nach weltlichen Gesetzen und Codex Albyricus erlaubten Mitteln.

    Wenn die eigenen Bücher der Akademie geschenkt werden, sind es die Bücher der Akademie. Ob man sich dafür im Gegenzug eine Anstellung als Bibliothekar sichern kann, hängt von Akademie und Gilde ab, und wie wertvoll/selten die Bücher sind oder nicht.
    Mirham in der Schwarzen Gilde könnte eventuell gut klappen.^^


    Belege habe ich dafür nicht, würde ich aber so in etwa halten.

  • Alternativ könnte man sich tatsächlich einer Institution anschließen. Es muss ja keine (Nur-) Magierakademie sein - Al'Anfa hat zum Beispiel eine große Universität, an der die magische Fakultät nur eine von mehreren ist. Die haben auch eine gut ausgestattete Bibliothek, bei der man sich um eine Stelle bewerben könnte, zum Beispiel als Leiter des Ressorts Magische Bibliothek, oder einfach als Bibliothekar. Den Fulminictus und diverse Zauberzeichen zu kennen, macht dich zum attraktiven Mitarbeiter.

    Interessantes zu magischen Bibliotheken findet man auch in Hallen arkaner Macht S. 17 ff.

    Auch käme vielleicht eine Assoziation mit einem Hesindetempel in Betracht? Ok, ok, du bist Schwarzmagier...

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten! Das Bild wird langsam klarer.

    Also nach einiger Überlegung wäre es für den Charakter am erstrebenswertesten eher als Dozent im Sinne von gelegentlichen Gastvorträgen oder als Lehrer für ein bestimmtes Fachgebiet (zB. theoretische und praktische Anwendung des Objectofixo, Echsische Kultur o.ä) tätig zu sein. Gleichzeitig wäre es ideal an derselbenAkademie/Universität/Tempel der Bibliothekar zu sein. Da kann er sich jabewerben wenn was frei wird oder sich bei der Institution seiner Wahl schon mal beliebt machen bis er sich aus dem Abenteurerleben zurückzieht. Und wenn es sonst nichts zu tun gibt könnte er sich noch als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung einbringen. Klingt eigentlich passend für ihn. Allerdings werden seine Bücher eher seine eigene private Lektüre bleiben. Abtreten will er die Dinger bestimmt nicht. :D Aber wenn er zu alt und zu faul ist um um Aventurien zu reisen, klingt dies als stimmiger Lebensabend für meinen bibliophilen Schwarzmagier.

    Was noch an Fragen dazukommt resp. offen bleibt:
    @Alrike Schwarze Gilde und Hesindetempel schliessen sichaus? Auch wenn der SC weder mit Dämonen noch Borbaradianern etwas am Hut hat?(ausser ein paar Werken vom Index in seiner Sammlung)

    @Schattenkatze Wenn er aber von einer Gilde oderUniversität angestellt würde, bräuchte er keine Bewilligung der Zunft für Abschriften o.ä solange ein institutioneller Überbau vorhanden ist (ob Gilde,Kirche, Regierung)?

    Was passiert mit indizierten Büchern? Ich nehme an auch hier gibt es verschiedene Interessensgruppen. Die weisse Gilde wird mit bestimmtenWerken sich anders verfahren wie die schwarze Gilde oder die Hesindekirche?

    Edith fällt noch was ein: Verfügt das Institut der arkanen Analysen in Kuslik über eine Bibliothek? :D

    Einmal editiert, zuletzt von Fairytalez (23. Januar 2017 um 07:55)

  • Naja, üblicherweise hat die Weiße Gilde die besten Connections zur Hesindekirche. Schwarzmagier haben oft eine ausgeprägt individualistische Tendenz, die sich schlecht mit organisierter Religion verträgt. Im Grunde schließt es sich aber nicht aus. Hängt auf alle Fälle mit der Biografie deines SC zusammen.

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Das gilt aber ausgerechnet nicht für Al'Anfa und Mirham, die nun einmal in einer Theokratie leben. Da es sich hier nun genau um einen Mirhamer handelt, wäre die Hesindekirche (nach Boron) wieder mit im Rennen, zumal die im Süden noch sehr viel...sagen wir liberaler ist, als ihre nördlichen Ableger ;) .

    Edit sagt, zu schnell geklickt.

    Für einen Schwarzmagier gibt es ja keine "Gildengebühren", sondern die Akademien holen sich ihre Pfründe genau über die Bibliothekskosten, die anfallen. Damit dürfte es ziemlich schwierig sein innerhalb ihres Einflussgebietes eine eigene Bibliothek zu eröffnen. Damit sollte das eine private Angelegenheit bleiben.

    Oder, was ich auch immer schöne Belohnungen für einen Helden finde, wäre es, dass er das eben doch darf, weil er sich Gefallen erarbeitet hat oder eben sein Geld genau darin investiert, dass er eine offizielle Bibliothek führen darf und da Gebühren für erheben darf. Ich finde immer, dass das viel lohnender ist als schnöder Mammon (wobei man den erst einmal in das entsprechende Ambiente für die Bibliothek aka Häuschen investieren kann).

    Finde ich aber irgendwie eine sehr coole Idee: Der Magier, der eine eigene öffentliche Bibliothek anlegt und pflegt. Das könnte für meinen Al'Anfaner Magier glatt "Am Flug der 10 teilnehmen" als Lebensziel ablösen :) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    Einmal editiert, zuletzt von Ehny (23. Januar 2017 um 11:31)

  • Was passiert mit indizierten Büchern? Ich nehme an auch hier gibt es verschiedene Interessensgruppen. Die weisse Gilde wird mit bestimmtenWerken sich anders verfahren wie die schwarze Gilde oder die Hesindekirche?

    Die unterliegen der weltlichen Gerichtsbarkeit. Dann kommt zu Tragen, dass man Magier nicht vor Gericht stellen darf, wenn die Gilde sich drum kümmert. Aber die werden ihm dann wohl nicht auf die Schulter klopfen und nach Hause gehen lassen.

    Von (gelegentlichen) Gastvorträgen kann man allein wohl nicht leben.

    Ist er Bibliothekar an einer Akademie, gelten die Regularien der Akademie im Umgang mit Büchern - und eine gildenmagische Akademie ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen, Gildenmagier sind schon sehr auf Lernen aus Büchern aufgebaut -, denn er verdient sein Geld nicht damit, diese Bücher zu verkaufen oder auszuleihen, sondern ist Angestellter der Akademie.

  • Die unterliegen der weltlichen Gerichtsbarkeit. Dann kommt zu Tragen, dass man Magier nicht vor Gericht stellen darf, wenn die Gilde sich drum kümmert. Aber die werden ihm dann wohl nicht auf die Schulter klopfen und nach Hause gehen lassen.
    Von (gelegentlichen) Gastvorträgen kann man allein wohl nicht leben.

    Ist er Bibliothekar an einer Akademie, gelten die Regularien der Akademie im Umgang mit Büchern - und eine gildenmagische Akademie ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen, Gildenmagier sind schon sehr auf Lernen aus Büchern aufgebaut -, denn er verdient sein Geld nicht damit, diese Bücher zu verkaufen oder auszuleihen, sondern ist Angestellter der Akademie.

    Also müsste er sich wohl oder übel um eine Festanstellung bemühen (als Bibliothekar + Dozent) um den Lebensunterhalt sichern zu können. Würde auch gut passen für ihn. Das Campusleben hat ja auch seine Vorteile *grins*
    Aber demnach könnte er für den Besitz der indizierten Werke also tatsächlich vor Gericht (Gildengericht in seinem Falle) landen... Weg ist der Traum von einer verbotenen Abteilung a la Harry Potter :(

    Trotz den hilfreichen Antworten ist mir noch immer nicht ganz klar wie das inneraventurisch funktioniert. Zum Beispiel das Buch der Leiber von Savertin verfasst: Dem will ja keiner was, weil er das Buch verfasst hat und es auf dem Index der Praioskirche gelandet ist (laut wiki). Wenn jetzt ein solches Exemplar auftauchen würde und die Praioskirche kriegt es in die Finger wird es folglich vernichtet oder in die praiotische Asservatenkammer gesteckt.
    1. Innerhalb der schwarzen Gilde dürfte das Werk aber toleriert werden und auch als Unterrichtsmaterial gebraucht werden oder?
    2. Ich gehe mal davon aus dass es zumindest bekannt ist dass Savertin das Buch geschrieben hat, sonst wäre es ja nicht auf dem Index gelandet. Wie ist er dafür zu Gericht gezogen worden? Gibt es dazu eine Quelle? Natürlich ist er kein dahergelaufener Wald- und Wiesenmagier, aber für einen Präzedenzfall wäre ich dankbar. Gibt ja auch noch weitere Beispiele wie zB. Archon Megalon der demnach der weltichen Gerichtsbarkeit unterzogen werden müsste, da er keiner Gilde angehört (Ja ich weiss, wahrscheinlich wieder eine der Ausnahmen)

    Ich habe es mir zumindest immer so zusammengereimt, da Mirham hervorragende Anatomen ausbildet und Savertins Werk (aus meiner Logik) zumindest auch seinen Teil dazu beitragen wird. Und die Brabaci dürften ja auch nicht nur "allgemein tolerierte" Lektüre vorrätig haben. Und ich dachte immer das wäre bekannt und wird toleriert weil es gildenintern geregelt geregelt ist.

    Auch bei der Hesindekirche finde ich das schwierig umzusetzen. Die Pastori dürften doch generell Interesse an zB. verschollenen Werken haben, auch wenn der Inhalt vielleicht nicht Recht und Gesetz entspricht. Ich hatte bisher immer die Auffassung das die Hesindekirche an der Gesamtheit der Wissenskonservierung interessiert ist. Wem dieses Wissen wiederum zugänglich ist, ist natürlich eine andere Frage. Aber ich finde die Auslegung dass nicht göttergefällige Schriften einfach verbrannt werden irgendwie unstimmig. Oder bin ich da wirklich komplett auf dem falschen Dampfer?

    @Ehny das mit den Gebühren für die schwarzmagischen Bibliotheken habe ich noch gar nicht bedacht. Vielen Dank für den Input. Und ja, die Vorstellung seine eigene Bibliothek zu schmeissen hat doch was romantisches oder? ^^

  • Als Magier hat man etliche Vorteile und verbriefte Rechte (z.B. mit seiner Befähigung Geld zu verdienen), als Gildenmagier darüber hinaus natürlich noch die Vorzüge der Gildenmitgliedschaft mit all ihren Einschränkungen.

    Geld mit der eigenen Bibliothek zu verdienen dürfte deshalb kein Problem sein, ist aber ein zweischneidiges Schwert: Seltene Titel locken gerade im schwarzmagierischen Umfeld sicherlich nicht die zuverlässigsten Kunden an und so mancher sieht vielleicht die eigene Weiterbildung als wichtiger an, als das Hab und Gut oder gar Leben eines "alten Knackers" der das Zeug sowieso nicht mehr braucht. Hält man die wahren Schätze jedoch geheim, kann sie auch niemand nachfragen und die Kasse bleibt leer. Ganz abgesehen davon, dass das Studium der Bücher natürlich eine ganze Menge Zeit verschlingt und man dadurch quasi täglich Besuch in seinem Turm hat. Wobei ein Turm im Hinblick auf den Altersruhesitz gleich Altersgerecht geplant werden sollte. Als Mirhamer bietet sich z.B. ein Treppenliftgolem an. ;)

    Deshalb und auch durch die begrenzten Einnahmen dürfte die eigene Bib in der Regel auch nur Beiwerk beim Geldverdienen sein und der Löwenanteil wie bei allen Magiern im freien Sektor aus Beratungstätigkeiten, Expertisen etc. und natürlich magischen Dienstleistungen verdient werden. Nebenbei kann man auch noch als Gastdozent an einer örtlichen Akademie tätig sein, im privaten Bildungssektor aushelfen (z.B. das Wissen vermitteln, dass einem privaten Lehrmeister fehlt, um seine Schüler an der Akademie prüfen lassen zu können) oder selbst Wissen weiter geben (man braucht dafür keinen Zauberlehrling aus zu bilden, sondern gemeint ist Weiterbildung für Fortgeschrittene - also z.B. die Vermittlung einzelner Zauber, SF oder Talente).

    Außerdem kann man natürlich nach der Abenteuerlaufbahn die gildeninterne Karriereleiter erklimmen und reguläre Posten an einer Akademie ausfüllen. Der Verantwortliche für die Bibliothek einer Akademie erhält üblicherweise den Zusatz "Biliothecarius" zu seinem akademischen Titel (WDZ S. 265) und das könnte für einen Bücherfreund durchaus eine erstrebenswertes Ziel sein. Wobei das nur die Spitze des Eisberges ist, denn man kann innerhalb der Magierzunft sehr viele z.T. sehr prestigeträchtige Titel erwerben (gleiche Seite). Sofern der Held neben den Büchern auch der Rechtskunde etwas abgewinnen kann und auch im Alter nicht dauerhaft von Aves Verlockungen (Reisen) lassen kann, wäre er als Justitiar (reisender Richter der Gilden mit umfassenden Vollmachten) gut aufgehoben und kann auch noch im Ruhestand fürs das Gute kämpfen, indem er magischen Verbrechern etc. Einhalt gebietet.

    Zu guter Letzt ist auch eine Anstellung in einem guten Haushalt (bei Hofe z.B. als Hofzauberer) eine gute Sache, da sie ein regelmäßiges Gehalt bietet und vermutlich deutlich besser bezahlt wird, als eine akademische Anstellung.

  • Aber demnach könnte er für den Besitz der indizierten Werke also tatsächlich vor Gericht (Gildengericht in seinem Falle) landen... Weg ist der Traum von einer verbotenen Abteilung a la Harry Potter

    Wo kein Ankläger, da kein Richter. Hat er die Bücher zu Hause und keiner weiß davon: alles gut.
    Erfahren seine Kollegen in Mirham davon, käme es vielleicht drauf an, um welche Bücher es sich genau handelt. Vielleicht bekundet Mirham ja Interesse, sie zu kaufen. .)
    Was der einen zuwider, findet die andere Gilde interessant und sieht das nicht so eng.

  • @x76 Vielen Dank für diese guten Tipps und wertvollen Inputs! Der Treppenliftgolem klingt für einen alten Mirhamer wie die perfekte Investition :D Auch die Tätigkeiten im "privaten Bildungssektor" wie auch die gildeninternen Titel die es noch zu erringen gilt finden guten Anklang. Die Möglichkeit Schülern eines privaten Lehrmeisters geballtes Bücherwissen ins Gesicht zu ballern, war mir noch gar nicht bewusst. Dies könnte man mit der eigenen Bibliothek verbinden, welche man diesen ausgewählten Schülern zu Verfügung stellen könnte ohne auf eine "glamouröse" akademische Anstellung an einer Akademie zu verzichten. :thumbsup:

    @Schattenkatze Heimlichkeit ist ganz mein Motto. :D Damit stünden auch die Tore für den Literaturhehler/Buchhändler für exklusive und ausgewählte Stücke offen!

  • Achte aber darauf, dass selbst die schwarze Gilde nicht alles duldet. Bei Dämonenverehrung (Paktiererei) und Borbaradianismus hört auch bei ihnen der Spaß auf. Darum wurden Elburum und die Vorhalle des Sieges auch nie in die schwarze Gilde aufgenommen (während Yol-Ghurmak einem so konservativen und übervorsichtigem Verein gar nicht beitreten wollte ;) ). Je nach Ort können noch andere Restriktionen dazukommen. Mirham gehört z.B. politisch zu Al´Anfa, einer Theokratie des Boronkultes. Obwohl die Invocation geduldet wird (und in Al´Anfa auch unterrichtet), solltest du von Nekromantie absehen.

  • @Windweber Da achtet er bestimmt drauf :D Nicht dass er bei Gelegenheit ein entsprechendes Objekt nicht erwerben wollen würde, aber er würde tunlichst vermeiden das rumzuposaunen.

    Er sammelt die seltenen Werke zwar, ist jedoch ein eingefleischter Gegner von Borbaradianern, Nekromanten und Paktierern. Die Theorie und das Wie sind spannende Forschungsthemen, die praktische Anwendung wiederstrebt ihm zutiefst. Dafür ist er ein zu braves Schosshündchen Savertins.

    Er hat sich sogar alle sieben Bände vom Codex Albyricus reingepfiffen um im Mittelreich nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen :D Aus meiner Sicht ist der hauptsächliche schwarzmagische Aspekt von ihm die beinahe fanatische Verfechtung der Informationsfrei- und Zugänglichkeit für die Forschung. Ansonsten hat er eher puniniensische Züge X/

    Aber die Tatsache von Mirham als Theokratie ist ein Aspekt der bisher bei meinem Charakter kaum spürbar war (Da ich es als Spieler nicht präsent hatte). Da muss ich mich nochmals schlau lesen. :huh: Danke!