Ein nicht-humanoides Wesen spielen

  • Hej Orkis,

    hat jemand schon mal ein nicht-humanoides intelligentes Lebewesen gespielt, z. B. einen Drachen oder ein Einhorn? Erfahrungen damit? Ich fände das überaus reizvoll, das klappt aber ja wohl nur in einem sehr speziellen Setting.

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Wirklich gut klappt das sicher nur in Myranor, wenn du regelfest bleiben willst. Die Einzigen die mir da im Moment einfallen würden, wären Zentauren. In Aventurien sind solche Chars definitiv OP, wenn du sie richtig gestaltest. :)
    Könntest natürlich ein niederes Monster spielen...Drachen und Einhörner sind langweilig wie ich finde. Wie wär's mit einer Harpyie? Oder einem besonders starken Vertrauten einer Hexe?

  • Reizvoll klingt das sicher. Meine erfahrungen dazu beschränken sich aber auch eher auf Spielleiterischen Standpunkt. Da will ab und ein ein Drache oder eine Einhorn dargestellt sein. Da das in der Regel aber keine Wiederkehrenden Charaktere waren, war die Charakterisierung auch nur eher Oberflächlich.

    Je Menschenähnlicher der Intellekt eines solchen Wesens ist, desto leichter denke ich wird es dieses auf lange Sicht zu spielen. Von daher ist wohl ein kleiner Meckerdrache viel einfacher als ein Einhorn. Die Gruppe bzw. das Setting wäre aber wohl auf jeden Fall eher Speziell. Um so mehr je fremdartiger das Wesen ist. Der kleine Drache lässt sich da mit etwas gutem Willen noch in eine Menschliche Gruppe einbauen, beim Einhorn wird es schon viel Schwieriger. (Und wie das Ganze Wertetechnisch aufgezogen wird ist noch mal eine ganz andere Geschichte. R/K/P für das Wesen? Drachische Repräsentation oder Feeische ausarbeiten? *schwitz*)

    Das (mächtige) Vertrautentier einer Hexe (der Gruppenhexe) wäre zwar sicher auch Reizvoll, aber bei DSA sind die eher nicht darauf ausgelegt vollwertige Charaktere zu sein. Geht zwar sicher, aber da stelle ich mir den kleinen Drachen leichter vor. Harpye oder auch ein Minotaur wären da vergleichsweise wieder leichter zu spielen, aber in Aventurien auch wieder schwer einzubinden. Hmm, weil ich gerade an Steinerne Schwingen denke, eine Gargylen Themengruppe (mit oder ohne menschlichem Sidekick) wäre sicher auch etwas das sich anbieten würde.


    EDIT: nicht im eigentlichen Sinne nicht-humanoid, aber doch sehr anders wäre auch ein Geist bzw. eher eine Geistergruppe. Das wäre aventurisch dann wohl notgedrungen eine sehr ortsgebundene Gruppe (ausser ein Geist ist an ein Objekt gebunden, dass ein anderer Held transportieren kann?) also auch wieder etwas für eine sehr spezielle Kampagne.

  • Zu Geistern die von Spielern gespielt werden gibt es sogar Regeln im Buch Myranische Magie. ^^

  • Wir hatten einige Zeit einen Meckerdrachen, der in der Kiepe des Gruppendiebs lebte und von einem anderen Spieler dargestellt wurde. Fast alles unter Kampf und alles unter Handwerk war ihm halt nicht möglich, dafür bekam er übernatürliche Begabungen wie Faviludo, Chamelioni usw., Flugfähigkeit und Feueratem. Ging als Nebencharakter ganz gut.

  • Ja, an einen kleinen Drachen hätte ich auch mal gedacht, am ehesten. es sollte ja auch eine Motivation vorhanden sein, sich einer menschlichen Gruppe anzuschliessen. Ich überleg noch. Mein SL in der Tischgruppe hat mich leider abgeschmettert, er will nichts Neues anfangen. Vielleicht ergibt sich ja mal ein etwas abgefahrenes FAB, wo das passen würde.

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Als NSC, bzw. Begleiter eines SC (da vom Spieler auch geführt) kamen Funkeldrachen (Letzteres, zweimal) und Einhörner (Ersteres) schon vor bei uns.
    Ich habe auch schon wiederholt davon gelesen, dass Funkel- oder Meckerdrachen als SC vorkamen. Mindestens einmal davon hier im Orki, ist aber schon sehr lange her, meine ich. Zumindest die Mini-Drachen besitzen vom Regelwerk her genügend Angaben und Werte, um daraus auch mehr zu machen, ohne alles komplett entwerfen zu müssen.

    Ein Einhorn sehe ich allerdings als vergleichsweise kompliziert an. Während Mini-Drachen in der Begleitung von Menschen tatsächlich vorkommen, klein sind (und als putzig oder ähnliches empfunden werden), auch mal auf eine Menschenschulter passen und wohl oft genug mit den anderen Menschen (Elfen, Zwergen ...) überall mitkommen dürfen, dürfte ein Einhorn im Dorf oder Stadt sehr auffällig sein, kann nicht auf Bäume oder Felswände hinauf klettern und kann nicht mit in die Taverne oder in die Burg des Barons.

  • Weitere Vorschläge:

    • eine alte Sphinx (dürfte ne ziemliche Herausforderung sein und passt bestimmt nur in ein tulamidisches Setting)
    • ein junger Biestinger (hier hättest du viele Freiheiten, denn die können ja in allen möglichen tierischen Formen auftauchen ... und du kannst seine Macht begrenzen wie bei einem Vollzauberer und auch so steigern, weil er/sie nicht ständig bei dem eigenen Feentor hockt
    • ein kleinerer Tierkönig der irgendwann Papas Platz einnehmen soll und sich einem Druiden anschließt um Erfahrung zu sammeln?
    • ein mit dem Fluch einer Hexe belegter Mensch der ebenfalls irgendeine Tiergestalt angenommen hat und nicht einfach so mit 'Verwandlung beenden' befreit werden kann
    • ein Daimonid mit guten Absichten? ^^ (passt sicher ebenfalls nur in den Tulamidenlanden oder den Schwarzen Landen)
    • ein myranisches Meereswesen (dann habt ihr auch gleich euer spezielles Setting und spielt alle ein aquatisches Lebewesen)
    • du spielst einen besonders gebauten Golem, der halt einfach mehr Grips hat als andere Golems; Begleiter eines Magiers, beispielsweise die wandelnde Truhe
    • der ist zwar humanoid, aber wie wäre es mit einem Troll der süchtig nach Süßem ist :D
  • Myranor bietet sich da echt an. Ein Shingva zum beispiel? Könnte bei allem mitmachen, ist aber halt ein zu groß geratenes Chameleon. Wäre aber wohl auch eher im Süden möglich, zentral-Aventurien dürfte zu Prüde sein und Nord-Aventurien zu kalt.

    edith: Der Vorteil dabei wäre natürlich das man den ganz normal generieren kann. Im Gegensatz zu manch anderem Konzept.

  • Danke für Euren Input. Mal sehen, was daraus wird...

    Stell dir vor, es ist Klimawandel, und keiner tut was - dann kommt der Klimawandel zu dir.

  • Ich habe als Spielleiter durchaus meinen Spaß daran Tiere, meist Vertraute oder Reittiere, darzustellen. So bekommen diese eine Persönlichkeit, ein paar Macken, werden nicht so leicht vergessen und zu sehr viel mehr als Staffage. Dabei darf man sie zwar nicht zu sehr vermenschlichen, aber ein paar Eigenheiten dürfen sie schon entwickelt. Da muss man wie so oft den richtigen Grad finden - je nach Spielerwünschen.

    Ob das allerdings für einen SC reicht, weiß ich nicht recht. Zumal das Rollenspiel irgendwo als Gruppe statt finden sollte und warum der Meckerdrache dabei ist und trotzdem 'normal' wirkt muss man halt immer irgendwo erfinden.

    Grundsätzlich ist es schon leichter von Anfang an ein entsprechendes Setting zu wählen. Myranor ist da der einfachste Schritt: Wege nach Myranor bietet für DSA 4.1 ein Regelwerk um amphibisch lebende Topfpflanzen zu spielen, da lässt sich also sicher etwas finden.

    I ♡ Yakuban.

  • Etwas, das im Abenteuer weder reden noch dabeisein kann, wie etwa ein Pferd, dürfte sehr sehr schnell sehr sehr langweilig werden. Und etwas tierisches, das beim Baron um die Belohnung mitverhandelt dürfte sehr sehr schnell die Spielwelt sehr sehr merkwürdig wirken lassen.

    Irgendwas Humanoides, egal wie es auch aussieht, sollte leichter zu erklären und darzustellen sein. In einer Welt voll Orks, Stiermenschen, Oger, Goblins, Biestinger und Fischmenschen ist auch ein Zentaur viel gewöhnlicher und einfacher darzustellen als eine lebende Topfpflanze oder die Vertrautenkatze der Hexe.