Der Elf - das unbekannte Wesen

  • Den Güldenen zum Gruße sehr geehrte Schwarmintelligenz,

    ich zerbreche mir gerade den Kopf darüber wie ich einem meiner Charaktere etwas mehr Farbe verpassen kann. Dabei hoffe ich auf eure Ideen und kreativen Denkanstöße.

    Es handelt sich um einen Elfen (R: Waldelf, K: Elfische Siedlung: Elfische Siedlung, P: Waldelfischer Kämpfer), der ausnahmsweise mal nicht seine Sippe verloren hat, selbige bestohlen hat und verstoßen wurde oder ähnliches. Der Grund die heimischen Wälder zu verlassen ist geradezu banal und logisch wie ich finde. Wir haben 1018 BF gestartet zu spielen, dunkle Ereignisse zeichnen sich ab und selbst in den gut geschützten Wäldern der Salamandersteine haben die alten Elfen Sorge um diese Welt entwickelt. Um mehr über diese Ereignisse in Erfahrung zu bringen und vor allem wie man eine mögliche Bedrohung bekämpfen kann, wurde mein Charakter in die Welt der Rosenohren geschickt. Natürlich nicht ohne ihn mit allerlei Ratschlägen zum Umgang mit den Menschen zu bedenken.
    Zu meiner Spielweise würde ich sagen, dass ich ihn weltfremd, instinktiv und ganz und gar nicht baumkuschlerisch spiele. Ein möglicher Vergleich wäre durchaus wohl Seven of Nine (Star Trek: Voyager). Ein paar Beispiele: Geld trage ich nicht bei mir, sondern gebe es einem Kameraden zur Verwahrung. Wer mich attackiert wird mit maximalerer Härte bekämpft - wer mir nichts tut, dem schade ich auch nicht. Lebensmittel nehme ich bevorzugt unverarbeitet zu mir. Ich frage gerne und immer 'warum' oder 'was ist so ein/e x'. Götter gibt es, wer sie aber anbetet ist nicht gerade schlau und das erkläre ich auch dem Praioten. Ich versuche mich der Gruppe anzugleichen und sie zu verstehen, weshalb ich bestimmte Dinge der anderen in eher unpassenden Situationen wiederhole oder wider besserem Wissen auch mal ein Schnaps trinke.
    Insgesamt habe ich leider für mich das Gefühl eher ein nerviger Bremsklotz zu sein und nicht ansatzweise plotlösend zu arbeiten mit dem Charakter. Auch fehlt mir so ein wenig das spezielle was den Elf so ganz besonders macht. Die Gruppe sagt zwar OT (und manchmal auch IT ^^) dass sie den Elf sehr mag und das Spiel unglaublich bereichert, aber dennoch fehlt irgendwas meiner Meinung nach.
    Was kann man eurer Meinung nach noch machen um ihm etwas mehr Farbe zu verpassen?
    (Rest der Gruppe sind übrigens thorwalscher Skalde, thorwalscher Krieger, maraskanischer Magier und ein tulamidischer Phexgeweihter)

    Und nun los Schwarmintelligenz! Denk! Denke so wie ich es nicht vermag!
    (Danke)

  • Willkommen auf dem Orki. :)

    Was für AB spielt ihr denn so? Bei allem, was auch nur auszugsweise in die Wildnis geht, sollte Dein Elf ja trumpfen können. Auch bei Kämpfen sollte er sehr brauchbar sein.

    Weltfremd sein heißt ja nicht, keine durchaus klugen und sinnigen Ideen zu haben. Zwar wird er nicht derjenige sein, der im Gesellschaftsabenteuer oder auch nur auf der Durchreise im Dorf durch Menschenkenntnis den Lügner enttarnt, der Türöffner bei den Besser Gestellten ist (so einen Charakter scheint ihr aber gar nicht dabei zu haben) oder durch das Wissen, wie soziale Interaktionen verlaufen, glänzen kann.
    Doch das und die Weltfremdheit machen den Elfen ja nicht zum Idioten oder Deppen. Er kann immer noch Mitdenken und Vorschläge machen, die Gruppe durch sein Jagen in der Wildnis (der echten, nicht im Wald des hiesigen Barons) am Leben erhalten und Spuren verfolgen (nicht nur in der Wildnis).

  • Tja, dass ist das aktuelle Problem auch so ein wenig. Nach Andergast Stadt, Nostria Stadt, Salza bzw Salzahafen geht es nun per Schiff gen Havena...

    Kampf ist eher sekundär bei uns. An bisher ~12 Spielabenden mit den neuen Charakteren gab es eigentlich nur 2 nennenswerte Kämpfe. Ansonsten eher mal ne Kneipenschlägerei.

    Bedingt dadurch fehlte bisher tatsächlich so ein wenig die Möglichkeit sich einzubringen mit meinen Kernkompetenzen.

  • naja du könntest versuchen die Menschen allmählich deine weltsicht verstehen zu lassen, oder ihre weltsicht verstehen wollen. Das hat bei uns mal einige sehr lustige Momente erzeugt und es hilft auch wenn mal andere Charaktere im Spiel sind, ein Elf ist (bei uns zumindest) nicht immer mit den anderen kombinierbar, aber Vorurteile gegenüber Elfen können durch Kommunikation und Aktionen z.B. Mit der Zeit abgebaut werden ^^

  • Havena mit seinem Arcanum Interdictum wird aber brutal für den intuitiv zaubernden Elfen ...

    Mal mit dem SL geredet, Deine Bedenken dargelegt und mal um ein paar Wildnis-Einlagen gebeten und generell den Möglichkeiten, dass die Kernpotenzen mal nützlich sind? Spuren verfolgen und die gute Sinnenschärfe und schleichen können kann man ja auch in Städten mal einbauen.

  • Was mir gerade so noch einfällt, vielleicht nicht um den Elfen effektiver zu spielen, aber bissle sein elfsein zu betonen:

    Ich kann mir vorstellen das ein Elf der sein Leben lang im Salasandra gelebt hat einfach in manchen Situationen Probleme hat sich verbal auszudrücken oder auch mal nicht versteht warum seine Kameraden nicht seine Gedanken "lesen" können. Speziell in Situationen wo es um reflexartige Reaktionen geht oder zum Beispiel um taktisches Positionieren in einer Kampfsituation, wo es der Elf gewohnt war mittels Salasandra immer mit allen Sippenbeteiligten verbunden zu sein, so sachen

  • Havena mit seinem Arcanum Interdictum wird aber brutal für den intuitiv zaubernden Elfen ...


    Havena hat kein Arcanum Interdictum mehr, mittlerweile darf gezaubert werden, wenn man "... damit keine Gefahren für Güter oder Personen heraufbeschwört." (AgF S. 73) Der Elf könnte also auch einen großen Moment haben, wenn er einen Schwerverletzen mit dem BALSAMSALABUNDE rettet oder mit dem AXXELARATUS einen flüchtigen Dieb fängt.

  • Ich weiß, dass es eine Ausnahme-Klausel hat (die, wenn ich mich recht entsinne, aufgrund des helfenden Zaubers eines Elfen erst eingeführt wurde), aber Magiebegabte sind da nicht gerne gesehen, man meidet sie eher, hat sie ganz besonders im Auge und erkläre mal einem intuitiv zaubernden Elfen, welcher Zauber wann nun im Sinne ist und wann nicht (und erkläre das einem Magie fürchtenden Havener).
    Wenn sich tatsächlich weitestgehend an das offizielle Havena gehalten wird (was ja nicht sein muss), wird das nicht so schön für den Waldelfen.

  • Die Magieparanoia bezieht sich vor allem auf Gildenmagier. Elfen zählen als Wesen, die man mit Vorsicht und Ehrerbietung behandeln sollte (AgF S. 50). Davon abgesehen werden die meisten Havener aufgrund des intuitiven Zauberns überhaupt nicht erkennen, dass der Elf überhaupt gezaubert hat, und selbst wenn, gilt der Tralloper Vertrag (der in Orkendorf aber vermutlich keinen interessiert ...).

  • Der Tralloper Vertrag regelt keine Magieanwendung, die wird bei Elfen nach dem Codex Albyricus betrachtet, wenn der TV auch zu Vergünstigungen/gnädigerer Betrachtung führen kann.

    Und Vorsicht kann u.U. schnell in Misstrauen umschlagen bei entsprechenden Ereignissen (die Wirkung von Zaubern kann man ja durchaus bemerken und von Elfen weiß man es halt, dass sie zaubern können), da gerade die Albernier ihren Feen eben auch mit Vorsicht und Respekt begegnen (daher fahren die Elfen in dem Kielwasser mit), sie aber auch wissen, dass die eben nicht nach menschlichen Maßstäben gut sind und kuschelig schon gar nicht. Magische Begabung generell gilt eher als Fluch. Bei Gildenmagiern als erstes, aber auch Hexen und Druiden sind da nicht ausgenommen, wenn sie allerdings, so sie der eigenen Dorfgemeinschaft anhören, noch am ehesten einen Stein im Brett haben und sogar als Mittlere zu den Feen Achtung genießen können, während die städtischen schon etwas schlechter dastehen (können).

    Daher sehe ich nach AGF Elfen keineswegs unbescholten auf der sicheren Seite außen vor.

    Aber damit verlassen wir das ursprüngliche Thema zu sehr. Wir können das im Bedarfsfalle gerne in einem anderen Thema fortführen, oder per pn.

  • Den Güldenen zum Gruße sehr geehrte Schwarmintelligenz,

    ich zerbreche mir gerade den Kopf darüber wie ich einem meiner Charaktere etwas mehr Farbe verpassen kann. Dabei hoffe ich auf eure Ideen und kreativen Denkanstöße.

    Hallo Xenosphaero,

    ich würde dir empfehlen, einmal die Story deines Helden aufzuschreiben: Wofür lebt er? Wofür ist er bereit zu sterben? Welche Werte sind ihm wichtig? Wie ist seine Persönlichkeit gestrickt?

    Ferner würde ich dir die Regionalspielhilfe "Aus Licht und Traum" sowie die beiden Romane "Aldarin" und "Lemiran" empfehlen. Dort bekommst du unglaublich viele Inputs.

  • Ich persönlich finde die Kultur "Elfische Siedlung" für einen SC_Elfen bzw. elfischen Halbelf großartig und denke du könntest du noch etwas mehr rausholen. Als jemand der Menschen seit Geburt an zumindest immer wieder gesehen und mit Sicherheit auch durchaus einige kennengelernt hat, wird ihm menschliches Handeln nicht unbedingt gefallen bzw. er muss es nicht zwangsläufig verstehen, aber er weiß wie die Menschen sich verhalten.
    Damit hat er wenigstens doppelt soviel Sozialkompetenz wie jeder "Elfische Sippe"-Elf. Die Dorntanzsippe aus Kvirasim, eine Waldelfensippe, ist die Menschenfreundlichste überhaupt.

    Ich würde einen Elfen, der aus einer elfischen Siedlung kommt eher bodenständig spielen (so wie du es augenscheinlich schon tust ;) ), badoc ist eben ganz klassisch Gier, Neid (neidische elfische sippenlose Wanderer können tolle Charaktere sein!), Machtlust und Konkurrenzdenken. Füge dem noch etwas "verträumte" Philosophie und Naturverständnis hinzu und man hat einen durchaus spielbaren Elfen, ohne die elfische Kultur als "Mensch mit spitzen Ohren" außen vor zu lassen. Als Waldelf könntet du auch durchaus eine gewisse Kontaktscheu einbinden, ich könnte mir auch recht konservatives Denken als passend vorstellen.

    Deine Weltfremdheit wäre also weniger "Unwissenheit", sondern eher "Unverständnis". Wenn deine Mitstreiter den Götter nach irgendwelche Aktionnen danken, schüttel einfach den Kopf und seufze. Wenn deine Mitstreiter anfangen sich voll Gier oder Ektase iwie reinsteigern, hol sie freundlich aber bestimmt von ihrem Ast runter, damit sie die melodie nicht stören. Bleib während des "Marktgangs" zum Beschaffen neuer Ausrüstung, einige Minuten vor einen Flötenspieler u.ä. stehen und sage ihm dann, dass er eben mehr mandra gewirkt hat, als euer Magier je könnte.

    Für einen Elfen aus einer Siedlung zählt die Wirklichkeit mehr als sie es für andere Elfen tut. Nutz das aus. Lass deinen SC durchaus mal "weltliche" Gelüste erleben (gutes essen, Beischlaf, Sternhimmel usw.) und sie ihn durchaus genießen, ohne dass er seinen Sinn für Gesamtbild verliert.

    Meiner Auffassung nach ist es für einen Elfen wichtig, dass der Moment stimmt, dass das Gesamtbild richtig ist. Die Dinge die er tut sind unwichtig, die Dinge die er besitzt sind unwichtig, die melodie ist das was zählt.