Ork vor Orkensturm

  • Moin,

    ich spiele DSA seit einiger Zeit und wollte schon immer mal einen Ork spielen, da sie meine Lieblingsrasse sind. Ich mag ihre barbarische, wilde Art, leider war diese und zudem die Meinung der meisten Menschen immer ein Ausschlussgrund für einen Ork-Helden. Jetzt spielen wir aber vor dem Orkensturm, wo ein Ork unter Menschen vielleicht etwas besser darsteht.
    Da ein Zholochai oder Orichai aber durch sein Wesen immer noch äusserst schwierig in eine Menschengruppe zu intergrieren ist, dachte ich an einen Truanzhai, die ja durchaus mit Menschen in Kontakt stehen, auch Handel treiben und allgemein zu den friedlicheren Orks gehören.

    Jetzt aber zu meinen Fragen (in Reich des roten Mondes wird die Meinung der Menschen leider meist nach dem Orkensturm dargestellt):

    1. Wie ist das Verhältnis bzw. die Meinung über Orks vor dem Orkensturm, insbesondere im Mittelreich? Kann ein Ork sich in einem Dorf oder einer Stadt ohne Tarnung zeigen und wird in Wirtshäuser eingelassen? Oder begegneter man ihm mit offener Feindseligkeit und versucht, ihn aufzuhängen?

    2. Wir wollten bald die Phileasson-Saga spielen. Würde man ihn an Bord akzeptieren, wenn er sich beweisen kann? Ich denke Thowaler sollten mit Orks ja zurechtkommen, soweit ich weiss gibt's in Thorwal auch ein Orkviertel.

    3. Irgendwann wollten wir auch noch die Borbarad-Kampagne spielen, die spielt aber nach dem Orkensturm oder? Ist es möglich, hier eine Ork unterzubringen oder hat man in deren Verlauf zu viel mit wichtigen Personen und Menschen zu tun, sodass ein Ork unspielabr wird (muss sich städnig tarnen, ausserhalb von Städten bleiben, etc.)?


    Falls es schon enen ähnlichen Thread gab, tut mir Leid aber ich hab nichts gefunden. ;)

  • Das Proble ist, dass vor dem Orkensturm in eine DSA-Edition (1-3) fällt, in denen Orks einfach nur Schwertfutter waren. Ich habe hier ein AB "Die sieben magischen Kelche", wo Orks mit MU 8 AT 9 PA 7 und LeP 15 rumlaufen (insbesondere nach DSA 3-Verhältnissen äußerst wenig).
    Darum wird es schwer sein, Infos aus dieser Zeit zu bekommen.
    Sicher wird das Verhältnis zu Orks nicht ganz so schlimm gewesen sein, vergleichbar mit dem zu Goblins (oder Ferkinas im tulamidischen raum) heute: Lästige bis gefährliche Räuber. Mit einem guten leumund (entsprechend hoher SO, am besten Adlig und ein angesehener Beruf) lässt man sie aber ebenso in Ruhe, wie seinen gefährlich wirkenden Bluthund, der ein ähnliches Ansehen geniest. Ausnahmen können Gebiete sein, die besonders von Orks belästigt werden (Greifenfurt und andere Gebiete, die am Orkland angrenzen) wie es auch in nördlichen Grafschaften des Mittelreiches mit Goblins der Fall ist.
    Eine Tarnung halte ich aber für unmöglich.

  • Eigentlich steht ein Ork vor vielen Menschen wie ein Tier da. Die, die überhaupt von ihnen wussten oder losen Kontakt hatten, hielten sie für vielleicht bessere Tiere. Das sie reiten können, eine Sprache haben, taktisch gut vorgehen waren ja alles ziemlich unangenehme Überraschungen für die Mittelreicher im Orkensturm.
    Vorher kannte man sie höchstens als Marodeure.

    Weidener mochten sie vorher und hinterher nicht, Horasier kannten sie vorher wie hinterher eigentlich nicht aus eigener Erfahrung und Fjarninger und Gjalsker haben vorher wie hinterher Eisorkkopfkegeln gemacht.

    Uhdenberg stand damals Orks und generell anderen Rassen ein wenig offen gegenüber, da hatten/haben sie ja sogar Orks in den Söldnertrupps.

    Thorwal-Stadt hat ein Orkviertel, ich weiß aber nicht, wie alt das ist.

    Generell hat man halt immer mit der Andersartigkeit zu rechnen: beharrt, dicke Zähne, Grunzen "statt einer richtigen Sprache". Entweder hält man den für eine Aet Tier und/oder hat Angst und will es nicht ins Dorf/Stadt/Gasthaus lassen. Dazu die kulturellen Unterschiede: Orks sind sehr anders. Und das fängt weder mit ihrer Einstellung gegenüber Frauen an, noch hört es damit auf (falls auch weibliche SC in der Gruppe sind, dann gibt es ja auch Hetfrau Garheld am Anfang und einige wichtige NSC sind Frauen).

    Fäden, die in die Richtung gehen: Orkblut..., Orkische Spielercharaktere, https://www.orkenspalter.de/index.php?thre…-ich-einen-ork/

    Persönlich sehe ich einen Ork eher als Charakter für ausgewählte Abenteuer, wo AB, Umfeld und Gruppe drauf zugeschnitten sind, so einen Exoten dabei zu haben, aber das muss man natürlich als Gruppe selber am besten wissen. Wenn es den Mitspielern und dem SL recht ist und eventuell vorher ein paar Eckpunkte abgeklärt werden, kann man es sicherlich machen.

    Gerade in der 7G hat man teilweise mit sehr hohen NSC zu tun, spielt im eher orkfeindlichen Weiden (ja, nach dem Orkensturm und das sogar recht zeitlich nah an dessen Ende) und sollte als SC auch von sich aus Lust haben, sich so für das MR einzusetzen. Es ist vielleicht fraglich, ob so ein Randgruppen-Charakter das tun würde.
    Aber dann wieder kann man ja sein eigenes Aventurien machen und wenn so ein Ork dann nicht mehr so exotisch ist, ist das ein geringeres oder gar kein Problem.

  • 1) Kommt auf die Region an. Im nördlichen Teil des Mittelreichs wird er wohl eher wie ein Goblin behandelt, nur mit dem unterschied dass er größer und gefährlicher ausschaut. Also im großen und ganzen wohl eher wie ein wildes Tier, als wie ein angehöriger einer Kulturschaffenden Spezies.
    Ich denke schon, dass er sich in Begleitung von Zivilisierteren Gefährten (Heldengruppe), in einige (mit Sicherheit nicht alle) Städte und Wirtshäuser eingelassen wird. Ich würde aber als Meister schon ein paar Ausnahmen hinzufügen, wo diverse Dorfbewohner nicht so gut auf Orks zu sprechen sind und dem Schwarzpelz Probleme machen.
    Im Süden gilt das Übliche, was in diversen Ork-Threats und in dem Absatz "Wie Exotisch darf es den Sein" im WdH steht. Er ist eben ein Exot, der neugierig beäugt wird.

    2) Es steht in dem Kampagnen-Band zwar drinnen das Ork keine Empfohlene Helden sind. Aber wenn sich Euer Meister darauf einlässt, dass du einen Schwarzpelz spielen kannst, dann sehe ich bei der Phileasson-Saga keinerlei große Probleme.
    Phileasson und seine Truppe fallen sowieso schon auf wie bunte Hunde, da macht ein Ork auch keinen großen Unterschied mehr. ;)

    3) Darauf muss ich eindeutig Nein sagen.
    Du bekommst es bei der Kampagne unter anderen Who-is-Who des Mittelreichs auch mit dem Weidener Hochadel zu tun. Und das würde der Ork nicht überleben.

  • Ich meine mal gelesen zu haben, dass die wenigsten Orks beim Menschen zwischen Männlein und Weiblein unterscheiden können - die meisten sind nun mal nicht besonders Helle. Und man kann den Ork tatsächlich als Haustier eines SCs mit hohem SO darstellen - wenn derjenige Ork klug genug ist und seinen Stolz unterdrücken kann, dann wäre das vor dem Orkensturm wohl die beste Methode, da er gemeinhin als Tier durchgeht.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • Eigentlich ist es einzig eine Frage wie ablehnend Eurer Aventurien gegenüber Orks ist.

    Im offiziellen Aventurien, waren die Orks auch vor dem Orkensturm sicher nicht besonders gern gesehen. Richtige Orks (also solche aus dem Orkland) kannte man zwar kaum, aber die Orks die man kannte waren alles andere als angesehene Leute. Wegelagerer und Söldnerpack der schlimmsten Sorte (ja die Sorte, die nur der Kinder entführende Schwarzmagier in seinem einsamen Turm hat ^^) - ordentliche Arbeit hatten sie ja nicht.

    Als völlig Rechtlose konnte man mit ihnen umspringen wie man wollte und selbst wenn man einen nur aus niederen Motiven (z.B. weil er schöne Stiefel trägt) erschlägt kräht kein Hahn danach.

    Was vor dem Orkensturm sicher anders ist, ist dass sich die Orks nicht mehr als Schrecken in den Köpfen festgesetzt haben. Das kam erst wieder mit dem Greul des Krieges ins Bewusstsein. Deshalb konnte sich ein einzelner Ork wohl auch noch relativ gefahrlos in die Zivilisation begeben. Wirklich gut ging es ihm sicher nicht und selbst der ärmste Tagelöhner und Landstreicher hat noch eine bessere Behandlung bekommen. Wobei auch diese schon die Fußabstreifer der Gesellschaft sind.

    Einen Orkheld (also mit Waffe, Selbstwertgefühl etc.) kann ich mir auch vor dem Sturm nicht in den Menschenreichen vorstellen.

    Statt den Ork in eine umfassende, universelle Heldenkarriere zu zwingen, solltest Du lieber mal eine Themenkampagne anregen. Dann kann man eben auch wirklich mal die Kultur, orkische Besonderheiten usw. genießen, statt immer nur einen konformen "Mensch im Schwarzpelz" spielen zu können. Ein Kompromiss der weder Dich noch "Orkhasser" glücklich machen wird.

    Letztendlich ist es wie gesagt einfach eine Frage Deiner Spielrunde, ob der Ork für die angestrebten Kampagnen geeignet ist oder nicht. In meinem Aventurien sind Orks (Achaz, Goblins...) keine solchen Universalhelden.

  • Ich meine mal gelesen zu haben, dass die wenigsten Orks beim Menschen zwischen Männlein und Weiblein unterscheiden können - die meisten sind nun mal nicht besonders Helle.

    Weil dein menschlicher Held einen männlichen von einem weiblichen Ork unterscheiden könnte?
    Ich glaube ohne einen Blick auf die Geschlechtsmerkmale lassen sich bei allen fremden Rassen die Geschlechter nur schwer unterscheiden - vor allem, wenn man sich mit dieser Rasse noch nicht sehr stark beschäftigt hat.

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • Bei Orkinnen sind die sekundären Geschlächtsmerkmale weit stärker ausgeprägt, als bei der Durchschnittsmenschin.
    Zudem verdecken sie sie praktisch nie, sie tragen auch keine Waffen...
    Darum können Menschen recht leicht einen weiblichen Ork erkennen, umgedreht geht es aber weit schwerer.

  • Danke für die vielen Antworten :)
    Halborks stehen soweit ich weiss genauso schlecht da wie richtige Orks, die sind also auch keine Lösung. Läuft wahrscheinlich wieder auf einen Menschen fürs längerfristige Spielen hinaus ;) .
    Wahrscheinlich ist die Idee mit einer Orkland-Kampagne wirklich die beste Möglichkeit, einen Ork richtig auszuspielen.

  • Du könntest auch einen Mensch spielen, der in orkischer Sklaverei geboren und aufgewachsen ist, dann aber einen Khurkach getötet und dadurch von der Kaste Ergoch zu den Khurkach aufgestiegen ist. Weil das den Schwarzpelzen aber nicht schmeckte, musste er nach einiger Zeit vom Stamm fliehen, um nicht miteinem Vorwand erschlagen zu werden. Dann hättest du orkische Wildheit im Menschenkörper. ;)

  • Oder einen Holberker (halb Elf, halb Ork) - die haben in Riva ein eigenes Viertel. Oder hatten.

    Hexenfanclub
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  • Sie haben sogar eine eigene Stadt im Orkland (Ohort?), für sie gelten aber die gleichen Einschränkungen wie für Halborks (abgesehen davon fehlt ihnen die Wildheit)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (14. März 2014 um 15:43)

  • Sie sind ja auch nicht halb Mensch/halb Orks.