Maraskanischer Schwertgeselle - Wirklich PG?

Also ich persönlich nehme die Ausrüstung die im Buch stehet eher als Richtlinie und nicht so genau da sie meistens nicht genau meinen Wünschen entspricht. Natürlich gebe ich da nicht einfach einem neuen Char eine M1024 in die Hand aber meiner Meinung nach kann man gerne mal die Kleidung und die Reiseausrüstung ändern. Eventuell auch Waffen und Rüstungsteile aber hier sollten die Sachen auch zur Profession passen. Ein gutes Beispiel wäre vielleicht eine Kurtisane mit einer Garether Platte und einem Rondrakamm oder so.
Abschreckend nicht?

Für was genau steht denn PG?

Nungut also nach aufschlagen des Wege der Helden und eingehenden Studierens bin ich zu dem Schluss gekommen das so ein maraskanischer Schwertgeselle zwar ein von Natur aus herausragender Krieger ist, allerdings ist er nicht viel besser als die anderen Gesellen beispielsweise einem aus Andersin. Hinzuzufügen wäre auch noch das die GP kosten der Klasse+Kulturschon 21-26 GP beansprucht was ich mal von Magiern abgesehen als überdurchschnitlich bezeichnen würde.

Fazit: Ich schätze mal das Schwertgesellen generell zu den von Natur aus stärksten Kämpfern gehören aber jeder Char ist nur so gut wie der Rollenspieler der dahinter steht (auch wenn diese Aussage mehr auf PC Spiele als P&P zutrifft aber trotzallem noch stimmt)

PS: Muss er denn einen Helm haben? Wenn ja würde ich vielleicht einen neutral, geschwärzter Lederhelm empfelen. Vielleicht gibt es aber noch bessere Alternativen.

Ich habe aus reinem Spaß an der Sache eine ganze Reihe von (ungespielten) Helden erstellt und halte den Maraskaner SG nicht für viel stärker als die anderen Schwertgesellen. Jedenfalls nicht, wenn man sie im Paket mit der Kultur betrachtet.

Die Profession selbst ist tatsächlich sehr optimiert (vergleichsweise billig, optimale SFs, dazu Anderthalbhänder als beste Waffengattung überhaupt), wenn man aber noch die GP für die Kultur einrechnet relativiert sich das schnell. Okay, auch die Kultur ist dank des IN-Bonus nicht schlecht, doch hat man dann insgesamt so viele automatische Nachteile, dass man sich mangels zusätzlich wählbarer geeigneter Nachteile kaum noch Vorteile leisten kann. Wenn man also keinen einbeinigen SG mit Wahnvorstellungen und Gesucht III spielen will hat man kaum noch die Möglichkeit, den Charakter im Positiven abzurunden.

Adersin und Fedorino sind ähnlich stark.

Ich glaube das woran sich viele stören (mich eingeschlossen) ist die Erstellung der Profession. Wenn ihr euch die Regeln zum Erstellen neuer Professionen anguckt, werdet ihr feststellen, dass Sonderfertigkeiten und erst recht verbilligte Sonderfertigkeiten ziemlich spotbillig sind, während Talente relativ teuer sind. Beispiel was ich meine: für 2 GP beim erstellen einer Profession kann ich
1. Einem D Talent einen Bonus von +5 geben (z.B. Selbstbeherrschung) was etwa 81 AP entspricht wenn es ein Grundtalent ist das noch nicht erhöht wurde.
2. eine 200 AP Sonderfertigkeit fest in die Profession reinholen
3. Sonderfertigkeiten für 500 AP verbilligen und so später mit dem Charakter 250 AP sparen.

Ihr sehr also schon um die Erstellungsregeln optimal auszunutzen (was eben viele als PG sehen) solltedie Profession möglichst viele verbilligte SFs haben, dann normale SFs und möglichst wenige Talente.

Wenn wir uns jetzt den Maraskanischen Schwertgesellen als Aufsatz des Standartschwertgesellen mal angucken:
Er hat genau 2 Talentboni die keine Kampftalente sind: Holzbearbeitung +1 (+0,2 GP) und Selbstbeherrschung +1 (+0,4 GP). Da er dafür nicht den Reitenbonus von +2 des Grundschwertgesellen hat (der 1,2 GP wert war), hat er damit unter dem Strich -0,6 GP für Nicht- Kampf Talente ausgeben was deutlich unter den Werten aller anderen Schwertgesellen liegt.
Man fragt sich hier insbesondere wo die typisch maraskanischen Talente sind? Wo ist die Philosophie? Wo ein Gesellschaftstalent? Wo Pflanzenkunde oder Wildnisleben? Wo der Talentwert in Ruuz?

Stattdessen sind was wohl nicht groß überrascht, fast die ganzen GP für Sonderfertigkeiten verbraucht worden.

Ich als jemand, der sich damit nicht so eingehend befasst, würde da bei einem PG-Vorwurf auch noch immer solche Sachen wie den Nachtwind und den Hartholzharnisch mit einbeziehen, beides PG-Ausrüstungsgegenstände, da sie im Vergleich mit anderen Waffen und Rüstungen zu gut sind.

Ich sehe zwar das dieser Schwertgesellenaufsatz etwas optimierter ist, denn andere, aber dennoch kann man davon alleine nicht von PG reden.

Wenn in DSA etwas überpowert ist, dann sind es wohl, wie fast immer, Magier, vor allem Gildenmagier. Alleine die Vergünstigungen die die Gildenmagische Repräsentation gibt, wow.
Nicht nur das nahezu jede Form der Magie weit mächtiger denn ein Kämpfer ist, sie ist auch noch wesentlich vielseitiger.

Aber ich denke das man mit diesem Bausatz der Profession so oder so nicht alles gleichmächtig machen kann. Jede "teure" Profession ist einer billigeren so weit vorraus aufgrund der eingesparten GPs durch diesen Professionsaufbau.

Macht aber auch alles nichts. Ich habe damit in der Tat kein Problem das ein Schwertgeselle einen Wirt vorraus ist, um es mal überspitzt darzustellen

Ein frisch generierter Magier ist mMn das totale Gegenteil von PG. Wenn er wirklich variable, also für jede Situation Zauber haben will dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man alle Start-AP für Zauber ausgeben muss. Das hat zur Folge, dass der "vielseitige" Anfänger-Magier ohne Gruppe absolut unfähig ist. Magier sind aber meistens Fachidioten, das heißt ein Antimagier kann in der Regel auch wirklich nur Antimagie und den Standard Krimskrams alà FlimFlam, Balsam und Fulminictus, und die auch nur auf einem sehr sehr niedrigen Wert. Und dann kommt der Kämpfer und haut dem ach so überpowerten Magus den Schädel ein....

Aber zum Thema, ja der maraskanische Schwertgeselle ist PG, genau aus den oben genannten Gründen(Sonderfertigkeiten usw.). Grade beim maraskanischen Schwertgesellen hätte ich mir auch mehr Natur(Dschungel!!!)talente und Philosophie, Götter/Kulte, Pflanzenkunde, Tierkunde usw. gewunschen. Den maraskanischen Schertgesellen stell ich mir im Kampf schon als Killermaschine vor, keine Frage , aber nachdem er dutzende Gegner zu Bruder Boron geschickt hat setzt er sich zu einem blühenden Kirschenbaum sinnt über die Schönheit der Welt nach und schreibt dabei ein Gedicht über die Vollkommenheit der Zweisamkeit.

In diesem Sinne: Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Zitat

Wir haben auch einen Gildenmagier in der Gruppe und der macht die ersten KR´s einen nach dem andern platt

Dann habt ihr entweder einen sehr, sehr ... sehr, sehr, sehr mächtigen Magus oder äußerst schwache, unfähige Gegner. Oder ihr spielt nicht nach den selben DSA 4 Regeln wie meine Gruppe^^
Ich weiß, gehört nicht zum Thema, aber es würde mich wirklich interessieren wie der Gildenmagier in eurer Gruppe das macht? Ich spiele ja auch gerne Magier und die einzige Möglichkeit die mir einfallen würde mehr als 1 Gegner in den ersten KR's zu plätten wären massenweise bereitgehaltene bzw. in welcher Form auch immer gespeicherte (Kampf-)Zauber, wenns schnell gehen muss ^^. Wenn man länger Zeit hat und die Gegner von sich aus angreift, dann kann man ja zu Dämonen, Untoten, Elementaren usw. greifen, damit macht man natürlich mehr fertig, aber wenn zB. Wegelagerer aus dem Hinterhalt angreifen dann hat man die Zeit einfach nicht...

Threads, in denen über die Macht von Magiern und insbesondere Gildenmagier diskutiert wird, und in denen es um Magiern in Vergleich zu anderen Professionen geht, haben wir so einige. Ich finde auch, das dass Magiesystem zu stark und damit gegenüber allem anderen zu unausgewogen ist, aber das können wir in einem der anderen Threads diskutieren.
Das ist der einer, das ein anderer. Dann gibt es noch einen älteren zu dem Thema.
Also Fragen nach Beispielen von mächtigen Magiern bitte dort beantworten (oder auch gleich noch mal neu stellen), nicht hier.

Schwertgesellen sind nunmal unter Kämpfern eierlegende Wollmilchsäue und jeder Schwertgeselltypus ist vergleichsweise stark, einige aufgrund ihrer Waffen und Rüstungen vielleicht noch mehr (Adersiner). Den Nachtwind finde ich wertetechnisch nicht so doll, der AHH des Adersinders ist im Direktvergleich besser, der Hartholzharnisch ist gut, aber halt feuchtigkeitsanfällig und außerhalb Maraskans wohl schwer zu reparieren.
Daher finde ich jetzt den Buskur im Vergleich zu den anderebn Schwertgesellen nicht auffällig, alle bekommen nur das Beste hinterher geworfen (bis auf die Akademische Ausbildung, immerhin).

Danke für die Links, werd da ein wenig schmöckern.

Ich finde ja fast, dass du deine erste Frage mit der dritten beantwortest.

Ein maraskanischer Hartholzharnisch ist schon ein WOAW für jeden aventurischen Helden im meiner Gruppe. Wenn einer von denen so ein Ding in die Hände bekommen würde, dann würde er Saltos schlagen

Nicht jeder "kostengünstige" Char ist ein Powergamer. Es kommt immer darauf an, was man damit macht.

Der Maraskanische Hartholzharnisch ist nur solange ein "WOAAH", bis man vom normalen Modell aufs Zonenmodell umsteigt. Dann relativiert sich das ganz schnell.

Und zu den fehlenden Talenten in Philisophie und so....
Der Maraskanische Schwertgeselle ist nur im Bündel mit der Kultur zusammen zu sehen. Genauso wie eine Amazone oder ein Elf zusammen mit der Kultur geformt wird.

Aber man muss schon sagen, dass er unter all den Schwertgesellen das non-plus-ultra darstellt, einfach weil alles zusammenpasst und er kaum Punkte in Unnützes investiert (soweit reicht die Kultur dann doch nicht). Und auf der Gegenseite stellt der brilliantzwergische Schwertgeselle leider das untere Ende der Nahrungskette dar (hab noch nie von jemandem gehört der einen gespielt hat).

Gez.
Black Dog