Alkohol in Aventurien

  • Ja, das sagt sich immer so leicht - die Römer/Girchen wußten dies und das bereits - aber wem kümmert's was die ollen Griechen wußten?

    Choleraepidemie von 1892 – Wikipedia

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Apropro Alkohol, gegen gibt es eigentlich eine Quelle wie bspw. Biere gebraut werden? Bspw. Pilzbier? Bzw. wie ist generell der Herstellungsprozess?

    In Kneipen & Tavernen (Meisterschirmbeilage - oben bereits genannt):

    S. 13: "[...] während sich Fjraninger, Orks, [...] mit eher fragwürdigen Erzeugnissen der Braukunst begnügen, ist das Handwerk der Brauer, Winzer und Brenner [...]"

    Danach werden 23 Aventurische Biere, 20 Weine, 32 Spiritousen näher (je 1 Absatz) vorgestellt.

    Außerdem Trinkspiele, Kartenspiele, Kneipenschlägerein.

    Genaue Brauvorgänge werden nicht erläutert, aber z.b. genannt hier nur verkürzt widergegeben:

    Waldwachter Urbier: dunkles Bier, obergärige Hefe sehr mundend...

    Für mich würde es genügen.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wissenschaft; tranken bekanntlich Wein :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Über das albernische Bier heißt es in AGF: "Das wichtigste Getränk ist ein Bier, dessen maische drei- bis viermal zum Brauen verwendet wurde und das kaum mehr ist als säuerliches Wasser, an dem man sich kaum berauschen kann. Neben diesem 'Tagesbier' gibt es auch ein Starkbier von dunkler Farbe und mit herben Geschmack, dem nicht selten würzige Zusätze wie Gargelstrauch, Eichblätter oder sogar Ochsengalle beigefügt werden. Jede Wirtin braut nach eigenem Rezept und je nachdem, was gerade Saison hat.

    Ebenfalls beliebt sind Apfelwein, Holunderblüten-Met oder Johannisbeeren-Most" (AGF, S. 49)

  • So wird auch im HuK unterschieden; d.h. ist das Festbier als solches teurer.

    Bekannt sind nur die Qualitätsbiere, oft unter Zwergenkontrolle.

    Nun wissen wir was das für ein Bier ist das so billig auf den Preislisten amgeboten wird ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wie auch immer es sich mit dem realen Mittelalter verhält, kanonisch für Dere ist, dass in Nord- und Mittel-Aventurien Bier nicht als Genuss-, sondern als Lebensmittel gilt.

    HuK, S. 142: "(...) denn es ist nahrhafter und oft sogar gesünder, gerade in den Zeiten, wo viele Menschen durch Brunnen-, Teich-oder Zisternenwasser erkranken. "

    Bier, wie wir es irdisch ungefähr auch genießen, wird natürlich auch hergestellt, wie zakkarus bereits erwähnt hat, aber das dürfte man auf dem Land nur zu speziellen Gelegenheiten bekommen. In größeren Städten, wo es ein professionelles Brau-Handwerk gibt, wahrscheinlich immer, aber möglicherweise muss man es explizit bestellen. Wer tagsüber in einer Taverne einkehrt und einfach nur "ein Bier" bestellt, bekommt vermutlich erstmal das übliche Dünnbier vorgesetzt.

    Davon ab stelle ich mal wieder fest, wieviel besser als sein Ruf "Handelsherr und Kiepenkerl" ist. Klar, wenn man das stringent liest, ist es wirklich unglaublich dröge. Aber zum Nachschlagen ist es enorm hilfreich und man kann mit der Spielhilfe sehr viel regionales Flair schaffen. Die Texte sind zwar trocken, doch man kann was Farbenfrohes draus machen.

  • So steht's ja da - auch das die "Billigbiere" nur halbjährlich gibt; logisch bei den Zutaten. Während die Qualitätsbiere ganzjährlich gibt - nur die Fässerpreise wirken zu niedrig.

    Problem nur das in Krisenzeiten kaum niemand Bierbrauen wird, bei Hungersnöten das Bier schnell alle, und schlechtes Trinkwasser in den letzten 30 av. Jahren nicht gemeldet wurde - d.h. ist der von dir zitierte Satz etwas seltsam.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Bierpreise waren historisch übrigens oft recht fix. Da die Getreidepreise das nicht waren, fluktuierte dann eher die Qualität des Bieres. Wobei es hier auch amtliche Kontrollen gab. Da Bier aber halt auch zu "Brot und Spielen" gehört, hat dann mitunter der Staat (auf allen Ebenen) die Steuern/Gebühren angepasst.

    Seeleute (Hanse, Dänen, Engländer usw.) bekamen übrigens so 4-5l pro Tag als Ration. Das schlägt den Verbrauch an Land bei weitem (aber die Qualität war halt nix), wo man eher so von 1l/Tag ausgehen kann.

    (Zum Vergleich: Aktuell so bei uns in der Gegend 100l/Jahr)

    Kann man sich ausrechnen was das für Getreide- und Holz-Mengen brauchte.

  • Historisch bringt nichts in einer Welt wo Zwerge die Bierkunst verfeinert haben, wo es anscheinend bereits echte Grossbrauereien gibt und Magier/Geweithe im Vorbeigehen Wasser reinigen/erschaffen können.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Sagt der, der grad noch bei den Griechen oder den wilhelminischen Hamburgern war ;)

    Die Beschreibungen in Aventurien sind halt eher Speisekarten-orientiert, so niedliches Lokalkolorit. Aussagen zum Handels- und Konsumverhalten muss man also eher irgendwo ableiten. Von den Zwergen seh' ich da jetzt auch keine Wunder, die sind halt auch nur eine Quelle für den aktuellen Stand der Technik. Der mir jetzt nicht so viel mehr vorkommt als das übliche Post-Mittelalterliche aventurische Niveau, so 16tes/17tes Jhdt.; Also praktisch die Hochzeit des Biers, mit viel Brauerein, Handel usw.

    Wobei Aventurien halt auch schon viel gebranntes Zeug hat. Was ja einer der Gründe war für den späteren Niedergang, neben z.B. Tee.

  • Tee gibt es - gar Reisbier... dank Uthuria gar Kaffee. Aventurien ist weiter und trotz Praios-/Hesindekult weltoffener als das streng-katholische Mittelalter.

    Leider beschreibt HuK nicht wie die Zwerge ihr Bier brauen - ist nun mal kein historischer Leitfaden; aber es macht platzmässig schon einen Unterschied ob ich Bier auf einem Ofen/Herd koche oder in einer richtigen Brauereianlage.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Gibt halt furchtbar viel zwischen Topf und moderner Großbrauerei. Privathaushalte versorgen ja nicht nur sich selbst, sondern verkaufen das auch weiter. Beliebter Sekundärverdienst neben Sachen wie Spinnen, Weben usw.; Der Großteil der Wirtshäuser sollten eher sowas ausschenken, das Fass Ferdoker dann für zahlkräftigere Reisende vorbehalten (die ja McDonalds-artig lieber das gleiche essen und trinken wollen und gar nicht schätzen was unsere gute Alrigia vom Ogertodt-Hof so leckeres braut in ihrem 150l Kessel)

    Oder gleich vom örtlichen Adeligen. Gerade Herrenhäuser hatten oft Produktionsanlagen mit denen es die örtlichen Brauer nicht aufnehmen konnten.

    HuK nennt ja auch den Umstieg von Grut zu Hopfen in den "letzten Jahrhunderten". Das passt dann ja, keine Wundermittel, ganz normale Mittelalter-Technologie.

    Die Existenz von Tee ist übrigens nicht die Sache, sondern einfach dass es furchtbar viel davon gibt und furchtbar billig. Also das wofür man ein Empire eben hat. Leider lenkt uns in Aventurien so depperte Schwarzmagie vom wirklich Bösen ab ;)

  • Die Beschreibungen in Aventurien sind halt eher Speisekarten-orientiert, so niedliches Lokalkolorit. Aussagen zum Handels- und Konsumverhalten muss man also eher irgendwo ableiten.

    Stimmt schon, schwankt aber je nach Autor sehr deutlich. Jörg Raddatz, Heike Kamaris und die Schwefels haben meiner Einschätzung nach am meisten Wert auf "fantastischen Realismus" gelegt und sich dabei mehr als alle anderen an derisch-historischen Gegebenheiten orientiert und versucht, zumindest etwas mehr "Logik" einfließen zu lassen (zumindest, was Nord- und Mittel-Aventurien anbelangt). Ob das der Spielwelt zuträglich ist, ist wohl wie immer Geschmackssache.

    Zurück zum Thema: Was das Bierbrauen "Marke Eigenbau" angeht, hält der Kiesow-Roman "Das zerbrochene Rad" übrigens sehr schön beschriebene Einblicke bereit (auf das bäuerliche Leben der Bornländer bezogen).

  • Hm, reden wir hier vom Roggenbrot- Bier?

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)