Sehr sehr kurzer Zauberstab

  • Die Tabelle auf Seite 108 von Wege der Zauberei nennt einen 60cm Stab "sehr kurz". Was aber, wenn der Magier den Zauberstab bei Ollivander in der Winkelgasse gekauft hat? Die Harry Potter Zauberstäbe sind ja nur so 15cm-20cm lang. Wenn ich die drei Zauberstablängen und die Volumenpunkt vergleiche (den mit Kugel lasse ich mal weg), dann ist das keine lineare Sache.
    Wenn ich Excel durch die Datenpunkte eine exponentielle Trendlinie legen lasse komme ich bei 20cm auf 12 Volumenpunkte, bei 15cm auf etwas zwischen 11 und 12.

    Wenn die Trendlinie linear ist (aber das scheint ja schon die Vorgabe im Buch nicht so zu sehen), dann sind es bei 20cm knapp über 10 Volumenpunkte bei 15cm knapp über 9 Volumenpunkte.

    Denke, damit kann man immer noch arbeiten. Nur "Stäbe" oder "Hiebwaffen" sind irgendwie unpassend. "Dolche" erscheint mir da passender.

    Was meint ihr? Hat jemand von euch mal einen Magierstab genutzt der so kurz war?

  • In der Redaktion hat man sich über solche Stäbe wenig Gedanken gemacht. Dass mathematische Zusammenhänge zur Berechnung des Volumens dann unpassende Ergebnisse liefern, ist da schon fast zwangsläufig so.

    Ich habe daher mal lineare Näherungen mit Durchgang durch 0 für die Masse des Stabs angeschaut. Durch 0 muss es gehen, da ein nicht-existenter Stab auch kein Volumen hat. So ein Winzstab kann dann nicht mehr viel. Massentechnisch würde ich den unter einem Messer (250 g/10 U) ansiedeln, so bei 100 g/4 U. Damit komme ich auf 1 Volumenpunkt - muss der Magier eben pAsP investieren, damit das größer wird. Im Kampf ist das Teil nicht zu gebrauchen: nicht mal eine improvisierte Waffe. Siehe auch WdZ, S. 108. Wenn der Meister gnädig sein will, dann improvisierter Dolch mit WM -3/-4, INI -2, DK H und 1W3 TP(A).

    Für die Stabzauber gelten noch härtere Einschränkungen:

    • Kraftfokus spart nur bei Gesamtkosten von 25 AsP.
    • Seil des Adepten ist nur 3 m lang.
    • Flammen"schwert" ist eher ein Flammendolch, macht 4 TP weniger.
    • Erschaffungsproben um 3 Punkte erschwert. Dieser Punkt steht so auch im WdZ.
  • Ich finde schon die Vorstellung seltsam, dass die Länge des Zauberstabs mit einem Fassungsvermögen für Zauber skaliert (man bedenke, was im Zweifelsfall in einen Ring oder anderes Schmuckstück so alles passt).

    Vermutlich ist das eine OT-Regelsetzung, damit nicht alle Magier mit so einem kleinen, praktischen ca. 1 Schritt-Stab oder sogar nur 1/2-Schritt-Stab herum laufen, der viele weniger Mühe macht, mit sich zu führen und zu transportieren.

    Bei Menschen skaliert ja auch nicht die Körpergroße mit den möglichen AsP.^^

    Einen (nach Regelwerk) kurzen Stab als/wie eine Hiebwaffe einsetzen finde ich dagegen passend. Ausholen und drauf zimmern dürfte effektiver sein, als das stumpfe Ende irgendwo gegen zu rammen wie einen Dolch (oder Stichwaffe). Zumal beim Messerkampf mehr gemacht wird als gerade zustechen, was mit einem Stab nicht geht, weil ihm die Schneide fehlt für solche Angriffe und Möglichkeiten.

    Letzteres Problem sehe ich auch bei dem 15 HF-Zauberstab: Man dongt den mit dem stumpfen Ende irgendwo gegen, und weil er so klein ist, steckt da kein nennenswertes Eigengewicht mehr hinter. Ohne Scheide kann man auch anders keinen Schaden machen.

    Als Hiebwaffe würde das auch keinen Sinn machen, das stimmt allerdings.

    15 cm - da passt die Hand drum und nach vorne bleibt kaum was übrig, mit dem man nach irgendwas schlagen oder stechen kann.

    Ich würde da von einem (effektiven, vernünftigen) Waffeneinsatz damit absehen.

  • Durch die Bindung ist der Stab quasi unzerstörbar und ich würde mir den schon spitz vorstellen. Zumindest die Replik des Elder Wand der hier rumliegt ist recht unangenehm, wenn man den abbekommt. Ich hätte das also eher mit einem Borndorn verglichen, auch wenn natürlich die angeschärften Kanten fehlen.

    Was das Volumen für Stabzauber angeht, so hatte ich auch darüber nachgedacht, dass es einen Nulldurchgang geben könnte, aber die Idee verworfen. Kein Stab führt zu kein Volumen, das ist eine triviale Aussage. Aber schon kleine Gegenstände können für unterschiedliche Magie herhalten. Daher, und weil die Volumenpunkt mit einem größeren Stab weniger stark ansteigen, wie die Stablänge, sehe ich nicht, dass der Nulldurchgang Teil der Volumenbestimmung sein sollte.

    Die Einschränkungen bei den Stabzaubern sind ggf. etwas, dass man einfließen lassen könnte. Ich würde aber meinen, dass ggf. höhere Erschaffungsprobenaufschläge hier ggf. auch einige Einschränkungen abschwächen könnten.

  • Hierzu DSA3:

    "Auch ungeeignete Größe und Form des Stabes machen ihn für viele Zwecke schwierig zu handhaben. Stäbe unter einem Schritt Länge sparen dem M. beim 4.Stabzauber nur einen ASP ein und erzielen als Flammenschwert auch einen TP weniger. Noch kleinere Stäbe dienen fast auschließlich Repräsentation, da es meist beim Belegen mit Stabzaubern Schwerigkeiten gibt (Probe um jeweils 3 Punkte zusätzlich erschwert) und sie sich außerdem nromalerweise nicht als Waffe eignen." (S.53)

    Zudem entscheidet natürlich die Stablänge ob es eine Stangenwaffe oder Hiebwaffe ist; wie zu DSA3 in Kaiser Retos Waffenkammer dagestellt.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Letzteres Problem sehe ich auch bei dem 15 HF-Zauberstab: Man dongt den mit dem stumpfen Ende irgendwo gegen, und weil er so klein ist, steckt da kein nennenswertes Eigengewicht mehr hinter. Ohne Scheide kann man auch anders keinen Schaden machen.

    Als Hiebwaffe würde das auch keinen Sinn machen, das stimmt allerdings.

    15 cm - da passt die Hand drum und nach vorne bleibt kaum was übrig, mit dem man nach irgendwas schlagen oder stechen kann.

    Die Harry-Potter-Zauberstäbe sind eher Dirigentenstäbe, die nicht unbedingt mit der ganzen Hand umschlossen werden.

    Was das Volumen für Stabzauber angeht, so hatte ich auch darüber nachgedacht, dass es einen Nulldurchgang geben könnte, aber die Idee verworfen. Kein Stab führt zu kein Volumen, das ist eine triviale Aussage. Aber schon kleine Gegenstände können für unterschiedliche Magie herhalten. Daher, und weil die Volumenpunkt mit einem größeren Stab weniger stark ansteigen, wie die Stablänge, sehe ich nicht, dass der Nulldurchgang Teil der Volumenbestimmung sein sollte.

    Ich finde schon die Vorstellung seltsam, dass die Länge des Zauberstabs mit einem Fassungsvermögen für Zauber skaliert (man bedenke, was im Zweifelsfall in einen Ring oder anderes Schmuckstück so alles passt).

    Vermutlich ist das eine OT-Regelsetzung, damit nicht alle Magier mit so einem kleinen, praktischen ca. 1 Schritt-Stab oder sogar nur 1/2-Schritt-Stab herum laufen, der viele weniger Mühe macht, mit sich zu führen und zu transportieren.

    Dass kleinere Gegenstände deutlich mehr Magie aufnehmen können, mag stimmen, ist aber nur für den Artefakte/Arcanovi beschrieben. Zur Größe:

    [...]

    Als Faustregel gilt hier: Ein Artefakt muss mindestens so viele Skrupel (Gramm) wiegen, wie bei der Artefaktherstellung an Gesamt-AsP ausgegeben werden; bei Edelsteinen und magischen Metallen gilt ein Verhältnis von ca. einem Karat (1/5 Gramm) pro AsP. Bei Missachtung dieses Verhältnisses können bis zu 5 Punkte auf die Probe des Bindenden Spruchs aufgeschlagen werden [...]

    Hier sind also selbst für ein einfaches Artefakt (einmaliger Flim Flam mit 1 AsP) mindestens 11 g notwendig, etwa halb so viel wie irdische Eheringe. Für etwas krassere Artefakte wie der im Beispieltext erwähnte Stirnreif sind das dann schnell auch mal 70 g oder 80 g, wenn wir beim Stab aus Holz bleiben.

    Da der Stab aber kein Arcanovi-Artefakt ist, sondern über ein (auch regeltechnisches) Ritual erzeugt wird, finden all diese Überlegungen nur sehr bedingt Anwendung ^^ Wenn ich von irdischem Holz ausgehe, liegt die Dichte bei etwa 0,7 g/ml. Ein zylinderförmiger Stab von 100 g mit 2 cm Durchmesser (das ist schon relativ dick für Harry-Potter-Stäbe) wäre damit schon 23 cm lang. Vermutlich sind die 4 U von mir oben deutlich zu viel und die Hälfte wäre treffender.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Als Meister könnte ich mich erweichen und drei Volumenpunkte zulassen. ;) Deine Collegae würden dich aber aufgrund deines kleinen Stabes belächeln ^^

    Wenn ich die drei Zauberstablängen und die Volumenpunkt vergleiche (den mit Kugel lasse ich mal weg), dann ist das keine lineare Sache.
    Wenn ich Excel durch die Datenpunkte eine exponentielle Trendlinie legen lasse komme ich bei 20cm auf 12 Volumenpunkte, bei 15cm auf etwas zwischen 11 und 12.

    Wenn die Trendlinie linear ist (aber das scheint ja schon die Vorgabe im Buch nicht so zu sehen), dann sind es bei 20cm knapp über 10 Volumenpunkte bei 15cm knapp über 9 Volumenpunkte.

    Wenn du exponentiellen Zusammenhang ohne Nulldurchgang zulässt, würde ich mir einen 2-m-Stab machen (63 Volumenpunkte, auf Basis der Länge) ;)

    Bei Menschen skaliert ja auch nicht die Körpergroße mit den möglichen AsP.^^

    Nicht immer, aber: Zauberhaar! :thumbsup:

  • Ich finde schon die Vorstellung seltsam, dass die Länge des Zauberstabs mit einem Fassungsvermögen für Zauber skaliert (man bedenke, was im Zweifelsfall in einen Ring oder anderes Schmuckstück so alles passt).

    Eine sinnige IG-Erklärung wäre, dass das Ritual eben auf einen langen und massiven Holzstab ausgelegt ist. Weicht man zu sehr von dieser Form ab, so hat dies Auswirkungen auf die Magie, die dann nicht mehr richtig funktioniert. Wer sagt, es komme beim Magierstab nicht auf die Länge an, der sollte auch andere Formen zulassen: angefangen beim Magier-Holzspeer über die praktische Magier-Zeltstange, das olporter Magier-Ruder und den unzerstörbaren Magier-Holzschild bis hin zum Magier-Schaukelstuhl. Wo zieht man da die Grenze? Bei einer Alchimistenschale kommt ja auch niemand auf die Idee, das Ritual auf einen Becher, eine Karaffe oder einen Eimer zu legen.

    Vermutlich regelt auch der Kodex Albyricus, dass das Standessymbol der Gildenmagier als solches erkennbar und insgesamt würdevoll sein muss. Wer weiß, auf was für Ideen pubertierende Adepten sonst noch kommen...

  • So dünn, wie die sind in diesem Video, kann man die vermutlich nicht mal richtig mit der Hand umschließen für einen festen, sicheren Griff. Die sehen aus wie Häkelnadeln oder so etwas.

    Es müsste schon eine sehr zugespitzte Spitze haben, aber selbst dann ... Für mich fehlen da Griffigkeit, Gewicht, Länge, allgemeine Einsetzbarkeit als Waffe, um das als Dolch einsetzen (und selbst diese Einsatzbarkeit wäre beschränkt, da man mit Dolchen/Messer nicht nur zusticht im Kampf),

    Hier sind also selbst für ein einfaches Artefakt (einmaliger Flim Flam mit 1 AsP) mindestens 11 g notwendig, etwa halb so viel wie irdische Eheringe. Für etwas krassere Artefakte wie der im Beispieltext erwähnte Stirnreif sind das dann schnell auch mal 70 g oder 80 g, wenn wir beim Stab aus Holz bleiben.

    So ein halber Schritt langer Magierstab (in vermutlich gängiger Magierstabbreite, also auch gut geeignet, um die Hand richtig drum legen zu können) sollte daher genügend Fassungsvermögen haben. Persönliche finde ich dennoch den Zusammenhang zwischen Objektgewicht und magischem Fassungsvermögen ein wenig zu profan

    Vermutlich regelt auch der Kodex Albyricus, dass das Standessymbol der Gildenmagier als solches erkennbar und insgesamt würdevoll sein muss.

    WdZ, S. 108: "Grundsätzlich ist die Wahl von Form und Material des Zauberstabes dem angehenden Magier selbst überlassen."

    Bisschen schwammig zur Form: "Auch ungeeignete Größe und Form des Stabes machen ihn für viele Zwecke schwierig zu handhaben." (WdZ, S. 107) Das fängt aber vermutlich schon früher an als beim Schaukelstuhl.

    In WdZ wird für den CA nicht einmal (mehr) der Magierstab als gefordertes Erkennungszeichen von Gildenmagiern genannt.