Hausregeln für Schlachten? (4E)

  • Wir spielen gerade einen Bürgerkrieg in Thorwal, und stehen bald vor unserer ersten großen Schlacht, aber dafür scheints keine offiziellen Regeln zu geben. Gibts da gängige Hausregeln dafür?

  • orkenspalter 29. Juli 2023 um 13:25

    Hat das Label DSA 4 hinzugefügt.
  • Unsere Schlachten in der 7G haben wir gerne mit Bodenplatten und Figuren gespielt, das halb bei der Visualisierung, wer was wo und wo man sich lang bewegen kann (es war kein Tabletop).

    Die Kämpfe der SC wurden regulär ausgewürfelt, und alles drum herum erzählerisch abgehandelt.

    Viel Zeit braucht man dafür auch, einige Schlachten gingen auch schon mal über zwei (lange) Spieltage, weil das die AB-Finale waren.

  • Es gibt vereinzelt offizielle Regeln für Schlachten in DSA z.B. zur See oder im Abenteuer mit der Ogerschlacht (die mMn aber schlecht sind). Vermutlich könnte man auch die Scharmützelregeln aus dem AA (DSA 4) für größere Kämpfe umwandeln (ein Kämpfer steht dann einfach für mehr Kämpfer [10, 50, 100 oder was man eben braucht]).

    Wenn es wichtig ist, die Schlacht auf taktische Weise auszuspielen ist man wohl mit einem Tabletop o.ä. Systemfremden Lösung am Besten beraten. Ähnlich bin ich bei einer Ragatta vorgegangen, für die ich eine Art Brettspiel entwickelt habe. Das taktische Spiel auf der Karte wurde immer wieder mit Rollenspiel bereichert, damit es sich nicht ganz wie ein Brettspiel anfühlt. Das hat im Großen und Ganzen ziemlich gut funktioniert.

    Letztendlich will man doch ein Rollenspiel spielen und sich gar nicht so taktisch mit einer Schlacht abgeben. Wichtig sind schließlich vor allem die Helden und das was in ihrem Umfeld passiert und nicht das was irgendwelche NSC unter sich ausmachen. Diesen "Nahbereich" kann man problemlos mit den vorhandenen Regeln (nach Regelwerk, ggf. auch mit den Scharmützelregeln) ausspielen. Auf die Schlacht an sich, haben die Helden doch sowieso keinen Einfluss bzw. wären als General auf dem Feldherrenhügel nicht mit dabei und die Leute im richtigen Kampf die eigentlichen "Helden".

    NSC gegeneinander antreten zu lassen ist mMn in Schlachten genauso sinnlos wie in jedem normalen Rollenspielkampf. Wenn ich unbedingt den Zufall einbringen möchte, habe ich bisher immer ein sehr einfaches System bevorzugt: Summe 3W6 [plus Mods nach Gefühl und Situation] gegen Summe 3W6 [plus Mods nach Gefühl und Situation] und je mehr das Ergebnis auseinander liegt, desto besser bzw. schlechter läuft es für die Beteiligten. Wobei "Gefühl und Situation" auch Ergebnisse aus dem Rollenspiel, Talentanwendungen (z.B. Kriegskunst, Motivation durch Helden) usw. sein können. Letztendlich gibt das einfach einen Bonus oder Malus und beeinflusst so den Verlauf der Schlacht.

    Heute würde ich unser aktuelles DSA Light System anwenden: "2W6-2W6" gegen "2W6-2W6" und den Rest wie oben anwenden. Die statistischen Abweichungen sind dann nocheinmal günstiger verteilt.

    Die leichte Methode funktioniert sowohl in kleinen Gruppenkämpfen mit NSCs wie auch in Schlachten. Einfach und völlig ausreichend und der Fokus bleibt auf den Helden, wo er mMn hingehört.

  • Wir haben in der letzten Zeit (schon seit über zehn Jahren) entweder die Regeln aus SIFRP adaptiert und benutzt oder es erzählerisch laufen lassen. Je nachdem, ob genug Interesse an den taktischen Entscheidungen und den Geschehnissen auf dem Schlachtfeld war.

  • Nur um sicher zu gehen, die Regeln von dem Song of Ice and Fire Role-Play? Könntest du mir kurz beschreiben wie die so sind?

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (30. Juli 2023 um 14:53)

  • DSA hat da traditionell bedingt nicht wirklich gute Regeln für. Ich würde mich da bei anderen Systemen umgucken. Eventuell ein Tabletop??

    Interessant wäre der Scope und wie Du das modellieren willst.

    Ich hab bisher immer die D&D Rulescyclopedia genommen. Das hat gute Masscombat Regeln . "The War Machine". Sind nur wenige Seiten. Es gibt Troop Class und Leadership quali, Environment, Terrain, Fatique, Moral u, man muss erstmal einiges Berechnen. Auch Magie kann mit abgebildet werden.

    Das tatsächliche Auswürfeln ist dann aber easy, wenn man mal die Truppenstärke ausgerechnet hat.

    Mit googlen müsste man da auch was aus dem DnD Cosmos finden was von Fans gemacht wurde o.ä.

  • Ich bin nicht der Spielleiter, frage nur für ihn nach. Aber es geht um mehrere hundert Leute auf jeder Seite.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (30. Juli 2023 um 17:21)

  • Nur um sicher zu gehen, die Regeln von dem Song of Ice and Fire Role-Play? Könntest du mir kurz beschreiben wie die so sind?

    Ja, die Regeln aus ebenjenem Rollenspiel.

    Es ist schon ein kleines Minigame mit verschiedenen Einheiten, Truppentypen und meist einer Karte sowie Manövern. SCs können zusätzlich Anführer agieren, die entweder Truppen Boni geben oder Befehle erteilen und dafür sorgen, dass die Manöver korrekt ausgeführt werden.

    Macht durchaus Spaß, ist aber etwas aufwendig und auch nicht in ein, zwei Sätzen abgehandelt. Das angenehme im Gegensatz zu vielen anderen Massenkampfsystemen ist, dass tatsächlich Entscheidungen während der Schlacht zu treffen sind, statt nur die Kampfstärke beider Seiten zu berechnen und dann stupide runterwürfeln, wie so oft.

  • Das geht auf jeden fall mit der Warmachine. Man zerlegt alles in Troops also unterschiedliche Einheiten. Für die berechnet man dann (etwas komplizierter) das jeweilige Battle Rating.


    Es gibt da wiegesagt sehr viele ausgeklügelte Faktoren, man muss nicht alle nutzen.

    Im konkreten Kampf gibt es dann noch Boni/Abzüge für Terrain, Moral usw (durch Bodenplan oder auch vorherige Battles) Danach wirft jede Partei einen W100 und addiert das Battlerating.

    Wer mehr hat gewinnt - die Differenz definiert das Ergebnis. Dafür gibt es eine Tabelle, diese definiert Casualties, Fatique und Location. Location: Zurückgedrängt oder man kann ggf. noch den Spot halten (der eventuell +30 Terrain oder so gibt). Im besten Fall (+150 Unterschied) - kriegt der Angreifer 10% Casualties, der Verteidiger 100% - alle tot).

    Minimalunterschied unter 8: Verteidiger kriegt 10% Casualties - Angreifer 0 kann aber das Hex nicht erobern. Beide kriegen Fatique. Um ein Hex zu erobern, braucht man schon deutlich mehr Unterschied. Nach Casualties berechnet man das Battlerating neu.

    Fatique sammelt sich auch an - unendlich vorrücken bei knappen Kämpfen ist nicht.

    Man braucht nur eine Karte (idealerweise Hex). Bewegung ist easy - Fluß oder Wald geben jeweils +1 usw. Movement ist dort aber auch erklärt, wieviel Hexes ist abhängig vom Scale - den Truppen usw. Auch Forced Marches gibt es (Elitetruppen oder Mounts können natürlich mehr).

    Ca 4-5 Seiten wenn man Belagerungen weglässt.

    Reinzoomen zu den SCs: Man unterbricht erstmal, die SCs machen was krasses und dann zoomt man wieder raus und sagt: Ja das brachte jetzt +50 BR (bzw. - BR bei den "Opfern").

    Wenn man das weglässt und nur grob Skaliert, bringen Helden trotzdem +x durch Leadership ggf. + X durch Magie usw, erzeugen ggf. höhere Moral.

    5 Mal editiert, zuletzt von Jandon (30. Juli 2023 um 18:34)