Weil immer wieder Diskussionen in anderen Threads aufploppen, dachte ich, ich mache mal einen Thread auf, in dem man die ganz legitim führen darf - wenn auch bitte respektvoll und höflich.
Für den Einstieg: Ich schreibe gerade eine Arbeit im Fach Altes Testament. Dafür schaue ich auch immer wieder in die Umwelt des alten Israel - Mesopotamien und Ägypten. Und dabei bin ich auf die assyrischen Götter Ninurta und Nergal gestoßen. Die musste ich natürlich sofort mit Nurti und Zerza vergleichen. Und ja - passt. Ninurta ist der Sohn der Göttin der Hebammen und der Weltenschöpfer, Nergal ist der Gott des Todes, der Zerstörung in verschiedenen Ausprägungen usw. Für Nurti gibt es noch andere mögliche Vorbilder, aber darüber erklären sich halt beide Gottheiten. Außerdem hat Bernhard Hennen, der die hochelfische Kultur mit seiner Phileason-Saga nachhaltig geprägt hat, vorderasiatische Archäologie studiert. Ich prokrastiniere also sogar erfolgreich während ich eigentlich arbeite.
Praios basiert zu einem guten Teil auf Schamasch, dem allsehenden babylonischen Sonnen- und Richtergott. Die Assyrer verehrten ihn ebenfalls und ordneten ihm das Symbol der Flügelsonne zu, das dem Zeichen Praios' schon sehr ähnelt. Das wurde zuvor in Ägypten aber auch deren Sonnengott Ra, der ebenfalls Ähnlichkeiten mit Praios hat. Ucuri ist wohl gut von einer Mischung des ägyptiuschen Horus und der griechischen Nike (römisch Victoria) her zu verstehen, obwohl es auch ordentlich Unterschiede gibt.
Interessant ist Boron - neben Pluto oder Hades aus antiken Quellen kommen hier andere Aspekte hinzu. Die Seelenwaage ist altägyptisch, die zwei Raben sind von Wotan/Odin geklaut wie auch die Stellung als Götterfürst, die er im alanfaner Ritus inne hat.
Bei Rondra wird es schwieriger. Sie ist für mich kein einfaches Abziehbild Athenas - dafür gibt es zu viele nordische Anleihen bei Walkyren und Walhalla.
Bei Kor vermute ich neben Ares auch Anleihen im Aztekischen Pantheon - die Verehrung im Dschungel, der Jaguar als Symboltier, der Blutopferkult... Huitztlipochtli und Quetzacoatl kommen mir in den Sinn. Mit den Blumenkriegen, in denen "Blumen für die Götter gepflückt" also Menschenopfer gefangen wurden können sie ein Vorbild der Schlachten als heiligen Akt für Kor liefern.
Levthan würde ch bei Dionysos verorten, dem Gott der Ekstase, des Weines, des Wahnsinns und der Fruchtbarkeit.
Nicht stützen kann ich die These, dass alle Götter oder auch nur die Zwölfe uninspiriert von den griechischen Gottheiten abgekupfert wären. Und wenn Praios sich nicht gewaltig geändert hat, war es auch nie so. Gut, mache sind weniger originell. Ingerimm-Hephastios/Vulcanus, Efferd-Poseidon/Neptun, Travia-Hera... Da wird es recht offensichtlich.
Aber was sind eure Theorien zu dem Thema? Und wo verzapfe ich Blödsinn?