Im Orient, insbesondere bei den Persern schon. Da hat man zwischen externer und stadtinterner Wasserverteilung unterschieden (auf dem Land, gab es aber auch ähnliche Konzepte für die Bewässerung der Felder). Auch gab es nahezu sakrosankte "Wasseringenieure", die sogenannten Mirab(han) (von Emir und Ab = Wasser) die Steuern dafür erhoben, spezielle Handwerker, deren Name mir entfallen ist, haben die Zu- und Abflüsse gewartet usw. usf. Die stadtinternen Leitungen hatten auch Eigenbezeichnungen (Kariz), meistens gab es zentrale Wasserspeicher (Ab-Anbar), die auf weitere, kleinere Wasserbehälter verteilt haben, die Abflüsse hießen noch einmal anders. Meistens wurden die Wasserkanäle auch mehrfunktional zur Gebäudekühlung eingesetzt (in Kombination mit sogenannten Windfängertürmen - Badgir). Auf die Nutzung der Wasserenergie will ich gar nicht erst eingehen, da ging schon einiges. Das mit der Untertunnelung hat sogar recht gut funktioniert, nur halt nicht in jedem Haushalt (müsste in Yazd bspw. noch einsehbar sein). Das Abwassermanagement war ja auch aus religiösen Gründen notwendig.
Die alten Wasserzuflüsse sind aufgrund ihrer energieschonenden Funktionsweise übrigens bist heute noch aktiv. Die Wartung hat da über kilometerlange Strecken gut funktioniert und der Bau der Wasserzuflüsse konnte auch mal Jahrzehnte dauern.
LdeS greift die meisten dieser Konzepte auch auf, mit sehr unüblichen Bezeichnungen. Die Passage mit der Kanalisation findet man unter der Allgemeinen Architekturbeschreibung:
Weniger auffällig, aber dennoch bedeutsam sind die teils natürlichen, teils künstlichen Bewässerungs- und Kanalisationsanlagen oder Feggagir (Ez. Foggara), die sich unterhalb der Städte weit verzweigt erstrecken und manche geheimen Zugänge selbst zu den Oberstädten aufweisen.