Ich drücke mich noch mal anders aus: Ich persönlich finde, dass Gottheiten transzendent sein sollten. Sind sie immanent, sind es keine Gottheiten. Im Mythos werden Metaphern erzählt für das, was transzendente Wesen (Gottheiten, Erzdämonen etc.) im transzendenten Raum (jenseits der vierten Sphäre) und/oder in transzendenten Zeiten (die mythische Vorzeit oder das Eschaton, also die mythische Endzeit) tun. Das sind niemals Fakten, sondern Annäherungen und Bilder für das, was der menschliche Verstand nicht erfassen kann. Kein Bild kann perfekt passen, dafür können verschiedene Bilder auf verschiedene Art passen. Ist nun die Verehrung des Feuergottes als Angrosch durch die Zwerge korrekt? Als Gravesh durch die Orks? Als Ingra durch nörtliche Kuturen? Als Ingerimm durch den Zwölfgötterkult? Karma verleiht er an alle Gruppen. Scheinbar scheinen ihn alle auf ihre Weise, trotz aller Widersprüche, irgendwie zu seiner Zufriedenheit zu treffen. Ähnlich ist es mit den Gottheiten der Echsen, die im Zwölfgötterkult verehrt werden oder dem puner und alanfaner Ritus.
Mir gefällt, wenn Gottheiten Gottheiten sind. Wenn sie weit über das menschliche Wahrnehmen und Verstehen hinausgehen und über menschlichen Dogmen und Konflikten stehen. Wenn ich etwas lese, das mir erzählt, wie es tatsächlich war mit dem transzendenten Wesen am transzendenten Ort in der transzendeten Zeit ist die Transzendenz zerstört. Ich kann es ja verstehen. Nicht nur eine Metapher, sondern den Fakt. Dann hören für mich Nandus und Hesinde auf, Gottheiten und Amazeroth, ein gottgleiches Wesen zu sein. Und das finde ich schade.
Als Halluzination einer Sphinx oder als Idee einer ketzerischen Sekte fände ich die Setzung sogar irgendwie cool. Als ein Bild unter vielen, die die Beziehung zwischen Nandus, Hesinde und Amazeroth beschreiben. Aber als feste Setzung, noch dazu eine, die älteren widerspricht... Trifft nicht meinen Geschmack.