Die Verfluchungen der Vampire

  • Dieser Faden ergibt sich aus folgendem Trialog:

    Könnte aber sein, dass die "schönen Seiten von Dere" etwas weniger Wert darauf legen, diese Helden zu sehen - es sei denn am Strick. ;)

    Spaß beiseite, was mir zum Thema Feylamia und "normaler" Vampir einfällt: meines Wissens nach könnten sie sich nur in der Dämmerung oder mondlosen Nächten begegnen, Vampire sind von Praios verflucht und können kein Sonnenlicht ertragen, Feylamia dagegen schadet das Mondlicht.

    Von daher wäre die Dunkelheit für beide eine gute Wahl.

    Jeder Vampir hat einen Gott, der ihn verflucht, das muss aber nicht immer Praios sein, auch wenn der besonders häufig ist. :) Mit anderen Gegengottheiten kommen auch andere Schwächen.

    Schon ein normaler Vampir ist wahnsinnig mächtig, ein Erzvampir haut alles um. Ich würde vorschlagen, einfach einen anderen Gott als Praios zu wählen, um den Vampir zu verfluchen. Es gibt ja noch mindestens elf andere Möglichkeiten, die ihm keinen Sonnenbrand verursachen. Und einen Vampir ein paar Schwächen zu verpassen, macht einfach Sinn, sonst ist er praktisch unbesiegbar und das killt die Spannung. Das geht dann auch etwas vom typischen Klischee eines Vampirs weg und gestaltet ihn interessanter. Zu einem Ritter würde eine Rondra-Verfluchung passen. Ehre und Tapferkeit würden ihn nach seiner Erhebung anwidern, sein Charakter würde sich zum Schurken wenden. Statt Sonnenlicht wären für ihn Treffer im ehrenhaften Zweikampf und Blitze vernichtend, heilige Steine und Pflanzen der Rondra würden ihn versengen.

    Im Allgemeinen sind die menschlichen Vampire von mehreren Göttern verflucht, Praios ist nur die häufigste, die fast jeder hat. In jedem Fall gehen mit der Vampirwerdung große Kräfte (Werteverbesserungen) einher, auch wenn durch die Verfluchungen je nachdem, welche es ist/sind, größere oder kleinere Einschränkungen einhergehen.

    Galayne läuft ja nicht ganz grundlos mit seinem Helm und Ganzkörperrüstung rum. Zu Eis erstarren, wenn vom Mondlicht getroffen, ist bei 2W20 SP nicht so schön. Feylamias brauchen übrigens das Sikaryan von Elfen, das von Menschen ist nur halb so potent, wenn man sich an die Regeln halten möchte.

    Gerade Zerwas mit seiner zweiten Gestalt geht noch mal in eine ganz andere Richtung als DSA-Vampire, sprich, er ist noch mächtiger. So gesehen mag er ein schlechtes Vorbild sein.

    Zumal mit zwei Vampiren zweimal recht ähnliches Prinzip dahintersteht. Wenn schon etwas Übernatürliches sein soll, schon mal über einen Werwolf nachgedacht?

    Ein ehrenhafter Zweikampf würde ihn nicht anwidern, es ist DIE Möglichkeit, ihn zu besiegen. Oder so ein ordentlicher Gewitterregen ... Ja, es passt laut Beschreibung sehr gut zu Kriegern.

    Wo hast du das her? :) In WdG295 heßt es "Ein Vampir kann durchaus von mehreren verschiedenen Flüchen betroffen werden." Das klingt für mich jetzt nicht so, als wären Vampire im Allgemeinen von mehreren Göttern verflucht, sondern eher so, als käme es gelegentlich vor. Praiosverfluchungen sind zwar "extrem häufig", aber "fast alle" halte ich für überinterpretiert.

    In WdG294 heißt es: "In der Regel steckt dahinter [der Verfluchung] der Glaube an eine oder mehrere Hauptgottheiten, die dem Vampir nach der Erhebung als schlimmste Feinde erscheinen." Auch dieser Satz klingt für mich nicht danach, als sei dir Verfluchung durch nur eine Gottheit ungewöhnlich.

    Zumal die Verfluchung vom Geburtsmonat, Gegenständen und Symbolen in der Umgebung, kurz vor der Erhebung begangenen Freveln und das allgemeine Vorleben die Verfluchung zu bestimmen scheinen.


    Draco Graustein Du hast übrigens als Meister Spielraum bei den genauen Auswirkungen einer Verfluchung. "Die genaue Festlegung der Verwundbarkeiten und der entsprechenden Schadenswirkung möchten wir Ihrem meisterlichen Ermessen überlassen. So ist es durchaus denkbar, dass z.B. ein Praiosverfluchter aus dem Mittelreich viel empfindlicher auf Sonnenstrahlen reagiert als beispielsweise ein Praiosverfluchter aus Albernia, der zudem noch von Efferd verflucht wurde und etwa durch geweihtes Wasser schwer zu verletzen ist."

    Von eben daher und der Verteilung der Häufigkeiten.

    Für mich lief das immer darauf hinaus, dass es gut möglich ist bis sehr wahrscheinlich ist, mindestens zwei Verfluchungen zu haben, Praios (nicht zwingend, aber sehr wahrscheinlich) und noch gut möglich einer andere.

    Schattenkatze Witzig. Ich hatte das immer so verstanden, dass Praiosverfluchte mit Abstand die häufigsten sind, Vampire aber eigentlich meistens nur von einer Gottheit verflucht sind. Wo es zwei oder mehr sind, ist Praios freilich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einer der "Fuchpartner". Aber auch, dass ein sehr guter Teil der Vampire nicht von Praios, sondern von anderen Gottheiten verflucht sind.

    Interessant... Ich hatte bisher immer übersehen, dass es auch Brazoragh-, Tairach-, Rikai-, Himmelswolfs-, und wahrscheinlich Kamaluqverfluchte gibt. Goblinische Vampire sind auch wieder anders (Orvai Kurimverflucht?) Rikai und Orvai Kurim sind nicht einmal bestätigte Karmaspender. Scheinbar verfluchen die Gottheiten nicht tatsächlich, sondern es sind die bisherigen Überzeugungen des frisch Erhobenen, die die Verfluchung bestimmen wie WdG294 als eine Möglichkeit nennt.

    Wenn der Ritter mit Praios also gar nichts am Hut hatte, dürfte er einer Verfluchung durch ihn entgehen. Der Aufenthalt in der Sonne erklärt wohl die vielen Praiosverfluchten. :/ Spannendes Thema!

    Nun folgt meine eigene Meinung zu dem Thema.

    Für mich persönlich ist die kurze Passage in WdG297 spannend: "Sofern die Helden die Gelegenheit erhalten sollten, einen Vampir länger zu beobachten, sollten Sie ihnen (gegebenenfalls erschwerte) Proben auf Götter/Kulte oder Menschenkenntnis gewähren, um so Hinweise auf die Verwundbarkeiten des Vampirs zu geben. Beachten Sie dabei auch, dass ein junger, unerfahrener Vampir seine Verwundbarkeiten noch gar nicht kennt, sondern allenfalls ahnt."

    Will heißen, Vampire jagen kann vor allem ein spannender Krimi-Plot sein. Zunächst mal die Frage "Wir wissen, wir haben einen Vampir in der Gegend, aber wer ist es?" Dafür muss der Meister den Spielern freilich auf die eine oder andere Weise eine begrenzte Gruppe von Verdächtigen präsenteren. Wenn die Antwort auf die Frage dann immer lautet: "Na der, der tags nie raus geht, schmeißen wir ihm eine handvoll Sonnenblumensamen ins Gesicht, um auf Nummer sicher zu gehen und um ihn zu abzulenken, wenn die Reaktion heftiger ausfällt als ein 'Was soll der Scheiß?' springen die anderen aus der Deckung und pfählen ihn mit Holzspeeren aus Bospanie. Dann zerren wir, was vielleicht übrig ist in die Sonne und machen Feierabend" fände ich da viel Potential verschwendet. Klar, die Helden wissen nicht unbedingt, was die Spieler wissen und Helden- und Spielerwissen zu trennen ist jetzt das unvermeitliche Todschlagargument, dass auch in meinem Kopf herumgeistert. Aber ich denke, gerade erfaheneren Spielern könnte man eine Freude machen, wenn man auf das Sonnenlicht-Klischee verzichtet. Vor allem, wenn sie sich mal in das Thema DSA-Vampire eingelesen haben. Wenn der Bosparanie-Speer sich ins Herz des Vampires bohrt, er ihn herauszieht und lächelt: "War ein guter Versuch. Aber ihr müsst noch üben. Leider werdet ihr dazu nicht mehr kommen."

    Nur durch intensive Ermittlungen sollte der Vampir enttarnt und seine Schwächen gefunden werden. Kopfzerbrechen nicht nur für die Helden, sondern für die Spieler.

    Darum plädiere ich für eine ordentliche Gruppe an Vampiren, die nicht von Praios verflucht sind. Einfach, weil mir als Spieler so ein Szenario Spaß machen würde. Außerdem, muss ich sagen, es wird der List und Macht des Namenlosen einfach nicht gerecht, wenn seine Sikaryan-Beschaffer alle daran zu erkennen sind, dass sie nie Tags rausgehen und "oft dem klassischen Bild des schwarzgekleideten Gruftvampirs entsprechen." (WdG295 zum Praiosverfluchten) Da kann ich ihnen als Meister ja gleich ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin der Vampir" umhängen und sie unter Ignorierung des Halbsatzes "Vampire [...] sind immer eines eigenen Abenteuers würdig" nach der Gruppe Orks und dem Morfu als Entgegner in einem Dungeon anwenden - nach bester DSA2-Manier.

  • Wobei es natürlich die vernünftigste Vorgehensweise ist, tagsüber auf Vampirjagd zu gehen und zu schauen, wer (neuerdings) immer die Nachtschicht hat, oder wo die Fenster so richtig gründlich zugenagelt sind. Das ist natürlich OT auch die langweiligste.

    Verbrannt werden durch die Sonne ist halt mit die wichtigste Setzung der irdischen Vampir-Mythen (Glitzer-Vampire kommen nur begrenzt gut an, so mein Eindruck), deshalb gibt es die natürlich auch in Aventurien.

    Dann muss man halt schauen, dass man die nur nachts rauskommenden nicht so leicht findet. Es gibt ja tatsächlich einige Professionen, bei denen das plausibel ist, ebenso, wie es auf einsamer gelegenen Gehöften weniger auffällt (wenn man das Problem mit Familie und Gesinde regelt).

    Auch kann man ja "X ist ein Blutsauger" ganz anders meinen oder verstehen (wenn es z.B. den Steuereintreiber meint, oder den harten Gutsherren, oder man denkt, dass der gemeint ist).

    Wenn nun Praios-Verfluchung weit aus seltener auftritt, kann man das natürlich jederzeit im eigenen Aventurien so machen und handhaben, aber es wäre sowohl ein Bruch mit den Hintergrundsetzungen, als auch dem irdischen Vorbild.

    Dann wiederum heißt es auf S. 292 in WdG, dass Vampire keinen Schattenwurf haben und kein Spiegelbild. Während man letzteres noch handhaben kann, dürfte ersteres am hellichten Tag wiederum in vielen Situationen auffallend sein.

    Je nachdem, wir sehr man sich an Ansetzungen halten möchte oder auch doch nicht, könnte man einen Blick in die WoD werfen. Da ist es unter bestimmten Bedingungen möglich, einen Vampir auch mal am Tag aus der Kiste zu kriegen. Da leistet er nicht so viel, aber auch ein geschwächter Vampir kann ein oder zwei SC einheizen können.

    Oder man nimmt einen Vampir mit der übernatürlichen Fähigkeit Dunkelheit, oder der Vampir war zu Lebzeiten ein Magier (alles ist besser mit Magie).

  • Darum plädiere ich für eine ordentliche Gruppe an Vampiren, die nicht von Praios verflucht sind. Einfach, weil mir als Spieler so ein Szenario Spaß machen würde.

    Ja, das klingt nach einem interessanten Ansatz.

    Solche Vampire gibt es, zum Beispiel Feylamias (welche Sonnenlicht, aber kein Mondlicht vertragen) und die (Rahajverfluchten?) Lamijahs, denen Sonnenlicht nichts ausmacht. Und gerade letztere gibt es z.B. in Aranien nicht soooo selten, dass man da als Spielleiter sie nicht einbringen kann.

    Aber beim prototypischen "Kind der Finsternis" (also dem Standardvampir) ist die Praiosverfluchung nach DSA 5 (wie das in 4 ist, weiß ich nicht, wir haben ja schon bei andere Themen gesehen, dass sich da die Beschreibungen unterscheiden ;) ) sehr fest gesetzt.

    "Dies bedeutet, dass Kinder der Finsternis üblicherweise immer von Praios verflucht sind" heißt es an der o.g. Stelle. "üblicherweise" lässt einem den nötigen Freiraum, das im Einzelfall auch anders zu machen, ohne die offizielle Setzung zu missachten (was man natürlich auch machen kann, Hausregeln lassen grüßen) - ich mag solche "unscharfen" Setzungen für Einzelfälle sehr.

    Trotzdem gehe ich davon aus, dass in vielleicht 98 % der Fälle ein Kind der Finsternis von Praios verflucht ist. Der Nachteil Lichtempfindlich gehört ohnehin zu den Automatischen Nachteilen des Status "Kind der Finsternis" (und ist damit, wenn man ohne Hausregeln spielt, absolut gesetzt, eben ohne ein "üblicherweise") (Av. Bestiarium II S 119). Lichtempfindlich ist nicht gleich Praiosverfluchung, aber irgendwelche Probleme mit Sonnenlicht hat daher jeder "Kind der Finsternis" Vampir.

    "Aventurisches Götterwirken II" besitze ich nicht, also kann ich nicht beurteilen, wie es bei den borongefälligen "Kindern der Nacht" aussieht, im Bestiarium II heißt es nur, si hätten Probleme mit dem Sonnenlicht, aber weniger andere Verfluchungen.

  • Verbrannt werden durch die Sonne ist halt mit die wichtigste Setzung der irdischen Vampir-Mythen

    Die Vernichtung der Vampire durch Sonnenlicht könnte auch ein Fantasy-Klischee sein, das auf den Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau und seinen Film Nosferatu zurückgeht. Noch bei Bram Stoker in seinem Roman Dracula wird ein Vampir durch die Sonne nur geschwächt. Ältere Mythen haben Setzungen, die in der Fantasy und bei DSA kaum aufgegriffen werden. Der Ursprung unserer Vampire dürfte im Roman Dracula und dem Film Nosferatu und nicht Sagen, Legenden und Mythen zu suchen sein.

    Wenn nun Praios-Verfluchung weit aus seltener auftritt, kann man das natürlich jederzeit im eigenen Aventurien so machen und handhaben, aber es wäre sowohl ein Bruch mit den Hintergrundsetzungen, als auch dem irdischen Vorbild.

    Weitaus seltener fände ich auch übertrieben. Praios ist selbstverständlich der Gott, der sich im besonderen Maße die Bekämpfug des Namenlosen (und die Konkurrenz mit ihm) auf die Fahnen geschrieben hat. Darum ist die Praiosverfluchung unter Vampiren selbstverständlich extrem häufig und mit Abstand die häufigste.

    Aber beim prototypischen "Kind der Finsternis" (also dem Standardvampir) ist die Praiosverfluchung nach DSA 5 (wie das in 4 ist, weiß ich nicht, wir haben ja schon bei andere Themen gesehen, dass sich da die Beschreibungen unterscheiden ;) ) sehr fest gesetzt.

    Ich denke, ich habe mich einfach geirrt und Schattenkatze hat recht - es war schon in DSA4 so. Da war bei mir wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens und die Formulierung "extrem häufig" statt "meistens" oder "(fast) immer" hat mich zu einem Missverständnis der Setzung verleitet. DSA4.1 hat einfach etwas weniger klar und unmissverständlich formuliert.

    Auch Stellen wie "spitze Reißzähe sind häufig, aber keineswegs immer vorhanden; es kommt auch vor, dass sich Zähne nur nächtens oder nur beim Angriff zeigen." (WdG292) oder "Der Raub des Sikaryans erfolgt in den meisten Fällen durch Trinken des Blutes. Es kommen aber auch Fälle vor, wo Berührung, Kuss oder Geschlechtsakt zur Übertragung dienen (Der Lamijah wird gesondert abgehandelt, er ist das Ergebnis des Diebstahles der Fähigkeit des Sikaryan-Raubes durch Shaz-Man-Yat vom Namenlosen und hat die Fähigkeit stets über Geschlechtsakt, Kuss oder Liebkosungen). Schließlich gibt es auch seltene Fälle von Kannibalismus, bei dem das Essens des Fleisches nichts anderes als ein magischer Akt ist" oder auch die besonderen Fähigkeiten mancher Vampire auf S. 293 wie Blick des Nachtmahrs (Sikaryan Raub durch Anstarren) oder Sog des Purpurnen (Raub über AsP statt LeP) haben mir das Bild vermittelt, dass man hier nicht austauschbare Abziehbilder produzieren will, so dass das DSA-Abenteuer eigentlich in fast jedem anderen Fantasy-Setting genau so passieren könnte, sondern dass man sich ein bisschen von den Klichees lösen wollte. Da habe ich mich von der Begeisterung wohl dazu hinreißen lassen, das ganze etwas misszuverstehen.

    die (Rahajverfluchten?) Lamijahs

    In WdG gilt auf jeden Fall noch: "Viel schwerer wiegt jedoch, dass sie [die Lamijahnim) nicht vom 'Fluch der Götter' betroffen sind: Verwundbarkeiten im gewöhnlichen Sinn kennen sie nicht, lediglich der Rahja geweihte oder heilige Gegenstände meiden sie. [...] Herkömmlicher Wein und Rauschmittel ekeln sie an, sodass sie sich ihnen nur widerstrebend nähern können. Eine besondere Verletzlichkeit durch diese Stoffe besteht aber nicht."

    Sie sind also nicht ungeeignet für meine Detektiv-Szenario-Idee, aber leider weniger geeignet, als andere Vampire. Wenn es darauf hinausläuft, dass die Helden in den nächsten Rahja-Tempel gehen und sich ihre Waffen weihen lassen (für diesen göttinnengefälligen Zweck wird das wohl gemacht), geht irgendwie der Punkt mit der Erforschung der Verwundbarkeiten etwas verloren. Oder noch schlimmer - die Helden finden mühevoll heraus, was der Lamijah meidet, setzen es ein und richten keinen Schaden an. Das würde mich als Spieler dann doch frustrieren.

    Bei Feylamias habe ich ein bisschen das Problem mit der Spezialisierung auf Elfen - er muss das Sikaryan von Elfen nehmen, sonst wirkt es nur halb so stark. Er entsteht aus einem Elfen und hält sich aus beiden Gründen unter Elfen auf - das ist halt schon eine Einschränkung. Zudem ist er wahnsinnig selten - nur alle paar Jahrzehnte gibt es neue Gerüchte über einen.

    Ich kenne die beiden Variationen schon, aber so richtig zufireden bin ich mit ihnen als Alternative nicht.:)

  • Schwächung, verbrennen ... auch Stoker hat auf existierende Mythen zurück gegriffen. Dracula ist ist ja auch nicht grundlos in seinem Sarg per Gepäckgut nach England verschifft worden und nachts erst rausgekommen.

    Die nicht immer sichtbaren spitzen Zähne, die erst zum Trinken rauskommen gibt es so in der WoD, da ist das so eigentlich Standard. das sind so Sachen, die wurden für DSA nicht erstmals innovativ gemacht.

    Die irdischen Mythen sind ja auch nicht alle gleich und übereinstimmend. da hat man je nach Kultur und Herkunft eine große Bandbreite, aus der man sich bedienen kann.

    Feylamias sind dazu laut Setzung "ungewöhnlich selten", WdG, S. 296, so wie auch die anderen Vampiren in verschiedenen Abstufungen von "selten" existieren. Nur bei den Lamijanim ist nicht angegeben, ob es die selten oder nicht gibt, dafür machen die Wortwahlen bei der Beschreibung im Kasten auf S. 296 in meinen Augen soweit deutlich, dass es sich eigentlich nicht so richtig um Vampire handelt oder handeln muss.

  • Schwächung, verbrennen ... auch Stoker hat auf existierende Mythen zurück gegriffen.

    Nur extrem oberflächlich. Wahrscheinlich hat er nur flüchtig eine Geschichte aufgeschnappt und sich inspirieren lassen. Ist ja auch ein Roman und kein mythologisches Fachbuch, wer würde also mehr erwarten oder verlangen? Gerade auch die Schwächung durch Sonnenlicht war aller Wahrscheinlichkeit seine eigene Erfindung. Weiter als bis ins 19. Jahrhundert lässt sie sie nicht zurückverfolgen. Wie übrigens auch die spitzen Fangzähne. Im Filmd Nosferatu wurde die Erfindung dann nur weiter ausgebaut. Vampire sind in der Mythologie zwar nachtaktiv, aber wahrscheinlich eher, um im Schutz der Dunkelheit ihr Unwesen zu treiben oder weil ihr Schlaf-Wachrythmus im Unleben ins Gegenteil verkehrt wurde.

    Feylamias sind dazu laut Setzung "ungewöhnlich selten", WdG, S. 296, so wie auch die anderen Vampiren in verschiedenen Abstufungen von "selten" existieren.

    Um genau zu sein sind Feylamias "ungewöhnlich selten, nur alle paar Jahrzehnte hört man davon." Von anderen Vampien "hört" man öfter. Die Frage ist freilich, ob nur alle paar Jahrzehnte einer auftritt, ob nur alle paar Jahrzehnte eine Elfensippe die falschen Pilze isst und halluziniert, einer sei aufgetreten oder ob man alle paar Jahrzehnte einen enttarnt...;) Allerdings - allein wenn man die Anzahl der in Aventurien lebenden Elfen mit der der Menschen vergleicht, dürfte wahscheinlich erscheinen, dass selbst die seltensten Menschenvampire häufiger sind als die Elfenvampire.

  • Nur bei den Lamijanim ist nicht angegeben, ob es die selten oder nicht gibt

    In der Aranien RSH (DSA 5) heißt es über diese: "heute gibt es jedoch nur noch wenige von ihnen" - zu Orons Zeiten waren sie häufiger.

  • In der Aranien RSH (DSA 5) heißt es über diese: "heute gibt es jedoch nur noch wenige von ihnen" - zu Orons Zeiten waren sie häufiger.

    Das erscheint mir ziemlich logisch. Oron war (wie) geschaffen für die Vampire Belkelels.:DEbenso wie für die Mannwidder - die Lykanthropen Belkelels. Aber nun, da ihre eigentliche Schöpferin Shaz-Man-Yat vernichtet ist, wird sich die Population der Laijahnim vermutlich nicht gerde vergrößern.

    EDIT

    Sachse Gerade habe ich herausgefunden, dass der Methaplot schon zu DSA4.1-Zeiten zugeschlagen hat. Wo die Lamijahnim in WdG noch keine Verwundbarkeiten haben, haben sie in Land der ersten Sonne S. 181 durch die Vernichtung ihrer Schöpferin ihre Unverwundbarkeit verloren, sie haben nun die Verwundbarkeiten rahjaverfluchter Vampire. Zudem ist ihe Regeneration weggefallen - damit sind sie verwundbarer als Kinder der Finsternis. Zudem können sich ohne ihren Schöpfer nicht reproduzieren. IHr einziger Vorteil ist, dass ihnen Sonnenlicht auch weiter nichts mehr ausmacht. Allerdings gibt es nur noch ganz wenige davon, da die plötzliche Verwundbarkeit für viele eine böse Überraschung war, die sie nicht überlebten.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (1. April 2020 um 20:57)

  • Die Lamijahnim sind laut Aventurisches Götterwirken 2 (und Das Dornenreich) wieder ohne besondere Verwundbarkeiten und haben auch den höchsten RS von allen Vampiren, womit sie definitiv die zähsten Gegner sind, was das LeP runter kloppen angeht, was ich schade finde. Eine Verwundbarkeit/Schwächungsmöglichkeit hätte mMn nicht geschadet. Immerhin haben sie keinen KO-Bonus wie die Kinder der Finsternis/Nacht.

    Warum sind eigentlich die Kinder der Nacht von Praios verflucht und nicht von, sagen wir, Tsa? Ich meine, als Untote auf Seiten der 12G sind die doch eigentlich ganz töfte (außer für Tsa) oder übersehe ich was?

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

    Einmal editiert, zuletzt von Tengwean (2. April 2020 um 23:52)

  • Warum sind eigentlich die Kinder der Finsternis von Praios verflucht und nicht von, sagen wir, Tsa? Ich meine, als Untote auf Seiten der 12G sind die doch eigentlich ganz töfte (außer für Tsa) oder übersehe ich was?

    Die Kinder der FInsternis sind Geschöpfe des Namenlosen und stehen damit gegen die Zwölfe. Meinst du vielleicht die Kinder der Nacht? Das wären die Boron-Vampire.:) Sie waren (bis auf ganz wenige Ausnahmen) einst Diener des Namenlosen, die sich aus seinen Klammern lösen konnten. " Als Kinder der Nacht müssen sie nun für ihre bisherigen Frevel büßen, bis Boron ihnen das lange ersehnte Geschenk an die Sterblichen zuteil werden lässt: Den Tod." (Verschworene Gemeinschaften S. 78) Die Sache dabei ist vermutlich, dass Boron weit gnädiger ist als Praios. Praios steht für die Gerechtigkeit und auch wenn die Reue der Kinder der Nacht und ihr Streben nach Buße und Besserung auch ihm Anlass zu einer gewissen Milde gibt, muss die Strafe dennoch sein. Gnade für den Täter heißt Gnadenlosigkeit gegenüber den Opfern. Auch wenn Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit Grausamkeit ist. Borons oder Marbos Gnade und Praios' Gerechtigkeit gemeinsam werden beiden ansprüchen gerecht.

    Zudem gilt: "Mittels arkaner Analyse sind sie zwar auch weiterhin als magische Wesen erkennbar [...]." (ebd.) Praios ist in Aventurien nicht für seine Begeisterung für Magie bekannt.^^

  • Meinst du vielleicht die Kinder der Nacht?

    Es ist spät... :D Hab's angepasst, danke.

    Und die Erklärung macht Sinn. Und die "fehlende" Tsa-Verfluchung kann man mit dem Aspekt des Neuanfangs erklären.

    Vor allem das hier

    " Als Kinder der Nacht müssen sie nun für ihre bisherigen Frevel büßen, bis Boron ihnen das lange ersehnte Geschenk an die Sterblichen zuteil werden lässt: Den Tod." (Verschworene Gemeinschaften S. 78)

    fehlt für die Perspektive in AGÖ II.

    Ich weiß nicht, ob das in WdG auch steht (vermutlich), aber was mir als Zusatz zu den Verwundbarkeiten in AGÖ II gefällt und irgendwie auch unter die Verfluchungen fällt, ist die zu jedem Gott genannte Besonderheit. Sowas wie: Der Ifirn-verfluchte Vampir muss ein Opfer verschonen, wenn es ihn um Gnade anfleht.

    Wenn man das dann auch nur als beispielhafte Besonderheiten sieht hat man noch was, dass die aventurischen Vampire besonders macht und vor allem für das eingangs erwähnte Detektivspiel hilfreich ist, ohne dass es einem direkt bei der Bekämpfung hilft.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Ich weiß nicht, ob das in WdG auch steht (vermutlich), aber was mir als Zusatz zu den Verwundbarkeiten in AGÖ II gefällt und irgendwie auch unter die Verfluchungen fällt, ist die zu jedem Gott genannte Besonderheit. Sowas wie: Der Ifirn-verfluchte Vampir muss ein Opfer verschonen, wenn es ihn um Gnade anfleht.

    Also Ifirnverfluchte werden nicht beschrieben, so richtig eigentlich nur die Zwölfe. Das können absolute Vampir-Klassiker sein wie "Sie haben den zusätzlichen Nachteil, dass sie kein Heim ohne Einladung eines Bewohners betreten können (die sie allerdings mit ihren vampiriseben oder magischen Fähigkeiten erzwingen können). Sie müssen stets auf Heimaterde schlafen, da sie sonst, sobald die bleierne Müdigkeit sie überwältigt, zu Asche zerfallen." beim Traviaverfluchten oder "Ein Boranrad schreckt sie ab" beim Boronverfluchten oder auch etwas Ungewöhnlicheres wie "Als Beschränkung gilt, dass sie kein Opfer angreifen können, ohne ihm vorher die Gelegenheit zur Flucht zu geben" beim Firunverfluchten oder "Sie können keine Opfer angreifen, die von inniger Liebe oder Schönheit erfüllt sind" beim Rahjaverfluchten. Die Abneigung gegen Knoblauch, Alraunen und andere Heilkräuter findet sich übrigend beim Peraineverfluchten und dass Wasser den Vampir nicht trägt und er darum über den Grund laufen muss natürlich beim Efferdverfluchten. In diesem Zusammenhang gefallen mit die Klischees sogar sehr gut, weil sie auf sehr stimmige und kreative Weise in die derische Götterwelt und Kosmologie eingebettet sind. Und dass die immerhin noch "gelegentlich" vorkommenden Boronverfluchten ein schlafendes Opfer weder angreifen noch wecken können, lässt meine Helden ruhiger schlafen.;)

    Du hast recht - diese Setzungen sind sehr charmant!

  • Von wem werden Magierphilosophen verflucht? Von Nandus?

    Gibt es Goblin-Vampire, die von Praios verflucht sind?

    Werden Al'Anfaner häufiger von Praios oder von Boron verflucht?

    Wir haben mindestens einen offiziellen Geweihten, der als Vampir erhoben wurde. Ist bekannt, ob Geweihte genauso leicht zu Vampiren werden können wie andere Leute auch? Oder müssen sie dazu vor ihrem Tod schon vom Namenlosen verführt bzw. vom Glauben abgefallen sein.

  • Von wem werden Magierphilosophen verflucht? Von Nandus?

    Eine Praiosverfluchung findet wohl höchstens in ganz seltenen Ausnahmefällen nicht statt. Wie genau es zur Auswahl der Verfluchungen kommt, ist nicht letztgültig geklärt, aber der Gebutsmonat und die Umgebung bei der Erhebung spielen wohl ebenso eine Rolle wie religiöse Überzeugungen zu Lebzeiten. Eine Hesinde- oder Nandusverfluchung erscheint mir wahrscheinlich.

    Gibt es Goblin-Vampire, die von Praios verflucht sind?

    Die nicht-menschlichen Kulturen sind natürlich noch einmal ein Spezialfall. Goblins aus dem festumer Ghetto oder aus Banden in von Menschen dominierten Gegenden sind ganz sicher häufig praiosverflucht, wenn sie zu Vampiren werden. Bei den "reinen" Suula - schwer zu sagen.

    Werden Al'Anfaner häufiger von Praios oder von Boron verflucht?

    Ja. Der Greif ist das liebste Kind des Raben und in der Stadt der 1000 Gesetze steht Praios hoch in Ehren, wenn auch nicht als Herrschergott. Mengbilla wäre spannend, wo der Phex- und der Praioskult verboten sind. :/ Aber der Richtergott ist auch in der schwarzen Perle der, der Vampire bevorzugt straft.

    Wir haben mindestens einen offiziellen Geweihten, der als Vampir erhoben wurde. Ist bekannt, ob Geweihte genauso leicht zu Vampiren werden können wie andere Leute auch? Oder müssen sie dazu vor ihrem Tod schon vom Namenlosen verführt bzw. vom Glauben abgefallen sein.

    Ob jemand vom Glauben abgefallen oder verführt ist, hat keinen Einfluss darauf, ob man Vampir wird. Wenn ein Vampir einer Person alles Sikaryan raubt und sie noch LeP hat, wird sie ebenfalls als Vampir erhoben. Eine Weihe hat darauf, meines Wissens, keinen Einfluss. Bei den Kindern der Nacht muss stattdessen einem frisch Verstorbenen das Blut des Boron-Vampirs eingeflößt werden.

  • Wobei ich diese Kinder der Nacht, die zur offiziellen Setzung wurden, persönlich eher als störendes Unding empfinde. In meinem Aventurien lasse ich die weg, und finde auch diese Vampire-Geweihte störend und unpassend.

    Davon ab: Ja, man wird zum Vampir, wenn man einem zum Opfer fällt und dann die oben skizzierten Bedingungen gegeben sind, und es ist egal, ob man Geweihter ist oder nicht (außer, dass ein Geweihter potenziell mehr Möglichkeiten haben könnte, da noch vorher wegzukommen). Die Verfluchungen sind eine Folge der Vampirwerdung, nicht die Vampirwerdung Folge eines Lebenswandels.

  • Eine Weihe hat darauf, meines Wissens, keinen Einfluss.

    Na ja, wenn 98 % aller Vampire von Praios verflucht sind, verletzt es sie ja, einen Praiosgeweihten anzufassen, denn der ist ja geweiht. Der direkte Kontakt zu einem Praios-Geweihten wirkt mindestens versengend. Wenn man einen Geweihten mit einem permanent geweihten Objekt gleichsetzt, ist der Kontakt verbrennend.

    Und das Praioten-Blut ist ja auch geweiht. Das sengt dann im Magen des Vampirs vor sich hin, mit 1w6 SP pro KR. Oder mit 2w6 SP pro KR, wenn es verbrennend wirkt. Also ich würde das als Vampir nicht trinken wollen.

    Die Geweihten anderer Götter besitzen diesen Schutz aber in geringerem Maße, weil die Flüche der anderen Götter seltener sind. Und mit ihren Geweihtenseelen kann der Namenlose den alveranschen Göttern leicht direkt die Seelenernte wegnehmen, weil Vampire ja zum Namenlosen fahren und nicht nach Alveran, sobald sie endgültig sterben. Es ist also im Interesse des Namenlosen, dass möglichst viele Geweihte zu Vampiren gemacht werden. Besonders Firungeweihte sind hier die ideale Beute für Vampire, weil sie alleine in der Wildnis unterwegs sind.

    Man könnte es aber auch so interpretieren: In dem Moment, wo ein Praiosgeweihter vampirisiert ist, ist er auch von Praios verflucht. Und somit gegen sich selbst empfindlich. Denn sein Leib ist ja praiosgeweiht. Es ist vorstellbar, dass das dann ziemlich schnell in einer ziemlich hell leuchtenden Praiotenfackel endet.

    Wenn wir weiters annehmen, dass jeder Geweihte immer auch von der eigenen Gottheit verflucht wird (was AFAIK aber nicht beschrieben steht), würden Geweihte während der Vampirumwandlung schlicht sterben. Und die Götter zu Alveran hätten dem Namenlosen ein Schnippchen geschlagen: "Nix da, unsere Seelenernte kriegst du nicht."

  • Zumindest in der 5. Edition werden geweihte Gegenstände/Personen nicht als Versengend (geschweige denn stärker) gelistet, daher wäre der Praiosgeweihte kein Problem. (Warum ich das eh nicht denke, kann ich morgen im Wachzustand sagen :) )

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Nein, Berührungen durch entsprechende Geweihte bewirken rein regeltechnisch gar nichts. Bei Praiosverfluchung heißt es etwa: "Verwundbarkeiten: Sonnenlicht (vernichtend), einzelne Lichtstrahlen (verbrennend), heilige Pflanzen und Steine des Praios (Seite 34; versengend)" (WdG, S. 295)

    Ergänzend ganz allgemein: "All jenen Vampiren ist gemein, dass sie beim Betreten heiliger, einfach oder zweifach geweihter Orte einer beliebigen

    Gottheit reagieren wie bei einer leichten Empfindlichkeit; bei den Göttern, die sie verflucht haben, wirkt eine schwere Empfindlichkeit.

    Intensive und vor allem aufrichtige Gebete eines Gläubigen dienen als wirksamer Schutz vor einem Vampirangriff. Auch heilige Symbole (dazu gehören neben den heiligen Pflanzen auch die Edelsteine) der jeweiligen Gottheit mögen helfen. Die einzige Bedingung ist, dass sie in festem Glauben an die Gottheit verwendet werden. Um festzustellen, ob ein Gebet Wirkung zeigt, oder ob der Gläubige auch stark genug in seinem Glauben ist, können sie Proben auf Charisma oder Götter/Kulte verlangen, die je nach Situation erschwert werden sollten." (WdG, S. 294/295)

    Die Berührung eines Geweihten reicht damit nicht, oder dessen Blut zu trinken, um einen Vampir zu vernichten, oder ernsthaftes Ungemach zu bereiten.

    Zumal es ja so viele Vampire dann üblicherweise gar nicht gibt, und dann auch nicht gesagt ist, dass jeder Vampir um die Verbindung zum Namenlosen weiß.

  • Erschwerend kommt hinzu, dass die Weihe ja ruhen oder gar aufgehoben sein könnte, wenn der Geweihte untot wird.

  • Sonnenzepter des Praios und andere einfach oder permanent geweihte liturgische Gegenstände werden ebenfalls nicht unter den Empfindlichkeiten gelistet.

    Zugleich wird in WdG S. 293 nach WdZ verwiesen: "Für die ausdrückliche Wirkung einfach oder zweifach geweihter oder gar heiliger Objekte gelten die Regeln für eine schwere Empfindlichkeit nach WdZ 232."

    Wenn man das wörtlich nimmt, hätten wir beim geweihten Sonnenzepter 2w20 SP pro KR im Falle eines praiosverfluchten Vampirs. (Ich vermute, eigentlich waren mit der schweren Empfindlichkeit nur die heiligen Objekte gemeint. In den Errata ist das aber nicht gelistet.)

    Des weiteren, WdG S.293 in der grauen Box zu den wirksamen Waffen:

    "Für den Einsatz geweihter Waffen gelten ähnliche Bedingungen: Damit eine Waffe überhaupt eine Wirkung zeigen kann, muss sie der gleichen Gottheit geweiht sein, die den Vampir ‘verflucht’ hat. Gegen alle anderen geweihten Angriffe ist der Vampir resistent. [...] Eine auf solche Art wirksame geweihte Waffe richtet entsprechenden Schaden an (die Resistenz ist aufgehoben; Schaden kann nicht sofort regeneriert werden). Die TP einer verletzenden geweihten Waffe werden verdoppelt (siehe WdZ 56)."

    Nach WdZ S.56-57 sind verletzende Waffen permanent geweihte Waffen der Gegengottheit (im Falle von Dämonen). - Bei Vampiren sollte das demnach permanent geweihte Waffen der verfluchenden Gottheit sein.

    Des weiteren:

    WdZ S.56: "Die natürlichen Waffen eines Geweihten (z.B. eine Faust) lassen sich ebenfalls als ‘geweihte Waffe’ nutzen."