Dieser Faden ergibt sich aus folgendem Trialog:
Könnte aber sein, dass die "schönen Seiten von Dere" etwas weniger Wert darauf legen, diese Helden zu sehen - es sei denn am Strick.
Spaß beiseite, was mir zum Thema Feylamia und "normaler" Vampir einfällt: meines Wissens nach könnten sie sich nur in der Dämmerung oder mondlosen Nächten begegnen, Vampire sind von Praios verflucht und können kein Sonnenlicht ertragen, Feylamia dagegen schadet das Mondlicht.
Von daher wäre die Dunkelheit für beide eine gute Wahl.
Jeder Vampir hat einen Gott, der ihn verflucht, das muss aber nicht immer Praios sein, auch wenn der besonders häufig ist. Mit anderen Gegengottheiten kommen auch andere Schwächen.
Schon ein normaler Vampir ist wahnsinnig mächtig, ein Erzvampir haut alles um. Ich würde vorschlagen, einfach einen anderen Gott als Praios zu wählen, um den Vampir zu verfluchen. Es gibt ja noch mindestens elf andere Möglichkeiten, die ihm keinen Sonnenbrand verursachen. Und einen Vampir ein paar Schwächen zu verpassen, macht einfach Sinn, sonst ist er praktisch unbesiegbar und das killt die Spannung. Das geht dann auch etwas vom typischen Klischee eines Vampirs weg und gestaltet ihn interessanter. Zu einem Ritter würde eine Rondra-Verfluchung passen. Ehre und Tapferkeit würden ihn nach seiner Erhebung anwidern, sein Charakter würde sich zum Schurken wenden. Statt Sonnenlicht wären für ihn Treffer im ehrenhaften Zweikampf und Blitze vernichtend, heilige Steine und Pflanzen der Rondra würden ihn versengen.
Im Allgemeinen sind die menschlichen Vampire von mehreren Göttern verflucht, Praios ist nur die häufigste, die fast jeder hat. In jedem Fall gehen mit der Vampirwerdung große Kräfte (Werteverbesserungen) einher, auch wenn durch die Verfluchungen je nachdem, welche es ist/sind, größere oder kleinere Einschränkungen einhergehen.
Galayne läuft ja nicht ganz grundlos mit seinem Helm und Ganzkörperrüstung rum. Zu Eis erstarren, wenn vom Mondlicht getroffen, ist bei 2W20 SP nicht so schön. Feylamias brauchen übrigens das Sikaryan von Elfen, das von Menschen ist nur halb so potent, wenn man sich an die Regeln halten möchte.
Gerade Zerwas mit seiner zweiten Gestalt geht noch mal in eine ganz andere Richtung als DSA-Vampire, sprich, er ist noch mächtiger. So gesehen mag er ein schlechtes Vorbild sein.
Zumal mit zwei Vampiren zweimal recht ähnliches Prinzip dahintersteht. Wenn schon etwas Übernatürliches sein soll, schon mal über einen Werwolf nachgedacht?
Ein ehrenhafter Zweikampf würde ihn nicht anwidern, es ist DIE Möglichkeit, ihn zu besiegen. Oder so ein ordentlicher Gewitterregen ... Ja, es passt laut Beschreibung sehr gut zu Kriegern.
Wo hast du das her? In WdG295 heßt es "Ein Vampir kann durchaus von mehreren verschiedenen Flüchen betroffen werden." Das klingt für mich jetzt nicht so, als wären Vampire im Allgemeinen von mehreren Göttern verflucht, sondern eher so, als käme es gelegentlich vor. Praiosverfluchungen sind zwar "extrem häufig", aber "fast alle" halte ich für überinterpretiert.
In WdG294 heißt es: "In der Regel steckt dahinter [der Verfluchung] der Glaube an eine oder mehrere Hauptgottheiten, die dem Vampir nach der Erhebung als schlimmste Feinde erscheinen." Auch dieser Satz klingt für mich nicht danach, als sei dir Verfluchung durch nur eine Gottheit ungewöhnlich.
Zumal die Verfluchung vom Geburtsmonat, Gegenständen und Symbolen in der Umgebung, kurz vor der Erhebung begangenen Freveln und das allgemeine Vorleben die Verfluchung zu bestimmen scheinen.
Draco Graustein Du hast übrigens als Meister Spielraum bei den genauen Auswirkungen einer Verfluchung. "Die genaue Festlegung der Verwundbarkeiten und der entsprechenden Schadenswirkung möchten wir Ihrem meisterlichen Ermessen überlassen. So ist es durchaus denkbar, dass z.B. ein Praiosverfluchter aus dem Mittelreich viel empfindlicher auf Sonnenstrahlen reagiert als beispielsweise ein Praiosverfluchter aus Albernia, der zudem noch von Efferd verflucht wurde und etwa durch geweihtes Wasser schwer zu verletzen ist."
Von eben daher und der Verteilung der Häufigkeiten.
Für mich lief das immer darauf hinaus, dass es gut möglich ist bis sehr wahrscheinlich ist, mindestens zwei Verfluchungen zu haben, Praios (nicht zwingend, aber sehr wahrscheinlich) und noch gut möglich einer andere.
Schattenkatze Witzig. Ich hatte das immer so verstanden, dass Praiosverfluchte mit Abstand die häufigsten sind, Vampire aber eigentlich meistens nur von einer Gottheit verflucht sind. Wo es zwei oder mehr sind, ist Praios freilich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einer der "Fuchpartner". Aber auch, dass ein sehr guter Teil der Vampire nicht von Praios, sondern von anderen Gottheiten verflucht sind.
Interessant... Ich hatte bisher immer übersehen, dass es auch Brazoragh-, Tairach-, Rikai-, Himmelswolfs-, und wahrscheinlich Kamaluqverfluchte gibt. Goblinische Vampire sind auch wieder anders (Orvai Kurimverflucht?) Rikai und Orvai Kurim sind nicht einmal bestätigte Karmaspender. Scheinbar verfluchen die Gottheiten nicht tatsächlich, sondern es sind die bisherigen Überzeugungen des frisch Erhobenen, die die Verfluchung bestimmen wie WdG294 als eine Möglichkeit nennt.
Wenn der Ritter mit Praios also gar nichts am Hut hatte, dürfte er einer Verfluchung durch ihn entgehen. Der Aufenthalt in der Sonne erklärt wohl die vielen Praiosverfluchten. Spannendes Thema!
Alles anzeigenAlso die Regelung nach DSA 5 stützt Schattenkatze Aussagen.
Da das Thema keine Versionseinschränkung hat und DSA 5 ja die aktuellste Setzung ist, ist sie vielleicht nützlich, auch wenn ich nicht weiß, mit welcher Version der Fragesteller spielt.
Bei der Entstehung eines Vampirs wird für jeden der Götter seines Pantheons (üblicherweise also die 12 Götter, das heißt 12 mal gewürfelt)
Bei 1-6 auf den ersten 1W6 ist der Vampir von Praios verflucht (also eigentlich immer, es gibt wohl seltene Ausnahmen). Bei 1-2 auf dem 2. W6 von Rondra, bei 1-3 auf den 3. W6 von Efferd, und so weiter (bei 1-4 von Travia, bei 1-3 von Boron, bei 1 von Hesinde, bei 1 von Firun, bei 1 von Tsa, bei 1-2 von Phex, bei 1-5 von Peraine (hier ist der Knoblauch dabei), bei 1-2 von Ingerimm und von 1-2 von Rahja).
Also sind zwei Verfluchungen mindestens drin, ich bin kein Statistiker, aber ich würde eher zu einem Erwartungswert von 3-5 tendieren - darunter nahezu zwangsläufig Praios.
Außerdem sind sie ZWANGSLÄUFIG durch den Fluch ihrer Hauptgottheit betroffen, ein vorher Tsafrommer Vampir ist also auf jeden Fall von Tsa verflucht, auch wenn er bei Tsa eine 4 würfelte .
Also kann ein vorher sehr praiosfrommer Vampir unter Umständen mit einer einzigen Verfluchung davonkommen (Praios), alle anderen Gläubigen haben dero mindestens 2.Was das für Vampire in Spielerhänden bedeutet, hängt natürlich von der Gruppe ab.
Edit: Quelle ergänzt, habe ich ja an der Uni gelerntSpohr, Alex (et al.) "Aventurisches Bestiarium II" 1. Taschenbuchauflage Ulisses Spiele Verlag, Waldems 2018 S.122f.
Nun folgt meine eigene Meinung zu dem Thema.
Für mich persönlich ist die kurze Passage in WdG297 spannend: "Sofern die Helden die Gelegenheit erhalten sollten, einen Vampir länger zu beobachten, sollten Sie ihnen (gegebenenfalls erschwerte) Proben auf Götter/Kulte oder Menschenkenntnis gewähren, um so Hinweise auf die Verwundbarkeiten des Vampirs zu geben. Beachten Sie dabei auch, dass ein junger, unerfahrener Vampir seine Verwundbarkeiten noch gar nicht kennt, sondern allenfalls ahnt."
Will heißen, Vampire jagen kann vor allem ein spannender Krimi-Plot sein. Zunächst mal die Frage "Wir wissen, wir haben einen Vampir in der Gegend, aber wer ist es?" Dafür muss der Meister den Spielern freilich auf die eine oder andere Weise eine begrenzte Gruppe von Verdächtigen präsenteren. Wenn die Antwort auf die Frage dann immer lautet: "Na der, der tags nie raus geht, schmeißen wir ihm eine handvoll Sonnenblumensamen ins Gesicht, um auf Nummer sicher zu gehen und um ihn zu abzulenken, wenn die Reaktion heftiger ausfällt als ein 'Was soll der Scheiß?' springen die anderen aus der Deckung und pfählen ihn mit Holzspeeren aus Bospanie. Dann zerren wir, was vielleicht übrig ist in die Sonne und machen Feierabend" fände ich da viel Potential verschwendet. Klar, die Helden wissen nicht unbedingt, was die Spieler wissen und Helden- und Spielerwissen zu trennen ist jetzt das unvermeitliche Todschlagargument, dass auch in meinem Kopf herumgeistert. Aber ich denke, gerade erfaheneren Spielern könnte man eine Freude machen, wenn man auf das Sonnenlicht-Klischee verzichtet. Vor allem, wenn sie sich mal in das Thema DSA-Vampire eingelesen haben. Wenn der Bosparanie-Speer sich ins Herz des Vampires bohrt, er ihn herauszieht und lächelt: "War ein guter Versuch. Aber ihr müsst noch üben. Leider werdet ihr dazu nicht mehr kommen."
Nur durch intensive Ermittlungen sollte der Vampir enttarnt und seine Schwächen gefunden werden. Kopfzerbrechen nicht nur für die Helden, sondern für die Spieler.
Darum plädiere ich für eine ordentliche Gruppe an Vampiren, die nicht von Praios verflucht sind. Einfach, weil mir als Spieler so ein Szenario Spaß machen würde. Außerdem, muss ich sagen, es wird der List und Macht des Namenlosen einfach nicht gerecht, wenn seine Sikaryan-Beschaffer alle daran zu erkennen sind, dass sie nie Tags rausgehen und "oft dem klassischen Bild des schwarzgekleideten Gruftvampirs entsprechen." (WdG295 zum Praiosverfluchten) Da kann ich ihnen als Meister ja gleich ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin der Vampir" umhängen und sie unter Ignorierung des Halbsatzes "Vampire [...] sind immer eines eigenen Abenteuers würdig" nach der Gruppe Orks und dem Morfu als Entgegner in einem Dungeon anwenden - nach bester DSA2-Manier.