Hintergrundinfos zum Soldatentum, Dienstzeit und einem Ermittler

  • Hey,

    ich bastle gerade an meinem neuen Charakter, er soll ein Soldat in Harben gewesen sein und dort primär als Ermittler/Detektiv tätig gewesen sein.

    Aus der Idee haben sich einige Fragen ergeben:

    1. Ist es ein Hindernis, wenn man aus einer Region kommt, in meinem Fall in Havena/Albernia aufgewachsen, und dann in einer anderen Region (Harben/Windhag) in den Militärdienst eintreten will?

    2. Ist es in Aventurien (hier im speziellen Harben/Windhag) normal, dass man einige Jahre Dienst leistet und dann das Militär verlassen kann? Falls nicht, was ist der übliche Weg wie ein Soldat in das Abenteuerleben, abseits der Heimat, startet?

    3. Wenn die Antwort auf die vorherige Frage ja ist, ist es üblich nach dem Militärdienst eine Art Verpflichtung gegenüber dem Dienstland zu haben, jetzt weitergehend als Liebe für die Heimat. Würde es also Sinn machen Verpflichtung I-II als Nachteil zu wählen, um einen Reservisten abzubilden? (Könnte sich als schwer auszuspielen erstellen, wenn man die Theaterritterkampanie bespielt^^)

    4. Zum angestrebten Beruf:

    • Gibt es den Beruf Ermittler in Aventurien bzw. gibt es dafür ein eigenen Begriff oder übernimmt sowas einfach ein Gardist, Angestellter der Stadt o.ä.?
    • In einer Stadt die so voller Militär ist wie Harben (Einwohner: 2.000, dazu etwa 400 Angehörige militärischerEinheiten sowie bis zu 1.500 Matrosen und Seekrieger), gibt es da evtl. eine passendere Militärposition?
    • Welchen Rang sollte man in solch einer Funktion höchstens haben? Hab zu den Rängen im Almanach nur eine Zuordnung nach Truppenstärke die der Rang kommandiert gesehen.
  • Da es alles mittelreichische Provinzen sind, ist es vermutlich egal, wo man sich zur mittelreichischen Armee meldet.

    Dienstzeit läuft ab, unehrenhaft entlassen, desertiert - das wären mögliche Gründe, sie mir so einfallen.

    Geltende Verpflichtungen sehe ich nicht mehr. Dienstzeit ist um da kann man nicht mehr heran gepfiffen werden: man steht ja nicht mehr im Dienst.

    So etwas wie frei arbeitende Detektive/Ermittler als Profession gibt es nicht. Es gibt aber durchaus Ermittler, bei der Garethischen Criminal Cammer, der Kriminalpolizei Gareths.

    Wie man einen Ermittler, wenn auch nach DSA 4, angehen, wurde hier mal überlegt: Viele Möglichkeiten für einen Ermittler.

    Wenn so etwas wie in diesem Fall über das Militär angefangen werden soll, würde ich die Wurzeln dazu auch im Militär anlegen, also dass es im Stützpunkt/Kaserne ein Verbrechen gab und aus irgendeinem Grund Dein SC mit daran arbeitete. Weil er da drin steckte (Eigeninteresse), als Gehilfe eines Offiziers, weil er Offizier/Fähnrich war und damit beauftragt wurde, oder aus sonstigen Gründe, und dabei feststellte, dass er ihm das liegt.

  • Eine gemischte Gruppe - selbst Bornmländer - sind in den (nur weiblichen) Ferdoker Lanzerinnen zu finden. Dienstzeit scheint nicht groß festgelegt, die Hauptfigur aus "Der Scharlatan" plant nach 5 Jahren auszutreten. Ihre bornl. Kollegin kündigt früher.

    Eine "Ermittler" wie S. Holmes wäre faszinierend - aber für diese (zwöflgöttl.) Zeit für mich undenkbar.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Eine "Ermittler" wie S. Holmes wäre faszinierend - aber für diese (zwöflgöttl.) Zeit für mich undenkbar.

    Irgednwie denke ich bei einem Ermittler der einen militärischen Hintergrund hat, eher erstmal an Magnum (Tom Selleck!).

    Zum Ausscheiden aus dem Militärdienst: Wenn der Charakter nach einer ganzen Dienstzeit ausscheidet, würde ich den VT Veteran irgendwie als passend empfinden. Hat der Charakter einen körperlichen Nachteil, wie etwa ein lahmes Bein, oder hat er ein auge verloren, oder etwas ähnliches? Dann wäre das, finde ich, eine gute Erklärung dafür, dass er eventuell frühzeitig ausgemustert wurde.

    Zum Rang: Wenn der Charakter nicht gerade aus dem Hochadel kommt, würde ich für einen Offizier der schon nach der ersten Dienstzeit abmustert höchstens den Leutnant empfehlen. Für Soldaten die irgendwelche spezifischen Funktionen in der Truppe wahrnehmen empfielt sich hingegen ohnehin eher ein Unteroffizeirsrang, üblicherweise der Rang eines Weibels, würde ich denken (an Unteroffizieren gibt es im MR sonst ohnehin nur den Korporal, oder?).

    Einmal editiert, zuletzt von Kearnaun (13. Juni 2019 um 19:57)

  • Ich sehe die Armeen Aventuriens eher als grosse Söldnerverbände, ähnlich dem 30jährigen Krieg. Das würde auch erklären warum damals ganze Regimenter zu Borbarad übergelaufen sind. Da spielt Vaterland, Heimat und ähnliches eine Untergeordnete Rolle. Die meisten Soldaten wollen einfach ein besseres Leben haben als die normale Landbevölkerung. Für (verarmte) Adlige ist eine Offizierskarriere eine Chance auch als (Nicht-)Erbe etwas aus sich zu machen.

    So könnte man auch relativ einfach „kündigen“.

    Beim Ermittler bin ich der gleichen Meinung wie zakkarus.

  • ... obwohl ... das es die Talente dazu gibt ... so eine Art Mittelalter-McGayver wäre denkbar - und gleichzeitig ein Grund wieos er die Soldatenlauifbahn hinwirft ... so ähnlich wie dieser sonderbare "Ermittler" aus Sleepy Hollow ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Für einen offiziellen militärischen Ermittler (mit Befugnissen) ist das Mittelreich eigentlich zu Rückständig. So jemand passt als "Neuerung" besser ins Horasreich (siehe Profos, 16. jhdt.). Denkbar ist allerdings ein Offizier, der sich Praios nahe fühlt (sehr passend ist natürlich ein entsprechender Familienhintergrund wie einen Geweihten Elternteil, einen prägenden Onkel etc.) und quasi durch sein "Geschick und Schicksal" inoffizieller "Ermittler" wurde.

    Nach dem Motto "war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und hat seine Sache gut gemacht, was den Vorgesetzten aufgefallen ist" und den man innerhalb seiner Einheit mit speziellen Aufgaben betraut hat (quasi eine frühe Form eines Profos).

    Da die Fähnriche (als Profession) wohl mit DSA 4 ausgestorben sind, ist ein Krieger am besten als Basis geeignet. Im Idealfall ist er darüber hinaus ein Adeliger (um etwas mehr Gewicht und Ansehen zu haben). Einen Gemeinen (gemeint ist ein Mannschaftsdienstrang bzw. Unteroffizier) kann ich mir in so einer Funktion eigentlich nicht vorstellen.

    Den Ermittler einfach nach der militärischen Laufbahn an zu setzen, ist meiner Meinung nach aber um vieles eleganter (wie Dr. Watson). Der Wandel kann natürlich gegen Ende der militärischen Laufbahn erfolgt sein (z.B. passenderweise mit einem Mord, der evtl. nicht aufgeklärt werden konnte -> Anbindung für zukünftige Abenteuer!). Das erklärt dann auch das anhaltende Interesse an Ermittlungen (er möchte dazulernen, um vielleicht doch irgendwann den Cold Case lösen zu können).

    Natürlich gibt es auch gemeine "Polizisten", die verschiedenen Gardisten. Das sind Kämpferprofessionen, aber im Regelfall keine Soldaten und auch keine wirklichen Ermittler. Auch hier kann man natürlich einen Ex Gardisten nehmen und ihn ähnlich wie den o.g. Offizier "nicht ruhen" lassen.

    Ich persönlich würde über den Offizier gehen, den Krieger als Grundlage nehmen (gibt das nötige Ansehen, Bildung, Stand) und ihn zu einem niedrigen Adeligen machen und den "Späteinstieg" nach dem Dienst wählen.

    @ Verpflichtungen

    Diese kann man natürlich immer eingehen und Verpflichtungen müssen nicht immer von außen kommen! Der Held kann sich natürlich auch selbst seinem Land verpflichtet fühlen und ist zur Stelle wenn der Herrscher (das Land, das Reich, sein ehemaliger Kommandant siehe Rambo ;) oder ähnliches...) in Not sind.

    Man muss ihn nicht rufen, sondern er fühlt sich selbst in der Pflicht.

    @ Dienstzeit

    In DSA 4 waren grob 5 Jahre die gängige Dienstzeit für die meisten Armeen. Da viele Truppen im Mittelreich von Häusern, Orden etc. gestellt werden und nur ein kleiner Teil "Reichstruppen" sind, gibt es sicherlich diverse abweichende Regelungen. Letztendlich ist es sowieso eher "Fluff" und wegen ein, zwei Jahren rauf oder runter ruft sicher niemand die Rollenspielpolizei.

    Letztendlich solltest Du nicht nur bei der Generierung die Freiheit von DSA 5 ausnutzen, sondern auch den Helden, sowohl in Werten als auch im Hintergrund, so gestalten wie Du ihn haben möchtest.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (13. Juni 2019 um 21:00)

  • Erstmal vielen Dank für die ganzen Infos und Ideen!

    So generell lese ich schon mal raus, dass das mit dem Dienst quittieren / normal beenden nach 4-6 Jahren kein Problem ist und eine Verpflichtung eher unüblich wäre, sehr schön.

    @Schattenkatze Hey da gibt's ja so ziemlich genau, dass was ich suche (in Gareth). Kann mir ja als Vorbild dienen.

    @Kearnaun bezüglich dem Veteranenstatus, keine schlechte Idee, aber so alt soll der Gute nicht zu Beginn sein^^

    ... obwohl ... das es die Talente dazu gibt ... so eine Art Mittelalter-McGayver wäre denkbar - und gleichzeitig ein Grund wieos er die Soldatenlauifbahn hinwirft ... so ähnlich wie dieser sonderbare "Ermittler" aus Sleepy Hollow ;)

    Gibt ja eine menge Gadgets im Nordmark & Flusslandband^^ Aber da hatten wir in der letzten Runde schon einen Tüftler, das wäre mir zu nah daran.

    @x76, zakkarus, Phexgeschwind ich seh schon der klassische Ermittler ist fehl am Platz, aber in die Richtung sollte es auch gar nicht so gehen.

    Ich hole mal ein wenig aus, dann wird die Idee klarer:
    Der Charakter soll durch sein Soldatenalltag in Berührung mit der Materie gekommen sein (Nach dem Motto "war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und hat seine Sache gut gemacht, was den Vorgesetzten aufgefallen ist" wie x76 ähnlich vorgeschlagen hat), und dadurch vermehrt von Vorgesetzten für solche Tätigkeiten eingesetzt worden sein. Er wird auch ein Intuitiver Magier unter anderem mit dem Objectovoco.

    Nach seinen 5 Jahren Ausbildung&Dienst reizt ihn dann das Unbekannte und er will in die Welt hinaus, aus dem Ermittler sein hat er vor allem, der Thrill nach dem Aufklären von Rätseln mitgenommen und so will er in seiner Zukunft (Abenteuerleben) ein Entdecker werden.

    x76 Danke für die ausführlichen Infos und möglichen Karrierepfade, ich hab mit meiner Gruppe entschlossen keine Adligen zu spielen (wollen alle den gleichen sozialen Rang haben), aber da sind so gute Ideen dabei, da muss ich echt nochmal grübeln ob ich nicht doc hwas grundlegend ändere!

  • ... körperlichen Nachteil, wie etwa ein lahmes Bein, ...

    Erinnert mich an: "I used to be an adventurer like you, but then I took an arrow to the knee."

    Den Ermittler an sich gibt es nicht, aber der typische Abeuteuer ist ja genau das! Typische Sätze von NSC's:

    Könnt ihr mir helfen, meine Katze ist verschwunden? (kleines Kind, Rotznase)

    Die Frau von Nebenan ist merkwürdig... (Alter Mann auf Bank)

    Auf dem Dach von Alrik sitzt bald der rote Hahn. (Vermummter in Taverne)

    ... und schon ermitteln die Helden, was dahintersteckt.

    @Militär:

    Klar gibt es auch im Militär Anklagen und sicher müssen dann auch Beweise zusammengetragen werden. Aber halt nicht wie bei Sherlok Holmes Indizienbeweise, sondern Zeugen und Gegenzeugen.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Lahmes Bein bei einem Ermittler ... hatten wir leider schon: Dexter Nemrod persönlich. ;)

    Nachtrag: Wie so'n Typ der Marke S. Holmes, in der Umgebung eines alten Edgar-W.-Filmes im erwürdigen Festum erleben möchte, sollte "Wirthaus Zum Lachenden Henker" lesen ... was bei S. Holmes vs. Cthulhu passte, funktioniert hier irgendwie nicht. Dieser "englische" Typ paßt nicht ins aventurische Festum.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (21. Juni 2019 um 21:11)