Charaktere zusammenhalten & Rollenspiel

  • Hi de Ho ...

    folgende Frage stellt sich mir, über die ich nun schon länger sinniert habe: Wie hält man die Charaktere einigermaßen beisammen. Konsequente \"Bestrafung\" von Einzelaktionen hat leider nur dazu geführt, dass nun völlig ungefährliche Einzelaktionen durchgeführt werden. Wenn Taktiker-Typen auf Aktionisten (man erinnere sich: \"Butt-Kicker\") treffen wird das ganze noch schlimmer. Wohlgemerkt: ich rede nicht über spezielle Charaktere, sondern eher über allgemeine Probleme, die sich aus den wirklichen Charaktereigenschaften der Spielern heraus ergeben.

    Klar ist auch, dass keiner hier Patentrezepte haben kann. Aber vielleicht gibt es ja einige Ideen, wie man sozusagen IT mit dem Zaunpfahl winken kann, dass DSA ein Spiel für eine Gruppe ist.

    Nun ja ... eigentlich wollte ich diese Frage ja an den Thread \"Spieler zusammenbringen\" anhängen, der aber wohl dem Hostproblem zum Opfer gefallen ist. Ganz allgemein könnte man überhaupt mal einige Tipps für Spieler zusammentragen, wie man seinen Helden \"einbringen\" kann auch wenn er gerade nicht im Spotlight steht. Wieso müssen denn immer alle gelangweilt in der Gegend rumstehen nur weil gerade ein anderer SC den Schlossmechanismus knackt? Ich würde mal gerne eine realtiv banale Szene in größtmöglichem Detailgrad ausgespielt haben, um mal zu sehen, ob es so mehr Spass macht, oder ob das nur den Spielfluss bremst. Hat in diesem Punkt vielleicht schon jemand Erfahrung gemacht?

  • OK, aus eigener Erfahrung gesprochen:

    In den Meisten Rollenspielrunden, in denen ich mitspiele (nicht nur bei DSA) kommen einzelaktionen von diversen Charakteren recht häufig vor. Da siee immer aus entsprechenden Situationen entstehen, und sowohl für das Rollenspiel als auch für die Story in irgendeiner Weise wichtig sind, werden diese von den verschiedenen SL auch selten unterdrückt oder in irgendeiner Weise \"Bestraft\".

    Glücklicherweise bestehen unsere Runden aus Spielern, die damit kein Problem haben, sondern sogar Spaß dabei haben, zuzüören, wie andere Spieler ihre Einzelaktionen planen und durchführen. Ich/wir empfinden dies auch nicht als störend für den Spielfluß, es geheört eben dazu.

    Da aber nicht jeder soviel Glück haben kann, hier ein kleiner Vorschlag, wie man solche Einzelaktionen für die anderen Spieler interessant machen kann. (die Idee hab ich in einem \"Dragon-Magazine\" aufgegriffen)
    Verteile einfach NSC\'s (bzw. MP, wie sie in DSA heißen), die in der jeweiligen Szene auftauchen, an die anderen Spieler, gib ihnen ein paar Notizen, damit sie wissen, wie sie diesen Charakter spielen müßen, und laß sie die Rollen übernehmen. So sind sie auch ins Spiel eingebunden, haben ihren Spaß und nehmen dem SL sogar noch etwas Arbeit ab. Natürlich klappt dies nur, wenn solche Charaktere in dieser Einzelaktion überhaubt vorkommen....

  • also ich hab auch das problem einer gruppe die nicht stillsitzen kann.

    einzelaktionen werden dann immer in der schule 8) in einzelgesprächen gemacht wärend die andern nix davon mitkriegen.

    bei treffen wo alle anwesend sind würd ich sowas lassen oder ihnen was anderes zum spielen geben (PC,PS2;Gamecube etc). da muss man nur aufpassen, das man nacher konsequent die sicherungen abstellt (sonst kommt man nima zum dsa spieln)

  • Bei \" Einzelaktionen \" verschwindet der meister und der Spieler immer in der Küche und kommen nach ein paar Minuten zurück.
    Entweder der Spieler erzählt nun , was er erlebt hat oder gescheitert ist oder nicht.
    Deine \" Bestrafungen \" waren wahrscheinlich immer \" körperlicher \" Art ( Überfall etc. ).
    Lass doch aber mal die \" Bestrafung \" direkt mit den Schwächen der Chars zusammenhängen .
    Das soll heißen :

    Der Schwache kriegt ein KK - Problem beim Wegräumen eines Hindernisses.
    Dem unCHarismatischen Spieler will niemand Auskunft geben.
    Dem Typ mit den beiden linken Händen gelingt eine feinmotorische Aufgabe nicht.
    usw.
    So , dass sie schließlich gezwungen sind , die anderen zu Hilfe zu bitten.
    Und das alles kannst du dem Einzelkämpfer ( ohne Proben ) in der Küche erzählen.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Klar ist, dass die Leute alleine nicht zurecht kommen. Das Abenteuer ist ja bereits vorher so erdacht (ich bin kein Freund spontaner Modifikationen), d.h. wenn ein Spieler z.B. unbedingt alleine in die Höhle mit den Ratten kriechen will, dann sind da nicht auf einmal weniger Ratten drin, nur weil er jetzt alleine ist und so kaum eine Chance hat. Es müssen aber nicht unbedingt immer Gegner sein, sondern es kann durchaus auch zu solchen Situationen kommen, die du beschrieben hast: ein Char kommt ohne Hilfe nicht in ein Haus etc pp.
    Das traurige ist aber, dass diese Mittel nicht zu wirken scheinen.
    Die Charaktere müssten irgendwie größeren Spass daran haben, wenn die anderen auch noch dabei sind. Da die aber meist nichts tun (ich hab seltenst mal eine Anerkennung ausgespielt gesehen) sind andere anwesende SC weder wichtig noch besonders angenehm (könnten sie einem doch die Beute/die Show/die Aufmerksamkeit stehlen) .... Aber zumindest habe ich ja schon mal einige Zusatzanregungen.


    Nun wieder zu meinem zweiten Problem (will heißen, mit mehreren soll eine interessante Geschichte erzählt werden)
    Von meiner Beobachtung her beschränkt sich das Rollenspiel der meisten auf \"Gespräche\" + minimalste Handlungsbeschreibungen, es sei denn, es droht akute Lebensgefahr bei einem Fehler, will heißen:

    Die Wäschetruhe am Morgen wird nicht etwa mit einem vertäumten Blick geöffnet oder der gebeutelte Körper einen kurzen Moment in der Morgensonne am Fenster gewärmt, sondern man macht sich einfach \"reisefertig\". Die Öffnung der Truhe in einem finstren Dungeon aber wird mit äußerster Akrebie bis fast zur Langatmigkeit hin beschrieben. Ist etwas mehr Plastizität im Alltag zu viel verlangt? Wenn ich hier ein Forenabenteuer lese komme ich zu der traurigen Erkenntnis, dass in einem echt gepsielten Abenteuer äußerst selten so detailliert (und dabei auch noch unterhaltsam anzuhören) von Spielerseite her die Handlung geschildert wird. Klar kann man sich in einem Foren-AB wesentlich mehr Zeit nehmen um seine Beschreibung zu entwickeln, aber ein wenig dieses Flairs sollte sich doch ins P&P übertragen lassen...


    EDIT: ich hab mal den Titel editiert, damit die zweite Frage nicht untergeht. Wie animiert man zu mehr Plastizität im Alltag der Helden?

  • Ich find da sprichst du etwas sehr wichtiges an was mir persöhnlih auch sehr fehlt.

    In meiner Gruppe ist es so das wir 1-2 Leute haben die nur darauf bedacht sind zum Ziel zu kommen.

    Da fallen dann genau so wie du es beschrieben hast Sätze wie \"Ich mach mich reisefertig\" oder \"Wir übernachten dann in der stadt und gehn dann weiter\"

    Ich persöhnlich reg mich dann auf und wen man dann selber mal etwas detaillreicher beschreibt sindse am meckern.

    Ich finde der Meitser sollte mehr Einfluss auf so etwas nehmen und vor allem für dieses detaillreiche Spiel APs verteilen.

    Ist zwar schade das man nur so zu einem guten Rollenspiel kommt (denn das ist es ja was diese detaillfreude bewirkt) aber wenns net anders geht!

  • Ich bekenne: Auch ich bin Spotlightdieb. Ich denke, es liegt daran, dass ich bis jetzt meistens gemeistert habe. Allerdings versuche ich, mich zu bessern. Zum einen versuche ich Einzelaktionen auf kosten der Atmosphäre zu kürzen (da hier nur Meister und ich etwas davon hätten), zum anderen setze ich meinen Spotlight (wenn auch nicht mich selbst, was allerdings an meinem \"Regelanwalt\"-Dasein liegt) vom Meister weg und mein Held unterhält sich mit anderen Helden über alles mögliche (wodurch diesen hoffentlich auch nicht langweilig wird, während der Magier mal wieder alle NSCs nach Zaubersprüchen abklopft).

  • Aber ich denk mal mit manchen chars kann man ned anders z.b. N Stadtgardist und n Dieb sind in der Gruppe,da wärs ja wohl schlecht wenn der Dieb keine Einzelaction machen würd oder?
    Zu 2. Is bei ´mir in der Gruppe genauso nur dass sie bei uns nicht mal viel Reden(ausser mein Knappe und n Zwergenkrieger).Naja wir sind ja auch noch blutige ANfänger !

    bye Hosh

  • ZU der Plastizität hab ich auch noch etwas zu sagen.
    Bei mir geht s nicht so darum, wie die Spieler nebensächliches beschreiben, sondern dass sie sich generell wenig gedanken über die Welt \"um Charakter, Auftrag und Gegner herum\" machen.

    Was ich damit meine? Ich zähle euch mal auf womit mein Söldner reist:
    Reisekleidung, Stulpenstiefel und -handschuhe, Reisemantel (gegen das schlechte Wetter), Kettenhemd (mit watt. Uterkleidung), eine Kette mit einem Drachen- un einem Schlingerzahn (kleine Trophäensammlung), Langschwert, Hellebarde, Wurfmesser (extra vermerkt, wo sie versteckt sind), Seil, Ersatz-Reisekleidung, Schlachtenkleidung (Die Bunte, die Söldner immer benutzen), Teure Festkleidung (man weiß ja nie, wann man einem Fürsten mal das Leben rettet), Waffenpflegemittel, Decke, Fackel, Zunderkasten, Pergament, Tinte, Feder,, Proviant (Genußmittel - Wein, Bier, Honig- extra vermerkt) und nützliches (Heiltränke etc.).
    Zum Vergleich, was der Rest meiner Kameraden dabei hat (Nur Sporadisch, sieht eh bei allen fast gleich aus):
    Kleidung, Waffe, Rüstung, Proviant (auf den Blättern steht \"Lebensmittel\") Waffenpflegemittel, nützliches.

    Außerdem lege ich, wenn ich weiß, dass ein Kampf bevorsteht, Mantel und Rucksack (und wenn ich sicher bin, keinem 4-Schritt-Vieh zu begegnen, auch die Hellebarde) ab und wenn ich überrascht werde, nehme ich mir den \"Luxus\" zwei oder drei Runden auszuscheiden um den Kram abzustreifen. Oder ich nehme eben extra BE in Kauf. Das tut der Rest der Gruppe nicht.
    Wie stellen die sich das vor? Laufen sie nur in Rüstung und Kleidung durch Schneeregen? Schlafen sie auf dem Boden? ziehen sie in ein-Schritt breiten Wehrgängen den Zweihänder, und Kämpfen dann mit Rucksack auf dem Rücken?(Na gut, der wäre ja nicht allzu voll...)
    Ich ermuntere sie ja schon dazu, \"realistischer\" zu spielen, aber sie meinen, ich würde übertreiben. Wie seht ihr das?

    Der vermutliche kürzeste Zungenbrecher der Welt: Öko-Ötzi

  • =) find ich gut wie dos machst..

    Denn ....bei der Ausrüstung fängts schon an...ich machs zum Teil sogar so das ich mir wenn ich mir ein stück käse kaufe (also ein etwas größeres) das ich mir das stück aufmahl und dann wegradiere was ich abgeschnitten hab =)

    Wie siehts bei euch denn so eigentlich mit dem aufs Klo gehen aus ?

  • Ausrüstung (detailliert, weil auch Gewicht eine wichtige Rolle spielt) gehört mit dazu. Wer nicht vermerkt hat, wieviel Rationen der Char hat, könnte der SL (u.U. ich) entscheiden, daß nur 2 Rationen da sind, obwohl die Reise eine Woche geht. Wer als männlicher Char kein Rasierzeug hat, dem wächst wildwuchernd ein Bart, und wer kein Teller und Besteck hat, muß mit den Fingern essen ... das sollte im Prinzip helfen, weil die anderen SC (spätestens NSCs) darauf entsprechend reagieren.

    Einzelaktionen sind manchmal unumgänglich (der Dieb wird kaum den Krieger und den Rest zu einem Bruch mitnehmen), nicht nur außerhalb des Abenteuers (z.B. ein Einbruch), sondern auch innerhalb. Wenn nur ein Char gut schleichen kann, wird der zum spionieren vorgeschickt, oder wenn alle heruntergekommene Nobodys sind außer dem Magier (ist schon deshalb eine Person von Stand, und mittels Ohne Seife ... kann er auch nett und adrett auftreten), muß der halt zum Stadtkämmerer gehen, um eine wichtige Information zu bekommen.

    Eine andere Form der \"Einzelaktion\" ist es, wenn etwa nicht der eine auf eigene Faust loszieht, sondern bekannt gibt, daß er etwas tun will, aber die anderen nicht mitmachen. Entweder aus dem Grund, daß kein Sinn darin gesehen wird, aber genauso gibt es auch Chars, bei denen das Rollenspiel fordert, daß sie zurückhaltend sind, bzw. bestimmte Dinge nicht tun würden. Das sollte natürlich beachtet und einkalkuliert und auch entsprechend nicht bestraft werden.

    Allerdings soll es in der Tat nicht ausarten mit den Einzelaktionen, da es schlußendlich ein Gruppenspiel ist, und wenn jemand für seinen Char immer alle Lorbeeren einheimsen will und deshalb sich ständig bei Nacht und Nebel davon macht, nimmt das den anderen auf Dauer den Spaß, von daher ist es schon gut, wenn dem/den entsprechenden SpielerN im und durch das Spiel klargemacht wird, daß die Fähigkeiten eines einzelnen Chars halt nicht ausreichen, sondern alle ran müssen.

    Trotzdem ist Anpassungsfähigkeit vom Spielleiter gefragt. Es gibt Gruppen, die haben keinen Kämpfertyp, und wenn dann das Abenteuer vorsieht, daß da 10 stark gerüstete Gegner kommen, haben die nicht-Kämpfer keine Chance ... Umgekehrt ist es genauso: eine Gruppe besteht vielleicht zum Großteil aus Kämpfern, dementsprechend müssen die Gegner etwas stärker gemacht werden, damit sie nicht zu leicht besiegt werden. Schließlich müssen die Spieler denken, daß sie sich ihren Sieg hart erarbeitet haben ... sonst werden sie übermütig.

    Wer unvorsichtig in die Höhle mit den Ratten reinkriecht (und dem Wissen natürlich, daß dort Ratten sind und deshalb der Möglichkeit, doch nicht alleine zu gehen) sollte auch nicht sofort von den Ratten getötet werden, ein Denkzettel (fast tot) sollte erst einmal verpaßt werden. Lernt der Spieler daraus immer noch nichts, kann beim nächsten Vorfall immer noch die ultimative Konsequenz gezogen werden.

  • Bei uns hat auch jeder ein bis zwei vollgeschriebene Seiten mit dem Kram, den er im Rucksack hat. Das echt thorwaler Trinkhorn, kleine Runensteinchen... Sowas will alles vermerkt werden :)
    So ein Abenteurerleben bringt es nun mal mit sich, daß man einen Riesenrucksack mitschleppen muss. Allerdings gehen wir davon aus, daß wir den beim Kampf immer von alleine ablegen, denn sonst müsste man neben der BE ja noch einen Gewandtheits-Malus undundund einrechnen. Bei andern Aktionen wie z.B. klettern und anderen körperlichen Talentproben gibt es ja extra den BE-Modifikator.


    Zu den \"Einzelaktionen\":
    Es ist doch völlig in Ordnung, wenn einzelne Helden verschiedene Sachen besser können als andere. Wenn jeder mal seinen Teil zur Handlung beisteuern kann, macht das auch überhaupt nicht aus.
    Bei manchen Abenteuern, die z.B. sehr kampflastig sind, steht der Streuner natürlich oft im Regen, aber daran kann man IMHO auch die Abenteuergüte erkennen. (Oder es steht wenigstens am Anfang mit drin, für welche Typen das Abenteuer nicht unbedingt geeignet ist..)

  • Sehr geehrter Herr Orm
    es ist natürlich bequem, automatisch alles abzulegen, aber Rucksack, Mantel u.ä. lassen sich nicht mit einer geschickten Bewegung auf den Boden werfen. (Gut, man könnte eine GE-Probe verlangen, aber...)
    Und außerdem, da ich manchmal auch die Hellebarde ablege und der einzige Heiltrank der Gruppe sich in meinem Rucksack befindet, wüsste ich schon gerne, WAS ich WO, WANN und WIE abgelegt habe (der Heiltrank ist in einer Glasflasche...)

    Rasierzeug? Besteck?? Seife???
    Das hab\' ich ganz vergessen. Danke, Schattenkatze, muss ich umgehend notieren.

    Zu den Alleingängen ist mir noch etwas eingefallen.
    Einer unserer Spieler hatte offensichtlich Spaß daran, rein aus Prinzip nicht vorgeschlagene Wege zu nehmen. Das ging soweit, dass er, als ich als Meister es zuließ, den Rest der Gruppe in deren Abwesenheit der Dämonenpaktiererei bezichtigt hatte. Dabei wurden sie eh schon von KGIA und Bannstrahlern (zu unrecht) gejagt.
    Na ja, als der Fall sich aufklärte revanchierten sich die beiden und sprachen ihm die Schuld zu. Und er hatte niemanden zum entlasten...
    Seit sein Magier auf dem Scheiterhaufen der Bannstrahler gelandet ist, ist sein Krieger weitaus vorsichtiger.

    Der vermutliche kürzeste Zungenbrecher der Welt: Öko-Ötzi

  • Wenn sich die Gruppe darauf einigt, dass sie die Sachen ablegen sobalt sie kämpfen, ist es doch OK. Auch wir machen das so: schließlich weiß man in der Regel, wo man gerade stand als man die Sachen ablegte und in den Kampf lief. Die Spieler haben sich genau vermerkt was sie am Gürtel haben und was im Rucksack liegt: Verwechselungen sind so schonmal ausgeschlossen. Ich finde es in der Tat übertrieben, wenn sich z.B. ein Stück Käse kauft und es sich aufmalt und dann wegradiert. Es reicht ein völliges: Ein Stück Käse. Meiner MEinung nach. (Reicht so und so lange) Ich habe meist nur die Rationen aufgeschrieben: bei uns heißt dies: Brot, Wurst und Käse (haltbar mehrere Tage). Wenn etwas exklusives mit sich geführt wird, (Alkohol z.B. oder Früchte) dann wird das schon vermerkt. Als mein MAgier einmal 2 Wassermelonen kaufte hatte ich mir das natürlich notiert, weil mein Rucksack nur noch gerade so zu ging :roll: . Naja die waren nach 2 Tagen dann auch wieder weg.

    Bei Satteltaschen vermerken wir auch immer, auf welcher Seite des Pferdes was ist. Einmal hatte eine Gruppe einen Einspänner (So nen Kriegswagen, also keine richtige Kutsche mit nem Pferd davor): der Fahrer hatte immer die sperrigen Sachen (Speere) mit im Wagen und die Rucksäcke.

    Da du das Klo angesprochen hast: das finde ich ebenfalls übertrieben: die Helden werden schon dann gehen, wenn sie müssen (das muss nicht ausgespielt werden: kann mal abends in der Kneipe sein, dass ein Held mal aufsteht und kurz rausgeht, ist einfach \"Geschmacksache\" :paranoid: )
    Es wäre in meinen AUgen unfair, einen Helden zu handicappen mit \"du musst mal ganz dringend\" \"aber ich bin mitten im Kampf!\" \"verkneif es dir!\"

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Das mit auf Klo gehen könnte man als Meister aber auch für sein AB nutzen. zB: Abend am Lagerfdeuer, die Spieler unterhalten sich, essen trinken und ja: Einer muss mal austreten. Er geht also ein ganzes stück weg (wegen dem geruch) und erleichtert sich. Wenn er wiederkommt, sieht er das seine Gefährten in einer mislichen lage stecken (Räuber, der Endgegner, Tiere etc) und kann ihnen den Überaschungsmoment nutzend helfen.

  • @Septic

    Du wünscht Dir mehr Plastizität im Alltag? Komisch, ich mein, da war mal etwas. Ich glaube das ging ungefähr so:

    Spielerin (Zerlina): \"Ich hole das Brot aus meinem Rucksack, schneide mir ein Stück ab. Ich hole noch ein Stück Käse aus meinen Rucksack und schneide davon auch ein Stück ab. Jetzt stecke ich beides auf einen Stock und halte den dann über das Feuer bis der Käse geschmolzen ist.\"

    Meister (Septic): \"Boah, [hier Name der Spielerin einsetzten]!!! Das interessiert doch kein Schwein!\"

    Ich weiß, ich bin ein a****, aber DAS konnte ich mir einfach nicht verkneifen :twisted: :lol:

    Of course she's gay!

  • Hellebadier: Bitte, gern geschehen. Handtuch und eine Haarbürste kann ich ebenfalls noch vorschlagen, genauso wie die Erwähnung, ab und an mal Rüstung Waffen zu pflegen und zu checken (womöglich sinkt so ein Bruchfaktor schneller, als man \"ups\" sagen kann), außerdem natürlich mal jedes x-te Abenteuer einen Satz neuer Kleidung kaufen (theoretisch ist so ein Hemd nach einem Kampf bereits im A****, aber man kann es mit dem Realismus schlußendlich dann doch tatsächlich übertreiben).

  • Jetzt wissen wir ja wie Septic wirklich spielt, wenn er nicht grad im forum ist. :lol:
    Aber nee mal im ernst, ich finde es zum Beispiel übertrieben jeden tag einer 10 tage Reise auszuspielen.( nur den ersten tag und dann alle tage an denen etwas besonderes passiert, vieleicht nur die besonderen ereignisse des tages)

  • Jo ... wir alle entwickeln uns :lol::D

    Mittlerweile finde ich es aber wesentlich nerviger, wenn gesagt wird: \"Wir schlagen ein Nachtlager auf. Passiert irgendwas in der Nacht?\"

    Also desweiteren geht es mir ja auch nicht um das Ausspielen jeder einzelnen Sekunde, sonder um einen etwas prosaischeren Erzählstil.
    Da ich [Name der Spielerin] recht gut kenne :wink: kann ich sagen, das dies bei weitem nicht ein solcher Erzählstil von ihr war. [Mein Vorschlag, der wohl mehr Anerkennung meinerseits gefunden hätte: \"Ich krame Käse und etwas Brot aus meinem Rucksack und röste es genüßlich über dem Feuer. ... ist nicht ganz so langatmig und sagt in etwa dasselbe aus]Dennoch war es natürlich wohl verkehrt, es abzuwürgen. ( ... ich bin mir allerdings nicht mehr so 100% sicher wann und auch nicht 100% sicher, ob es nicht vielleicht als Scherz gemeint war, was aber im Grunde genommen schon schlimm genug wäre. Solche Scherze, die ich mir leider auch häufig nicht verkneifen kann zerstören nämlich auch immer viel Atmosphäre.)
    Aber wir wollen nicht darüber reden...ich habe das Problem bereits erkannt und versuche dran zu arbeiten.

    Also, was verstehe ich unter etwas mehr Plastizität: Das auch interessante Beiläufigkeiten gelegentlich Erwähnung finden, die es ermöglichen sich einen Charakter besser vorzustellen. Nehmen wir doch mal das Beispiel Aussehen: Beim unmittelbaren Kennenlernen werden die Chars einmal kurz beschrieben und dann fließt das Aussehen an sich faktisch nicht mehr ins Spiel ein. Bei manchen kann man sich schon gar nicht mehr erinnern, wie sie überhaupt ausschauen.
    Ich finde die hier erwähnte Akrebie bei der Ausrüstungsauflistung und die realistische Benutzung dieser sehr schön. Ich möchte dennoch niemanden zwingen, dies genau so zu machen. Es geht hier nicht um die Spieltechnischen Auswirkungen, sondern um Atmosphäre. Und die wird duch solcherlei Beschreibung halt erzeugt.
    Das Ganze kann allerdings auch nach hinten losgehen (wenn z.B. die Kampfvorbereitung eines einzelnen Chars zu einem 5 Minuten Monolog wird ... alles schon erlebt :wink:) Wie soll ich es sagen: kurz und dennoch irgendwie \"lesenswert\" sollte eine solche Beschreibung sein.

    In Selbstanalyse würde ich sagen: ich bin im Moment realtiv unzufirieden mit der Umsetzung solcher \"Alltagsdinge\", aber vermutlich auch in \"spannenden\" Situationen schnell damit zu übersättigen. Spannend deshalb in Anführungszeichen, weil es ja im Grunde genommen äußerst subjektiv ist. Wenn man bzw. ich natürlich auch ein Gefühl entwickeln könnte, wann eher Augenmerk auf der \"Action\" liegt ( wer schon mal einen Deutschaufsatz geschrieben hat weiß, dass in spannenden Situationen lange Detailschilderungen tödlich sind ) und wann Zeit für etwas ausladendere Beschreibungen ist, dann wäre man schon eine ganzes Stück weiter in der Problematik. Der Rest ist dann halt Übungssache.

    Nachtrag zu den Einzelaktionen: Da würde ich auch sagen, dass es stark auf die aktuelle Stimmung ankommt. Wenn ich meistere bin ich natürlich mit jeder \"Einzelaktion\" auch involviert, d.h. es ist schon mal a priori nicht langweilig. Wenn man aber 9 Einzelaktionen simultan versucht abzuarbeiten und dabei noch darauf achten will, dass keiner sich irgendwie aufmerksamstechnisch benachteiligt fühlt ist man relativ schnell im Stress und natürlich auch nicht mehr so sehr an der individuellen Einzelaktion interessiert. Und ich habe mich durchaus schon sehr gut amüsiert, wenn z.B. eine gewisse Simka irgend eine Information aus einem NPC locken wollte und es einfach nicht geschafft hat irgendwie mal auf den Punkt zu kommen, weil ihr ganzes Leben nur aus Heimlichkeit besteht :wink: Es kommt halt immer auf die Situation an. Zu manchen Charakteren gehören halt Einzelaktionen und diese sollen ihnen auch gewährt werden. Nur wird ein Streuner z.B nicht ganz alleine eine unbekannte Höhle erforschen, die über einen Geheimgang in einem Burgkeller zu erreichen ist. Spätestens, wenn er dort Mauerwerk und eine Tür entdeckt sollte er doch jemandem zumindest Bescheid geben, wo er sich gerade aufhält. Diese individuelle Einzelaktion war halt nervig, weil ich wußte, dass der Charakter dort sterben würde, wenn er unvorsichtig und allein ist. Und ich will ja nicht, dass jemand stirbt.

  • Es ist halt schwierig abzuschätzen, welche genauen Details SL und Mitspieler langweilen und was nicht.
    Es ist wichtig zu beschreiben, wenn z.B. eine Tür geöffnet oder eine Truhe geöffnet wird, wie das genau getan wird, sonst geht es ungefähr so:

    Spieler: Ich gehe zur Truhe hinüber und öffne sie.
    SL: Als Du den Deckel anhebst, spürst Du ein stechen in der Hand. W6 [mehr oder weniger] Schaden.
    Spieler: Ich trage doch Handschuhe und habe mich natürlich auch seitlich neben die Truhe gestellt.
    SL: Das hast Du aber nicht gesagt. Du hast gesasgt, Du gehst hin und machst auf.

    Ihr kennt solche Szenen. Spätestens nach einem solchem Erlebnis wird jeder Spieler darauf achten, in Zukunft die genauen Akltionen zu beschreiben - wenn es wichtig ist.
    Mir ist es schon passiert, daß meine Amazonengeweihte sich von mir beschrieben immer schön brav um ihr Pferd kümmert und in jeder freien Minute beten geht, und der SL am 2. (!) Spielabend sagte, daß ich das NICHT ständig erwähnen müßte, weil es ja wohl selbstverständlich sei. (Nur ohne Erwähnung der Pferdepflege hätte es vermutlich geheißen: Du kümmerst Dich nicht um Dein Pferd, LO sinkt oder etwas in der Art.)

    Ich denke, es wäre gut zu beschreiben, daß z.B. sich abends ein schöner Platz zum schlafen gesucht wird, die Decke aus dem Rucksack geholt und gegessen wird, am nächsten morgen das Feuer geschürt, gefrühstückt und die Decke wieder in den Rucksack gepackt wird.
    Genauere Handlungsbeschreibungen wie: \"Ich schüttel meine grün-blau karierte Decke aus, klaube alle Blätter, Äste und Ameisen heraus, falte sie sorgfälig 3mal und stecke sie säuberlich in den Rucksack zurück, den ich zuziehe und mich vergewissere, daß nichts herausfallen kann\" sind dann m.M. nach überflüssig.

    Wenn gewisse Prozedere regelmäßig stattfinden, z.B. Pferdepflege, Waffenpflege, Waffenübungen, etc., dann reicht es m.M. nach aus, einmal eine genauere Beschreibung zu geben, und sich ansonsten darauf zu beschränken, \"Ich mache Rüstungs- und Waffenpflege\" oder \"Ich tränke und füttere mein Pferd, gebe ihm ein bißchen Seelenliebe und putze es mindestens eine halbe Stunde lang\" zu sagen.

    Aber wenn Du eine genauere Beschreibung von Alltagsdingen möchtest, dann sag das (mir gegenüber hiermit geschehen) und ich zumindest will versuchen, das in meine Beschreibungen einzubinden.
    Nur meine bisherigen Erfahrungen beinhalteten immer, daß es niemals wirklich jemanden interessiert hat, und ich finde auch selbst, daß zuviel Detailreichtum in nicht wirklich wichtigen/interessanten/aufregenden/lustigen/etc. Situationen eher störend wirkt.
    Aber in der Tat, es sollte nicht immer völlig unter den Tisch fallen.