[MI] PdG: Rabe von Punin & Golgariten

  • Hallo,

    wir haben nun gestern endlich PdG zum Ende gebracht und dabei bin ich (als der Meister) auf ein kleines Problem gestoßen, was ich nicht so ganz verstehe:

    Zu Beginn des Abenteuers erhält die Gruppe ja den Segen des Raben von Punin (MdD 40: "eine der mächtigsten bekannten Segensformeln"), durch welchen unter anderem ein scheinbar Toter auf wunderbare Weise wieder von Uthars Pforte zurückgeholt werden kann. Das Abenteuer schlägt auch vor, dass das einem Helden am Friedhof der Seeschlangen passieren sollte/ kann, um den Geistern von der Mine den Weg in die 3. Sphäre zu weisen.
    Das ist nun einem unserer Helden (Baron von Menzheim) geschehen. Ein weiterer Mitspieler (Golgarit aus Punin) hält den Baron jetzt für von Boron verflucht, da er von ihm zurück ins Leben geschickt worden ist, anstatt die Gnade des Todes empfangen zu dürfen. Soweit ich das sehe, ist das tatsächlich so im Dogma der Golgariten verankert. Nun frage ich mich allerdings wie beides zusammen passt.
    Gerade ein Golgarit, der auch noch direkt in Punin seinen Dienst tut, sollte doch von solcher Segnung wissen, bzw. der dann nicht so kritisch gegenüber stehen?  :confused2:

  • Die Idee, Helden wegen der Dramatik zu töten, wiederzubeleben und dann doch weiter auf Abenteuer gehen zu lassen gefällt mir nicht gut.

    Tatsächlich ist bei uns an genau der selben Stelle einer der Helden gestorben um die Geister gegen die Paktierer zu führen. Allerdings ist er anschließend dennoch in Borons Hallen eingezogen als er den riesigen gehörnten Sohn Charypthoroths aufgehalten hat, war dem Tod also nur kurzzeitig entkommen. Das ist mMn auch weitaus stimmiger, denn der Spieler deiner Runde hat in meinen Augen recht: der kurzzeitig Verstorbene müsste in den Augen seiner Mitmenschen entweder als lebender Heiliger oder als Verdammter erscheinen. Schließlich hat ihn die Liturgie (und mir war bis gerade nicht einmal bewusst, dass die Wiederauferstehung auf die Liturgie des Raben zurück zu führen war - ich hielt sie für ein Eingreifen Borons) ja tatsächlich vom Tode zurück geholt und nicht etwa geheilt.

    Beides für einen reisenden Helden nicht eben passend.

  • Zum einen ist dieser Segen ein Beispiel für "toller NSC kann Dinge, die regeltrechnisch nicht gehen": Eine Liturgie auf gut Glück Tage oder Wochen im Voraus auf mehrere Personen gewirkt, von denen eine ein Nutznießer sein kann und dazu ist diese Liturgie mal eben schnell gesprochen.
    Ich hatte das damals als Spielerin für einen Segensspruch gehalten (kein liturgisches Wirken), aber beim Friedhof hat unser SL mit großer Begeisterung Yo'Naho die Gruppe so richtig (und mit Vorsatz, weil er ja diese Liturgie in der Hinterhand hatte) aufmischen lassen und bis auf den Magier, der sich hinter einem Fortifex verstecken konnte, sind alle gestorben.

    Dann gab es für jeden SC ein separat ausgespieltes Nahtod-Erlebnis, in dem man sich entscheiden konnte, zu sterben oder eben die Möglichkeit, der angenommenen Aufgabe weiter zu folgen (Borbarad zu bekämpfen), anzunehmen. Natürlich haben sich alle für das Leben entschieden und ihre Seele fuhren wieder in die geborgenen Körper zurück.
    Das war dann eine sehr schöne Szene und für jeden sehr persönlich.
    Geister aus der Mine führen kamen jedoch bei uns nicht drin vor. Die hatten wir vorher allerdings in einem mehrtägigen Grabsegen-Marathon alle mit Grabsegen verbrannt.

    Vor allem hatte die Szene deutlich gemacht, dass Yo'Naho selbst für unsere hochgezüchtete und sehr kampfstarke Gruppe gleich mehrere Nummern zu groß war.

    Ich kenne mich mit Golgariten nicht so aus, aber generell denke ich, wenn das Oberhaupt der Kirche einen Segen zu genau diesem Zwecke spricht und diese dann auch so viel später wirkt, dass es ganz bestimmt kein Fluch, sondern nur Borons Wille sein kann. Boron bestimmt den Todeszeitpunkt und offenbar war für diesen Mensch sein Zeitpunkt noch nicht gekommen. Ich sehe da eigentlich ganz klar eine große Ehre drin, dass dies geschieht, aber keinen Fluch.
    Boron hat befunden, dass es noch nicht die Zeit ist, dass eine Aufgabe noch mindestens zu erfüllen ist. Erst recht, wenn dies bestimmt so gewollte ist, da Boron hier über sein Kirchenoberhaupt gewirkt hat.

  • Interessante These dazu:
    Seele kehrt in den Körper zurück... okay...
    Körper hat aber trotzdem Verbrennungen höchsten Grades... ne Axt im Rücken (Querschnittslähmung)... ist das bei dem Segen auch ausgearbeitet in wie weit der Körper geheilt wird, wenn die Seele zurück kommt?
    Könnte aufjedenfall ne ziemlich Schwachstelle sein, jenachdem wie argh man da massakriert wurde und vielleicht noch erhebliche Folgeschäden zu verbuchen hat (also davon ausgegangen das es so ist, würde ich die Liturgie alles andere alles unbalanciert finden, auch wenn ich mich Schattenkatze´s Meinung anschließe, dass es im Grunde schon quasi eine "Freizauberer-Liturgie" darstellt).

  • Da in unserem Fall die SC von Yo'Naho getötet worden waren (ein riesiger, riesiger, wirklich riesiger 9-Gehörnter Kraken), gab es laut SL-Beschreibung einige ziemlich widerwärtige Geräusche, als sich die Knochen der Toten wieder dahin schoben, wo sie hin gehörten, zusammen fügten oder auch neu entstanden, denn das Viech mit seiner gewaltigen Kraft und Masse hatte ziemlich viel kaputt gemacht mit dem jeweils einen (beiläufigen) Treffer.
    Es waren alle kern gesund und ohne Auswirkungen lebendig und geheilt, als das Leben in sie zurückkehrte, aber dafür wurde erst mit dem ins Leben zurückkehren gesorgt. Sie haben es nicht selber mit erlebt, sondern ist geschehen (Und war notwendig) und dann kamen alle zu sich.

    Da ich nur Spielerin bin, weiß ich nicht, wie der Segen beschrieben wird, aber da er ja auf quasi auf gut Glück im Vorfeld gewirkt wird (Wochen vorher), befürchte aber, dass es da wenig Beschreibung oder Vorgabe gibt, da der wohl genutzt werden kann/soll aus der Hinterhand heraus, wenn notwendig und diese Notwendigkeit geht ja aus der jeweiligen Situation heraus.
    Ich habe gerade meinen SL gefragt und der meinte, das wäre in der Tat vage gehalten und das vermutlich mit Absicht.

    Man kann es natürlich eigentlich als Wunder Borons betrachten, das über dessen obersten Vertreter gewissermaßen initiiert wurde. Fände ich besser und auch mystischer (und regelkonformer, denn gegen große Wunder durch eine Gottheit kann man weniger einwenden), als "nur" davon auszugehen, dass der Rabe da mal eben eine bislang unbekannte Liturgie aus dem Ärmel geschüttelt hat. Noch mal kann der Rabe das also nicht machen, weil er es nur dieses eine Mal auf Geheiß und mit Willen Borons geschafft hat.

  • Das mit dem Wunder sehe ich da in der Hinsicht auch so.
    Liturgie-Regeln sind Liturgie-Regeln... man erfindet ja auch nicht einen "Borbarard-töte-ich-mit-einem-Schuss-Zauber" oder in diesem Fall einen Wiederbelebungszauber.
    Das als Gotteswunder darzustellen klingt aufjedenfall deutlichst plausibler!