Vorweg: Bei aller in meinem Namen anklingenden Neigung zu südländischer Exotik finde ich doch, möchte ich doch keinem 'Aventurien ohne Mittelreich' (genauer: ohne einem starken, relevanten Mittelreich) entgegen sehen. Die Gründe:
a) Die Exotik des Südens ebenso wie die Wildnis und Weite des Nordens ziehen ihre Faszination doch gerade aus dem Kontrast zu den relativ ruhigen, sicheren und gemütlichen Landen in der Mitte des Kontinents.
b) Man ist ja auch als Spieler durch seine Jugend geprägt und damals wuchs man eben mit der Erzählung auf, dass es ein mächtiges, unvorstellbar großflächiges Kaiserreich mit Gareth als Hauptstadt gab. Ein Neues Reich, dass aus der Rebellion gegen dämonbeschwörende bosparanische Kaiser hervorgegangen war und auch die Sklaverei abgeschafft hatte.
c) Es war das als bieder und provinzell belächelte Mittelreich, welches in den 1020er Jahren die Hauptlast des Krieges gegen Borbarads Erben getragen hat.
Kurz: Ich will nicht, dass sich das Mittelreich in Richtung einer chaotischen, fragmentierten Ansammlung von Territorien entwickelt (in der Art des irdischen "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" entwickelt) und sich das gefühlte Zentrum Aventuriens ins Horasreich verlagert.
Die Entwicklung unter Rohaja schein mir zwiespältig: Einerseits wurden mit der Ochsenbluter Urkunde die Rechte der Landesfürsten abermals gestärkt. Andererseits sind in den ewigen "Problem-Provinzen" Albernia und Almada wieder halbwegs reichstreue Lehnsleute am Ruder und im Osten scheint die Befreiung der Schwarzen Lande langsam voranzukommen. Auch scheint Rohaja als "Heldenkaiserin" aufgebaut zu werden (also mit Popularität beim Volk und bei den Truppen).
Weiß hier jemand, ob von der Redaktion eine längere Amtszeit Rohajas und ein echtes 'Comeback' des Mittelreiches geplant ist?