ZitatEs beginnt schon mal damit, dass ich nicht ständig irgendwelche riesen Katastrophen (Ogerzug, Orksturm, Borbaradinvasion, noch ein Orksturm, Jahr des Feuers) brauche, um das Heldenleben interessant zu machen. Man kann auch auf kleinerer Ebene seinen Spaß haben.
Das möchte ich unterstreichen! Die Anhäufung von Weltenbrand-Ereignissen in den letzten Jahren war inflationär.
Bezogen auf das Mittelreich sehe ich gar nicht primär die Gefahr eines dramatischen Untergangs. Dämonenreiche sind auf Dauer nicht lebensfähig und die Orks werden sich nach ein paar spektakulären Raubzügen eh wieder in die schwarzen Zottelhaare kriegen. Ich sehe für das Mittelreich eher die Gefahr eines würdelosen Dahindümpelns: Provinzialismus, Adelsfehden, Kleinstaaterei und Siedlungsrückgang. Sozusagen eine "Nostria-&-Andergast-isierung". Falls Rohaja diesem Reichszerfall entgegenwirken kann, soll's mir recht sein. (Die Frage dynastischer Legitimität überlasse ich gerne späteren Historikern *g*)
Ich gehe mal davon aus, dass in Aventurien auch in Zukunft in der Hauptsache die Menschen um Macht und Territorien ringen werden. Und da denke, ich dass für das Mittelreich (neben der Befreiung Tobriens) v. a. das Verhältnis zum Horasreich und zu Al'Anfa entscheidend sein wird. Zum Horasreich, weil dieses das weitaus mächtigste Nachbarreich ist. Zu Al'Anfa, weil dieses im Rennen um Charyptik, Südmeer und Uthuria die Hauptrivalin des Horasreiches sein wird. 'Realpolitisch' ist die Sache aus mittelreichischer Sicht klar: Mit Al'Anfa zusammenarbeiten, um die Machtentfaltung des Horasreichs zu begrenzen. Prinzipiengeleitet (wir sind ja in einem Fantasyrollenspiel) ist die Sache komplizierter:
- Al'Anfa steht für organisierten Menschenraub, Todesspiele in der Arena und jeder-ist-sich-selbst-der-nächste. Von einer "Heldenkaiserin" würde ich mir da weniger realpolitische Anbiederung erwarten. Sie sollte sich in ihrer Südlandpolitik eher im dortigen Mittelreich-Protektorat Hot-Alem Rat holen. Dort ist Sklavenhandel verboten und der Fürstprotektor Refardeon knüpft heimlich Kontakte zu dem Waldmenschen-Anführer He-Sche (gareti: "Sonne"!).
- Bosparan wiederum hat in seiner Geschichte zwei Dämonenkaiser hervorgebracht, der Fall Bosparans war ein Götterurteil! Die Bosparaner hatten sozusagen "on the wrong side of history" gestanden. Ein erneuter Aufstieg Bosparans/Vinsalts zur Supermacht würde das Ergebnis der Zweiten Dämonenschlacht auf den Kopf stellen und einen Hauptstrang der bisherigen Aventurien-Erzählung in den Hintergrund treten lassen.