Filme mit historischem Hintergrund

  • Luftschiffe? Ich dachte, es sind die drei Musketiere und nicht Jahr des Feuers ... *grml* Ich werde mir da auch mal den einen oder anderen Trailer zuführen. Was ich bis jetzt darüber gelesen hatte, erwähnte keine Luftschiffe.

    Der Herzog von Buckingham ist aber wenigstens in der Romanvorlage nicht der Böse und Bloom spielt den (behaupteten die Berichte, die ich gelesen habe).

  • Ich finde auch, dass der Kinotrailer eher an eine weitere Verfilmung eines Marvel/DC-Comics erinnert und nicht an die drei Musketiere. Den werde ich mir nur ansehen, wenn die Kritiken wirklich gut sind, ich rechne aber nicht damit.

  • Naja in einem ganz normalen Actionfilm kann man 3D auch nicht rechtfertigen und ohne 3D kann man nun einmal nicht den doppelten Preis verlangen...also sinnfreie Achterbahnfahrten, die den Film auch unter Garantie über 2h ziehen werden, weil irgendwie muss man ja schon noch Dialoge unterbringen und gaaanz tolle Computereffekte...seufz :trauer: .

    Und aus diesem Grund kommen hier jetzt die BBC-Verfilmungen der Jane Austen Filme her! Einfach weil die mit liebe zum Detail gemacht sind und keine Effekthascherei. Die haben nun von allem hier genannten einen ganz anderen Ton, aber zeigen trotzdem ein gutes Bild dieser Zeit (mit allen Seltsamkeiten). Die besten davon Emma, Verführung und natürlich...der einzig wahre Dreiteiler der einfach...hach...er ist einfach schön: Stolz und Vorurteil. Die hier genannten Versionen sind allesamt wirklich besser als ihre Hollywoodentsprechungen. Starbesetzung hin oder her, aber der Brite an sich weiß einfach eher, wie er sich selbst in Szene setzen muss...

    Stolz und Vorurteil gehört zudem so ziemlich zum Besten, was ich im Fernsehen jemals gesehen habe. An dem Film stimmt einfach alles: der Cast passt gut zusammen, Kostüme, Set und Maske sind sehr gut und dadurch, dass es drei Teile sind, lässt sich der Film auch Zeit seine Handlung zu entwickeln und verlangsamt das Tempo auf eine der Zeit angemessene Geschwindigkeit...oh und Colin Firth :zwinker: .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ein meiner Meinung nach interessanter Film, wenn man das Mantel & Degen Genre mal aus einer anderen Sicht betrachten möchte (nämlich die weniger cineastische als vielmehr die realistischere) ist der Film "Alatriste" mit Viggo Mortensen. Eine spanische Produktion (wie Viggo da gelandet ist - keine Ahnung). Der Film spielt in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, umspannt gut zwei Jahrzehnte, und beinhaltet die spanischen Kriege in Flandern und gegen Frankreich.

    Die Kämpfe sind - im Gegensatz zum sonst üblichen in diesem Genre - nicht aufgestylte, minutenlange Fechtduelle, sondern zuweilen binnen weniger Sekunden nach zwei bis drei Hieben/Paraden beendet. Allgemein ist der Film "schmutziger", also weniger der "Die 3 Musketiere"-Stil. Eher so was wie ein "Full Metal Jacket" oder "Erbarmungslos" in der Rennaissance...

  • Zitat von "Turajin"

    Die Kämpfe sind - im Gegensatz zum sonst üblichen in diesem Genre - nicht aufgestylte, minutenlange Fechtduelle, sondern zuweilen binnen weniger Sekunden nach zwei bis drei Hieben/Paraden beendet.


    Aye, die Kämpfe sind stark. Und die Szene, wo Mortensen und sein Kollege beide schwer verwundet auf diesem Hof liegen der sehr nach Filmset aussieht, und sich mit letzter Kraft darüber amüsieren, dass sie als Söldner doch eigentlich einen perversen Job haben.;)
    Dem Rest des Films fehlt es mMn leider sehr an Rhythmus.

    Zitat von "Ehny"

    Restauration - Zeit der Sinnlichkeit


    Der hat es soeben in meine private diesjährige Sam-Neill-Werkschau geschafft, danke sehr.:) Neill ist eh einer der besten Kostümfilm-Darsteller, knapp hinter Irons.
    Ach, da gibt es so viele tolle, Zeitalter der Unschuld, Gefährliche Liebschaften... vor Pride & Prejudice hab ich mich immer gedrückt, vermutlich ungerechtfertigterweise, aber da hatte ich studienbedingt schon genug mit dem Buch zu tun...;)
    Goyas Geister ist viel schlechter weggekommen als er es verdient, meiner Meinung nach. Ein wunderschönes Panorama der Gegensätze, der Inquisitor der aus dem Folterkeller auf die Straße tritt und mitten im flanierenden, pulsierenden Barcelona (oder Madrid?) steht. Roger Ebert hat den Film als "Skizzenbuch Goyas" bezeichnet, das trifft es sehr gut. Und mittendrin ein immer spannendes, wendungsreiches, nuanciertes Schauspielerduell zwischen den zwei Könnern Javier Bardem und Stellan Skarsgard.
    Toller Film, nicht ohne Schwächen, aber seh ich immer wieder gern.

    Der Mongole hab ich noch nicht gesehen, man hört aber viel gutes. Könnte was für die sein, die die Khaal-Drogo-Szenen in Game of Thrones mochten, schätz ich, Traumweber;)

    Die Wiederkehr des Martin Guerre klingt plottechnisch zwar nach Richard Geres Sommersby-Schnulze, soll aber gut sein. Kenn ich auch noch nicht.

    Die Jungfrauenquelle ist ein ziemlich abgründiges Horrordrama im Mittelalter. Nicht angenehm, aber, wenn man mit Bergmans verbissenem Ernst und seiner 'Langsamkeit' generell klarkommt, sehr sehr faszinierend. Die Geschichte war auch die Vorlage zu Wes Cravens Last House on the left. Ein hinkender Vergleich zwar, aber diese Ahnung von absolut Bösem kriegen sie beide hin.

  • Zitat von "Larwain"


    Der hat es soeben in meine private diesjährige Sam-Neill-Werkschau geschafft, danke sehr.:) Neill ist eh einer der besten Kostümfilm-Darsteller, knapp hinter Irons.
    Ach, da gibt es so viele tolle, Zeitalter der Unschuld, Gefährliche Liebschaften...

    Gern geschehen...die Geliebte des französischen Leutnants fehlt noch :zwinker: . Und mit den beiden geb ich dir Recht, liegt aber hauptsächlich an ihrem Charisma. Da steht halt was im Raum, wenn die durch die Tür kommen und nicht wie bei manch anderen, wo alle Maske nüschd nützt.

    Die James Ivory Trilogie von Forsters Romanen kann man auch empfehlen: Zimmer mit Aussicht, Maurice und Was vom Tage übrig blieb. Da kommt dann Anthony Hopkins noch in den Reigen...der kann auch Historienfilme, wenn er denn mal will :laechel: . Alle drei Filme sind auf ihre Art und Weise sehr melancholisch und düster.

    Zitat

    Goyas Geister ist viel schlechter weggekommen als er es verdient, meiner Meinung nach.

    Dem kann ich mich anschließen. Ich fand den recht gut. Also wird jetzt kein Bügefilm (Filme, die ich so oft sehe, dass ich jede Szene im Prinzip auswendig kenne und sie eben beim Bügeln nebenher laufen lassen kann :zwinker: ), aber trotzdem recht gut.

    Deine restlichen Empfehlungen setze ich jetzt mal auf die Liste...wird ein guter Winter dieses Jahr, wie ich das sehe :laechel: .

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    - Immanuel Kant

  • Stimmt, die Ivory/Merchant-Sachen sind auch allesamt toll. Howard's End, Mr & Mrs Bridge... und French Leutenants Woman fällt in die Kategorie "Jeremy Irons und seine kaputten Affären", die sind immer ganz groß, das ist der rote Faden seiner ganzen Karriere.
    Kurz gesagt: Briten + große, unterdrückte Gefühle = Sieg.;)

    Zitat

    kein Bügefilm (Filme, die ich so oft sehe, dass ich jede Szene im Prinzip auswendig kenne und sie eben beim Bügeln nebenher laufen lassen kann :zwinker: ), aber trotzdem recht gut.


    Das sollten sie auf das DVD-Cover packen:
    "Kein Bügelfilm, aber trotzdem recht gut" - Orkenspalter.de ;)

  • Zitat von "Larwain"

    Kurz gesagt: Briten + große, unterdrückte Gefühle = Sieg.;)

    Ich glaube, das fasst das perfekt zusammen. Das zieht sich von Shakespeare bis Harry Potter :lach: .

    Zitat

    Das sollten sie auf das DVD-Cover packen:
    "Kein Bügelfilm, aber trotzdem recht gut" - Orkenspalter.de ;)

    :blaeh:

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  • Larwain hat zu Alatriste geschrieben:

    Zitat

    Dem Rest des Films fehlt es mMn leider sehr an Rhythmus.


    was meinst du damit? Dass er Längen hat (die hat er nämlich zweifellos, obwohl ich ihn trotzdem sehr gut finde)

    Zitat

    Der Mongole hab ich noch nicht gesehen, man hört aber viel gutes. Könnte was für die sein, die die Khaal-Drogo-Szenen in Game of Thrones mochten, schätz ich, Traumweber;)


    da könntest du Recht haben, ich habe ein Faible für (Reiter)Nomaden :lach: Ich habe mir gerade den Trailer angeschaut und setze den Film hiermit auf die Liste.

    Zitat

    Kurz gesagt: Briten + große, unterdrückte Gefühle = Sieg.;)


    Dieses Viktorianische, Unterdrückte treibt mich in den Wahnsinn, ständig habe ich dabei das Gefühl, den Leuten mal einen Schubs geben zu müssen. :zwerghautelf: Das steigert sich in dem Maße, in dem es überzeugend gespielt ist.

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

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  • Zitat von "Traumweber"

    was meinst du damit? Dass er Längen hat (die hat er nämlich zweifellos, obwohl ich ihn trotzdem sehr gut finde)


    Aye, Längen. Und zwar solche die man hätte ausbügeln können. Der hatte anscheinend einfach viel zu wenig Zeit im Schneideraum. Sehr schade, allein schon weil Mortensen wie immer alles gibt.

    Zitat

    Dieses Viktorianische, Unterdrückte treibt mich in den Wahnsinn


    Dann solltest du dir un-be-dingt Zeit der Unschuld und den von Ehny empfohlenen Zimmer mit Aussicht ansehen, wenn du sie noch nicht kennst. Du wirst sie lieben.;)

    Zitat von "Ehny"

    Das zieht sich von Shakespeare bis Harry Potter


    Das gehört zwar nicht hierher, aber die zu erwartende Freude über Alan Rickman, wie er als Snape "Always" sagt, ist so ziemlich der einzige Grund, warum ich mir den sound and fury der Potters vermutlich doch irgendwann noch ein achtes Mal antun werde.;)

    Oh, doch noch Threadrelevanz: kann man hier auch mit Shakespeare kommen?;)

  • Zitat von "Larwain"

    Das gehört zwar nicht hierher, aber die zu erwartende Freude über Alan Rickman, wie er als Snape "Always" sagt, ist so ziemlich der einzige Grund, warum ich mir den sound and fury der Potters vermutlich doch irgendwann noch ein achtes Mal antun werde.;)

    Bring mich nicht zum Weinen...ich musste das verdammte ganze Kapitel lang weinen...und auch im Film...und...argh, wie ich diese Autorin für dieses bescheidene Buch gerne schütteln würde...aber das gehört in einem anderen Faden :zwinker:

    Zitat

    Oh, doch noch Threadrelevanz: kann man hier auch mit Shakespeare kommen?;)

    Also, zumindest die Richards und Heinrichs sind ja auf Geschichte basierend. Das waren quasi die Filme mit historischem Hintergrund des 16.Jhd. Klar zählen die. Kenneth Brenagh? Kenneth Brenagh!

    Zitat

    We few, we happy few, we band of brothers, For he today who sheds his blood with me shall be my brother

    Heinrich V war ein schon ein sehenswerter Film...und ja, mit dieser Kriegsrede gabs echt Gänsehaut. Auch wenn man dem Film von vorne bis hinten "Theaterstück" ansieht und hört. Aber das macht nichts.

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  • Zitat

    Dann solltest du dir un-be-dingt Zeit der Unschuld...ansehen, wenn du sie noch nicht kennst. Du wirst sie lieben.


    negativ. Keine Michelle Pfeiffer! :blaeh:

    Die Frage ist überhaupt, ob das nicht mehr Kostümfilme sind (womit ich sie nicht abwerten will!!); unter einem historischen Film verstehe ich doch eher Filme, die nicht nur in der Vergangenheit spielen, sondern auch bestimmte geschichtliche Ereignisse behandeln?

    Die genannten Shakespeare-Verfilmungen von Branagh hingegen stehen mMn mit je einem Bein im Theater und in der Historie ;)

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  • Naja, was ist ein geschichtliches Ereignis?

    Wenn ich mir Black Death angucke, spielt das halt zur Pestzeit...und das wars auch schon an richtiger Historie. Der Rest ist halt ausgedachte Geschichte...wie die meisten hier (Braveheart und Rob Roy etc. mal weg, die waren wirklich echt).

    Damit also die Frage: wo hört der "historische Film" auf und wo fängt der Kostümfilm an? Die Dinge aus Jane Austens Romanen basieren lose auf den Dingen, die sie wirklich erlebt hat. Sind also wahrscheinlich wesentlich historisch akkurater als z.B. Das 7. Siegel. Ist glaube ich am Ende eine Frage persönlichen Empfindens.

    Warum z.B. hat hier noch keiner Filme aus 1. und 2. Weltkrieg erwähnt? Sind auch Filme mit historischen Hintergrund (und sehr, sehr oft auf wirklich realen Ereignissen beruhend). Ich würde sie trotzdem nicht als Filme für diese Kategorie hier empfinden, sondern halt als "Kriegsfilme" :unsure2: .

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    - Immanuel Kant

  • Zitat

    Naja, was ist ein geschichtliches Ereignis?


    Damit hast du natürlich Recht, die Definition ist schwierig.
    Also, der Thread begann mit einem Römerfilm, dann ging's weiter mit Ritterfilmen und setzte sich durch die Jahrhunderte fort bis ins 19.Jh. Da wär's nur konsequent, auch das 20. Jh. noch als Geschichte zu betrachten (weil's vorbei ist), womit wir dann wahrscheinlich, leider, leider, bei Kriegsfilmen wären, aber das nennt man dann wohl Zeitgeschichte, wobei ich den Unterschied bzw. die Grenzziehung zwischen Geschichte und Zeitgeschichte noch nie verstanden habe. :confused2:
    Aber lieber kehren wir wieder in längst vergangene Zeiten zurück, oder ?
    Leider fällt mir im Moment partout kein empfehlenswerter (Historien)Film mehr ein, um meinen Post zu rechtfertigen ;)

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  • Zitat von "Ehny"

    Warum z.B. hat hier noch keiner Filme aus 1. und 2. Weltkrieg erwähnt? Sind auch Filme mit historischen Hintergrund (und sehr, sehr oft auf wirklich realen Ereignissen beruhend). Ich würde sie trotzdem nicht als Filme für diese Kategorie hier empfinden, sondern halt als "Kriegsfilme" :unsure2: .

    Wobei "Kriegsfilm" nicht für jeden Film, der sich mit dem Thema befasst, zutrifft. Politisch Korrekt wäre daher für die meisten Filme die das Thema anschneiden der Begriff "Anti-Kriegsfilme". Zumindestens wenn es um die Filme geht, die den Zustand "Krieg" kritisch betrachten.

    "Kriegsfilme" betrachten das Thema entweder wertfrei, oder glorifizieren das ganze sogar (von den ersteren gibt es einige, letztere sind allerdings eher selten).

    Wobei sich dann die Frage stellt:
    Ist "Master & Commander" sogesehen dann nicht auch ein (Anti-)Kriegsfilm? Oder "Braveheart"? Oder "Glory"? Oder "300"? Bei allen steht ja der militärische Konflikt (a.k.a. Krieg) auch im Mittelpunkt der Handlung.

  • Turajin hat geschrieben:
    Ist "Master & Commander" sogesehen dann nicht auch ein (Anti-)Kriegsfilm? Oder "Braveheart"? Oder "Glory"? Oder "300"? Bei allen steht ja der militärische Konflikt (a.k.a. Krieg) auch im Mittelpunkt der Handlung.

    Da Ehny in Urlaub ist, antworte ich mal ;) So gesehen sind das natürlich auch Kriegsfilme; ich denke aber, es ist klar, was sie meint.
    Nebenbei: '300' ist mMn ein übles Propagandamachwerk in "historischem" Gewand, das Einzige, was mir Gutes dazu einfällt, ist die technische Umsetzung.

    @Larwain:
    Du hattest Recht, 'Der Mongole' gefällt mir sehr. Da hat sich jemand ziemlich mit der Geschichte, aber auch der Lebensform der Nomaden beschäftigt. Ich denke, der Regisseur hat sich "Die geheime Geschichte der Mongolen" vorgenommen und daraus einen Film gemacht. Zu erwähnen wäre noch, dass man den Film eigentlich in Kinoformat sehen muss wegen der grandiosen Landschaftsaufnahmen, auf meinem TV kamen die natürlich nicht so zur Geltung, leider!

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  • Zitat von "Traumweber"

    Nebenbei: '300' ist mMn ein übles Propagandamachwerk in "historischem" Gewand, das Einzige, was mir Gutes dazu einfällt, ist die technische Umsetzung.


    Einspruch! Die technische Umsetzung war auch scheiße, weil urhäßlich und geschmacklos prollig.;)
    Das einzig gute war der unreliable narrator.

    Zitat

    Du hattest Recht, 'Der Mongole' gefällt mir sehr.


    Sehr erfreut, dass er gefallen hat! Drei von drei?
    Drei von drei.;)

    Zitat

    negativ. Keine Michelle Pfeiffer!


    Kann ich persönlich natürlich nicht im geringsten verstehen, muss ich aber so akzeptieren.:D

    Im übrigen plädiere ich dafür, keinen Gedanken an Genre-Definitionen zu verschwenden, sondern einfach frei heraus zu assoziieren.
    Alles andere ist ein akademischer pain in the ass. Man könnte z.B. sehr gut sagen, dass Braveheart filmtheoretisch kein bisschen "historischer" ist als Black Death, weil es auch bei Sterling oder wo die gekämpft haben, keine Kameras auf dem Schlachtfeld gab, die mit Dreck und Blut vollgespritzt werden konnten. Vereinfacht gesagt. Genauso könnte man auch sagen, dass, nach Coppola, jeder Kriegsfilm ein Antikriegsfilm ist - und doch kein Antikriegsfilm frei davon ist, Krieg so zu inszenieren wie er ihm, auch ästhetisch und was den Suspense angeht, am besten in den Kram passt.
    Also mir wären hier nie Kriegsfilme eingefallen.

    Ich empfehl mal noch ein bisschen:
    Elizabeth I, die Miniserie von 2005, gefällt mir viel besser als die zu aufgeblasenen Filme mit Blanchett. Die Serie hat begrenzte Produktionsmittel, macht aber schönes daraus, ähnlich wie Game of Thrones. Und sie hat im ersten Teil eine komplizierte, vielschichtige Liebelei zwischen Helen Mirren und Jeremy Irons. Sexier geht es nicht.;)

    Zitat von "Ehny"

    Kenneth Brenagh? Kenneth Brenagh!


    Branagh find ich persönlich in Nicht-Shakespeare-Rollen besser, weil er allgemein die kleinen Dinge besser macht als die große Geste. So toll das "Once more into the breach" ist, und so sehr man ihm seine Passion für den Stoff auch ansieht, es fehlte ihm zumindest damals als er den Film gemacht hat, irgendwie doch noch ein bisschen an Format.
    Laurence Olivier beherrscht die große Geste weit besser. Auch wenn Holden Caulfield recht hat, Oliviers Hamlet ist wirklich "too much like a goddamn general".;)

    Mein liebster Hamlet ist der von Almereyda, weil er so begeistert von der Vorlage ist. Auch wenn der hier natürlich nur per Assoziation hingehört. Diesen Hamlet vergisst man auch nicht wenn man ihn einmal gesehen hat.

    Welles hat auch sehr tolle, liebevolle, eigene Shakespeare-Verfilmungen gemacht. Othello und Mcbeth vor allem.

  • Larwain hat geschrieben:

    Zitat

    Traumweber hat geschrieben:Nebenbei: '300' ist mMn ein übles Propagandamachwerk in "historischem" Gewand, das Einzige, was mir Gutes dazu einfällt, ist die technische Umsetzung.
    Einspruch! Die technische Umsetzung war auch scheiße, weil urhäßlich und geschmacklos prollig.;)


    Technisch ist nicht gleich ästhetisch! Nenn's ästhetisch und ich geb dir Recht!

    Zitat

    ...Helen Mirren und Jeremy Irons...


    Da sind die Namen schon Empfehlung genug, werde ich mich mal danach umschauen, obwohl ich Kate Blanchett sehr schätze und mir der erste Elizabeth-Film mit ihr auch gut gefallen hat.

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  • Zitat von "Traumweber"

    Da Ehny in Urlaub ist, antworte ich mal ;) So gesehen sind das natürlich auch Kriegsfilme; ich denke aber, es ist klar, was sie meint.

    Besten Dank, ich fühle mich gut vertreten :laechel: .

    Zitat von "Larwain"

    Im übrigen plädiere ich dafür, keinen Gedanken an Genre-Definitionen zu verschwenden, sondern einfach frei heraus zu assoziieren. Alles andere ist ein akademischer pain in the ass.

    Zustimmung. Wobei ich es aber trotz allem interessant finde, dass die Jahrhundertwende 19./20. Jhd. eine magische Grenze hier zu sein scheint...

    Zitat von "Larwain"

    Elizabeth I, die Miniserie von 2005, gefällt mir viel besser als die zu aufgeblasenen Filme mit Blanchett. Die Serie hat begrenzte Produktionsmittel, macht aber schönes daraus, ähnlich wie Game of Thrones. Und sie hat im ersten Teil eine komplizierte, vielschichtige Liebelei zwischen Helen Mirren und Jeremy Irons. Sexier geht es nicht.

    Auch hier kann ich mich nur anschließen. Die war sehr gut und die gealterte Elizabeth zu sehen war durchaus mal interessant.

    Zu 299 sterben (es ist die Schlacht bei den Thermophylen, wer behauptet diese Bezeichnung sei ein Spoiler hat einfach in Geschichte in der Schule gepennt :zwinker: ), kann ich jetzt weder positives noch negatives sagen. Der Film ist bildgewaltig, das muss man ihm lassen und alles andere...öhm, ja.

    Aber, ich fand in der Ecke (grob gesprochen) Troja das viel schlimmere Verbrechen am Film, muss ich sagen. Der war in meinen Augen einfach nur...doof. Trotz der Schauspielrige da, hat das nichts genützt. Ein Film, den ich mal in die andere Richtung jedem abraten würde zu gucken.

    Aber jetzt zu etwas Guten, was gut ist, weil Sir Peter Ustinov einfach jemand war, der großartig war. Quo vadis? Bei diesem Film muss man sich aber mental auf eine völlig andere Art der Filme, wie sie halt in den 40'ern/50'ern halt so waren. Aber nichtsdestotrotz (ich liebe meine Sprache für dieses Wort) ist es ein sehr guter Film.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Habe ich hier die Serie Bruder Cadfael http://www.cadfael.de/html/d-cadfael.html überlesen, oder wurde sie noch nicht erwähnt?
    Und dann gibt es ja noch unzählige deutsche Fernsehproduktionen wie Kaspar Hauser, die sehr schönen AB Stoff abgeben (Von mir gleich mal für ein Scenario im Bornland adaptiert, leider wusste meine ungebildete Gruppe mit dem Namen Kaspar Hauleff leider nichts an zu fangen :trauer: )
    Säulen der Erde fand ich ganz gut umgesetzt, auch wenn ich das Buch (wie immer) besser finde.
    Und nebenbei: ich komme aus dem Westharz, es gibt ihn wirklich, ganz ehrlich! :lol2: