Münster - Uni gestürmt

  • Hier sind doch viel aus Münster und heute wurde die Uni gestürmt um Studiengebühren zu verhindern.
    Hat da ein Ork mitgemacht?

    In meinen Engeweiden kämpft ein Wolf ums Geborenwerden.
    Mein Schafsherz, träges Geschöpf, verblutet an ihm.
                                      -Manuel Silva Acevedo

  • Hm. Stellt das Erstürmen einer Uni eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat da? Wenn ja ist die Chance wohl eher gering, dass sich hier jemand dazu bekennt.

    Wenn die Sonne der Vernunft tief steht, dann werfen auch Zwerge lange Schatten.

    Mein Gott hat einen Hammer. Deiner wurde an ein Kreuz genagelt.
    Merkst du was?

  • Jupp, aber die Profs haben die doch auch gesehen, als die mit denen verhandelt haben. Und wenn einige in einem Drogenthread angeben dass sie des öfteren Kiffen ist das auch nicht so schlimm.

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                                      -Manuel Silva Acevedo

  • Aber die Stürmer der Uni haben es mal wieder geschaft, die Studiengebühren vorerst zu verhindern. Und das könnte mich in der Zukunft noch betreffen.

    Also:

    Ich proklamiere spontan erstmal alle Studenten und vielleicht auch Orkis, egal ob sie sich outen der nicht, zu

    Helden des Alltags

    ein dreifaches Hoch:

    HOCH, HOCH, HOCH....

    Schöpfung ist ein reiner Akt des Willens. (John Hammond)

    Stay a while and listen. (Decard Cain)

  • Wurden die Studiengebühren dadurch tatsächlich verhindert? :shocked:
    Wenn das so ist freue ich mich zu sehen, dass man durch Proteste tatsächlich noch etwas erreichen kann. :lol2:

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    Merkst du was?

  • Ja wurden sie, deswegen wollte ich ja auch wissen wer es erreicht hat. Tarlisin Nauta hat recht: Es sind Helden des Alltags! Ich finds anständig. Ich hab auch kein Bock Studigebühren zu zahlen wenn ich mal studieren werde. Vielleicht sind die ja bis dahin abgeschafft.

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                                      -Manuel Silva Acevedo

  • Nun dann freue dich schon mal darauf, in Münster zu studieren, denn ALLE anderen Universitäten haben Studiengebühren eingeführt. Auch Münster wird es sich nicht leisten können, darauf zu verzichten (geschweige denn einziges Auffangbecken für all jene Menschen zu sein, die Bildung keinen (Geld)Wert beimessen)

    Für mich sind das Randalierer. Es gibt zig andere Möglichkeiten, gegen Studiengebühren vorzugehen, die leider von der Politik so gewollt sind. Wie immer waren jedoch die Politiker zu feige, auch die Konsequenzen ihres Handelns tragen zu wollen und haben so den "schwarzen Peter" den einzelnen Universitäten zugeschoben, die "individuell" entscheiden können, ob sie die Gebühren erheben oder nicht. Kaum wahrgenommen wird dabei, dass der Bund gleichzeitig die Finanzmittel für die Universitäten erheblich kürzt, so dass sie es sich kaum leisten können, auf die Gebühren zu verzichten.

  • Langzeit-Studenten sollten m.M.n. auf jeden Fall Gebühren zahlen müssen, denn sonßt finanzieren wir ja irgendwie ihr Lotterleben. Korregiert mich, falls es nicht stimmt^^
    Meine Freundin zahlt auch Studiengebühren, geht selber dafür arbeiten und ihr Stiefbruder, bekommt die ganze Kohle in Hintern geblasen :zwerghautelf:

  • Auch in Frankurt hats heute morgen mächtig um die Uni gestürmt. Und es soll heute Mittag so weitergehen, bis in die Nacht hinein:
    Sturm um Sturm, mit Regen und so weiter, da fliegen ganz schön die Fetzen.

    Im Ernst:
    Nur durch massive Proteste kann man die eingeschlafenen selbstsüchtigen und keinen Blick mehr für das Volk besitzenden Politiker noch wachrütteln.
    Bildung darf nix kosten, weder an der Uni noch im Kindergarten !!
    Gut so. Weiter so.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Im Grunde genommen hast du ja eindeutig Recht, Bildung darf nichts kosten,
    aber die Langzeitstudenten, die sich ein schönes Leben machen, die sollen bluten!!!!

    Ich meine der Bildungsetat wird doch durch Steuern finanziert, oder?
    Und warum soll jmd., der jeden Morgen um 7 Uhr auf der Matte steht, jmd. finanzieren, der jeden Morgen dadurch ausschlafen kann.......
    wie gesagt bitte Korrektur, wenn es so falsch dargestellt ist....................

  • Brüllen wir hier nur Parolen oder sollte das Eingangspost zu einer Diskussion einladen? Vermutlich eher ersteres. Dann will ich hier nichts gesagt haben.

  • @Langzeitstudiengebühren: Das ist jetzt aber etwas, das schon seit längerer Zeit so gehandhabt wird und mit der aktuellen Einführung von Studiengebühren wenig zu tun hat. Seit einigen Jahren wird in den meisten Bundesländern wenn man die Regelstudienzeit um ich glaube 4 Semester überschreitet eine Langzeitstudiengebühr erhoben, die auch ungefähr die Höhe der jetzigen Studiengebühren hat.

    @Thema: Ansonsten bin ich etwas zwiegespalten bei der Sache. Die Umsetzung ist insgesamt eher dürftig erfolgt, weicht sie doch von den Wahlprogrammen ab und wird gerne populistisch ausgeschlachtet. So wird die generelle Steuerfinanzierung gesenkt und ich habe neben der Eliteuniförderung schon weitere drei mal Projekte im geringeren Rahmen gesehen, wo Steuergelder dann wieder zur Uni geleitet wurden. Das wirkte auf mich dann so, dass man den Unis den schwarzen Peter zuschiebt und selber eine große schlechte Nachricht medienwirksam durch viele kleine positive aufhebt. Eine große Bildungsoffensive anzukündigen, aber gleichzeitig Gebühren einzuführen wirkt automatisch merkwürdig.

    Insgesamt muss man sich aber fragen, ob nicht gerade durch Kosten ein Anreiz geschaffen wird das Studium auch ernst zu nehmen, was momentan leider nicht all zu häufig der Fall ist, wenn ich so die Besucherzahlen meiner Vorlesungen anschaue. (Die sinken im Laufe des Semesters irgendwie sehr stark) Auch ist nicht zu verleugnen, dass die finanziellen Mittel an vielen Universitäten doch erheblich zu gering sind und da dann teilweise auch momentan die Kosten indirekt auf Studenten doch wieder umgeleitet werden. Sei es indem er weniger Tutorien besuchen kann mangels Angebot, man länger auf Klausurkorrekturen wartet oder eben Skripte nur noch im Internet erhältlich sind und jeder sich das selber ausdruckt.

    Ich muss aber sagen, dass ich mich da erst noch mehr in die Thematik der Förderung von Personen mit schwacher Finanzsituation einlesen müsste. Ein ganz schöner Rucksack, den man sich während des Studiums auflegt kann ja schon abschreckend wirken, aber man sollte schon auch einmal die andere Seite sehen.

  • Mein Senf:

    Letztes Jahr im Januar wurde an der Uni-Bielefeld im Senat beschlossen, dass Studiengebühren eingeführt werden. Die Studierenden und der Mittelbau haben (der Mittelbau nicht ganz so fest entschlossen) gegen die Studiengebühren gekämpft. Da die Professoren jedoch 50% der Stimmen haben, und der Mittelabu geködert wurde, mit dem Versprechen "man werde die Studiengebühren schon irgendwie gerecht machen", wurden die Studiengebühren dann zum jetzigen WS für alle 1Semestler eingeführt, kommendes Semester bin ich dann auch dran.
    Nach der Senatssitzung wurde das Rektorat gestürmt, und mehrere Wochen besetzt gehalten - ohne Erfolg. Momentan läuft eine Klage der Studierendenschaft und einzelne Klagen gegen die Studiengebühren, da bei der Beschließung und dem ganzen formellen Kram fehler gemacht wurden, und absonderliche DInge nun möglich sind (Studierende, die nach Bielefeld wechseln, und einige Scheine angerechnet bekommen, und so meinetwegen nur noch 3 weitere Semester brauchen, müssen die vollen 500 Euro bezahlen wie die 1. und 2. Semestler... Studierende aus dem Ausland sind von den Studienkrediten ausgeschlossen (selbst die BAnken haben dagegen protestiert) müssen aber die Gebühren berappen. Die Banken nehmen übrigens 6,5% Zinsen... :iek:

    Man kann nun nicht die Schuld allein auf das Rektorat abschieben, denn die Landesregierung darf nicht vergessen werden: nachdem NRW meinte, CDU wählen zu müssen, waren die Weichen natürlich gelegt... die Landesregierung hat zwar die Entscheidung den eizelnen Unis gegeben, droht aber andererseits damit, auch den Unis die Subventionen zu entziehen, die sich gegen Studiengebühren entscheiden. Das Versprechen, die Unis noch 10 JAhre weiterhin ungekürzt zu subventionieren ist nur mündlich, es gibt keine schriftliche Vereinbarung.

    Zurück zu der Klage: sollte diese KLage durchkommen, müssen die Studiengebühren (so ein Widerruf eingelegt wurde) zurückgezahlt werden, und die Studiengebühren neu eingeführt werden. (was für mich konkret heißt, dass ich anstatt 400 nur 300 Euro zahlen müsste, wenn die Gebühren dann neu eingeführt werden.

    Zu Münster: Münster hat gezeigt wie es geht! Es kann nicht sein, dass plötzlich die schlecht verdienenden Schichten vom Studium ausgeschlossen werden, wenn sie sich nicht hoch verschulden wollen! Was ist dass denn für eine Logik? Bildung für alle, und für manche mit hohen Schulden... Schließlich muss man das BaFög auch zurückzahlen, was mehrere Tausend Euro nach dem Studium sind! Dann nochmal über 10.000 Euro dazu? (wenn Studiengebühren mit Krediten gezahlt werden) Mit Zinsen+Zinseszins sind wir dann bei ca. 11.000... (ohne BaFög)

    Bisher konnten junge Menschen aus schlecht verdienenden Familien mit BaFög studieren, die Schulden an das BaFögamt/die Banken war zahlbar, da Fördergelder mit enthalten sind, und man durch gute Leistungen den Schuldenbetrag drücken konnte... aber durch die Studiengebühren sehe ich folgendes Szenario: entweder arbeiten gehen => längere Studienzeit oder Studiengebührenkredit aufnehmen => mit ca. 11.000 Euro Schulden mehr aus dem Studium kommen...

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Zitat von "GromHellscream "


    dann lass es auch :laechel:

    oder bring deine meinung ein.


    Guck mal bitte in Post 6, #&gr"+!
    Ich war der einzige, der bis dato NICHT nur ne Parole gegröhlt hat

  • In Hamburg stürmt es heute auch.
    Aber das hat andere Gründe ^^
    Aber die Orkanwarnung sollte eigentlich auch bundesweit sein.
    Also viel Spaß mit 120 - 140 Stundenkilometern heute Nacht. Campt nicht im Wald und parkt nicht unter Bäumen.

    Eure Wetterfee Tinkerbell, die heute mit dem Wetterdient Hamburg gesprochen hat, weil der bei uns in der Sendung war. ;)

    P.S.
    Und wie weit ist das Land eigentlich verkommen, wenn man für Bildung zahlen muss. Das wird mir langsam zu mittelalterlich. Irgendwann kann man nur noch was aus sich machen, wenn man Geld hat oder was? Oder wenn man nur einser schreibt und Stipendien bekommt. Hallo gehts noch?
    Da kann man dann finde ich auch schonmal eine Uni stürmen. So !

    Zwergenschelm:
    Wer tief buddelt muss was finden. Wer nicht buddelt fliegt eben hoch und sucht dort!
    Zwergenschelm Teil 2: Lunge lähmen

  • Gut ... nach einem weiteren "Zwischengröhlen", dann mal wieder zurück zum Thema. Fakt ist, dass irgendjemand für die Bildung bezahlen muss. Entweder die Solidargemeinschaft oder der einzelne oder beide in gewissen Teilen.

    Die Studiengebühren liegen bei 500€ im Semester. Ich hoffe doch, dass niemand hier so naiv ist zu denken, dass sei kostendeckend. Man kann der Meinung sein, dass die Solidargemeinschaft für die Bildung derjenigen, die das in Anspruch nehmen wollen aufkommen muss (wieso kosten eigentlich VHS-Kurse Geld? ... na ja ... egal) ... aber imho ist dann die Stürmung einer UNI die falsche Aktion. Man müsste den Landtag stürmen, wenn man sich denn überhaupt solch primitiver Mittel bedienen will.

    In Bochum etwa gibt es (neben den üblichen Chaoten) auch einen weitaus intelligenteren Protest. Wer die Gebühren nciht zahlen will, zahlt diese erst einmal in einen Fond. Die Universität kann nämlich Nicht-Zahler einfach exmatrikulieren. Natürlich wird sie das nicht machen, wenn 10.000 Leute nicht zahlen, was die Idee des Fonds ist. Er sammelt alle Gebühren und wenn es genügend sind, dann zahlt er NICHT. Sind es zu wenige, dann überweist er das Geld, so dass zumindest für die protestierenden Studierenden eine Rechtssicherheit besteht.

  • Jaja, lustiger Zufall dass das irgendwie einen Tag vor dem Bundesweiten Orkan passiert. Die Schulen in Düsseldorf/Wuppertal hatten nach 4 Stunden Schluss.
    Kennt ein Münsterer einen Dennis Becker? Der studiert da. Ist ein Bekannter von mir, werd ihn mal fragen ob er mitgemacht hat.

    @Septic: Es war rein aus dem Interesse ob hier wer mitgemacht hat um ihn dann zu loben.

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                                      -Manuel Silva Acevedo

  • In England ist es gang und gebe, daß Studiengebüren gezahlt werden und das nicht zu knapp!!! An der Uni Warwick waren es 1000 Pfund pro Jahr. Dafür war diese Uni auch top ausgestattet. Sie konnte es sich sogar leisten neue Gebäude zu kaufen, als die Seminarräume knapp wurden. Außerdem ist es in England auch für Kinder aus weniger begüterten Familien möglich zu studiern, wenn sie begabt genug sind. Wie geht das? Als die Uni Warwick gegründet wurde, erhielt sie vom Gründer eine großzügige Stiftung, aus der das Studium für begabte junge Menschen finanziert wird. Warum geht soetwas nicht auch bei uns?

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • @septic: es ist auch nicht Sinn der Studiengebühren, die vollen Kosten zu bezahlen, die ein Student kostet, da dies kaum jemand könnte, sonst müsste man wie in Baltimore 35.000 Pfund pro Jahr zahlen. Ronald Savaloy hat es aber schon gesagt: es gibt in solchen Systemen Möglichkeiten, wie Menschen studieren können, die die Gebühren nicht zahlen können.

    Hier in Deutschland scheint es jedoch in Mode gekommen zu sein, solche Systeme kopieren zu wollen, indem man erstmal die Menschen zahlen lässt, ohne das ein sinnvolles Konzept dahintersteht, obwohl Deutschland ein sehr gutes System hatte, denn, wie schon angesprochen: Langzeitstudenten zahlen schon lange Studiengebühren, und die anderen Studenten machen ihr Studium entweder in der Regelstudienzeit oder knapp darüber.

    Mir scheint es, dass der PISA-Sog auch die Unis erreicht hat. Zuerst wird das BA/MA-System eingeführt. Wie sieht es praktisch aus? Studienzeit verkürzt auf 8 bzw. 10 Semester, der Inhalt des Studiums bleibt gleich, es werden nahezu alle Veranstaltungen geprüft. => man macht pro Semester 7-10 Scheine, davon werden ca. 5-8 geprüft, in den anderen muss man kleinere Aufgaben machen für die aktive Teilnahme. Diplomstudiengang: am Ende des STudiums gibt es ein paar Prüfungen, während des Studiums eher keine.

    Scheine: Diplom: ca. 17-25, im BA/MA Studiengang ca. 80 und 2 Semester weniger Zeit. (Diese Zahlen beziehen sich auf die Uni-Bielefeld)

    Das Studium ist somit schon um einiges schwieriger geworden, selbst die Dozenten sagen teilweise: "Wir schrauben die Erwartungen in den Prüfungen herunter, da wir wissen, dass ihr eigentlich zuviele Kurse macht" => Das Niveau des Studiums sinkt.

    Nun muss Geld gezahlt werden, während unsicher ist, wie Studierende ohne große finanzielle Mittel dies zahlen können (Studienkredite, aber die schrecken auch ab, es gibt von den Banken keine Garantie, die Zinsen nicht weiter nach oben zu schrauben) Ausländische Studierende müssen die Gebühren zahlen, man verwehrt ihnen aber die Kredite...
    => weniger Studierende, vor allem aus dem Ausland, abhängig vom Einkommen der Studierenden => Das Niveau des Studiums sinkt, da junge Heranwachsende mit reichen Eltern/selbst reich sind weiterhin nach Lust und Laune studieren können, während sich alle anderen zweimal überlegen, zu studieren.

    Denn ist es nicht dreist zu vielen Menschen zu sagen: "Klar, Du kannst die gleiche Bildung bekommen wie alle anderen auch, aber Du musst Dich dabei verschulden."

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